PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Panorama-Erstellung in zeitsensiblen Momenten (Sonnenauf-/Untergänge, Wolken, etc.)



KloBoBBerLe
06.03.2013, 21:27
Liebe Leser,

in letzter Zeit habe ich mich des Öfteren an der Panoramafotografie von zeitlich äußerst sensiblen Momenten versucht. Hierzu zählen für mich zum Beispiel Sonnenauf- und Untergänge, bestimmte Wolkenformationen, etc.
Eben alle Aufnahmen, bei denen sich die aktuelle Lichtstimmung innerhalb von Minuten oder gar Sekunden schlagartig verändern kann.


Mein Problem ist folgendes:

Insbesondere bei Aufnahmesituationen in der bürgerlichen Dämmerung sind meist Belichtungszeiten bis zu einer Minute erforderlich. Sollen jetzt zusätzlich noch mehrere Panorama-Einzelbilder aufgenommen werden, ist die Lichtstimmung vom ersten bis zum letzten Bild zumeist völlig verändert, da nun jedes Bild eine Minute lang belichtet werden müsste. Die Lichtsituation wäre vom ersten bis zum letzten Bild grundlegend unterschiedlich. Eine feste, manuelle Belichtungseinstellung würde hier also keinen Sinn ergeben.

Folgende Lösungsmöglichkeiten würden helfen:


Verkürzung des zeitlichen Arbeitsablaufes zur Umpositionierung der Kamera (z.B. durch Nutzung eines schnell verstellbaren Nodalpunktadapters)
Empfindlichkeit der Kamera erhöhen, um kürzere Verschlusszeiten zu erreichen. Dies kann über ISO oder Blende geschehen, wobei ich die Blende bezüglich der Schärfentiefe nur äußerst ungern anrühren möchte. Auch eine erhöhte ISO ist für mich aufgrund des Rauschens nicht unbedingt das Mittel der Wahl, gute Kamera hin oder her.
Nutzung der Zeitautomatik AV (feste Blende), um weitgehend gleiche Helligkeiten zu erreichen. Exakt gleich hell belichtet werden die Bilder aber wohl dennoch nicht sein. Meine Sorge ist, dass die Stitching-Software die möglichen Helligkeitsunterschiede zwischen den Aufnahmen nicht ausgleichen kann und deshalb Bildkanten sichtbar bleiben
Verzicht auf ein gestitchetes Einzelbilder-Panorama und stattdessen Aufnahme mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv


Eine HDR-Aufnahmereihe für jedes Einzelbild wäre ja zeitlich schon gar nicht erst möglich, weshalb hierfür wohl nur ein Grauverlaufsfilter in Frage kommen könnte.

Wie würdet Ihr solche Probleme lösen? :)

Herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Viele Grüße
KloBoBBerLe

tuxoche
06.03.2013, 21:36
Belichtungszeiten von 1 Minute/Bild, was fotografierst du? vor allem, wenn du sagst, das sich die Verhältnisse durch Wolken oder die aufsteigende Sonne sich schnell ändern können.

Bei solchen Belichtunge wäre ein schnellerer NPA nicht zielführend, also Iso hoch und vielleicht Panos mit einem Fisheye schiessen, z.B. braucht mein Tokina bei 12mm nur 4 Aufnahmen für ein 360°x180°

ciao tuxoche

KloBoBBerLe
06.03.2013, 21:41
Belichtungszeiten von 1 Minute/Bild, was fotografierst du? vor allem, wenn du sagst, das sich die Verhältnisse durch Wolken oder die aufsteigende Sonne sich schnell ändern können.

Vielen Dank für Deine Antwort! Gut, die eine Minute war vielleicht etwas hoch gegriffen. Aber 20 Sekunden können schon gerne mal drin sein. Und bei sieben Einzelbildern macht das (ohne Umpositionierung) in Summe dann schon über zwei Minuten aus.

