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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vollautomatische DSLR für Hochgebirge



Wettergott
21.01.2014, 14:08
Hallo an alle!

Zwecks Gletscherforschung brauche ich eine vollautomatisierte DSLR Kamera, die 3-4 mal täglich ein Bild aufnimmt und dieses (wenn möglich) versendet/auf einen Server uploadet.

Kann mir jemand von euch ein gutes System empfehlen?

meine Anforderungen:
*Kamera muss vollautomatisiert 3-4 Bilder am Tag schießen (vorprogrammierbar)

*Das System braucht einen guten Akku, da die Kamera für Monate nicht erreichbar ist

*Eine Solarzelle wäre höchstwahrscheinlich sinnvoll

*Das System muss im Hochalpinen Gelände funktionieren: Es muss Temperaturen von -30 bis +30 Grad aushalten, wasserdicht sein und Wind bis 150 km/h aushalten!

*wenn möglich sollten die Fotos direkt über ein integriertes Handy (oder ähnliches) versendet werden.

---------------------------------------------
ich habe bereits diese Firma gefunden:

https://www.harbortronics.com/Products/TimeLapsePackage/

das sollte eigentlich gut funktionieren, nur hat es keine Internetübertragung. Zwar bietet es einen "Mifi" Anschluss an, man müsste aber erst Zusatzgeräte von anderen Herstellern installieren. und ich weiß nicht genau welche...

Bin für jeden Tipp dankbar!

mfg Wettergott

Phoyager
21.01.2014, 14:41
Hallo an alle!
Hi!


Zwecks Gletscherforschung [...] vollautomatisierte DSLR Kamera, [...] 3-4 mal täglich ein Bild [...] (wenn möglich) versendet/auf einen Server uploadet
Bin für jeden Tipp dankbar!Eine Intervall-Auslösung, wie Du sie dir wünschst, wirst Du vermutlich in keiner DSLR finden. Würde also bedeuten, dass Du einen externen Auslöser benötigst, der das übernimmt. Die Billigvariante wäre ein entsprechender Kabelauslöser oder Du brauchst irgendeinen Microcomputer, der wohl eine Einzelanfertigung wäre.

Das Versenden wird es eingebaut auch nicht geben. Musst Du meiner wenig kompetenten [so ein Projekt habe ich bislang weder durchgeführt noch begleitet] Meinung nach ebenfalls über einen externen Rechner lösen. Ob der das dann in den vermutlich arg entlegenen Regionen zuverlässig versendet kriegt, bezweifele ich allerdings. Egal, welchen Übertragungsweg Du nimmst.

Wäre ich Du, würde ich mich mit James Balog von http://extremeicesurvey.org/ in Verbindung setzen. Da sein Projekt schon recht lange läuft, dürfte er einen erheblichen Erfahrungsschatz haben.

Gruss,
Jan.

Edit: Hier gibt es einen Teaser (http://www.dforum.net/www.youtube.com/watch?&v=eIZTMVNBjc4) für den Film von Balog. Irgendwo - so glaube ich - habe ich auch irgendwann ein BTS gesehen.

tichy
21.01.2014, 15:17
Hi!

Eine Intervall-Auslösung, wie Du sie dir wünschst, wirst Du vermutlich in keiner DSLR finden. Würde also bedeuten, dass Du einen externen Auslöser benötigst, der das übernimmt. Die Billigvariante wäre ein entsprechender Kabelauslöser oder Du brauchst irgendeinen Microcomputer, der wohl eine Einzelanfertigung wäre.

Das Versenden wird es eingebaut auch nicht geben. Musst Du meiner wenig kompetenten [so ein Projekt habe ich bislang weder durchgeführt noch begleitet] Meinung nach ebenfalls über einen externen Rechner lösen. Ob der das dann in den vermutlich arg entlegenen Regionen zuverlässig versendet kriegt, bezweifele ich allerdings. Egal, welchen Übertragungsweg Du nimmst.

