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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektivpreise



ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 13:53
Immer wieder werden hier in Threads die Preise der aktuellen Objektive, besonders der L- oder Superteleklasse diskutiert bzw. beklagt.

Es ist ja nicht zu verleugnen, daß sich die Preise in den letzten 15 Jahren ca. verdoppelt bis verdreifacht haben.

Woran liegt es Eurer Meinung nach? Gestiegene Rohstoffkosten, gestiegene Entwicklungskosten, mehr Marge für den Hersteller, gestiegene Akzeptanz der Kundschaft oder alles zusammen?

Der erste Punkt kann doch eigentlich nicht entscheidend sein, sonst könnte Canon an Dinosauriern wie dem 100-400L oder dem 300/4L nichts mehr verdienen.

zuendler
14.11.2013, 14:00
1. haben wir ne gewisse Inflation
2. Preisfindung ist ganz einfach: man nimmt soviel wie man kriegen kann.

Dass das 100-400L über die Jahre immer billiger wird zeigt mir, dass sich an den Herstellungskosten kaum was geändert haben kann.

ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 14:04
Ich würde mal auf 3 Hauptfaktoren tippen:

1. Der Markt gibt die Preise her.
Fotografie ist sehr pupulär und die Hersteller verdienen gutes Geld mit Fotografie. Die Käufer sind bereit, den gefoderten Preis zu zahlen.

2. Verbesserungen der Objektive
IS-Versionen kamen vor 15 Jahren gerade erst auf, heute haben wir keine Ahnung wieviele Objektive von Canon mit IS. Genauso sind nach und nach besondere Glaselemente in die Konstruktionen eingeflossen und die Konstruktionen selbst wurden idR auch nicht einfacher, sondern komplizierter und damit teurer.

3. Inflation
15 Jahre bei einer angenommenen Inflation von 2% macht fast 35% Preissteigerung, bei einem Prozent immer noch 16%. Währungsschwankungen lasse ich da bewusst noch außen vor...

Aber: wie ich finde sind Kameras billiger geworden. Wer erinnert sich z.B. noch an die Preise von 10D und 20D? Was kostet die 70D jetzt? ;)

Gruß,

Art

ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 14:10
1. haben wir ne gewisse Inflation
2. Preisfindung ist ganz einfach: man nimmt soviel wie man kriegen kann.

Dass das 100-400L über die Jahre immer billiger wird zeigt mir, dass sich an den Herstellungskosten kaum was geändert haben kann.


Das 100-400L hat 1999 umgerechnet ca. 1800€ gekostet, mit 2% jährlicher Inflation müßten es heute fast 2400€ sein, der aktuelle Preis und die Tatsache, daß es noch nicht abgelöst wurde, zeigt die Margen, die Canon hier hatte und immer noch hat.

Was Kameras betrifft, ist der Grund sehr einfach: Die Entwicklung der Sensoren läuft im Vergleich zur Entwicklung von Optik wie Gepard gegen Schnecke...

ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 14:18
Was Kameras betrifft, ist der Grund sehr einfach: Die Entwicklung der Sensoren läuft im Vergleich zur Entwicklung von Optik wie Gepard gegen Schnecke...

Findest du? Ich fand den Sprung vom 35mm f2 zu 35mm f2 IS jetzt nicht so gewaltig oder von 70-200mm IS I auf II, allerdings den von 10D auf 60D schon. ;)

Art

Neonblack
14.11.2013, 14:24
Findest du? Ich fand den Sprung vom 35mm f2 zu 35mm f2 IS jetzt nicht so gewaltig oder von 70-200mm IS I auf II, allerdings den von 10D auf 60D schon. ;)

Art

Ich glaube, genau das hat er geschrieben. ;)


lg
Micha

ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 17:11
Ich glaube, genau das hat er geschrieben. ;)


Wer lesen kann ist klar im Vorteil! :D

Arts

hlfoto
14.11.2013, 18:31
...schaut euch doch mal in anderen Branchen um. Ein VW Polo kostet heute in einer normalen Ausstattung schnell mal über 20.000,-EUR, früher waren es mal etwas über 20.000,- DM. Allerdings ist der aktuelle Polo so groß wie früher der Golf....
Das passt schon, die Objektive haben sich auch verbessert (IS in alle Richtungen usw.),
und wie überall:"Der Markt gibt das her!"

w.d.p
14.11.2013, 19:18
Eigentlich sind die großen L Tele nicht wirklich viel teurer geworden.
Zumindest das 4,0/600er ohne IS und auch das aus der ersten IS Generation kostete damals um die 22.000,-DM laut UVP. Preisliste aus 1999.
Nach der Einführung des Euro lag es immer so zwischen 8500,- und 9500,-
Je nach Händler und Jahreszeit;)
Jetzt ( mit ein bischen Verhandlungsgeschick ) bekommt man das aktuelle der neusten Generation auch schon ab 10.700,-Euro. NEU und mit Garantie EU Ware;)
Mit dem 2,8/400er L II ( ohne IS ) sieht es ähnlich aus.
Kostete auch mal gute 10.500,-DM ( Preis von 1996 in einer alten Canonpreisliste gesehen ) und heute bekommt man das gute 2,8/400 Lis MK I aus erster Hand im Top Zustand für teilweise unter 5000,-Euro.
Wie gesagt, sind ja auch besser geworden und nicht mehr ganz so schwer;)
Also da finde ich sieht es bei Kleinwagen, a la Golf und Co schon anders aus.
Da finde ich haben sich gefühlt die Grundpreise verdoppelt:o


Lg
w.d.p

www.wildlife-workshop.de (http://www.wildlife-workshop.de)

WoJu
14.11.2013, 19:29
Aber: wie ich finde sind Kameras billiger geworden. Wer erinnert sich z.B. noch an die Preise von 10D und 20D? Was kostet die 70D jetzt? ;)

Gruß,

Art

Meine erste 10D hab ich 2004 ein Jahr alt für 1.200 erworben. Auf dem Karton war noch ein Aufkleber mit dem Neupreis: 2398,- € :D

Radomir Jakubowski
14.11.2013, 20:03
Es ist ja nicht zu verleugnen, daß sich die Preise in den letzten 15 Jahren ca.


