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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tierfotografie - Tele 500 od. 600mm – Linsenreflexionen?



wolf.gang
02.01.2014, 11:35
Hallo!

Ich bezeichne mich mal als Naturfotograf, wobei mein Hauptinteresse der heimischen Vogelfotografie gilt. Seit 12 Jahren arbeite ich mit dem Canon 500mm L IS (Version 1) und möchte nun meinen Objektivpark aufbessern, wobei mir das neue 600 mm vorschwebt. Allerdings stellt sich mir folgende Frage:
Ist der größere Frontlinsendurchmesser des 600ers nicht nachteilig in der Ansitzfotografie?
Die Frontlinse verhält sich ja sozusagen wie ein Spiegel und bei Schwenks auf das Motiv verändern sich die Lichtreflexionen, welche von scheuen Tieren wahrgenommen werden und diese daraufhin flüchten.

Welche Erfahrungen habt ihr in Bezug auf diese Thematik?

LG Wolfgang

Felix-T.
02.01.2014, 11:41
Hallo,
ich fotografiere tagtäglich, zumindest in der Zugzeit, hier auf Helgoland alle möglichen Vögel mit dem 600er, und konnte nie Flucht bedingt durch Bewegung des Objektives bemerken.

Abhängig von der Art der Fotografie, Ansitz oder eher spontan, kommen hier ganz andere Faktoren ins Spiel wie die Tarnung, das eigene Verhalten sowie die Vogelart.

Generell würde ich mir wegen der Reflexionen von der Frontlinse keine allzu großen Sorgen machen.

Liebe Grüße, Felix

Eric D.
02.01.2014, 12:28
Ich bin vom 500/4 I zum 600/4 II gewechselt.
Negative Erfahrungen der beschriebenen Art habe ich nicht gehabt oder gemacht...

Nur, dass die Linse im Auto mit der Riesen-Geli darauf unhandlicher geworden ist.. :rolleyes:

volvitur
02.01.2014, 15:10
Hallo Wolfgang,

hab diesbzgl. noch nie was negatives bemerken können. Weder beim 500 noch beim 600er.

Stephan

Marcel Denkhaus
03.01.2014, 09:23
Ich bin vom 500/4 I zum 600/4 II gewechselt.
Negative Erfahrungen der beschriebenen Art habe ich nicht gehabt oder gemacht...

Nur, dass die Linse im Auto mit der Riesen-Geli darauf unhandlicher geworden ist.. :rolleyes:
Das kann ich in jeder Hinsicht so unterschreiben. Einmal abgesehen vom Loch im Geldbeutel hat sich der Wechsel bei mir nicht negativ bemerkbar gemacht.

wolf.gang
05.01.2014, 13:05
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte und Einschätzungen!
Für mich ist jedoch diese Thematik trotzdem nicht so ohne und werde deshalb einen Vergleich mit beiden Linsen (bei meinem Winteransitz, aus der Sicht der Vögel) durchführen bzw. auf Video aufzeichnen - und berichten.

LG Wolfgang

graviton
05.01.2014, 13:58
Ist der größere Frontlinsendurchmesser des 600ers nicht nachteilig in der Ansitzfotografie?
Die Frontlinse verhält sich ja sozusagen wie ein Spiegel und bei Schwenks auf das Motiv verändern sich die Lichtreflexionen, welche von scheuen Tieren wahrgenommen werden und diese daraufhin flüchten.


Die Reflexionen zwischen einem 500er und 600er bzw. zu den anderen Supertele (400 f2,8 und 800er) dürften sich nicht unterscheiden.

Physikalisch gesehen, kann ja nur jenes einfallende Licht reflektiert werden, welches unter einem "ungünstigen" Winkel einfällt (parallel zur optischen Achse einfallendes Licht wird nicht nennenswert reflektiert). Aus diesem Grund sind die Längen der Gegenlichtblenden, hier besser Streulichtblenden, der jeweiligen Objektive entsprechend der Brennweite und dem Durchmesser der Frontlinse berechnet. Deshalb ist die Streulichtblende des 600er auch größer als die des 500er.

graviton

ehemaliger Benutzer
05.01.2014, 17:22
Ich kenne Kollegen, die stecken gerade mal die Sonnenblende durch die Öffnungen im Ansitzzelt. Da ich Streulicht- oder Gegenlichtsituationen schon mit der Auswahl des Standorts vermeide stellt sich das Frage nach Spiegelung und Reflexionen durch die Frontlinse in Richtung Federvieh weniger.

Ich nutze das Ansitzzelt meistens mit der Eintrittseite hin zum Motiv um die Linse möglichst tief zu positionieren und Sitz hinter zusammengenähtem Tarnschal mit Durchstecköffnung für das 600er. Wenn man dann die ganze Frontbereich (ca. 160°) für Beobachtung und Aufnahmen nutzen will, muss man das Objektiv bzw. den Drehpunkt des Statives fast nach Außen stellen. Ich habe keine Probleme bei langsam ausgeführten Schwenks, wenn es zu schnell geht registrieren die Vögel das schon und weichen aus.

Thomas-N
06.01.2014, 08:49
Die Reflexionen dürften bei den neuen Supertele doch sogar noch geringer ausfallen, weil hier die vorderste Schutzscheibe fehlt.
Da die plan ist, müsste doch die reflektierende Fläche wesentlich größer sein, als bei den neuen Objektiven, bei denen das vorderste Linsenelement den Abschluss bildet. Bei letzteren sollte die Reflexion klein und punktförmig sein anstatt flächig.
Außerdem kann ja nur blenden was reflektiert wurde und das ist jenes Licht, welches nicht durch das Objektiv hindurch zur Kamera gelangt. Eben diese Transmission versucht man aber mit Vergütungen zu maximieren, so dass im Idealfall kaum etwas reflektiert werden sollte. Die Vergütungen dürften sich auch noch verbessert haben, so dass ich bei einem Wechsel von der vorigen auf die aktuelle Generation Teleobjektive mit höherer Transmission und weniger Reflexion rechnen würde.

Ich selbst habe mit meinem 600er II nicht das Gefühl, dauernd meine Motive zu verscheuchen, aber mir fehlt zugegeben auch der Vergleich zum 500er.
Insofern kann ich nur die obigen, theoretischen Überlegungen beisteuern und sagen, dass ich draußen keine Auffälligkeiten erlebe :)

Viele Grüße,
Thomas