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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuausrichtung Objektivpark für Naturfotografie - Tipps?



romulus
29.03.2012, 10:05
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich seit gut 2 Jahren intensiver mit der Fotografie, ich habe in der Zeit festgestellt dass ich dabei am meisten in der Naturfotografie (Landschaft, Makro, Pflanzen, Tiere (auch in Bewegung)) unterwegs bin. Im Urlaub wird sowieso fotografiert, aber auch hier meist die Landschaft und Gebäude. Weniger bis gar nicht fotografiere ich Personen, Events und im Studio.

Ich habe aktuell eine EOS 7D und die folgenden Objektive, ein EF 24-105mm und ein EF 100mm Makro mit IS.

Liebäugeln tu ich schon länger mit einem 70-200 2.8 II mit IS, bin mir aber in letzter Zeit nicht mehr so sicher ob das für meinen Interessensbereich so geeignet ist. Bin auch schon am Überlegen nur auf Festbrennweiten zu setzen.

Habt ihr da ein paar Erfahrungstipps für mich?

Ich hätte auch kein Problem das 24-105 zu verkaufen, jedoch hat sich das auf Reisen sehr bewährt. Für den Makrobereich bin ich mit dem 100mm Makro bestens bedient (momentan meine Lieblingslinse), das werde ich definitiv behalten. :)

Achja, noch zum Budget, das liegt bei ca. 2.000,-.

Gruß
Roman

digitaltommy
29.03.2012, 13:10
Meine Erfahrungen mit Tieren ist, dass man nie genug Brennweite hat. Ich nutze da das 100-400. Das 70-200/2,8 II ist sicher eine tolle Wahl, wo Du mit 2,0 TK auch auf 400mm kommst.

Laut Erfahrungen von einigen hier sollte die Bildqualität 100-400 <-> 70-200/2,8 + 2TK sher ähnlich sein.

Thomas

romulus
29.03.2012, 14:35
Das mit dem Konverter hatte ich mir auch schon überlegt. Gibt ja viel positives
von der Kombination 70-200 II 2.8 IS + Canon 2TK III zu hören. Wäre wohl einer der flexibelsten Lösungen auch in Hinblick auf´s Gepäck.

mowitsch
29.03.2012, 18:02
Hallo,
70-200 II mit TK 2x hätte ich Dir auch empfohlen. Ist ein tolles Objektiv.
Die Bildqualität ist auch mit dem Konverter immer noch gut. Ausreichen wird die Brennweite für Tierfotografie in Deutschland trotzdem in den wenigsten Fällen. Für den Anfang aber die beste Lösung, vom 100-400er würde ich Dir abraten.

Grüße,
Christian

www.jakimowitsch.com

romulus
29.03.2012, 18:35
Danke für eure Beiträge. Die Tierwelt in Deutschland wird wohl Anfangs auch das höchste der Gefühle bleiben. Wie gesagt ich bin noch kein alter Hase, komm aber so langsam in das Thema Naturfotografie rein. Lese auch aktuell viel dazu.

Das 70-200 würde sich wegen der seit heute greifenden Cash-Back Aktion von Canon auch erheblich im Preis reduzieren. Der TK wäre auch etwas günstiger durch die Aktion zu haben. Was die Kombination noch interessanter machen würde.

Artefakt
29.03.2012, 19:29
... vom 100-400er würde ich Dir abraten. ...

Warum?

So kannst Du das nicht stehen lassen. Nachvollziehbare Gründe sind äußerst nützlich! (Ich bin nämlich mit dem 100-400 ausgesprochen zufrieden.)

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

RainerS
29.03.2012, 19:40
Grundsätzlich ist das 70-200 ein hervorragender Allrounder und Du kannst damit auch (Deine) Haustiere, oder mit Einschränkungen im Tierpark fotografieren. Für "Wildlife" ist es jedoch auch mit 2fach Konverter (deutlich langsamerer Fokus, stärker ausgeprägte Abbildungsfehler/nachlassende Feinzeichnung) keine Ideallösung.

Wenn Du wirklich Tierfotografie betreiben willst, ist das 100-400, oder aber das 4,0/300 IS mit 1,4fach Konverter angebrachter.

hs
29.03.2012, 19:57
Ich hätte auch kein Problem das 24-105 zu verkaufen, jedoch hat sich das auf Reisen sehr bewährt.

Solange Du das Objektiv weiterhin als nützlich empfindest würde ich es nicht verkaufen. Zuguterletzt holst Du es dir doch reumütig (und meistens teurer) wieder. ;)

romulus
31.03.2012, 13:41
Hat jemand Erfahrung mit den Sigma-Alternativen? Beispielsweise.

Sigma 120-400 OS HSM
Sigma 150-500 OS HSM

Beide sind jetzt natürlich nicht die Lichtriesen, aber taugt sowas auch?
Ich weiß wir sind hier in einem Canon-Forum, aber über den Tellerrand blicken kann man ja mal. ;)

Artefakt
31.03.2012, 14:12
Hat jemand Erfahrung mit den Sigma-Alternativen? Beispielsweise.