Wäre ich Du, würde ich mich mit James Balog von http://extremeicesurvey.org/ in Verbindung setzen. Da sein Projekt schon recht lange läuft, dürfte er einen erheblichen Erfahrungsschatz haben.

Gruss,
Jan.

Edit: Hier gibt es einen Teaser (http://www.dforum.net/www.youtube.com/watch?&v=eIZTMVNBjc4) für den Film von Balog. Irgendwo - so glaube ich - habe ich auch irgendwann ein BTS gesehen.

Genau der Gedanke kam mir auch: Schau dir den Film "Chasing Ice" an, teilweise sehr emotional und absolut sehenswert. Und ja, die Erfahrungen vom Macher sind erheblich. Dass James Balog Nikon verwendet, sollte das geringste der Probleme sein...

Grüße aus dem Norden

Roland Reiss
22.01.2014, 04:25
Fragen:

Sind die Intervalle regelmäßig, also alle 6 bis 8 Stunden?
Gibt es ein Mobilfunknetz, wenn ja, GSM oder UMTS?
Warum muss es eine DSLR sein?

Wettergott
22.01.2014, 07:45
@ Phoyager & tichy: danke für den link, schau ich mir gleich mal an.

@roland:
*ja, das intervall kann regelmäßig sein. 6 stunden wären vermutlich ideal. es soll zumindest ein gutes bild am tag raus kommen....falls sich der timer zeitlich verschiebt oder bei einer aufnahme mal die sonne genau ins objektiv scheint brauche ich einfach mehrere aufnahmen.
*an dem standpunkt habe ich zumindest GSM und ich glaube auch schwachen handy internetempfang (=UMTS?)
*ja, es sollte zumindest gute kamera sein, weil ich aus 1-2 km entfernung einen gletscher (samt spalten) dokomentieren muss. da brauch es schon eine gute auflösung und ich bilde mir ein auch eine gewisse dynamik, um veränderungen im eis gut darzustellen. und preislich gesehen ist es auch egal, ob da eine kompakte rein kommt, oder gleich billige 1100d/100d/600d
das teuere an der geschichte wird sowieso das gehäuse und die technik drum herum werden
zusätzlich werde ich vermutlich ein sigma 10-20 drann schrauben, um den gesamten gletscher drauf zu bekommen, da fallen die kompakten kameras zur auswahl schon weg

mfg wettergott

Roland Reiss
22.01.2014, 10:24
Ok, grundsätzlich ist das Paket von https://www.harbortronics.com/Products/TimeLapsePackage/ schon mal nicht schlecht. Intervall, Wetterschutz und Stromversorgung scheinen damit abgedeckt zu sein.

Zusätzlich brauchst du MiFi, aka ein GSM/UMTS-zu-WLAN-Router wie z.B. den MR3040. Dazu brauchst du einen UMTS-Stick und eine SIM-Karte mit Datentarif. Es gibt allerdings auch besseres, wie z.B. den Huawei E5372, da ist das UMTS-Modem schon drin.

Dann noch eine Eye-Fi-SD-Karte für die Kamera. Jedesmal, wenn die Kamera ein Bild macht, baut die Eye-Fi per WLAN eine Verbindung zum MiFi-Router auf, der seinerseits eine Verbindung per GSM/UMTS zu deinem FTP-Server herstellt. Die Bandbreite von GSM (GPRS) reicht locker für die paar Bilder.

Da ich keine Eye-Fi-Karte habe, habe ich das mal mit 1D Mark III plus WFT-E2 nachgestellt. Der WFT verbindet sich per WLAN mit meinem Nexus-Tablet, das seinerseits eine GSM-Verbindung aufbaut und die Bilder auf den FTP-Server wegschaufelt. Lahm, aber es geht.