Ich versuche prinzipiell immer, ein "ISO 100-Fotograf" zu sein... :D

tuxoche
06.03.2013, 21:57
Vielen Dank für Deine Antwort! Gut, die eine Minute war vielleicht etwas hoch gegriffen. Aber 20 Sekunden können schon gerne mal drin sein. Und bei sieben Einzelbildern macht das (ohne Umpositionierung) in Summe dann schon über zwei Minuten aus.

Ich versuche prinzipiell immer, ein "ISO 100-Fotograf" zu sein... :D

also ich habe gerade mal die Daten von einem Pano aufgerufen, das zu sog. Blauen Stunde aufgenommen wurde. Das jeweils mittlerste Bild der HDR wurde bei f8, ISO 200 6 Sekunden belichtet, ja und die Belichtung schwankte (weil ich insgesamt knapp 7 Minuten gebraucht habe) für die insgesamt 36 Aufnahmen, aber das hat PTGui hingekriegt.

Probiere es einfach aus, das sit vielleicht ein Fall, der in der Praxis einfacher ist, als in der Theorie :D

ciao tuxoche

michael_alabama
06.03.2013, 22:12
Ein denkbarer Ansatz wäre: Weitwinkel (wirklich weit !), kein Hoch- sondern Querformat. Dann beschneiden. Den Auflösungsverlust könnte man u. U. durch eine Serienaufnahme bekämpfen, die man später mittelt. Falls kleine Verschiebungen erforderlich sind (Auflösung), wäre ein Tilt-Objektiv hilfreich (oder quergestellte Makro-Schiene).
Vorteil: Keine Übergangsprobleme zwischen gestitchten Bildern, Lichtveränderungen wirken sich - hoffentlich - auf das gesamte Bild aus. Bewegte Bildinhalte sind nach wie vor kritisch, allerdings lässt sich die Gesamt-Ablaufzeit vermutlich kaum weiter reduzieren als mit diesem Ansatz.

Zugegeben: Nur eine theoretische Überlegung - Kommentare erwünscht.

vg micha

ehemaliger Benutzer
06.03.2013, 23:26
Die Zeit zwischen den zwei Panoramen ist ausreichend, sehe da kein Problem, ansonst ISO hoch WW ist für mich keine Lösung weil Details in der Ferne verschwinden.

http://welling.ch/PanoRigi2013.htm

KloBoBBerLe
07.03.2013, 00:04
Die Zeit zwischen den zwei Panoramen ist ausreichend, sehe da kein Problem, ansonst ISO hoch WW ist für mich keine Lösung weil Details in der Ferne verschwinden.

http://welling.ch/PanoRigi2013.htm

Schaut gut aus! :)

Die Gefahr mit dem geschrumpften Hintergrund bei UWW besteht in der Tat - was für eine Brennweite hatte Dein im Beispiel verwendetes Objektiv?

Skyscraperfan
07.03.2013, 00:47
Hier ist eines meiner Panoramen. Alle Bilder wurden 15 Sekunden belichtet. Als einzelne Bilder hätten sie natürlich alle eine unterschiedliche Belichtung, aber ich weiß nicht, ob das dem Panorama gut getan hätte. Ich mag eigentlich den Effekt, dass es auf der einen Seite noch hell ist, weil dort gerade die Sonne untergegangen ist und auf der anderen Seite ist es schon dunkel. Wenn man will, könnte man den Effekt etwas neutralisieren, indem man auf der dunklen Seite anfängt und sich dann zur hellen, aber mit der Zeit auch immer dunkler werdenen Seite, vorarbeitet. Hier habe ich allerdings mit der hellen Seite angefangen und so den Effekt der anbrechenden Nacht noch verstärkt. Die vorbeiziehenden Wolken stellten beim Stitchen kein Problem für das Programm (Panorama Factory) dar, da sie sowieso keine scharfen Konturen aufwiesen und somit wohl einfach überblendet wurden. Es besteht übrigens aus 16 Bildern:
http://www.scraperbase.com/dforum/skyline.jpg

