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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AF Microadjustment <-> Sigma USB-Dock



bubu_tom
18.01.2014, 18:32
Hallo zusammen!

Meine Frage richtet sich an diejenigen die in der glücklichen (?) Lage sind, sowohl ein Gehäuse mit AF-Microadjustment als auch eines der neuen Sigma-Objektive mit USB-Dock ihr Eigen nennen zu können.


Wenn ihr also den AF eurer Gehäuse-Objektiv-Kombi justiert, verwendet ihr dann:
- nur das gehäuseseitige AF-Adjustment
oder
- nur das objektivseitige via USB-Dock
oder
- eine Kombination aus beiden Möglichkeiten?

Da ich derzeit weder über ein entsprechendes Gehäuse noch Objektiv verfüge, interessiert mich dies rein technisch und natürlich im Hinblick auf den Aufwand und die Zuverlässigkeit der jeweiligen Methoden.


Danke schon jetzt für das Teilen eurer Erfahrungen.


Tom

rudiwenzel
19.01.2014, 01:05
Hallo Tom,
hast du denn ein Objektiv, das Fokusprobleme hat? Ein Sigma Sports 120-300 2.8 scheinst du auch nicht zu haben, das ist das erste mit einem USB-Dock steuerbare Objektiv. Meine 50D ist das einzige Modell der zweistelligen, die ein gehäuseseitiges AF-Adjustment zulässt. Das geht erst wieder mit der 7D. Ich habe Objektive von Canon und Sigma, ein Adjustment war noch NIE nötig. Ich behaupte keck, die meisten AF-Probleme kommen daher, das die AF-Modi One Shot und AI Servo nicht richtig eingesetzt werden. Oder auch im Nahbereich der mittlere AF-Punkt genutzt wird und dann die Kamera verschwenkt wird.

Phoyager
19.01.2014, 10:15
Ich habe ein Sigma, das ich mit Hilfe des Docks recht gut an meine Kamera angepasst bekommen habe. An der zweiten passte das Objektiv damit aber nicht. Also habe ich mit der AF-Anpassung der Kamera die mit dem Dock eingestellte Korrektur korrigiert. :/ Damit fokussiert es auch an dem Body hinreichend. Am dritten Body habe ich mich gar nicht erst versucht.

Eigentlich müsste ich mit Kameras und Objektiv mal beim Sigma-Service aufschlagen, aber der telefonische Kontakt und die Entfernung haben mich davor bislang zurückschrecken lassen.

Gruss,
Jan.

Hanslook
19.01.2014, 10:57
Hallo,
mein Workflow war wie folgt:
1. 120-300 S und 18-35 A am Dock auf die Canon 100D justieren. Die hat ja kein Micro-Tuning.
2. Falls erforderlich das 120-300 an der 5D Mk III justieren.
Hat gut funktioniert, das Dock war mir extrem hilfreich.
Gruß, Hanslook

Chickenhead
19.01.2014, 11:22
Wenn man nur eine Kamera hat, dann benötigt man in der Regel auch nur den USB Dock zum justieren.

Der große Vorteil des USB Dock ist ja, das man bei 4 unterschiedlichen Entfernungen eine Korrektur eingeben kann. In der Kamera kannst du nur 1 Wert eingeben.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und bei der Justage des Sigma 35/1,4 paralell dazu noch das 85L (mit welchem ich eigentlich zufrieden bin) zu testen. Das Ergebnis war, das ich beim 85er auch gerne ein paar Korrekturen vorgenommen hätte. Geht aber nicht, weil 0 in der Kamera schon das Optimum darstellt und es sowas wie den USB Dock für Canon Objektive nicht gibt.

Wenn du ein Sigma Objektiv hast, das einen generellen Fehlfokus hat, also Back oder Front und dieser nicht Entfernungsabhängig ist, dann kann man diesen auch zügig mit der Kamerainternen AF-Justage korrigieren. Sobald der fehlfokus aber Entfernungabhängig ist oder du einfach das letzte bißchen an Treffsicherheit rausholen willst, macht ein USB Dock schon Sinn.

Allerdings sei erwähnt, das die Justage bei einer Kamera ohne AF Justierung sehr lange dauern kann. Mit Kamera Justierung kann man einfach die Entfernung einstellen, 3 Bilder machen (-5, 0, +5 oder wenn ich weiß das ich einen Frontfokus habe -10, -5, 0) und dann am Monitor beurteilen welches das schärfste ist. Danach grenzt man um diesen Punkt noch etwas weiter ein bis man den besten Wert erreicht hat.

Ohne Kamera Justage muss ich also jedesmal das Obejektiv von der Kamera nehmen, auf den USB Dock setzen, einen Korrekturwert eintragen, das Objektiv wieder auf die Kamera, Foto machen und dann das gleiche Spiel für den nächsten Korrekturwert. Das ganze bei einem Zoom mit 4 Brennweiten und 4 entfernungen sind 16 Korrekturpunkte die man rausfinden muss. Da gehen schnell einige Stunden ins Land.

Ich habe für mein Sigma 35/1,4 für die 4 Entfernungen bei einer 5DIII (also mit Kamera Justage) ca 1 Stunde gebraucht

bubu_tom
19.01.2014, 15:46
Hallo zusammen!

Danke für eure umfangreichen und informativen Antworten. Die an sich lobenswert gestiegene Vielfalt an Eingriffsmöglichkeiten erhöht ganz offensichtlich die Komplexität des Ganzen und zusammenfassend habe ich verstanden:


Gehäuse mit AF-Microadjustment ...



können sich verschiedene Objektive (auch baugleiche) „merken“,



diese aber leider nur bei einer Entfernungseinstellung justieren/optimieren



und bei Zoom-Objektiven dieses getrennt für jeweiligen Extremwerte des Zoombereichs


Sigma-Objektive mit USB-Dock Kompatibilität ...



können sich keine unterschiedlichen Gehäuse „merken“, da ja off-line justiert wird



ermöglichen aber die Justage bei 4 verschiedenen Entfernungseinstellungen



und bei Zoom-Objektiven kommen noch 4 mögliche Brennweitenbereiche hinzu


In Summe also genügend Möglichkeiten entsprechende Gehäuse-Objektiv-Kombis zu optimieren, wenn auch mit gehörigem Aufwand.


Aber ein Hobby ist ja ein Steckenpferd, das auf seinem Reiter sitzt.


Fein raus ist derjenige bei dem alles ohne Eingriff paßt oder dessen sämtliche Gehäuse eine AF-Justage ermöglichen, während man sich evtl. bei Kombis von mehreren Gehäusen mit und ohne Justagemöglichkeit entscheiden muß, welches (Sigma-)Objektiv dann mit welcher Kamera eingesetzt und folglich optimiert werden soll/muß.


Die von Rudi erwähnten Bedienungsfehler lassen wir mal ganz außen vor.

Danke nochmal und Gruß,

Tom