PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu EF-S MACRO 60mm f/2.8 USM



BQuentin
18.02.2013, 14:26
Hallo,
ich bereite gerade die Digitalisierung meiner alten Dias mit Hilfe eines umgebauten Diaprojektors vor. Den Diaprojektor umzubauen war dank diverser Beschreibungen aus dem Internet nicht das Problem.
Prinzipiell klappt das ganze auch ganz gut. Um allerdings reproduzierbare Ausrichtungen von Kamera und Projektor zu erreichen, zimmere ich mir gerade eine Halterung zusammen. Kameraseitig habe ich dazu einen Makroschlitten vorgesehen. So weit so gut.
Ich verwende einen Canon 600D. Für Testaufnahmen habe ich das Canon Objektiv EF-S 55-250 mm f/4-5,6 IS II mit einer 2 Dioptrin Nahlinse verwendet. Das funktioniert soweit ganz gut. Da ich mir aber ohnehin ein Makroobjektiv kaufen wollte, erwäge ich die Anschaffung eines Canon EF-S MACRO 60mm f/2.8 USM. Ich Frage mich aber, auf welche Entfernung ich mit diesem Objektiv die 24x36mm des Dias formatfüllend scharfstellen kann? Die Frage ist deswegen entscheidend, weil sich das DIA ja mitten im Projektor befindet und ich mit dem Kameraobjektiv nicht in den (leeren) Objektivschaft des Projektors passen würde.
Gibt es diesbezüglich Erfahrungswerte oder Formeln?
Mfg. B.Quentin

phototaxi
18.02.2013, 23:30
Genau das habe ich auch versucht. Es sind etwa 15cm von der Sensorebene deiner Kamera aus gerechnet. Die Frontlinse klebte dann fast vor dem Projektor. Gescheitert ist es aber daran, dass die Kühlung des Projektors irre viel Staub umherwirbelt und den in der Nachbearbeitung wegzustempeln wäre eine Quälerei geworden.

Deshalb bin ich dann auf die Lösung von unserem Forenmanager Dirk Wächter umgeschwenkt und habe vom Leuchtpult abfotografiert. Ebenfalls mit dem EF-S 60mm. Eine schnelle Lösung, die vor allem auch bei Kodachrome Dias funktioniert. An die Grenzen stößt diese Repro-Methode jedoch bei kontrastreichen Motiven. Hier musste ich mich entscheiden, ob ich auf die Zeichnung in den Lichtern oder in den Schatten verzichten wollte oder aufwändig HDRs machen.

Fazit: Um Dias im Internet zu zeigen oder auf dem Bildschirm oder am Beamer zu betrachten, eine prima Lösung, einfach und kostengünstig mit vertretbarem Aufwand. Prints mache ich allerdings nach wie vor von den Orginaldias. Zur Archivierung ist die Methode nach meiner Meinung nicht geeignet.

Abgesehen davon ist das 60er Makro an der 600er eine kleine feine Sache. Gute Bildqualität mit schnellem und sicherem AF. Auch im Portraitbereich und auf Distanz gut einsetzbar. Sehr universell. Und das für kleines Geld. Allerdings brauchst du die Geli, da das Objektiv Streulichtanfällig ist.

Viel Spaß.

Dragger
19.02.2013, 00:32
Bei der Kombination mit dem 60er hast noch zu beachten, dass das Diamagazin ggf. gegen die Kameraeinheit stößt, wenn man die letzten Dias ins Visier nimmt. Auf jeden Fall ist es so, wenn 50er Magazinstreifen benutzt werden.
Ich habe viele Dias mit der Kombination EOS-Kamera, Adapter, FD-Balgen mit integr. Einstellschlitten und 90er FD-Makro, verstellbar positioniert auf einer Holzkonstruktion, angefertigt und hatte dabei immer nur wenige Millimeter Platz, um die Magazine nach dem Durchlauf nach vorne herauszurnehmen. Angenehm dabei war aber, dass am Balgen die Kamera einfach und zentriert um 90 Grad gedreht werden konnte, so dass es keine Probleme mit Hochformat in den Magazinen kam.
Aber, um die Frage zu beantworten, mit dem 60er wirst wahrscheinlich nicht glücklich werden, da du nicht in optimale Position zum Dia kommst.

LG
Dragger

Thomas1963
19.02.2013, 08:36
Hallo,
ich nutze zum Abfotografieren eine Eos 60D, das EF-S Macro 60mm und den Diakopiervorsatz von Novoflex.
http://www.novoflex.com/de/produkte/makrofotografie--blitztechnik/einstellschlitten/diakopiervorsatz/
Als Beleuchtung habe ich mir von Enjoyyourcamera eine günstige LED-Lampe gekauft. Die Qualität der Fotos ist mindestens so gut wie das Scannen mit meinem Canon Flachbettscanner mit integrierten Diaeinsatz.

Viele Grüße
Thomas

q085301
19.02.2013, 17:27
Wäre für diese Aktion ein Dia-Scanner nicht viel einfacher zu handhaben?

phototaxi
19.02.2013, 20:17
auch eine Idee Jürgen,
vor allem, wenn archiviert werden soll, also die digitalen Fotos die chemischen ersetzen sollen ....
Dauert aber pro Dia mehrere Minuten, bedarf auch der Nachbearbeitung und gute Scanner kosten richtig, lassen sich nach der Aktion aber ohne großen Wertverlust wieder verkaufen.

Meine Erfahrung ist, dass selber scannen bei größeren Archiven nur für Menschen mit sehr viel Freizeit in Betracht kommt. Bei Menschen mit weniger Freizeit rechnet sich wohl eher die sehr kritische Durchsicht des Archivs und das scannen lassen der echten Highlights. Fotos mit reinem Erinnerungswert schaue ich mir bei Bedarf nach wie vor als Dia an. Und wenn die nach 70 Jahren vergilben, habe ich nichts mehr zu schauen:mad:

Übrigens klappt das scannen von Kodachrome nach meiner Erfahrung gar nicht in archivtauglicher Qualität....

TriStar
19.02.2013, 21:19
An die Grenzen stößt diese Repro-Methode jedoch bei kontrastreichen Motiven.

Hat Film doch mehr Dynamik :rolleyes:

Ich hab quasi die selben Erfahrungen. Nur warum eigentlich digitalisiert archivieren? Jedes Nachfolgermodell einer Digitalkamera kann garantiert mehr aus den Dias rausholen als deine aktuelle usw. Sprich digital vernichtet in gewisser Weise das, was den Film und dessen Motiv ausmachte. Für mich nicht zielführend, Ebensowenig die Annahme, dass die digitalen Bilder länger halten.
Ich würde mir lieber Gedanken um eine anständige Archivierung machen. Die Temperatur in der die Dias gelagert werden ist z.B. schonmal ein entscheidender Faktor.