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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche passendes Objektiv für Einstieg in Telebereich



Mexdus
16.12.2012, 16:49
Hallo liebe Fotofreunde :)
Ich würde gerne mein Objektivpark zu Weihnachten mir gerne erweitern um ein Teleobjektiv. Folgende Objektive habe ich schon:

Canon EF 17-40mm f/4L USM
Canon EF 50mm f/1.8 II
Canon EF 85mm f/1.8 USM

Im unteren Bereich bin ich jetzt gut bedient, darum wollte ich mal anfangen in den Telebereich vorzustoßen. Mit den beiden Festbrennweiten mache ich gerne auch Portraitaufnahmen, mit dem Weitwinkel Landschafts- und Architekturaufnahmen. Das Teleobjektiv würde also auch gerne für diese drei Lieblungsmotive geeignet sein. Da ich als Student immer etwas kürzer treten muss, kann ich natürlich keine 2000€ auf den Tisch legen für eine super Linse. Ich arbeite auch digital viel nach und richite mich auf die verschiedenen Aufnahmesituationen immer gut ein.

Nach der Photokina hatte ich mir erst das neue SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD vorgemerkt, was mir mit 1600€ etwas zu sehr in den Geldbeutel drückt, und dazu würde 70-200mm nicht die Brennweite sein, die ich sehr häufig benutzen würde. Darum habe ich jetzt mich erstmal auf das Canon EF 70-200mm f/4 L USM fokussiert, da es mit Cashback nur 950€ macht, was gerade in mein Preisbereich passen würde.

Natürlich ist mir bewusst, dass man für 1000€ bei Canon die beste Linse in dem Bereich bekommt, jedoch rentiert es sich für mich als Hobbyfotografen nicht da ich auch gleichzeitig keine Tierfotografie betreibe. (Natürlich kann man damit mal anfangen)

Was ich gerne von erfahrenen Nutzern in diesem Bereich wissen würde: Eignet sich das Canon-Tele für mich wenn man meinen Beschreibungen folgt? Gibt es bessere Alternativen? Und reicht die Blende 4 des 70-200er auch aus um im Telebereich ein paar schöne Portrais mit einem netten Bokeh hinzukriegen?

ehemaliger Benutzer
16.12.2012, 17:16
Du hast bereits das sehr gute f/1,8 85mm, sowas setzt ganz einfach Maßstäbe, die man an spätere Käufe immer automatisch anlegt.

Damit will ich sagen, Du könntest z.B. ein Canon IS USM Tele 70-300mm kaufen, das ist m.E. preiswert, aber dann würdest Du immer klar Abstriche bei der Bildqualität sehen, Größenordnung für mich 1 bis 2 Klassen, wenn auch tlw. korrigierbar.

Die weißen f/4er Tele-Zooms haben eine unheimlich gute Abbildungsleistung. Sie können m.E. mit dem festen 85er locker mithalten, mir sind sie sogar noch 0,5 Klassen lieber. Der große Unterschied ist hier die Lichtstärke.

Wenn Du finanziell es nicht übertreiben willst, kommst Du an diesen beiden 4er Tele-Zooms gar nicht vorbei.
Ich denke schon, Du solltest Dir Gedanken darüber machen, ob die Ersparnis beim non-IS ggb. dem IS-Modell für Dich entscheidend sein könnte.

Ich hatte beide.
Bei mir war der Umstiegsgrund auf das IS-Modell nicht der IS, sondern die Abdichtung!
Erst danach habe ich den IS auch zu schätzen gelernt. Will heißen, es geht sehr wohl auch ohne!

Dieses Zoom, bzw. der Zoombereich ist ein sehr universeller Telebereich, den man auch bestens für Landschaft und Architektur (jawoll!) nutzen kann, und unter Berücksichtigung von f/4 bei Offenblende auch jederzeit für Porträts.
Es besteht sogar die Gefahr, das es sich zu einem Favoriten in der Glassammlung entwickelt, ich möchte es auf keinen Fall mehr missen. Und ich würde es definitiv auch nicht gegen das sicherlich zu Recht sehr gelobte 2,8er 70-200 IS USM II tauschen, denn ich kann mit der f/4 sehr gut leben, und gut auf das merkliche Mehrgewicht verzichten.

