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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektiv 70-300 Canon oder Tamron ?



perlian
26.03.2013, 23:18
Hallo,
zunächst etwas Historie von mir.

Nachdem ich 1980 mit einer Canon A1 angefangen habe (die immer noch funktioniert) und 2005 auf die EOS 300D umgestiegen bin habe ich seit 2008 eine 400D.

Jetzt habe ich vor demnächst von der EOS 400D auf die 60D umzusteigen.

Grund ist das mich der Autofokus der 400D von Anfang an nicht richtig überzeugen konnte

Zu der 60D wollte ich mir neben den schon vorhandenen Objektiven entweder ein

Canon EF 70-300mm 1:4,0-5,6 IS USM

oder ein

Tamron AF 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD

zulegen.

Der Preisunterschied beträgt knapp 170 € was schon eine Hausnummer ist.

Obwohl ich gefühlsmässig eher zum Canon tendiere habe ich in Testberichten gelesen das das Tamron ebenfalls sehr gut sein soll und auch das modernere von beiden.

Wer hat Erfahreungen mit den beiden Kandidaten gemacht bzw. sie schon mal direkt verglichen ?


danke im voraus

phototaxi
26.03.2013, 23:37
beide lassen am langen Ende (so ab 180mm) deutlich nach, sind sonst aber ähnlich...

die 60d verlangt mit dem dicht gepackten Sensor nach gut auflösenden Objektiven...

die AF-Performance der 60d unterscheidet sich nicht wirklich dolle von deiner jetzigen Cam, leichte Abweichungen kannst du auch nicht in der Feinjustage beheben, sie sind bei dem eng gepackten Sensor aber deutlicher zu sehen...

ich kann dir nicht wirklich zu einem der beiden Objektive raten, eher dazu noch etwas zu warten und dann was wirklich gutes zu kaufen...

was das sein kann, hängt vom Eisatzzweck ab...

Eric D.
27.03.2013, 00:48
Nimm das Tamron, der IS/VC ist besser,
die Fokussiergeschwindigkeiten sind quasi gleich
Minimaler Vorteil Tamron hier.
Optisch empfand ich das Tamron besser,
Meines wurde erst so ab 250mm etwas weicher.
Aber schon bei Bl 6.3 schon wieder gut bei
300mm.

Ich hatte es an der 7D.

Marcus E.
27.03.2013, 08:04
Nimm das Tamron, der IS/VC ist besser,
die Fokussiergeschwindigkeiten sind quasi gleich
Minimaler Vorteil Tamron hier.
Optisch empfand ich das Tamron besser,
Meines wurde erst so ab 250mm etwas weicher.
Aber schon bei Bl 6.3 schon wieder gut bei
300mm.
Ich hatte es an der 7D.
Ich kann Eric nur bestätigen, das Tamron ist extrem gut!
Ich hatte vorher ein 75-300mm IS und ein 55-250mm IS, die das Tamron in allen Diziplinen locker abhängt.
Es ist z. Zt. vermutlich das beste 70-300er (nur knapp nach dem EF 70-300mm L IS) was man für - in diesem Falle sogar wenig - Geld kaufen kann.

LG,
M.

perlian
27.03.2013, 18:29
die 60d verlangt mit dem dicht gepackten Sensor nach gut auflösenden Objektiven...


Das heisst.....??
wäre das Tamron so eins ?





die AF-Performance der 60d unterscheidet sich nicht wirklich dolle von deiner jetzigen Cam, leichte Abweichungen kannst du auch nicht in der Feinjustage beheben, sie sind bei dem eng gepackten Sensor aber deutlicher zu sehen...


Das macht mich jetzt ziemlich nervös...............

Ich habe mal die 50D eines Freundes getestet und da war der Autofokus deutlich besser.

Dann wird das doch wohl bei der 60D auch so sein oder ?

Marcus E.
28.03.2013, 08:25
Ja, das Tamron löst auch an einer 60D gut auf, es ist auch noch auf VF gut.

Rupert Vogl
28.03.2013, 09:23
Es ist z. Zt. vermutlich das beste 70-300er (nur knapp nach dem EF 70-300mm L IS) was man für - in diesem Falle sogar wenig - Geld kaufen kann.

LG,
M.

Nicht nur knapp, das 70-300 L ist erheblich besser. Nicht nur daß es bei 300 mm und offen schön knackig bleibt, der AF ist rasend schnell und rastet sauber ein. Ganz abgesehen von Verarbeitung u. weahter sealings.

Hatte drei dieser Tamron getestet, jedes schwächelte wo anders! Entweder die Dinger sind bei 200 mm scharf, oder bei 70. Bei 300 mm brauchte ich mind. f/8, besser noch weiter abblenden, um halbwegs akzeptable Schärfe zu erzielen.
Als Vergleich zog ich immer das 70-300 IS USM (non L!) meines Bruders heran, welches bis auf den lauten AF immer schärfer war.

