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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum diese leichte Unschärfe?



SirTobi
18.06.2013, 23:37
Ach, es ist irgendwie ärgerlich!

Ich habe das Tamron 90er 2.8 (nicht die VC-Version), und es war an meiner 5D das "Traumobjektiv" schlecht hin. Eine knackige Schärfe und ein Kontrast, zum Luftsprünge machen. Die Schärfe war sogar für manche Portraitaufnahmen etwas ZU scharf. Aber absoften kann man ja immer noch. Das Ding hat schon bei geringem Abblenden eine Abbildungsleistung und Auflösung erreicht, da ist mein 24-105 L nicht besser.

Nun habe ich die 5D Mark III und vorbei ist die "scharfe Zeit" mit diesem Tamron-Objektiv :-(
Ich kann an der AF-Justierung der Kamera einstellen wie ich will, ich bekomme diese knackige Schärfe nicht mehr hin. Ab Blende 5.6 geht es in den grünen Bereich, ist aber noch immer weit von der Schärfe entfernt, die es an meiner 5D schon bei 3.5 erreicht hat.
Natürlich suche ich verzweifelt nach einem Back-oder Frontfokus, aber da ist keiner. Unter F 5.6 habe ich an der Mark III eine Unschärfe in den Bildern die nicht weg zu bekommen ist. Ich habe schon Lineale fotografiert und eingestellt, AF-Reihen gemacht, nichts hilft. Erst ab Blende 5.6 werden die Bilder brauchbar.

Kann es wirklich sein, dass sich die beiden (Mark III und das 90er) einfach nicht "vertragen"? Gibt es Objektive, die an manchen Kameras einfach nicht richtig scharf abbilden, oder erst ab einer gewissen Blende?

Ich liebte mein 90er an der 5D! Es war meine Lieblingslinse für Portraits und Outdoor! Es hat einfach alles gepasst!
Aber nun mag ich es gar nicht mehr an meiner 5D Mark III drauf schrauben :-(

Grüße, Tobias

praktinafan
19.06.2013, 06:55
Vorweg: ich weiß es nicht.
Meine Beobachtung: (alte, manuelle) Objektive, die an der 5D wunderbare Bilder mit sauberer Schärfe und regelrechter 3D-Anmutung ablieferten, lieferten an der Sony NEX-7 nur leblose, matschige Bilder ab.

Meine Vermutung dazu: die (deutlich) höhere Pixeldichte und eine andere Mikrolinsen-Struktur können dazu führen, dass mache Objektive für pixelstarke Sensoren nicht mehr geeignet sind.

schumar2610
19.06.2013, 07:49
Hallo Tobias,
Ich besitze zwar keine 5D aber ich vermute auch daß es an der hohen Pixeldichte liegt. Ich nehme an das du die Ansicht zur Schärfebewertung mit der 5D immer mit 100% gemacht hast. Betrachte doch die Bilder aus der Mk Iii mal mit der gleichen Größe am Bildschirm. Ist es denn dann auch so?
Ich habe schon öfter gehört dass die höher auflösenden Kameras ein scheinbar unschärferes Bild zeigen.
Würde mich mal interessieren. ....

Gruß Martin

SirTobi
19.06.2013, 08:51
Hallo Martin,

ja, du nimmst richtig an, ich bewerte die Bilder in der 100% Ansicht :)

Ich nutze zur Bildbewertung nach einem Shooting schon immer Lightroom und prüfe dort die Schärfe auch immer in der 100% Ansicht.
Da mein "Workflow" also immer noch der gleich ist, konnte ich nach dem Kamerawechsel sofort die Unschärfe feststellen.
Ok, ich musste tatsächlich in der AF-Justage noch etwas nachhelfen. Das Objektiv war beim Nullwert auch bei Blende 8 noch unscharf. Das habe ich in den Griff bekommen, aber wie schon gesagt, unter F 5,6 ist die 100% Ansicht eine "Zwiebel in meinen Augen" :(

Aber ich danke Euch für Eure Meinung und Gedanken!