URi
08.03.2013, 10:30
z.B. braucht mein Tokina bei 12mm nur 4 Aufnahmen für ein 360°x180°

:confused: 4 Bilder? Wie willst Du da ein 360*180 hinbekommen? Sebst mit einem Fisheye würde das noch nicht gehen.

tuxoche
08.03.2013, 20:56
:confused: 4 Bilder? Wie willst Du da ein 360*180 hinbekommen? Sebst mit einem Fisheye würde das noch nicht gehen.

Das Tokina 10-17 ist ein Fisheye-Zoom und glaube mir es geht, 4 Bilder vom Einbein für eine Kugel

ciao tuxoche

Michael Fengler
09.03.2013, 11:34
Das Tokina 10-17 ist ein Fisheye-Zoom und glaube mir es geht, 4 Bilder vom Einbein für eine Kugel

ciao tuxoche

Kann ich so bestätigen, mein Tokina sitzt in einem Nodalpunktring, und vom Einbein ist der "Fußabdruck" so klein das man diesen mühelos stempeln kann.

URi
10.03.2013, 10:10
Aber wie macht ihr dann den Versatz? Wenn ich theoretisch 180 Grad abbilden kann, dann würden ja (theoretisch) sogar 2 Bilder reichen. Wenn jetzt aber nur 160 gehen und ich mache eins nach vorne, eins nach hinten, eins nach oben und eins nach unten fehlt mir rechts und links in meinem Ball immer noch ein Eckchen, oder bin ich jetzt falsch? :confused:

Michael Fengler
10.03.2013, 10:22
Kamera im Hochformat und alle 90° ein Bild machen, so ist alles drauf incl. Nodalpunktadapter und Stativ, was man entweder später stempelt oder noch ein extra Bodenbild macht.

tuxoche
10.03.2013, 10:22
Aber wie macht ihr dann den Versatz? Wenn ich theoretisch 180 Grad abbilden kann, dann würden ja (theoretisch) sogar 2 Bilder reichen. Wenn jetzt aber nur 160 gehen und ich mache eins nach vorne, eins nach hinten, eins nach oben und eins nach unten fehlt mir rechts und links in meinem Ball immer noch ein Eckchen, oder bin ich jetzt falsch? :confused:

Es werden 4 Bilder in der Position von je 90° gemacht. Mit dem R1 von Nodal Ninja ergibt sich inkl. Überlappungen ein Pano, in dem lediglich unten, da wo das Stativ ist, ein kleines Stück fehlt

ciao tuxoche

Skyscraperfan
10.03.2013, 10:26
Kamera im Hochformat und alle 90° ein Bild machen, so ist alles drauf incl. Nodalpunktadapter und Stativ, was man entweder später stempelt oder noch ein extra Bodenbild macht.

Stell Dir einfach vor, Du bist in der Mitte einen Tetraeders und machst dann vier Bilder in Richtung der vier Ecken. Das kommt dann zwar nicht exakt hin, weil die Bilder nicht quadratisch sind, aber so im Prinzip schon.

Michael Fengler
10.03.2013, 10:30
Stell Dir einfach vor, Du bist in der Mitte einen Tetraeders und machst dann vier Bilder in Richtung der vier Ecken. Das kommt dann zwar nicht exakt hin, weil die Bilder nicht quadratisch sind, aber so im Prinzip schon.

Und warum zitierst du mich?

Skyscraperfan
10.03.2013, 10:50
Und warum zitierst du mich?
Oh, das habe ich den falschen zitiert. Hätte URi zitieren sollen. Das liegt daran, wenn ich viel zu früh morgens poste :-)

URi
10.03.2013, 14:10
Danke. Ich denke, ich habs jetzt gefressen :)
Muss aber erst mal ne Nacht drüber schlafen... :o