Genau das ist falsch, ich zitiere mich selbst an der Stelle:
"dabei sind mir die alten Canon Preislisten vom Juni 1997 in die Hände gefallen.
Preis für das 4,0 600mm L II war damals offiziell: 21.999,00 DM
nach dem letzten Wechselkurs von 1,95583 ergibt das 11247,91 EUR
bei der Annahme einer geringen Inflation von 2% über die letzten 16 Jahre ergibt das: 15440,97 EUR.
Damit ist das neue 600er IS II mit 11 999 EUR gerade zu ein Schnäppchen. :D

Jedenfalls ist es nicht, wie überall behauptet extrem viel teurer geworden. "

ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 22:20
Genau das ist falsch, ich zitiere mich selbst an der Stelle:
"dabei sind mir die alten Canon Preislisten vom Juni 1997 in die Hände gefallen.
Preis für das 4,0 600mm L II war damals offiziell: 21.999,00 DM
nach dem letzten Wechselkurs von 1,95583 ergibt das 11247,91 EUR
bei der Annahme einer geringen Inflation von 2% über die letzten 16 Jahre ergibt das: 15440,97 EUR.
Damit ist das neue 600er IS II mit 11 999 EUR gerade zu ein Schnäppchen. :D

Jedenfalls ist es nicht, wie überall behauptet extrem viel teurer geworden. "


Gegenbeispiel gefällig:

24-70/2.8L

Version I: 1349$ (2002)
Version II: 2299$ (2012)

Bei 2% Inflation hätte es "nur" 1644$ kosten "dürfen", ein satter "Aufschlag" von 40%.

Ich gebe zu, daß man sich ein bißchen blenden läßt, indem man den letzten Preis der alten Version gegen den UVP der neuen Version vergleicht, insofern ist die Verdopplung übertrieben, dennoch sind fast alle neuen Objektive heute deutlich teurer.

Innovation ist hier kein Argument, wenn dies gelten würde, müßten heutige Computerprozessoren das 100fache kosten wie vor 10 Jahren. :D;)

Vermutlich ist es tatsächlich einfach ein " der Markt gibt es halt her".

hjreggel
14.11.2013, 22:59
Ich gebe zu, daß man sich ein bißchen blenden läßt, indem man den letzten Preis der alten Version gegen den UVP der neuen Version vergleicht, insofern ist die Verdopplung übertrieben, dennoch sind fast alle neuen Objektive heute deutlich teurer.

Innovation ist hier kein Argument, wenn dies gelten würde, müßten heutige Computerprozessoren das 100fache kosten wie vor 10 Jahren. :D;)

Wenn Innovation kein Argument ist, warum kaufst Du dann nicht einfach die alten Modelle :rolleyes:

ehemaliger Benutzer
14.11.2013, 23:14
Wenn Innovation kein Argument ist, warum kaufst Du dann nicht einfach die alten Modelle :rolleyes:

???

Innovation ist für mich kein (alleiniger) Grund, den Preis zu erhöhen. Selbstverständlich sind die neuen Objektivmodelle besser, aber eine aktuelle CPU ist auch viel(!!!) besser ohne mehr zu kosten als vor 10 Jahren...

Joa
14.11.2013, 23:20
Naja, im Prinzip ist das schnell erklärt und wurde ja auch schon gesagt:
Die Käufer sind bereit, den geforderten Preis zu zahlen

Was glaubst Du, wie schnell sonst der Preis gesenkt wäre, wenn sich die Teile nicht gut verkaufen würden? Solange die Nachfrage besteht (und das tut sie mit uns allen;), wird sich daran also nichts ändern.
Warum sollte Canon das Zeug billiger verkaufen? Das läuft ja auch so hervorragend, also absolut kein Grund, da was zu ändern.

hwille
14.11.2013, 23:29
Naja, im Prinzip ist das schnell erklärt und wurde ja auch schon gesagt:
Was glaubst Du, wie schnell sonst der Preis gesenkt wäre, wenn sich die Teile nicht gut verkaufen würden? Solange die Nachfrage besteht (und das tut sie mit uns allen;), wird sich daran also nichts ändern.
Warum sollte Canon das Zeug billiger verkaufen? Das läuft ja auch so hervorragend, also absolut kein Grund, da was zu ändern.

Unterschrift von mir ! Wenn man überlegt wieviele Mitglieder alleine im Dforum potentielle Käufer sind und fröhlich zahlen , aber Hallo, ja es werden wieder einige sagen wenn es billiger wäre dann wäre ich noch fröhlicher.

zuendler
14.11.2013, 23:46
Gibt es denn eine Konkurrenz für die großen Ls? Nein.
Man müsste höchstens zu Nikon wechseln. Damit ist eigentlich alles gesagt.
Schaut euch die Spielerei an Tankstellen an, die wissen doch auch, dass wir eh zum Tanken kommen müssen.
Gekämpft wird wird nur auf dem Einsteigermarkt. Wer einmal bei Canon ist, wechselt so schnell nicht mehr die Marke.

hwille
15.11.2013, 00:02
Gibt es denn eine Konkurrenz für die großen Ls? Nein.
Man müsste höchstens zu Nikon wechseln. Damit ist eigentlich alles gesagt.
Schaut euch die Spielerei an Tankstellen an, die wissen doch auch, dass wir eh zum Tanken kommen müssen.
Gekämpft wird wird nur auf dem Einsteigermarkt. Wer einmal bei Canon ist, wechselt so schnell nicht mehr die Marke.
Auch richtig, alles eine Frage der Markentreue und der L-Klasse !:)

hjreggel
15.11.2013, 00:09
Innovation ist für mich kein (alleiniger) Grund, den Preis zu erhöhen. Selbstverständlich sind die neuen Objektivmodelle besser, aber eine aktuelle CPU ist auch viel(!!!) besser ohne mehr zu kosten als vor 10 Jahren...

Wie wäre es dann wenn Du eine CPU an das Kamerabajonett montierst?

Der Vergleich CPU und Objektiv ist völlig albern.

Da greife ich doch gleich den Vergleich mit den Bezinpreisen auf. In meiner Kindheit ist die Liter-Anzeige noch der DM-Anzeige davongelaufen. Jetzt kostet Benzin mehr als das Dreifache, warum nicht auch die Objektive?

Um sachlich zu bleiben: Die "Neuentwicklungen" bei den Objektiven sind anfangs immer sehr teuer, die meisten Objektive brechen dann je nach Lage 6 Monate bis 2 Jahre nach Markteinführung mehr oder weniger stark ein. Gutes Beispiel sind hier die Weitwinkel-IS-Festbrennweiten.

ehemaliger Benutzer
15.11.2013, 08:03
Wie wäre es dann wenn Du eine CPU an das Kamerabajonett montierst?