Sigma 120-400 OS HSM
Sigma 150-500 OS HSM

Beide sind jetzt natürlich nicht die Lichtriesen, aber taugt sowas auch?
Ich weiß wir sind hier in einem Canon-Forum, aber über den Tellerrand blicken kann man ja mal. ;)

Vor einigen Jahren hatte ich das Sigma 170-500 (noch an der 30D), also den Vorgänger des 150-500. Das war über 300mm unscharf und hatte extrem störendes Bokeh (also die Hintergrundunschärfe) - das ist bei Löwen und Geparden dann ärgerlich, wenn die Gräser vorn und die Zweige hinten seltsam doppelkonturig unscharf sind. Ich hatte es mir als Ersatz für das alte Canon 70-300 IS gekauft, weil das in Namibia viel zu wenig Brennweite war. Einsetzen konnte ich das Sigma in Kenia dann leider auch nur bis max. 300mm ... Es ist dann schnell dem Canon 100-400L IS gewichen.

Das 150-500 ist ähnlich aufgebaut und wird ab 300mm schwächer, am oberen Ende ist es dann schon sehr deutlich zu sehen. Hier eine Seite mit dem Vergleich:
http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=683&Camera=453&Sample=0&FLI=5&API=0&LensComp=113&CameraComp=453&SampleComp=0&FLIComp=7&APIComp=1

Das 120-400 ist hier nicht vertreten. Vielleicht ist es eine Spur besser.

Es hilft nicht viel, wenn ein Objektiv nominell einen tollen Brennweitenbereich hat, der sich nur durch Abblendung ein klein wenig verbessern lässt - das Licht hat man nämlich oft nicht - und es ist auch nicht Sinn und Zweck, ein Teleobjektiv von 5,6 oder 6,3 erst auf 11 abblenden zu müssen, um es nutzen zu können.

Als Wildlife-Zoom ist und bleibt das Canon 100-400L IS das beste, wenn man nicht in Festbrennweiten investieren kann oder will.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

US
01.04.2012, 00:46
Hi,

ich glaube, jenseits der 4,0/300L und 5,6/400L hilft nur noch ein Lottogewinn oder Bankr.....ach nee, dann lieber mit dem 100er bei den Ameisen bleiben.
Ich bin mal mit dem 5,6/400 + 1,4fach auf 1,6 Crop mit Einbeinstativ und sehr hohen ISO im Moor auf Schnepfenfang gegangen. Das war dann letztendlich nicht wirklich befriedigend, zumal die Tierchen immer noch zu klein auf dem Chip landeten.
Da kann ich es schon verstehen, daß einige ihr Leben lang mit ihren Teleobjektiven nicht weiter als den Zoo kommen.

Gutes Gelingen
Uwe

hs
01.04.2012, 07:42
ich glaube, jenseits der 4,0/300L und 5,6/400L hilft nur noch ein Lottogewinn oder Bankr.....ach nee, dann lieber mit dem 100er bei den Ameisen bleiben.

Kommt auch auf die *Wildnis* an. Ich habe hier im Forum Wildlife-Aufnahmen aus Australien gesehen, die mit 200mm gemacht wurden (den Thread habe ich zwar gefunden, die Fotos sind aber weg). Hammer, wie wenig Angst die Tiere hatten (d.h. wie gering die Fluchtdistanz war).

Und für Nutrias braucht man auch hierzulande kein Supertele.



Als Wildlife-Zoom ist und bleibt das Canon 100-400L IS das beste, wenn man nicht in Festbrennweiten investieren kann oder will.


Sehe ich auch so, die Linse ist einfach Pflicht. ;)

Artefakt
01.04.2012, 09:34
Hi,

ich glaube, jenseits der 4,0/300L und 5,6/400L hilft nur noch ein Lottogewinn oder Bankr.....ach nee, dann lieber mit dem 100er bei den Ameisen bleiben.
Ich bin mal mit dem 5,6/400 + 1,4fach auf 1,6 Crop mit Einbeinstativ und sehr hohen ISO im Moor auf Schnepfenfang gegangen. Das war dann letztendlich nicht wirklich befriedigend, zumal die Tierchen immer noch zu klein auf dem Chip landeten.
Da kann ich es schon verstehen, daß einige ihr Leben lang mit ihren Teleobjektiven nicht weiter als den Zoo kommen.

Gutes Gelingen
Uwe

Das stimmt von A bis Z.

Man denkt sich, wenn man mit 400mm, vielleicht plus Konverter, und das Ganze sogar am Crop - damit ist man gut gerüstet für Wildlife. Das gilt seltsamerweise nicht in unseren Breiten, sondern z.B. in Afrika.