Schließlich musste ich in den sauren Apfel beissen und das 70-300 L kaufen. Allerdings konnte ich ein Wharehouse Schnäppchen zzgl. Cash Back machen.

rainer johne
28.03.2013, 16:02
Nicht nur knapp, das 70-300 L ist erheblich besser. Nicht nur daß es bei 300 mm und offen schön knackig bleibt, der AF ist rasend schnell und rastet sauber ein. Ganz abgesehen von Verarbeitung u. weahter sealings.

Hatte drei dieser Tamron getestet, jedes schwächelte wo anders! Entweder die Dinger sind bei 200 mm scharf, oder bei 70. Bei 300 mm brauchte ich mind. f/8, besser noch weiter abblenden, um halbwegs akzeptable Schärfe zu erzielen.
Als Vergleich zog ich immer das 70-300 IS USM (non L!) meines Bruders heran, welches bis auf den lauten AF immer schärfer war.

Schließlich musste ich in den sauren Apfel beissen und das 70-300 L kaufen. Allerdings konnte ich ein Wharehouse Schnäppchen zzgl. Cash Back machen.

Das halte ich für stark übertrieben! Das 70-300 L ist sicher besser, aber nicht um Welten. Was heißt denn "akzeptable Schärfe"?? Das Tamron ist so scharf das man am ausgedruckten Bild nicht sagen könnte mit welchem Objektiv es letztendlich generiert wurde. Die Diskussion um "akzeptable Schärfen" halte ich für rein akademisch.

Rainer

jone
28.03.2013, 20:21
Es ist z. Zt. vermutlich das beste 70-300er (nur knapp nach dem EF 70-300mm L IS) was man für - in diesem Falle sogar wenig - Geld kaufen kann.



stimmt, das Tamron ist wohl schon fast mit dem 1300 € teuren EF 70-300 L IS zu vergleichen, und damit eine ganze Hausnummer besser als das EF 70-300 IS ohne L. Dieses konnte in der Abbildungsleistung nicht mal gegen mein preiwertes EF-S 55-250 IS mithalten.
Gruß: Joachim

fullframe_user
29.03.2013, 21:25
Ich kann nur Positives über das Tamron berichten. Zumindest mein Exemplar ist über den gesamten Brennweitenbereich scharf, der AF ist schnell und treffsicher. Generell, habe auch ein 17-50 2.8 VC im Einsatz, bin ich besonders vom Bildstabilisator der Tamrons beeindruckt. Das Stabi packt richtig zu und friert das Sucherbild regelrecht ein. Gefällt mir besser als die IS Stabilisierung von Canon. Die funktioniert auch gut, ist aber beim Tamron noch etwas effektiver. Jedenfalls zeigt mir das meine Praxiserfahrung.

Was die Einsatzgebiete betrifft, würde ich sagen, ist das Tamron 70-300 fast überall zu gebrauchen, wenn die Lichtbedingungen einigermaßen gut sind. Ich nutze es regelmäßig bei Vortragsveranstaltungen, aber auch im Zoo und bei Landschaftsaufnahmen.

Was das Canon-Pendant betrifft, kann ich nichts sagen. Das hatte ich noch nicht in der Hand. Wahrscheinlich sind beide hinsichtlich der Abbildungsleistung sehr ähnlich. Die Argumente pro Tamron waren für mich der günstigere Preis und der effektive Bildstabi.

Achja, habe es sowohl an einer 7D als auch 5DMarkII im Einsatz. Mit beiden harmoniert es sehr gut!

Rupert Vogl
31.03.2013, 17:26
Das halte ich für stark übertrieben! Das 70-300 L ist sicher besser, aber nicht um Welten. Was heißt denn "akzeptable Schärfe"?? Das Tamron ist so scharf das man am ausgedruckten Bild nicht sagen könnte mit welchem Objektiv es letztendlich generiert wurde. Die Diskussion um "akzeptable Schärfen" halte ich für rein akademisch.

Rainer

Von "Welten" ist nicht die Rede. Ich sagte erheblich. Zudem ist das ausgedruckte Bild nicht meine Referenz.
Das Tamron ist eine Schönwetterlinse, das Canon L liefert mir auch bei schlechterem Licht sehr gute Kontraste und Farben.
Ich habe lediglich meine Erfahrung wiedergegeben und da dran gibt´s nix zu rütteln, ebenso wenig wie an Deinen Erfahrungen.

Wer behauptet, das Tamron sei in der Summe fast so gut wie das 70-300 L, hatte letzteres noch nie ernsthaft im Einsatz!

rainer johne
31.03.2013, 19:05
Von "Welten" ist nicht die Rede. Ich sagte erheblich. Zudem ist das ausgedruckte Bild nicht meine Referenz.
Das Tamron ist eine Schönwetterlinse, das Canon L liefert mir auch bei schlechterem Licht sehr gute Kontraste und Farben.
Ich habe lediglich meine Erfahrung wiedergegeben und da dran gibt´s nix zu rütteln, ebenso wenig wie an Deinen Erfahrungen.