Hm, dann muss ich vielleicht schauen, welche Portraitfestbrennweite ein würdiger Nachfolger an der Mark III für das 90er von Tamron ist...


Grüße Tobias

michael_alabama
19.06.2013, 10:02
Ich kann an der AF-Justierung der Kamera einstellen wie ich will, ich bekomme diese knackige Schärfe nicht mehr hin....

Als erstes würde ich eine MF-Justierung testen ;). Also Liveview, Lupe und dann ..... Dann kannst du entscheiden, ob es sich lohnt, weiter am AF herumzufummeln.

vg micha

Hermann Klecker
19.06.2013, 10:19
Was Du beobachtest ist vermutlich keine Abnahme der Schärfe sondern eine Zunahme der Auflösung.

Stell doch mal zwei vergleichsbilder unbearbeitet irgendwo hoch. z.B bei www.daten-transport.de.

Biotar
19.06.2013, 11:55
Es ist eindeutig so, dass die 5D classic vor allem mit älteren Linsen (und hier meine ich auch ganz alte Linsen) bessere Bilder liefert, als andere nach ihr (nur die ersten beiden 1Ds sind noch auf ähnlichem Niveau). Allein deshalb gebe ich meine classic auch nicht mehr her. Warum sollte Canon mit neuen Sensoren auch alte Optiken unterstützen wollen?

ehemaliger Benutzer
19.06.2013, 12:09
Warum sollte Canon mit neuen Sensoren auch alte Optiken unterstützen wollen?
Den Satz verstehe ich nicht. Was wird denn da an der "alten Optik" vom "neuen Sensor" nicht unterstützt?

Biotar
19.06.2013, 12:18
Den Satz verstehe ich nicht. Was wird denn da an der "alten Optik" vom "neuen Sensor" nicht unterstützt?
... fehlende "digitalkompatible" Vergütungen beispielsweise ...

Als Herstelller wäre ich doch bestrebt, mit neuen Kameras auch neue (und im Falle Canon deutlich teurere) Objektive notwendig werden zu lassen. Bei Akkus und anderem Zubehör klappts doch auch.

ehemaliger Benutzer
19.06.2013, 12:38
... fehlende "digitalkompatible" Vergütungen beispielsweise ...
Willst du damit sagen, Canon hätte auf den Sensor der 5DIII extra eine Reflexionsschicht aufgebracht, damit er stärker reflektiert als der Sensor der alten 5D und die älteren Objektive damit schlechter aussehen lässt als an der alten 5D oder so etwas in der Art?
Und das in der Absicht, mit dem Verkauf neuer Objektive mehr Geld zu verdienen.
Oder wie unterstützt der Sensor, der ebenfalls digitalen, alten 5D die fehlende Hinterlinsenvergütung der alten Objektive?

kratti
19.06.2013, 12:44
Ich tippe hier, wie schon Hermann auf die Gesetzmässigkeiten der Optik, welche für weniger scharfe Bilder sorgen...

Entweder Du vergleichst beide Kameras mit 100% Auflösung, dann muss das Objektiv am 21MP Sensor mehr leisten für gleiche Schärfe. Also Äpfel mit Birnen.

Oder es werden gleich grosse Bildausschnitte verglichen, dann wird mindestens eines der Bilder interpoliert! Dass dies der Qualität nicht förderlich ist, sollte bekannt sein.

Im weiteren dürfte dann die Kombination von Phänomenen wie Lichtbeugung (sicherlich abhängig von der nicht mehr ganz zeitgemössen Vergütung der Linsen), Artefakte durch die unterschiedlichen Low-Pass Filter, Unterschiedliche Ausprägung und Anordnung der Mikrolinsen auf dem Sensor etc. auch einen Einfluss haben. Diesen wage ich mich aber nicht zu beziffern... ;)

kratti
19.06.2013, 12:52
Willst du damit sagen, Canon hätte auf den Sensor der 5DIII extra eine Reflexionsschicht aufgebracht, damit er stärker reflektiert...