Mexdus
16.12.2012, 17:45
Das ist mal eine sehr gute differenzierte Antwort. Du hast auch recht, mit den beiden Festbrennweiten habe ich mich etwas zu einem Perfektionisten in Sachen Abbildungsleistung gemausert, sodass mir Objektive über Lichtstärke von f/4 nicht ins Haus kommen. Das 17-40mm L f/4 USM war ein Kompromiss aufgrund des schmalen Geldbeutels und da man ja im Weitwinkel nicht wirklich mit offener Blende (außer bei Events) fotografiert, bin ich mit der Abbildungsleistung und vor allem der Flexibilität sehr zufrieden.

Ich benutze dazu noch eine 5D Mark II, daher ist der Unterschied zwischen 2.8 und 4 für mich nicht mehr so stark wie an meiner 550D, die ich vorher nutzte. Dazu habe ich ein Stativ, was ich für geplante Aufnahmen stets nutze. Der IS ist eine kostspielige Angelegenheit, die ich aber in Kauf nehmen will, da ich auch bei bestimmten Situationen kein Stativ nutzen kann und er mir daher auch oft hilfreich sein wird. Gerade bei Brennweiten von über 100mm ist das Sinnvoll. Im Weitwinkel habe ich nie einen IS vermisst.

Es freut mich, wenn du sagst, dass das Objektiv Suchtpotenzial besitzt. Meine 85mm Brennweite für Portrais war vom Preis/Leistungsverhältnis der bisher beste Kauf! Ich habe das Tele im Laden auch mal ausprobiert und es macht mir von der Verarbeitung und von der Technik her einen guten Eindruck. Das Bokeh habe ich einfach mal bei einem frei stehenden Stativ gestestet und es hebt sich deutlich von weichen Hintergrund ab. Ich wollte mich nur absichern, da einige Leute meinen, dass 2.8 Pflicht sei im Telebereich.

Danke für Deine Antwort!
Gruß Max

ehemaliger Benutzer
16.12.2012, 18:07
Ich würde noch zu der "allgemeinen Meinung", f/2,8 sei "Pflicht", anmerken, dass in der Fotografie schlicht gar nichts Pflicht ist, alles "kann", nichts "muss"!!

Was man aus einer Motivsituation macht, und mit welchem Equipment, ist durch keine Regel fest zu machen. Es ist also auch durchaus möglich, dass jemand mit diesem Objektiv schlicht überhaupt nicht zurecht kommt! Die statistische Regel ist das aber nicht.

Ich bin auch durchaus der Meinung, das Lichtstärke eine echt gute Erfindung ist, aber bei Anschaffungen überlege auch ich mir, ob ich sie für einen Aufpreis x,y tatsächlich unbedingt brauche. Wenn sie für mich bezahlbar ist, dann warum nicht! Aber die höchst mögliche Lichtstärke grundsätzlich zum entscheidenden Kriterium zu machen ist sachlich/fachlich vollkommener Unsinn.

Ich bin ziemlich sicher, das 4er 70-200 IS wird Dir sehr gut gefallen. Würde mich freuen, wenn Du später Deine ersten Erfahrungen hier auch noch mal wiedergeben würdest.

Mexdus
16.12.2012, 18:23
Das mit der Lichtstärke stimmt natürlich, im Calument wollten sie mir damals beim Weitwinkel auch aufschwätzen, dass man trotz geringen Budgets das f/2.8 16-35mm dem f/4 17-40mm vorzuziehen. Warum mir das 2.8er diesen Aufpreis wert sein sollte hat sich bis heute mir nicht erschlossen.

Solange die Abbildungsleistung des Zooms gut ist, was ich auch glaube, dann ist mir die Anfangsblende weniger wichtig. Schließlich ist ja das Gesamtpaket entscheiden und nicht nur die Blende.

m k
16.12.2012, 19:49
Hallo Max...
Recht so: Weihnachten ist Brennweitenzeit! ;- )))

Wolfgang hat alles gesagt, denke ich, und damit deinen Wunschzettel vorformuliert!
Ich musste eben heftigst nicken als ich las, dass er sein /4 70-200 auch nicht wieder fortgäbe.
Und im Vergleich zum /1.8 85 wärest du dann qualitativ wirklich sehr gut aufgestellt!

Ich kann dazu das /2.8-II vergleichen und benutze das, wenn mir das Gewicht nichts ausmacht und die Blende wichtig ist. Über der Schulter habe ich unterwegs meist das viel leichtere, unkomplizierte /4.0. Der tatsächliche Qualitätsunterschied der Aufnahmen, so er denn vorliegt, ist für mich zu vernachlässigen.