Wer behauptet, das Tamron sei in der Summe fast so gut wie das 70-300 L, hatte letzteres noch nie ernsthaft im Einsatz!

Ich behaupte es nach wie vor, denn ich hatte das 70-300 L auch schon im Gebrauch. Zu deiner Information, ich fotografiere seit ca. 1970, viele Kameras, viele Objektive etc. das nur zum Hintergrund. Was bitte schön ist denn ein "ernsthafter Hintergrund"?? Und was hat selbiger mit den Unterschieden zwischen zwei Glaslinsen zu tun?? Wenn jemand also "unernsthaft" fotografiert dann relativiert sich der Unterschied?? - so es ihn wirklich gibt? Ich habe gerade einen Bildband von Barbara Klemm in der Hand, lauter unernsthafte Bilder, weil sie deinem Schärfeanspruch sicher nicht genügen würden. Trotzdem ist sie eine der hoch dekoriertesten deutschen Fotografinnen, aber das nur nebenbei.
Das Tamron ist genauso weit, oder eng, geöffnet wie das L, d.h. bei gleich schlechten Verhältnissen liefern beide nicht mehr Licht auf den Sensor. Mag sein dass Farben und Kontrast etwas unterschiedlich sein mögen, aber das merken sicher nur die ernsthaften Fotografen zu denen ich mit meinem bescheidenen Erfahrungsschatz sicher nicht gehöre.
Ps. Elliot Erwitt hat übrigens fast nur "unernsthafte" Bilder gemacht, mit viel Witz und Selbstironie. Die bei MAGNUM müssen völlig verblendet gewesen sein so jemanden aufzunehmen.;)

Rainer

Rupert Vogl
02.04.2013, 17:36
Deine lange Erfahrung ehrt Dich; aber bevor das noch in weitere Wortklauberei ausartet, ganz kurz und verständlich:
Ich lese immer wieder daß das Tamron "fast" so gut ist wie das 70-300 L und dem kann ich so einfach nicht zustimmen (siehe oben - AF, Verarbeitung, Leistung offen, Farbwiedergabe/Kontraste, ...).

Versteht mich nicht falsch! Es liegt mir fern, das Tamron irgendwie schlecht zu machen, was ich im Übrigen auch nicht gemacht habe. Es ist für den Preis toll und bis 400,- Euro neben dem Canon 70-300 IS sicherlich sowas wie die Referenz, aber meiner Meinung nach nicht "fast so gut" wieder das 70-300 L IS!

rainer johne
02.04.2013, 20:00
Natürlich will niemand deine Meinung erschüttern du hast unzweifelhaft eines der besten Canon Objektive in deinem Besitz, es ist v.a. robust und langlebig und du wirst sicher sehr lange deine Freude daran haben und tolle Bilder machen!
Nur, und das ist für mich der Punkt, sowas lässt sich nicht objektivieren. Klar gibt es Messergebnisse die vergleichbar sind, aber auch da unterscheiden sich die Fachleute. In einer "Spiegelreflex Test" vom letzten Jahr ist der messtechnische Unterschied zwischen L und Tamron nur marginal, kann man nachlesen. Ob man das für sich so akzeptiert ist eine andere Sache. Und da sind wir wieder beim Punkt, die Wahrnehmung der Menschen ist sehr sehr unterschiedlich. Wie will man das Farbverhalten eine Objektives denn bewerten? Aus meiner Sicht geht das gar nicht, schon jeder Bildschirm zuhause stellt die Farben ein und desselben Objektives anders dar als beim Nachbarn nebenan. Arbeitest du mit RAW, wovon ich bei einem Anspruch ausgehe, ist jeder kleinste Dreh am Regler farbverändernd etc. Und wenn du dann noch drei verschiedene "Beurteiler" hättest, jeder würde die Regler anders einstellen und letztendlich sähen wiederum weitere Betrachter die eingestellten Farben völlig unterschiedlich. So sind sie nun mal, die menschlichen Sinne. Es gäbe noch viele weitere Argumente und Beispiele dazu und alles zusammengenommen sehe ich mich nicht in der Lage einem Objektiv ein bestimmtes Farbverhalten zuzuweisen. Ich muss es auch nicht, ich richte meine Bildergebnisse letztlich so ein wie ich sie für mich als richtig und angenehm empfinde. Und wenn meine Frau mal wieder meint ich hätte zu den schwarzen Hosen die dunkelblauen Socken angezogen dann streite ich mich nicht, denn ich bin der Meinung sie kann das nicht so gut unterscheiden wie ich ;)

Rainer