Das war damit vermutlich nicht gemeint. Aber die Hersteller optimieren die Systeme seit jeher auf das Maximum, was zur jeweiligen Zeit gerade möglich ist. Und wenn man ein System an die Grenze des (aktuell) technisch machbaren optimiert, können mit älteren Optiken Artefakte auftreten, die eine ältere und noch deutlich gutmütigere Kamera so nicht gezeigt hätte.

Im konkreten Fall könnten die auf Lichteinfang optimieren Mikrolinsen der 5DIII und der daran angepasste Lowpass Filter durchaus etwas an Schärfe gegenüber einer 5D "vernichten". Dafür gewinnt man viel im High-Iso Bereich... Man stelle sich einfach das Geschrei vor, wenn die 5DIII zugunsten von etwas mehr Schärfe auf maximal Iso 400 beschränkt worden wäre... :D

Biotar
19.06.2013, 13:39
Genau - das Wettrennen zwischen Sensor- und Objektiv- Entwicklung bringt nicht nur Vorteile mit sich (außer für die Börse der Hersteller).

Nebenbei - die 5D liefert auch schon weit über 400 iso gute Bilder ;)

f9
19.06.2013, 14:06
Die 100% Ansicht ist eben Segen und Fluch zugleich. Man kann zwar mit einem Klick auf den Millimeter genau sehen wo die Schärfe saß, aber sie kann auch schnell unglücklich machen wenn man sich nicht vor Augen hält, was man sich da gerade ansieht. Ich will mich selbst nicht mal davon ausnehmen und behaupte, dass ich viele Bilder in die Tonne gehauen habe, die eine astreine Ausbelichtung bis A3 ergeben hätten.

Ein Objektiv - als ein vor eine Projektionsfläche (in dem Fall hier Sensor) gespanntes optisches System - wird nie schlechter durch höher auflösende Sensoren. Irgendwann ist nur das Maximum an optischer Auflösung erreicht und man sieht keinen Unterschied mehr.
Jetzt das Aber: Da man mittels 100% Ansicht jederzeit schnell in den Zuwachs an digitaler Auflösung klicken kann, ist man beim Betrachten auch schnell in Bereichen, die man an anderen Kameras niemals gesehen hätte, d.h. das 100% Bild einer höher auflösenden Kamera kann schlechter aussehen als das einer niedriger auflösenden Kamera auch wenn die Optik immer die gleiche optische Auflösung bietet und nicht etwa weniger.

Betrachte die Bilder der 5DIII doch mal in der Ansicht, die dem 100% Crop der 5D entspricht und vergleiche dann. Ansonsten schaust Du bei dem einen Bild viel tiefer "hinein" als bei dem anderen; mit allen Konsequenzen für die Wahrnehmung von Bildfehlern und Unschärfen/Grenzen des Auflösungsvermögens.

In der 300% Ansicht wird man auch bei einem top-modernen Objektiv nicht glücklich. Wenn der Pixelwahn so weiter in Richtung MF geht (D800), dann sind die 100% Ansichten von morgen, aber die 300-400% Ansichten von heute.

Hermann Klecker
19.06.2013, 14:58
Ich tippe hier, wie schon Hermann auf die Gesetzmässigkeiten der Optik, welche für weniger scharfe Bilder sorgen...


Tatsächlich meinte ich, daß die Bilder vermutlich gleich scharf sind. Sie müssen nur am Bildschirm in 1:1 Pixeln anders beurteilt werden.

Aber wie gesagt, ohne Vergleichsbilder gesehen zu haben, halte das alles wie immer für zu spekulativ.

SirTobi
21.06.2013, 11:22
Ich danke euch für eure Überlegungen und Meinungen!