Der Vergleich CPU und Objektiv ist völlig albern.



Das mag auf den ersten Blick so erscheinen. Der Hintergrund meiner etwas polemischen Bemerkung war, daß ich in der Halbleiterindustrie arbeite und immer wieder fasziniert bin, wie verschieden Märkte funktionieren können.

Obwohl es mit Intel und AMD de facto nur 2 CPU-Hersteller am Markt für PC's gibt, herrscht dort ein regelrechter Preiskrieg, AMD schreibt ein Verlustquartal nach dem anderen.
Ich weiß, welcher Aufwand im Design und vor allem der Fertigung von Halbleiterprodukten stecken, dieser steht anderen innovativen Technologien wie Optiken in nichts nach, im Gegenteil.

Canon und Nikon und erst recht die Mineralölwirtschaft bekommen das mit den Preisen für ihre Hightech-Produkte wesentlich besser hin.

Die Gemeinsamkeit bei den großen CPU- und den großen Kameraherstellern ist allerdings, daß ihnen durch neue Hersteller und Produkte gerade doch einiges an Markt wegbricht oder wezubrechen droht, bei Canon/Nikon geht es vielleicht nicht ganz so schnell wie im PC-Segment.

Thomas Brocher
15.11.2013, 08:11
Korrekt wird sein, dass der Markt es hergibt und wir bereit sind es zu zahlen .. naja, einige ... :D

Nicht immer zu den großen L´s schauen, das 4/24-70 L ist ein super Beispiel. Eigentlich ein tolles Objektiv, doch ein 24-105 hat den Markt überschwemmt, dazu wurde kurz vorher ein 2,8/24-70 II veröffentlicht.
Ergebnis, der Markt war nicht bereit fast 1500,- € dafür zu zahlen und nach ca. 1 Jahr purzelt der Preis. Inkl. CashBack sind wir bei unter 1000,- €, als Kit-Objektiv nochmals günstiger.
Und ich bin mir sicher, Canon wird hier NICHT draufzahlen!

Und eines dürft Ihr alle nicht vergessen, auch wenn es bei vielen schon aus den Köpfen ist: Überschwemmungen in den Produktionsstätten in Thailand sowie Tsunami mit Reaktorschmelze in Fukushima ...
Die Kohle muss wieder rein und das zahlen halt WIR.

marcus2388
15.11.2013, 08:29
Ich frag mich viel öfter was eigentlich passiert ist, dass ein Stück Kuchen beim Bäcker 2,40 € kostet und man über Wiener-Schnitzel-Preise unter 14 Euro noch froh sein muss.

Die Preissteigerung mit der Inflation zu erklären macht ja wirklich nur Sinn, wenn man sich auch die (real) Lohnentwicklung anschaut. Was da heute effektiv gezahlt wird und dann noch übrigbleibt (inkl. nach Ausgaben für zus. priv. Altersvorsorge (hat man so ja damals nicht unbedingt gebraucht)) - also wie die tatsächlich Kaufkraft dann am Ende zur Relation zu den Konsumgütern steht - da vermute ich mal, dass man sich "früher" leichter etwas leisten konnte.

Effektiv ist das Geld ja kein Stück weniger wert geworden, wenn alle Preise immer noch im selben Verhältnis zueinander stehen - einzig die Arbeit ist günstiger geworden, wenn die Löhne nicht gleichwertig gestiegen sind (und das sind sie in vielen Branchen eben nicht).

Auf die Objektive bezogen lässt sich das schneller abhandeln:
vor 4 Jahren hätte ich mir fast für 4500 € ein neues 500 4,0 L IS gekauft, wenn sich mir nicht ein paar Profotogeneratoren in den Weg geworfen hätten. Jetzt würde ich im Traum nicht mehr daran denken, mir mal aus einer Laune heraus für 9500 € ein neues 500 4,0 L IS II zu kaufen.
Für mich sind die Supertele effektiv und urplötzlich deutlich teurer als ihre Vorgänger geworden - vollkommen wurscht was UVP-Vergleiche und Inflationsratenrechnereien angeht, ich will mir sowas überhaupt nicht mehr(!) leisten. Mein Interesse ist weg.

Radomir Jakubowski
15.11.2013, 10:21
Gegenbeispiel gefällig:

24-70/2.8L


Du schreibst selbst "besonders der L- oder Superteleklasse diskutiert bzw. beklagt." Das 24-70 ist nicht gerade ein Supertele :D Ich habe das Gefühl du möchtest dich einfach über die aktuelle Preispolitik beschweren.
Fakt ist Canon hat früher eine andere Politik gehabt, max. Qualität zu einem bestimmten Preis. Heute wollen sie max. Qualität zu einem akzeptablen Preis ... Die angestrebte "Qualitätsführerschaft" ist in meinen Augen sehr löblich, gepaart mit den Innovationen der letzten Jahre, gibt es endlich richtig geile Objektive.

ehemaliger Benutzer
15.11.2013, 10:24
Du schreibst selbst "besonders der L- oder Superteleklasse diskutiert bzw. beklagt." Das 24-70 ist nicht gerade ein Supertele :D Ich habe das Gefühl du möchtest dich einfach über die aktuelle Preispolitik beschweren.
Fakt ist Canon hat früher eine andere Politik gehabt, max. Qualität zu einem bestimmten Preis. Heute wollen sie max. Qualität zu einem akzeptablen Preis ... Die angestrebte "Qualitätsführerschaft" ist in meinen Augen sehr löblich, denn endlich werden richtig gute Objektive geschaffen.

Du zitierst mich und liest dennoch nicht, was ich schreibe:

"besonders der L- oder Superteleklasse"

Das 24-70/2.8L fällt doch wohl klar in die erste von mir benannte Kategorie. Daß es ein Supertele ist, habe ich nie behauptet. :rolleyes:

Es ist doch prima, daß Du die aktuellen Objektive als Schnäppchen ansiehst, andere Nutzer empfinden es offenbar nicht so. Das Forum ist doch dazu da, auch solche Dinge zu diskutieren. Ich beschwere mich nicht, habe selbst das eine oder andere L-Objektiv gekauft.

braunschweiger
15.11.2013, 10:28
???