Ich hatte es damals "nurweniggebraucht" für 750,- von Privat gekauft, neulich sah ich es schon für 600,- im Gebrauchtangebot. Ich bin über Preise aber nicht genau informiert. Für mich war das Objektiv ein Glücksfall! Und wir sind ganz sicher nicht alleine, die über diese Optik frohlocken.

Zusammen mit dem Kenko 1.4 MC4 und der 7D habe ich damit sogar den Bildausschnitt eines 448ers *andeineTierfotosdenk* und bin von der Qualität ganz sicher nicht enttäuscht, eher angenehm überrascht. Stimmt, Blende /2.8 ist zwar einen Stopp schneller als /4.0, doch habe ich dazu noch keinen Mangel erlebt, der mich in unakzeptable Rauschdimensionen gezwungen hätten.
Letzte Schärfe-Sicherheit könnte dir vielleicht (erst nötig bei aufgetretenden Unsicherheiten) die Justage auf deinem Body bieten - das Geld für den Canonservice war es mir damals wert.

Guten Cashback- oder Gebrauchtfang wünsche ich dir
Michael :- )

gkkg
22.12.2012, 22:33
Hallo Max,

offenbar bist auch einer, der Festbrennweiten durchaus schätzt.

Eine Überlegung wäre daher auch das 200/2.8 II. Es gibt bei digitalkamera.at seit geraumer Zeit 3 Stück davon zu 500 - 550 EUR in sehr gutem Zustand.

Damit hättest du ein top-verarbeitetes L-Objektiv, Lichtstärke 2.8, eine sehr gute Abbildungsqualität und ein handliches, unauffälliges (schwarz!) Objektiv.

Von einem 70-200 wären für mich der Bereich 70-130 kaum interessant - zu nahe an den 85mm (die du auch VIEL lichtstärker hast). Zwischen 130-160mm könnte man vom 85er auch noch croppen, wenn es keine allzu großen Vergrößerungen sein müssen. Und alles was näher an 200mm dran ist, kann man häufig mit den Füßen zoomen (also 3 Schritte zurück).

Einzig den Bildstabilisator verlierst du dann im Vgl. zum 70-200/4, doch auch preislich bist du deutlich besser dran.

Andere Alternative: Sigma 150/2.8 Makro - ein Freund von mir hat die OS-Version, traumhaft. Die Nicht-OS-Version geht immer wieder um <500 EUR gebraucht weg (siehe z.B. camera31.at)

LG, Gerald

TriStar
22.12.2012, 23:22
Also ich habe das 70-200 4 L USM (ohne IS) erst viel zu spät kennen - und schätzen gelernt.

Da du mit 17-40iger und dem 85 1,8 schon zwei gute Objektive sicher aus dem Canon-Objektiv-Gewirr herausgepickt hast, wirst du auch beim Tele sicher zu den L-Objktiven greifen wollen.

Da wären:

-70-200 4 L USM
-70-200 4 L IS USM
-70-300 4-5,6 L IS USM
-100-400 4,5-5,6 L IS USM (mein Einstieg in den Tele-Bereich)
-200 2,8 L II USM

Tja, was nehmen? Ich würde eigentlich immer zu einem der beiden 70-200er greifen, denn sie sind von Preis/Leistungs-Verhältnis kaum durch die anderen Objektive zu schlagen. Einzig das 2,8 200er böte eine interessante Alternative, zu dem ich allerdings nichts sagen kann, denn ich kanne das Objektiv leider überhaupt nicht. Landschaftsfotografie kann man auch mit eine 70-200er machen, Teleobjektiv und Lanschaft müssen sich überhaupt nicht ausschließen. Nur musst du dich jetzt entscheiden, ob mit oder ohne IS, wobei das mit IS auch vomn der Bildqualität nocheinmal besser sein soll.

AggiK
27.12.2012, 22:41
hallo max,

falls es dir noch hilft ;). ich nutze das 70-200 4.0 IS für menschen-, landschafts- und auch für die sportfotographie. surfcup auf sylt - erstaunlich wenig ausschuss und für meinen hobbygeschmack gute fotos dabei. in der halle beim handball (oben im dach sind fenster, deshalb geht das auch mit einem 4.0er ... meistens :() kommen auch gute bilder zu stande.

habe damals lange überlegt weil 1,0 k € sind halt kein pappenstiel. ich habe es bis heute nicht bereut und würde mir dieses alltagstaugliche tele immer wieder gönnen.

gruß

aggi