Ich kann die genannten Möglichkeiten alle gut nachvollziehen, allerdings denke ich nicht, dass es an der 100% Ansicht liegt.
Ich betrachte die Bilder auch mit dem Zoomfaktor 2x1, also eine Stufe geringer. Auch da sind feine Haare oder Wimpern einfach nicht knackscharf.
Das Bild hat in der 100% Ansicht auch keine typische Vergrößerungsunschärfe, sondern ist quasi etwas "weichgespült".

Außerdem gibt es ja die "akzeptierte Schärfe", nur eben erst ab Blende 5,6.
Wenn ich Bilder mit F 8 oder ähnliches mache, bin ich mit der Schärfe zufrieden.
Nur hat eben die 5D schon bei F 2,8 die Schärfe gehabt, wie nun erst ab 5,6.
Bei Blende 3,5 hat bei der 5D schon die knackigkeit angefangen. Die bekomme ich jetzt erst ab F8...

Vermutlich liegt es doch an den verschiedenen Auflösevermögen von Objektiv und Sensor. Man muss nun erst kräftig abblenden, damit das Objektiv für den Sensor verwertbare Informationen für eine "gute Schärfe" liefern kann.

Also nochmal: Das Objektiv liefert scharfe Bilder, aber erst ab Blende 5,6

Grüßle Tobias

canomax
21.06.2013, 11:57
Hi,

die Canon-Kameras besitzen z.T. unterschiedlich starke AA-Filter und genau diese sind für die Grund-Schärfe ausschlaggebend.

Gruß
Gerd

Hermann Klecker
21.06.2013, 20:11
...

Ich kann die genannten Möglichkeiten alle gut nachvollziehen, allerdings denke ich nicht, dass es an der 100% Ansicht liegt.
Ich betrachte die Bilder auch mit dem Zoomfaktor 2x1, also eine Stufe geringer. Auch da sind feine Haare oder Wimpern einfach nicht knackscharf.
Das Bild hat in der 100% Ansicht auch keine typische Vergrößerungsunschärfe, sondern ist quasi etwas "weichgespült".


Dann wird Dich nicht zu helfen sein.

Was sollte es denn sonst sein, wenn keine Vergrößerungsunschärfe? Nur, daß sie jetzt nicht erst digital entsteht sondern schon bei der Belichtung.

Aussagefähige Vergleichsbilder bleibst Du bisher schuldig.

JoGi65
21.06.2013, 20:55
Vermutlich liegt es doch an den verschiedenen Auflösevermögen von Objektiv und Sensor. Man muss nun erst kräftig abblenden, damit das Objektiv für den Sensor verwertbare Informationen für eine "gute Schärfe" liefern kann.

Ich hab von der 300D (8mpix) auf die 650D (18mpix) gewechselt.

Ich hab zuerst gedacht ich hab alles verlernt (längere Pause) und gar nichts mehr zusammen gebracht.
Was ist passiert?
Erstens ist natürlich die hohe Auflösung des Sensors (wurde schon erwähnt) natürlich etwas böse, weil alles noch genauer dargestellt wird.
Aber bei mir war der Hauptgrund, das praktisch alle Bilder mikro Wackler hatten, die durch die höhere Auflösung erst sichtbar sind. Also heißt es die Verschlußzeit verkürzen.
Hinzugekommen ist bei mir auch der harte Spiegelschlag der 650er, der meines Erachtens auch mikro Wackler produziert.
Das sollte bei der 5DIII mit silent Mode auf jeden Fall nicht der Fall sein.

Hast Du das schon einmal versucht?

Ich hab mir dann das 100mm Makro von Canon mit IS gekauft, und siehe da, der Ausschuß ist um mindestens die Hälfte gesunken.

Die Schärfe bei 2,8 ist beim Canon meines Erachtens nur einen Hauch besser (wenn überhaupt), aber im gesammten ist es für die hochauflösenden Kameras dann doch ein bemerkenswerter Unterschied, der aber vermutlich hauptsächlich beim IS liegt.