Innovation ist für mich kein (alleiniger) Grund, den Preis zu erhöhen. Selbstverständlich sind die neuen Objektivmodelle besser, aber eine aktuelle CPU ist auch viel(!!!) besser ohne mehr zu kosten als vor 10 Jahren...

Dann kauf einfach 50 Millionen Objektive und du wirst sehen, der Preis fällt:rolleyes:
Deine Sichtweise ist schon extrem einfach gestrickt.

Ich sehe es wie Rado, dir gehts einfach um meckern;)
Aber es gibt viele andere Anbieter, kauf die und alles ist in Ordnung:D

Radomir Jakubowski
15.11.2013, 10:42
Es ist doch prima, daß Du die aktuellen Objektive als Schnäppchen ansiehst, andere Nutzer empfinden es offenbar nicht so.

Ich sehe sie nicht als Schnäppchen an, aber sie sind nun einmal um Welten besser als ihre Vörgänger und das freut mich. Man kann ja einfach die alten Objektive kaufen und verwenden, daran wird man ja nicht gehindert.
Aber wenn ich so etwas sehe:
http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=486&Camera=453&Sample=0&FLI=0&API=0&LensComp=347&CameraComp=0&FLIComp=0&APIComp=0
Das sind einfach Welten zwischen zwei Objektiven ...

ehemaliger Benutzer
15.11.2013, 11:19
Ich sehe sie nicht als Schnäppchen an, aber sie sind nun einmal um Welten besser als ihre Vörgänger und das freut mich. Man kann ja einfach die alten Objektive kaufen und verwenden, daran wird man ja nicht gehindert.
Aber wenn ich so etwas sehe:
http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=486&Camera=453&Sample=0&FLI=0&API=0&LensComp=347&CameraComp=0&FLIComp=0&APIComp=0
Das sind einfach Welten zwischen zwei Objektiven ...

Keine Frage, hier stimme ich Dir ausdrücklich zu. Jeder muß selbst entscheiden, wieviel er bereit ist, für bessere Qualität auszugeben.

Wir befinden uns in einer Marktwirtschaft, letztlich entscheiden immer die Verbraucher, ob Sie etwas zum angebotenen Preis kaufen oder nicht. Angesichts dessen bräuchte man über Preise überhaupt nicht zu diskutieren, genau das wird aber ständig und ausgiebig getan...

Achtung, Augenzwinkern an:
So ein bißchen Exklusivität hat doch aber auch etwas. Man stelle sich vor, die Superteles wären für 1000€ zu haben und fast jeder Interessent könnte sie sich leisten. Wäre auch blöd, oder? ;)
Augenzwinkern aus.

Fühlt Euch doch nicht gleich angegriffen. :)

hjreggel
15.11.2013, 13:07
Fühlt Euch doch nicht gleich angegriffen. :)

Du hast doch diese Diskussion angezettelt, und alle Argumente mit dubiosen Gegenargumenten vom Tisch gefegt.

Nochmal sachlich: Folgende Knackpunkte sehe ich bei der Objektivherstellung.
-Optische "Formel" mit ausreichender Korrektur
-Passende Glassorten müssen in entsprechender Reinheit hergestellt und geschliffen werden
-Mechanische Teile für Blende, Fokus und gegebenenfalls Zoom müssen in entsprechender Präzision verbaut weden (siehe ausgeleierte 24-70 und 70-200)
-Präziser Zusammenbau von Mechanik und Optik
-Kompatibilität über das gesamte System wahren, aber Verbesserungen ermöglichen (AF-Präzision/Schrittweite, Entfernungsübermittlung, stufenlose Blende, etc.)
-Vergütung (Nano-Beschichtung, etc)
-Vermeidung von Streulicht (Beflockung)

Natürlich macht es Samyang vor, das es auch BILLIGER geht (in beiderlei Hinsicht). Aber als SLR-Fotograf habe ich auch gewisse Ansprüche bezüglich OOC-Qualität (out-of-cam) statt alles per PP (post-processing) auszubügeln bzw. ausbügeln zu wollen.

Das größte Problem sehe ich persönlich in der Fertigungsqualität und Endkontrolle/Justage. Das auf Fernabsatzgesetz und CPS abzuwälzen ist eine höchst fragwürdige Taktik. Wenn die Objektive ausreichend gut gefertigt wären, würde ich den geforderten Preis mit einem Lächeln statt zähneknirschend bezahlen.

D.W.
16.11.2013, 06:14
So nun mal meinen Senf dazugeben...
Ich habe Mir 2003 einen "kleinen" Wunsch erfüllt.
Da Ich gerne Motorrad gefahren bin und "einmal" im Leben eine "Neue" haben wollte habe ich Mir eine GSX-R 1000 Modell K3 gegönnt.
Preis 12500,- dazu noch Umbaukosten von ca 3000,-.
Denn Preis habe Ich gerne bezahlt war ja mein Hobby.
Wenn Ich jetzt rechne was da aber noch an zusazukosten kommt...
4 Sätze Reifen pro Jahr a 400,- Kundendienste,Verschleissteile Sprit,
ev.Ringgebühren usw.

Wenn Ich jetzt das Hobby Fotografie genauso ernst betreiben würde
und Mir für 12000,- ein "Super-Tele" kaufen würde wäre es ja eigentlich billiger da Ich keine "Folgekosten" hätte.
Braucht ja keine Sprit-Reifen usw.

Was ich damit sagen will:
Wenn jemand wirklich ernsthaft Fotografie betreibt und so richtig BQ geil ist auch in der 300% Ansicht dann ist der Preis für so ein "Sahnestück"
meiner Meinung nach gerechtfertigt.
Für Leute wie Mich also Hobbyisten die Freude an der Natur haben und eben gerne im Freien sind und dabei Versuchen ein paar schöne Bilder
zu machen ist der preis natürlich zu hoch abgesehen davon das Ich kein
600er mit rumschleppen möchte:)

Schlusswort:
Die Preise sind nicht "teurer" geworden einfach die Lebenshaltungskosten sind teurer geworden.
Die "Lohnerhöhungen" haben dies aber nicht ausgeglichen und deswegen kommt eben der Eindruck zustande das die Preise "gestiegen" sind.
12000,--euro sind eben "mehr" wie 23000 Mark!!!!!!!!!!!!!
gruss

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 10:11
...
Achtung, Augenzwinkern an:
So ein bißchen Exklusivität hat doch aber auch etwas. Man stelle sich vor, die Superteles wären für 1000€ zu haben und fast jeder Interessent könnte sie sich leisten. Wäre auch blöd, oder? ;)
Augenzwinkern aus.