Wettergott
22.01.2014, 13:49
das heißt ich müsste nur 3 billige Komponenten kaufen, um die Bilder ins Internet zu übertragen? (natürlich noch zusätzlich das Komplettpaket von https://www.harbortronics.com/Products/TimeLapsePackage/

1. Eyefi SDHC Card ~45 €
2. UMTS WLAN Router mit microUSB Anschluss für Strom (Mifi) ~130 €
3. Simkarte mit Flatrate ~5-20 €/Monat

können die 3 Schnittstellen miteinander kommunizieren ohne einen PC zwischenschalten zu müssen?
Wenn das funktioeren würde, müsste ich im Prinzip nur noch einen zweiten Kasten bauen/kaufen, der etwas mehr Platz hat. Vielleicht passt es alles sogar in den normalen Kasten hinein...

mfg Wettergott

tichy
22.01.2014, 13:54
das heißt ich müsste nur 3 billige Komponenten kaufen, um die Bilder ins Internet zu übertragen? (natürlich noch zusätzlich das Komplettpaket von https://www.harbortronics.com/Products/TimeLapsePackage/

1. Eyefi SDHC Card ~45 €
2. UMTS WLAN Router mit microUSB Anschluss für Strom (Mifi) ~130 €
3. Simkarte mit Flatrate ~5-20 €/Monat

können die 3 Schnittstellen miteinander kommunizieren ohne einen PC zwischenschalten zu müssen?
Wenn das funktioeren würde, müsste ich im Prinzip nur noch einen zweiten Kasten bauen/kaufen, der etwas mehr Platz hat. Vielleicht passt es alles sogar in den normalen Kasten hinein...

mfg Wettergott

Ok, die Kamera fehlt noch auf der Liste. Eventuell kannst du gleich zu einer mit eingebautem WiFi (6D, 70D) greifen. Ohne zusätzliches Tablet/Smartphone bekommst du die Bilder aber eventuell nur auf Canon-Server geschickt, oder?

Gruß aus dem hohen Norden, Frank

Wettergott
22.01.2014, 14:26
ja, kamera brauch ich natürlich auch noch. ich werde (wie in dem paket vorgesehen) die canon 1100d kaufen, die bekomm ich im net um 275 euro. der aufpreis zu einer 6d oder 70d ist doch deutlich zu hoch, dafür, dass ich mir nur die 40 euro wifi sdhc karte spare (abgesehen von der bildqualität, die unter diesen bedingungen sowieso leidet ->glasscheibe, minusgrade, eventuell gegenlicht).

Wieso sollte man dann nur auf den Canon Server senden können? das bringt mir natürlich wenig. die Bilder sollten schon auf den eigenen server landen oder zumindest per email versendet werden.
brauche ich dafür ein zusatzgerät am router, oder kann man den so programmieren, dass er die bilder immer gleich auf einen server meiner wahl hochlädt?

mfg wettergott

Phoyager
22.01.2014, 14:28
Weil ich viel zu tun habe wenig ausführlich:
# Es stellt sich die Frage, wie zuverlässig die vorgeschlagene Kombination unter deinen realen Bedingungen funktioniert. Wenn sie es nicht tut, dann hast Du ein Problem, denn so ohne weiteres kann man da ja nicht resetten o.ä.
# Abgesehen von allgemeinen Stabilitätsproblemen habe ich deutliche Bedenken hinsichtlich der Temperaturbedingungen. Da ist u.U. eine Heizung angesagt.
# Wenn ich etwas ähnliches wie das geschilderte Konstrukt verwenden wollen würde, dann würde ich keine EyeFi verwenden, sondern eher WFT oder Kamera mit Ethernet. Als Computer würde ich einen der kleinen Ein-Platinen-Rechner nehmen und als Modem ein GSM-Modem. Als USB-Stick evtl., aber nur dann, wenn das Ding einen Anschluss für eine externe Antenne hat.
Gruss,
j.