Trotzdem ist aus meiner Sicht das Tamron 90 Knackscharf, auch bei 2,8 in 100% Ansicht.

Beispielbild mit Blende 4, (2,8 hab ich auf die schnelle nicht gefunden) 100% Ausschnitt, Tamron 90mm (älter als 10 Jahre?)

http://imageshack.us/a/img560/1372/img2194a.jpg

Observer
22.06.2013, 11:32
Nur am Rande, es gibt auch "alte" Objektive, die knackscharfe Bilder an neuesten Kameras liefern. Das trifft z.B. für mein Leica R Macro Elmarit 60mm an der 5 D III zu (mit Novoflex Adapter).

Grüsse
Heinz

praktinafan
22.06.2013, 12:12
Nur am Rande, es gibt auch "alte" Objektive, die knackscharfe Bilder an neuesten Kameras liefern. Das trifft z.B. für mein Leica R Macro Elmarit 60mm an der 5 D III zu (mit Novoflex Adapter).

Danke für die Information. Das "Problem" betrifft nach meinen Erkenntnissen keine "Vollformat"-Kameras.
Rechne die Pixel einer NEX-7 auf Vollformat hoch, dann wird es eng auf dem Sensor :)

ehemaliger Benutzer
22.06.2013, 13:26
... Warum sollte Canon mit neuen Sensoren auch alte Optiken unterstützen wollen?

... fehlende "digitalkompatible" Vergütungen beispielsweise ...

Als Herstelller wäre ich doch bestrebt, mit neuen Kameras auch neue (und im Falle Canon deutlich teurere) Objektive notwendig werden zu lassen. Bei Akkus und anderem Zubehör klappts doch auch.

Mit der Erklärung liegst Du m.E. klar daneben. So liegt der Fall nicht.


Das primäre Problem ist die deutliche Auflösungssteigerung der Sensoren, bei natürlich gleichbleibender Auflösung von Objektivmodellen.
Dabei kann ein 'altes' Objektiv, z.B. von Leica, das seither mit einer höheren Auflösung glänzte, gegenüber neueren, aber schlechter auflösenden Objektiven, sichtbar besser sein.

Während offenbar die 8MP noch mit den allermeisten Objektiven eine sehr gute Figur gemacht haben, sind Sensoren mit größerer Pixeldichte (bei logischerweise gleichbleibender Sensorfläche), mit z.B. =>14MP, empfindlicher. Sie zeigen deutlicher die Auflösungsgrenzen von Objektiven, und bringen gleichzeitig eine höhere Empfindlichkeit gegen Verwacklung mit. Das wurde ja schon erwähnt, wird aber m.E. meistens unterschätzt. Eine leichte Verwacklung führt zwangsläufig zu Unschärfe, und Mängel bei der optischen Auflösung durch das Objektiv steigern auch nicht eben den Schärfeeindruck.

Ich sage bewusst 'Schärfeeindruck', weil ich nicht den Eindruck habe, beim Betrachten von Bildgranulat (Pixeln z.B.!) wirklich 'Bildschärfe' beurteilen zu können. Dazu brauche ich eine Auflösung, in Abhängigkeit von meinem Bildschirm (!), die der Auflösung bei einem vernünftigen, angemessenen, Betrachtungsabstand entspricht. Dann betrachte ich das Bild, oder auch nur einen Ausschnitt (in aller Regel) 'richtig', und kann somit die Bildschärfe vernünftig beurteilen.