.... :)

...trotz Augenzwinkern, für mich nicht nachvollziehbar.
Ich kauf mir doch kein Supertele unter dem Aspekt....mein Haus, mein Boot, mein Auto....etc....
Davon abgesehen würde ich €1.000,-- für ein Objektiv dieser Qualität und Güte gerne anlegen, könnte ich es mir denn leisten; dafür leben würde ich nie wollen, ebenso wenig wie für ein Auto, Boot, Haus.....;)
Aber das ist eigentlich OT.

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 10:38
12000,--euro sind eben "mehr" wie 23000 Mark!!!!!!!!!!!!!

Die 23000 Mark habe ich damals auch lieber in meinen ersten 944 Porsche investiert. Zu der Zeit konnte man mit 50 Mark aber auch Freitag, Samstag und Sonntag Party machen und hatte Montags immer noch ein paar Pfennig davon im Geldbeutel.
Das Leben an sich ist mit dem Euro einfach teurer geworden. Lebens- und unzählige Nebenkosten fressen das Netto sehr schnell auf. Es bleibt einfach nicht mehr so viel übrig am Ende des Monats.
Obwohl ich mir die neuste Kamera- und Objektivgeneration leisten könnte stimmt für mich das Verhältnis nicht mehr. Das neue 70-200 2.8 II würde mir wirklich gefallen. Aber 2000 Euro blättere ich dafür nicht hin. Mehr wie 1000 Euro dürfte das Teil nicht kosten. Ähnlich sehe ich es mit den Supertele. Ich habe mir das 800er gekauft. Hat neu damals etwas über 10000 Euro gekostet. Ist viel Geld, habe auch sehr lange überlegt, aber den Kauf bereue ich bis heute nicht. Nur die knapp 13000 Euro die es heute kostet würde ich nicht mehr bezahlen. Genau so wenig wie die rund 12000 Euro für ein 600er oder die 10000 für ein 500er, usw. ... . Wie gesagt das steht, für mich, in keinem Verhältnis mehr.

T70
16.11.2013, 10:45
Die Diskussion der Preise hat man immer wieder. Nur schade das Sie ehr emotional als rational geführt werden. Wir wollen alle Top Qualität zum Schnäppchen Preis. Die neuen Zoom Objektive EF 24-70/2,8LII und EF 70-200/2,8L IS II sind teurer als ihre Vorgänger ohne Zweifel. Wenn ich aber die Preise vergleiche sollte ich nicht unbedingt den letzten niedrigen Marktpreis des Vorgängers mit der neuen UVP des Nachfolgers vergleichen.

Bitte vergesst auch nicht die Wertstabilität der Objektive. Anbei ein kleines Rechenbeispiel aus der Praxis:

Neukauf eines EF 500/4,0 L IS im Jahr 2000 für 13.000,00 DM ca. 6.500 Euro
Verkauf des Objektiv im Jahr 2012 für 4.900 Euro
Wertverlust in 12 Jahren 1.600 Euro oder 11,11 Euro im Monat.

Ich habe auf jeden Fall extrem viel Spaß an meinem neuen EF 500/4,0L IS II und bin von der Qualität, Haptik, etc. sehr zufrieden. Anstatt mir den Kopf über die Preise zu zerbrechen gehe ich lieber fotografieren und nicht mehr ins Fitness Studio. Dort kostet der Monatsbeitrag nämlich 49,00 Euro! (Und bevor jemand anmerkt das Mc Fit preiswerter ist möchte ich das EF 500 II nicht mit Mc Fit vergleichen)

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 11:25
Obwohl ich mir die neuste Kamera- und Objektivgeneration leisten könnte stimmt für mich das Verhältnis nicht mehr. Das neue 70-200 2.8 II würde mir wirklich gefallen. Aber 2000 Euro blättere ich dafür nicht hin. Mehr wie 1000 Euro dürfte das Teil nicht kosten. Ähnlich sehe ich es mit den Supertele. Ich habe mir das 800er gekauft. Hat neu damals etwas über 10000 Euro gekostet. Ist viel Geld, habe auch sehr lange überlegt, aber den Kauf bereue ich bis heute nicht. Nur die knapp 13000 Euro die es heute kostet würde ich nicht mehr bezahlen. Genau so wenig wie die rund 12000 Euro für ein 600er oder die 10000 für ein 500er, usw. ... . Wie gesagt das steht, für mich, in keinem Verhältnis mehr.

Ganz genau so sehe ich es auch. Wobei ein Hobby, wenn man es intensiv betreibt, eben selten etwas mit Vernunft zu tun hat, aber das wissen wir ja alle. ;)

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 11:38
...trotz Augenzwinkern, für mich nicht nachvollziehbar.
Ich kauf mir doch kein Supertele unter dem Aspekt....mein Haus, mein Boot, mein Auto....etc....


Nein, Uwe, so meinte ich es auch nicht. Aber im Ergebnis kann man sich als Besitzer eines 600/4L II oder 200-400 allein über die (technische) Qualität der Bilder sichtbar von der breiten Masse abheben.
Menschen vergleichen sich nun einmal gern mit anderen oder holen sich, z.B. hier im Forum gern Feedback, da helfen technisch brillante Bilder, gerade im Vogelfotografiebereich, sehr.

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 14:35
Bitte vergesst auch nicht die Wertstabilität der Objektive. Anbei ein kleines Rechenbeispiel aus der Praxis:

Neukauf eines EF 500/4,0 L IS im Jahr 2000 für 13.000,00 DM ca. 6.500 Euro
Verkauf des Objektiv im Jahr 2012 für 4.900 Euro
Wertverlust in 12 Jahren 1.600 Euro oder 11,11 Euro im Monat.


Das Rechenbeispiel gefällt mir sehr:-) Aber wo bekomm ich die 10000 Euro für ein 400 2.8 IS II denn erstmal her? Sparen Sparen....Sparen!?
Oder finanziert ihr sowas wie ein Auto?

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 15:10
Das Rechenbeispiel gefällt mir sehr:-) Aber wo bekomm ich die 10000 Euro für ein 400 2.8 IS II denn erstmal her? Sparen Sparen....Sparen!?
Oder finanziert ihr sowas wie ein Auto?