Kurze Geschichte meiner "Wildlife-Objektive":

Vor über 10 Jahren Namibia mit analoger EOS 5 und 70-300 IS längster Brennweite (d.h. Vollformat und nicht konvertertauglich!). Resultat: In Namibia sind die Tiere (wegen der großen Trockenheit) selten, und sie sind scheu. Suchbilder sind da großteils rausgekommen: braunes Tier vor braunem Hintergrund, und das sehr klein :-) Zuhause angekommen, Alternative gekauft: Sigma 170-500 - war preislich möglich damals. Die nächste Reise ging vor 7 Jahren nach Mauritius. Dort gab es eigentlich nur schöne bunte Vögel zu fotografieren. Ausschnitte aus den Sigma-Aufnahmen (10D) waren in Ordnung. Dann noch vor 4 Jahren Kenia: Reichlich Tiere in allen Größen und zutraulich! Bei Löwen ist diese Zutraulichkeit natürlich mit Vorsicht zu genießen :-) Es gab die ganze Bandbreite an Tieren in einem Brennweiten-Bereich von 50 bis 200mm formatfüllend vom Jeep aus. Das Sigma stellte sich trotzdem für weit entfernte Geparden und Löwen als untauglich heraus, weil es ein sehr unruhiges, doppelkonturiges Bokeh (Hintergrundunschärfe) hatte und über 300mm schärfemäßig sehr schwach war. Gut, zuhause angekommen, das Sigma verkauft und endlich das Canon 100-400L IS gekauft - scharf, kontrastreich, einfach toll! Nur in Afrika war ich seitdem nicht :-)

Und hierzulande sind die Tiere eigentlich seltener als in Afrika, und noch dazu scheu. Rehe auf einem Feld neben der Straße sind solange ruhig, solange die Autos, egal wie laut, vorbeifahren. Sowie ich stehenbleibe und die Scheibe runterfahre, ist in deren Verständnis etwas anders und damit potentiell gefährlich: ein stehendes Auto verursacht die Flucht!

Ansitzen wie ein Jäger ist die Alternative. Das muss einem liegen, man muss Zeit und Möglichkeit dazu haben. Es ist hier bei uns ungleich schwieriger, gute Wildlife-Fotos zu schießen. Davon abgesehen, dass uns wohl ein Löwe oder eine Giraffe besser gefällt als ein Reh ...

Das macht es hier manchmal etwas frustrierend, sodass ich mich auch meist auf Schmetterlinge & Co beschränke ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

US
01.04.2012, 15:51
Es gibt doch wunderbare Tierbücher :D

Was ich allerdings schmerzlich vermisse sind schöne Reptilienausstellungen. Jetzt, wo wir mit hohen ISO und Weißabgleich endlich mal scharfe Schlangen (und nicht alle in Rot-Braun Stich) fotografieren könnten, verirrt sich nicht mal 'ne Blindschleiche in unsere Stadt.
Unser Zoo hat zwar viele Erdmännchen, aber nur 1 Schlange: Boa Constrictor.

Ich würde mich nicht so sehr auf Wildlife ergo teure Linsen versteifen. Hol' Dir das überragende 70-200L II mit Konverter oder das sehr gute 70-300L (traumhaft kompakt!!!) und versuche es einfach damit. Solltest Du irgendwann die Lust verlieren, hättest Du immerhin nicht fehl-investiert und ein langes Rohr in der Ecke stehen.

Wenn Du aber weiterhin auf der Suche nach der bestmöglichen Wildlife-Lösung bist, empfehle ich Dir das 5,6/400L (kein IS :(). Ich weiß allerdings nicht, ob Canon die Produktion eingestellt hat. Guck mal bei AC-Foto. Optisch ist das Teil ein Brüller!

LG, Uwe

romulus
01.04.2012, 17:25
Ich hab jetzt nach den ganzen Beiträgen (Danke im Übrigen dafür!) beschlossen mir das EF 70-200 II 2.8 mit IS und den neuen 2x TK zu holen, ist für mich glaub aktuell die beste Lösung, wie geschrieben werd ich nicht so schnell auf Safari, oder ähnliches fahren. Da kann man dann immer noch überlegen ob man sich eine schöne Tüte dazu holt. :)

US
01.04.2012, 19:03
"Gut gebrüllt, Löwe!" ;)

Uwe

krischan
12.04.2012, 21:43
Ja, das ist eine gute Entscheidung. Ich habe mir im letzten August die gleiche Combo gekauft (70-200 II plus 2x TK) und bin damit sehr zufrieden. Ich war kurz danach in Tanzania u bin zumeist sehr gut damit klargekommen. hm, den Konverter habe ich seitdem nicht mehr so häufig genutzt aber egal...verkaufen wäre Blödsinn. Der nächste "Tierurlaub" kommt bestimmt.

Helgo
14.04.2012, 12:34
Den Norddeutschen bleibt immerhin noch Helgoland ;) Da ist man mit einem 70-200 f4.0 und einem 300 f4.0 schon ganz gut bedient.

Gruß

Helgo