Seit der Digitalfotografie versuchen haufenweise Leute 'Bilder' mit Lupen und Elektronenrastermikroskopen zu beurteilen. :rolleyes:
Ein Bild ist eine Ganzheit, bei der die Bildschärfe eine gestalterische Komponente von mehreren darstellt.
Es ist sogar sehr beeindruckend, wenn man gut gemachte Bilder, die über eine merkliche gewisse GrundUNschärfe verfügen, ansieht, und dabei feststellt, dass diese Bilder in der typischen Digi-Massen-Knackschärfe (!!!) schlichtweg nicht mehr wirken würden! :eek:

Fotografie ist nicht Technik, Fotografie ist Bilder herstellen mit Hilfe von Technik. Auch ein Pinselstrich ist 'Technik'. Und er sieht mit Nasenlängenabstand betrachtet auch nicht sonderlich 'künsterlisch' aus, obwohl er es de fakto ist!
Er wirkt aber ungemein, und ist somit extrem wichtig, wenn man sich 'das ganze Bild' vernünftig ansieht.

ehemaliger Benutzer
22.06.2013, 13:29
Dann wird Dich nicht zu helfen sein.

Was sollte es denn sonst sein, wenn keine Vergrößerungsunschärfe? Nur, daß sie jetzt nicht erst digital entsteht sondern schon bei der Belichtung.

Aussagefähige Vergleichsbilder bleibst Du bisher schuldig.

Eigentlich kurz und exakt getroffen. Aber der Zusammenhang ist immer noch nicht bei jedem Digi-Künstler angekommen.

SirTobi
23.06.2013, 11:47
Eine Vergrößerungsunschärfe bei der Belichtung? Das hab ich ja noch nie gehört.

Entschuldigt, wenn ich die Inhalte etwas "resete", aber ich möchte die Grundthematik nochmal erklären:
2 Kameras, 1 Objektiv. Bei gleicher Belichtung, gleichem Abstand, gleichem Motiv, gleichem Licht, also alles identisch, liefert die Mark III unterhalb von F8 mit dem Tamron 90er unschärfere Fotos als die 5D! Und das ist sowohl in der Gesamtansicht zu sehen, als auch in der 100% Ansicht und alles was dazwischen liegt. Sogar, wenn die Kamera auf einem Stativ steht und ich mit einer 500stel belichte.

Bei Portraits sind Harre sind nicht so fein aufgelöst, Wimpern sind leicht verschwommen, Hautstruktur ist nicht so deutlich erkennbar.
Bei statischen Motiven sind Linien nicht klar abgegrenzt, Strukturen sind leicht verwaschen und alles wirkt "weicher".
Und gerade im Makrobereich, wo der Betrachter ja einen Schärfepunkt sucht, ist das eben auffallend, wenn es keinen gibt...

Und auf der alten 5D gab es das alles nicht!

Hermann Klecker
23.06.2013, 12:04
Das Reset finde ich gut und erinnere noch mal an die aussagefähigen Vergleichsbilder, die Deiner Beschreibung exakt entsprechen. Zwei Kameras, gleiche Bedingungen und Einstellungen, das selbe Objektiv.

Bitte.

Biotar
23.06.2013, 13:50
Da jeder hier oft bereits mehrere Kameramodelle(-generationen) besitzt hat, sollte auch jeder, den es interessiert, die Möglichkeit haben, selber zu vergleichen. Wenn man nicht selber in Archiven kramen möchte, dann ist das Interesse auch nicht so groß. Ich selber nutze meine alten Kameras auch noch und auch meine alten Objektive und kann die Erfahrungen (Probleme) bestätigen und weiß auch damit umzugehen.

Es ist bekannt (und ich werde stets erneut überzeugt), dass die 5D einen minimierten AA-Filter auf dem Sensor hat und von allen 5ern die beste Grundschärfe liefert - das vor allem mit alten Objektiven und hier am Besten noch ganz ohne Vergütung.

Der unnötige Hype nach High-Iso (vergleichbar mit PS-Geprotze bei Kleinwagen) und auch die zusätzliche Filmfunktion macht andere Strukturen und Mikrolinsen auf dem Sensor erforderlich, was angepasste Objektivvergütungen bedingt. Das ist die alleinige Krux und das was ich mit den "angepassten Objektiven" meinte.