Wenn Berufsfotograf, dann wäre eine Finanzierung denkbar.
Aber auch eine Finanzierung will "verdient" sein.;)
Ansonsten:


....... dafür leben würde ich nie wollen, ebenso wenig ...für ein Auto, Boot, etc........;)
oder / und

Sparen Sparen....Sparen!?

skuromis
16.11.2013, 15:21
Hi!
Wollte nur mal mit ein paar Gedanken das Thema von einer anderen Seite betrachten: Canon ist eine Aktiengesellschaft, d.h. sie brauchen Leute die Geld in die Firma stecken. Man verspricht ihnen, dass sie davon einen guten Vorteil im Sinne von Wertstabilität und Gewinnbeteiligung haben. Eine AG kann es sich im Prinzip nicht leisten, seine Geldgeber zu verprellen, d.h. die Firma ist zum Wachstum verdammt. Das kann man auf viele Weise tun, aber um nur mal auf die Kerngeschäfte mit dem Fotozeugs zu schauen: Man kann mehr verkaufen, man kann Kosten sparen und man kann die Verkaufspreise erhöhen. Es geht natürlich auch alles zusammen. Kosten Sparen ist sehr effektiv, aber irgendwann nicht mehr einfach und erfordert ausgeklügelte Konzepte. Neue Produkte packe ich erstmal mit hier hinein. Mehr verkaufen ist auch nicht immer einfach, neue Märkte und Kunden erschliessen wird immer mehr zu einer komplizierten Aufgabe (Canon ist ja schon überall). Ok, was bleibt noch? Wachsen durch Preiserhöhungen. Von daher bin ich eigentlich nicht überrascht :)

MichiK
16.11.2013, 18:16
Hallo,

Was kosten eigentlich Supertele anderer japanischer Hersteller??

Schon einmal daran gedacht das Japan nicht unbedingt das rohstoffreichste Land ist, dass Energiekosten dort evtl. gestiegen sind die letzten Jahre?
Nebenbei ist der Wechselkurs Yen-Euro aus Sicht des Yen in letzter Zeit ganz schön abgestürzt (ja ich weiss dass das die Verbrauchterpreise nicht direkt beeinflusst).
Nur mal so als Denkanstoss, was würden die Superteles wohl kosten wenn sie in Dtld. produziert würden?

Viele Grüsse

Kai-Steffen
16.11.2013, 19:30
Das ist jetzt nicht direkt zum Thema Objektivpreise, aber ich möchte meine Gedanken dennoch äußern:

Nehmen wir als Beispiel die Brennweite 400mm. Dort kann ich neu folgende Objektive von Canon kaufen:



400mm 2.8 IS
400mm 4 DO IS
400mm 5.6
100-400mm IS

Das ist schon eine große Auswahl. Und diese Objektive gibt es ja nicht nur neu, sondern auch gebraucht. Da dürfte für große Teile der Fotografen ein passendes Objektiv dabei sein. Fotografiere ich professionell zB Bundesliga-Fußball, muß ich tief in die Tasche greifen (und mir vorher die Frage stellen, ob sich so ein Objektiv auch "rechnet"). Als Hobbyfotograf kann ich mir ein Statussymbol leisten. Oder zwei Blendenstufen weniger haben, dafür aber auch nur einen Bruchteil zahlen (und mich über neue, weniger rauschende Kameras freuen).


Ich finde dieses breit gefächerte Angebot gut.


Kai

TriStar
16.11.2013, 20:59
Was mich eigentlich vielmehr enttäuscht ist die Gegenleistung, die als Privatkunde bekomme. Ich habe es hier mehrmals im Forum geschrieben, dass ich mir einen hohen Preis gerne gefallen lasse, wenn die Leistung stimmt.

Ich zitiere mal von der Canon-Homepage zum 16-35II L:

"Das leistungsstarke Superweitwinkel-Zoomobjektiv überzeugt durch exzellente Leistung."

Sieht bei mir in der Praxis so aus: Für irgendwas um die 1250€ gekauft, bei 16mm sind die Ecken mies (Schärfeebene ist krumm), um die 20mm ist es gut und bei 35mm wird es vom 40mm STM platt gemacht.

Das wären in harter Währung rund 2500 DM gewesen.

Als Besitzer des alten 500/4 L IS USM finde ich die neuen Super-Tele schon klasse, denn die sind erheblich leichter als ihre Vorgänger. Die Preissteigerung um Faktor 1,5 empfinde ich allerdings als Frechheit. Canon hat hier immerhin rund 10 Jahre Zeit gehabt, um die Produktion der Linsen effizienter zu machen. Aber ich bin sicher, dass sie das geschafft haben, nur es kommt bei mir als Endkunden nicht an. Wenn man sich das 300 2,8 L (II) IS USM und das 70-200 2,8 L (II) IS USM anschaut, dann sind das die Brot & Butterlinsen der Fotografen von der Regionalzeitung bis hin zu den großen Sportereignissen. Ich habe leider nur einen kleinen Einblick in den Alltag eines (freiberuflichen) Fotografen, aber solche Objektive wird der Großteil der Fotografen sicher nicht mal eben so finanzieren. Aber das macht ja nichts, denn man kann sich ja mit den Werbebildern rühmen, die die Fotografen-Scharen zeigen mit ihren weißen Tüten - dafür reicht es ja immer noch. Es hat einen Grund, warum die Objektive weiß sind und das ist ihr Wiedererkennungswert. Und wir reden auch hier von ca. 13.000 DM und 4000DM. Ich glaube da hat man früher schon ein recht gutes Auto für bekommen. Ganz zu schweigen von den 24.000DM für das 200-400 1,4x L IS USM. Oder der EOS 1Dx für ca. 12.000DM, die nach 3 Jahren wieder nur das Vorgängermodell ist.
Nicht genug, dass die Preise recht hoch sind, es kommt auch eine enorme Serienstreuung vor. Ich bin mir sicher, dass viele der Forenten hier eventuell gar nicht wissen, dass ein Problem vorliegt und daher meine Aussage nicht nachvollziehen können.

Was mich aber am allermeisten stört ist, dass ständig eine Version "II" nachgeschoben werden muss. Reicht es nicht pro Brennweite ein Objektiv mit großer Lichtstärke und eines mit geringerer Lichtstärke anzubieten? Beide optisch so gut, dass ihr größtes Unterscheidungsmerkmal die Lichtstärke ist - so wie bei den Leica M-Obketiven.
im Grunde suggerieren die großen Objektivpaletten doch nur eine Auswahl, die aber ganz rasch keine mehr ist, wenn man Ansprüche an die Bildqualität stellt. Ich würde jetzt gerne an die ZEISS ZE-Serie verweisen, aber auch da zeigen sich Schwächen. Wenn ich sowas (http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=115&Camera=453&Sample=0&FLI=0&API=0&LensComp=709&CameraComp=0&FLIComp=0&APIComp=0) sehe, dann weiß ich einfach nicht mehr, was ich kaufen soll. Die Objektive sind beide inakzeptabel. Was soll ich damit? Oder die hier (http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=106&Camera=453&Sample=0&FLI=0&API=0&LensComp=481&CameraComp=453&SampleComp=0&FLIComp=0&APIComp=2), da steht ZEISS drauf.
Nein andersherum: Ich soll alles kaufen aber nicht darüber nachdenken, ob es wirklich gut ist. Und hier denke ich findet eine richtige Geldentwertung statt. Es geht leider gar nicht darum, mir als Privatkunden ein Werkzeug an die Hand zu geben, sondern im Falle Canon oder Nikon um reine Verkaufszahlen von Objektiven und Kameras und damit darum, wer der größte ist. Und da bekommen die Gurkengläser leider die selbe Wertung wie die wirklich guten Objektive. Und da ist es egal, ob ich als Hobby-Knipser das 300er kaufe oder der freiberufliche Fotograf, der eventuell eine Familie ernähren muss. Über welche Zeiträume soll das Zeug eigentlich finanziert werden? Ein 500er macht umgerechnet also 22DM im Monat, hinzu kommt alle paar Jahre ein neues Gehäuse, ein PC und die Zeit, die man mit dem Rechner und der Software verbringt, aber gut, damals war das halt die Dunkelkammer.

Als ich mit Canon angefangen habe, gab es noch die Prospekte mit dem Objektiv-Programm beim Händler. Die wurden natürlich sorgfältigst studiert - Ziel war natürlich die Super-Tele-Seite. Heute ist nur die Formulierung meines Ziels einfacher geworden: Ein gutes Objektiv zu finden. Die Umsetzung leider ungleich schwerer. Das hat natürlich auch meinen Umgang mit der Ausrüstung verändert. Es ist halt nur noch die Canon. Auch wenn Interessierte um mich herum vielleicht von einem 16-35iger träumen, träume ich schon längst von einem guten Weitwinkelobjektiv von Canon. Das Wissen darum, dass das Objektiv-Programm ständig umgekrämpelt wird, lässt den persönlichen Wert der Ausrüstung auch geringer werden. Es fehlt mir da eine gewisse Planungssicherheit, besonders da sich weiß, dass das Auflösungsvermögen der Kameras ständig steigt und somit diese Zyklen extrem verkürzt.

Auf der anderen Seite bin ich sehr erstaunt, mit was sich auf dem Markt alles Geld verdienen lässt. Eine EOS 1100D mir 18-55 und 75-300gibt es schon für 800DM - in meinen Augen Bauernfängerei (nicht nur bei Canon so). Wir sollen die oben genannten Beträge ausgeben und Einsteigern will man allen Ernstes glauben machen, dass das 75-300 was taugt? Aber nur so funktioniert das heute wohl. Ich bin auch überzeugt davon, dass die Leute die Dinge nur anhand ihres Preises einschätzen. Wenn ich mal an die Stimmen zu dem neuen ZEISS Otus (na also, geht doch!) oder die Nikon DF denke, dann will ja niemand Geld ausgeben, selbst dann nicht wenn der Hersteller mal wirklich gute Arbeit abgeliefert hat. Zum Dank wird man dann noch in einer Tageszeitung von einem Autoren, dem es offensichtlich an Hintergrundwissen mangelt, an den Pranger gestellt. Aber den Medien kann man es nie recht machen, und wenn die Leistung stimmt wird wieder über den Preis gemeckert.

Aber was will der Markt? Was wollen die Kunden? Einen Hersteller, der exzellente Objektive baut, die aber eben auch ihren Preis haben, einen Hersteller, der Objektive baut die nix taugen und auch nix kosten oder den Kompromiss aus beidem, wo Preis und Leistung durchschnittlich sind? Wir haben leider letzteres - nur das es hier keinen direkten Zusammenhang zwischen Preis und Leistung gibt. Die 2300DM für das 16-35 II sind in den Sand gesetzt. Aber das 40mm STM für 300DM ist jeden Pfennig wert.

Solange wir als Kunden diese Leistung nicht einfordern, können die Hersteller offensichtlich alles und zu jedem Preis anbieten.

(Jetzt ist es mal gesagt)

TriStar
16.11.2013, 21:15
Das sind einfach Welten zwischen zwei Objektiven ...

Wobei das getestete 24 II TS-E offensichtlich schief ist. Ich tippe auf den Rotations-Körper.
Auch hier würde ich mir ein gesundes Maß an Zurückhaltung wünschen: Wenn es nicht herstellen kann, dann lässt man es sein. Aber bei dem überwiegenden Teil der Kunden fällt es ja nicht auf oder noch schlimmer: Es wird sich schön geredet. Auch hier: 4400DM für die Katz, wenn es schief ist.

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 21:22
(Jetzt ist es mal gesagt)

Meine Güte...eine Generalabrechnung...mit Allem und Jedem!?

Also vielleicht muss man noch in DM rechnen um sich da ähnlich reinzusteigern, aber ich finds irgendwie schräg...

Kai-Steffen
16.11.2013, 21:26
Was mich aber am allermeisten stört ist, dass ständig eine Version "II" nachgeschoben werden muss.

Naja, der VW Golf ist schon bei "VII" angelangt.

Kai

ehemaliger Benutzer
16.11.2013, 21:26
Abgesehen davon ist Foto-Equipment keine Wertanlage wie Kunst, Immobilien, Edelmetalle etc., sondern ein schnödes Konsumgut., und der Markt regelt den Preis.

Die DM-Rechnerei grenzt an Realitäts-Verweigerung.
....warum nicht gleich in RM oder Taler? - Die gab es hier auch mal.