Mein 105er Sigma (noch ohne Digitalvergütung) macht zum Beispiel tolle authentische Aufnahmen, liefert aber unter Umständen auch mehr Fehler ab, als die spätere digitalvergütete Version. Wenn man diese Fehler aber kennt und damit umzugehen weiß, sind die Bildergebnisse mit dem alten Objektiv besser, weil klarer und plastischer.

Es ist nicht vorhersehbar, welche Objektive mit welchen Sensoren optimale Ergebnisse liefern, bei aktuellen Generationen wird es jedoch am genausten getestet und zerpflückt.

Auch ein Leica-Elmarit 60 ist nicht vorhersehbar. Ich habe 2 Versionen und die alte (mit der Steckblende) ist z.B. die bessere und schärfere von Beiden (an der 5D classic). Da ich das Elmarit kaum mehr nutze, weil es für mich besseres gibt, habe ich aber auch noch keinen Vergleich an 5DII oder 1DsII gemacht. Wer weiß, vielleicht verirrt es sich (das neuere) durch Zufall doch noch einmal an einen anderen Sensor und ich habe einen WOW-Effekt. Diese Art WOW-Effekt habe ich jedoch ohnehin mindestens wöchentlich im Umgang mit meinen alten Schätzen. Daher weiß ich auch um die Tiefe dieser Geheimnisse und kann nur raten, sich damit abzufinden, oder andere Kombinationen zu finden. Früher hat auch jeder Film die Objektive anders verarbeitet. Die Gesetze gelten auch heute noch und Fotografie bedeutet eben, sich auch damit auseinanderzusetzen und es nicht einfach mit Pixelpeeperei abzutun.

praktinafan
23.06.2013, 15:58
Ich selber nutze meine alten Kameras auch noch und auch meine alten Objektive und kann die Erfahrungen (Probleme) bestätigen und weiß auch damit umzugehen.

Es ist bekannt (und ich werde stets erneut überzeugt), dass die 5D einen minimierten AA-Filter auf dem Sensor hat und von allen 5ern die beste Grundschärfe liefert - das vor allem mit alten Objektiven und hier am Besten noch ganz ohne Vergütung.

Das Auflösungsvermögen so mancher alter Objektive kann einfach zu gering sein, so dass zwar eine 5D noch gut bedient wird, aber ein Einbruch an höher auflösenden Sensoren erfolgt – bzw. an deren Mikrolinsen- und Filteraufbau.

Frage: was muss ich unter einem "minimierten AA-Filter" verstehen, bitte?

Biotar
23.06.2013, 16:51
Ja - ich bin der Meinung, es liegt weniger an der Sensorauflösung, als an den zusätzlichen Faktoren, wie Filter und Mikrolinsen, die als "Krücke" benötigt werden und nur für die heutigen Objektive passend gemacht werden. Bei den sehr hochauflösenden Sensoren (800E und µFT) mag es wieder anders aussehen.

Die 5D classic hat einen sehr dünnen AA-Filter (natürlich zusätzlich weniger Pixel) und liefert deshalb "sauberere" Bilder. Mit höherer Auflösung muss der AA-Filter wieder stärker, bzw. passender werden, eine zusätzliche Filmfunktion tut ihr Übriges. Ich kann mir gut vorstellen, dass der AA-Filter der 1DsIII auch "einfacher" ist (wegen Weglassen der Filmfunktion), als der der 5DII bei gleichem Sensordesign und sie deshalb die saubereren Bilder liefert.

Biotar
23.06.2013, 16:57
Ich für meinen Teil betrachte weniger die unterschiedlichen Bodies als ausschlaggebend, sondern sehe eher die Kombination aus Optik und Sensor als bestimmend, was auch der Logik entspricht. Da jede Optik auch anders "tickt", wird es immer unterschiedliche "Lieblingssensoren" geben, die nicht immer die modernsten sein müssen.