Harry

Kai-Steffen
16.11.2013, 21:46
Wenn wir schon in DM rechnen, dann dürfen aber nur die damaligen analogen Filme verwendet werden. Ich kann mich an die Zeiten noch dunkel erinnern - ISO 64 beim Diafilm für die Projektion, ISO 100 (später 200) beim Negativfilm für Papierbilder. Was damit nicht zu fotografien war, konnte nicht fotografiert werden. Heute wird über Rauschen bei ISO 3200 gestritten - so eine Empfindlichkeit war vor 20 Jahren im Hobbybereich in Farbe nicht vorstellbar. Und in Schwarz-Weiß gab es nur Spezialfilme mit starken Qualitätseinbußen.

Der Fortschritt ist schon was feines.

Kai

TriStar
16.11.2013, 22:20
Ja, das stimmt schon. Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass Filme z.B. nicht deutlich teurer geworden sind. Ein 120er Provia100F kostet ca. 5€ - 6€, für die Freunde des Euros wären das 10DM bis 12DM. Kann da jemand von euch was zu sagen?

Kai-Steffen
16.11.2013, 22:28
"Auf heutige Gehälter übertragen würde dieser Diafilm etwa 80 Euro gekostet haben."

http://www.aphog.de/?p=893

Soviel zum Preisniveau von 1954.

Kai

TriStar
16.11.2013, 22:34
Ja wunderbar! Liege ich mit meiner neuesten Kamera genau richtig :D
Zeigt eigentlich nur was für ein Hype um die Digitalfotografie betrieben wurde.

Wo ist eigentlich das Problem bei den Preisangeben in DM? Ist doch nur Faktor 2. Manche rechnen Brennweiten mit diesen Faktoren um. Sind doch nur Zahlen oder etwa nicht?

dowitcher
16.11.2013, 22:45
Was die Preisentwicklung der "Analogen" Filmaterialien angeht ist das wahrscheinlich fuer alle ein "No-Brainer", trotzdem ........

So wie Computer (CPU Kosten wurden bereits angefuehrt) seit ~20 Jahren in Massen produziert werden und damit immer billiger wurden, ist die Nachfrage bei Filmmaterial zwischenzeitlich so ziemlich auf Null zurueckgegangen. Es wird weniger produziert und Fixkosten der Hersteller muessen entsprechend umgelegt werden. Kodak und Agfa -mal Marktgiganten- gibt es in weiten Teilen nicht mehr. Lokale Haendler muessen auch anders kalkulieren da das Zeug nicht mehr von den Regalen fliegt und nach einer gewissen Zeit verfallen ist. Daher gingen die Preise hoch und einiges bekommt man uerbhaupt nicht mehr.

Waere die Nachfrage nach Highend Objektiven riesig wuerden diese auch etwas guenstiger werden, allerdings wohl auch dann immer noch zu teuer um von den Regalen zu fliegen. Ein kleiner Teufelskreis also ............

Ulli

P.S. Bei einigen anderen Herstellern sind die Preise vor 5-6 Jahren -nicht nur in D und dem Euroraum- waehrend des Hoehenflug des Yen abgehoben und seitdem nicht wieder gelandet.

Hobo
16.11.2013, 22:49
Das 100-400L hat 1999 umgerechnet ca. 1800€ gekostet, mit 2% jährlicher Inflation müßten es heute fast 2400€ sein, der aktuelle Preis und die Tatsache, daß es noch nicht abgelöst wurde, zeigt die Margen, die Canon hier hatte und immer noch hat.

Was Kameras betrifft, ist der Grund sehr einfach: Die Entwicklung der Sensoren läuft im Vergleich zur Entwicklung von Optik wie Gepard gegen Schnecke...
Leider werden die Löhne nicht entsprechend nach oben korrigiert. Daher kostet heute alles viel mehr als vor 15 Jahren, nicht nur Objektive.
Zur Frage wieso Objektive so teuer sind: Weil man dachte das man den Käufer endlos melken kann. Wie aber die letzten Reports von Canon, Nikon, und Sony zeigen, ist das nicht so.

TriStar
17.11.2013, 00:27
Kodak und Agfa -mal Marktgiganten- gibt es in weiten Teilen nicht mehr. Lokale Haendler muessen auch anders kalkulieren da das Zeug nicht mehr von den Regalen fliegt und nach einer gewissen Zeit verfallen ist. Daher gingen die Preise hoch und einiges bekommt man uerbhaupt nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob wir über das Selbe reden. Fakt ist, dass Agfa weg ist. Fuji und Kodak (Alaris) bieten noch SW und Farbmaterial an. Ektar 100 und Provia 100F um nur mal 2 zu nennen. Dann gibt es noch Rollei, die hervorragende SW-Filme teilweise auf PET-Träger (Stichwort SW-Dia) anbieten. Teilweise sind das alte Agfa-Rezepturen. Der Filmmarkt hat sich seiner tatsächlichen Größe angepasst. Wobei da auch sicher andere Faktoren zu berücksichtigen sind, wie etwa das Kodaks Pleite sicher nicht nur auf die sinkenden Zahlen im Filmsegment zurückzuführen sind. Im Moment ist leider nur Kleinbild sehr unatraktiv geworden. Die Filme sind teuer, die Aufnahmefläche zu klein. Da tun mir die 9€ für den 135er Provia 100F mehr weh als die 6€ für den 120er, auch wenn ich da nur 10 Bilder drauf bekomme. Dafür ist es aber auch ca. 4,8x (wieder so ein Faktor) größer als ein KB-Bild. Aus den enstprechenden Kreisen habe ich bisher gehört, dass sich der Markt stabilisert hat. Es soll sogar nicht ganz unmöglich sein bei genügend hoher Nachfrage die Produktion mancher Filme wieder aufzunehmen. Zu berücksichtigen ist auch, dass der japanische Markt auch was analoges Material angeht etwas anders gestrickt ist.

TriStar
17.11.2013, 00:31
Leider werden die Löhne nicht entsprechend nach oben korrigiert. Daher kostet heute alles viel mehr als vor 15 Jahren, nicht nur Objektive.

Stimmt. Es ist allgemein eine langsame Abflachung der Kurve erkennbar.
Tarifregister NRW (http://www.tarifregister.nrw.de/pdf/tarifinformationen/Berichte_Statistik/Tarif-Lohnentwicklung-2012.pdf)