Edit: Vlt. können die kleinen Boards ja auch die USB handhaben, aber da wird es aufwendiger, als wenn man das über FTP löst.

tichy
22.01.2014, 14:30
ja, kamera brauch ich natürlich auch noch. ich werde (wie in dem paket vorgesehen) die canon 1100d kaufen, die bekomm ich im net um 275 euro. der aufpreis zu einer 6d oder 70d ist doch deutlich zu hoch, dafür, dass ich mir nur die 40 euro wifi sdhc karte spare (abgesehen von der bildqualität, die unter diesen bedingungen sowieso leidet ->glasscheibe, minusgrade, eventuell gegenlicht).

Wieso sollte man dann nur auf den Canon Server senden können? das bringt mir natürlich wenig. die Bilder sollten schon auf den eigenen server landen oder zumindest per email versendet werden.
brauche ich dafür ein zusatzgerät am router, oder kann man den so programmieren, dass er die bilder immer gleich auf einen server meiner wahl hochlädt?

mfg wettergott

Ok, ich lese gerade, da ist die Eye-Fi-Karte doch pfiffiger als das WiFi in 6d und 70d. Das kann nur Canon ;) Siehe auch [/URL][URL]https://help.eyefi.com/hc/de/articles/419962-Setup-f%C3%BCr-Android (https://help.eyefi.com/hc/de/articles/419962-Setup-f%C3%BCr-Android)

ehemaliger Benutzer
22.01.2014, 17:04
Weil ich viel zu tun habe wenig ausführlich:
# Es stellt sich die Frage, wie zuverlässig die vorgeschlagene Kombination unter deinen realen Bedingungen funktioniert. Wenn sie es nicht tut, dann hast Du ein Problem, denn so ohne weiteres kann man da ja nicht resetten o.ä.
# Abgesehen von allgemeinen Stabilitätsproblemen habe ich deutliche Bedenken hinsichtlich der Temperaturbedingungen. Da ist u.U. eine Heizung angesagt.
# Wenn ich etwas ähnliches wie das geschilderte Konstrukt verwenden wollen würde, dann würde ich keine EyeFi verwenden, sondern eher WFT oder Kamera mit Ethernet. Als Computer würde ich einen der kleinen Ein-Platinen-Rechner nehmen und als Modem ein GSM-Modem. Als USB-Stick evtl., aber nur dann, wenn das Ding einen Anschluss für eine externe Antenne hat.
Gruss,
j.


Edit: Vlt. können die kleinen Boards ja auch die USB handhaben, aber da wird es aufwendiger, als wenn man das über FTP löst.

Ich sehe das ähnlich. Die vielen "Standardkomponenten" sind relativ hohe Stromverbraucher und ein Stabilitätsrisiko. Mit einem Einplatinenrechner, den man selbst programmieren müsste, könnte man das effizienter lösen und auch einfache Diagnosefunktionen integrieren.

So etwas wie ein Watchdog (automatischer Reset bei Problemen) ist ein absolutes Muss bei der Elektronik, wenn man nicht alle paar Tage auf den Berg gehen möchte.

Die zugehörige unabhängige Solarstromversorgung mit kräftigem Akku sollte man nicht unterschätzen. Je sparsamer das Gesamtkonzept mit dem Strom umgeht, umso einfacher wird das Versorgungskonzept.

Immerhin ist das Solarpanel ebenso wie die gesamte Box in einer gewissen Höhe und damit schneegeschützt zu montieren. Je größer und schwerer das ganze, und je mehr Windangriffsfläche, desto aufwändiger der gesamte Aufbau.

ehemaliger Benutzer
22.01.2014, 18:33
@ Phoyager & tichy: danke für den link, schau ich mir gleich mal an.

@roland:
*ja, das intervall kann regelmäßig sein. 6 stunden wären vermutlich ideal. es soll zumindest ein gutes bild am tag raus kommen....falls sich der timer zeitlich verschiebt oder bei einer aufnahme mal die sonne genau ins objektiv scheint brauche ich einfach mehrere aufnahmen.
*ja, es sollte zumindest gute kamera sein, weil ich aus 1-2 km entfernung einen gletscher (samt spalten) dokomentieren muss. da brauch es schon eine gute auflösung und ich bilde mir ein auch eine gewisse dynamik, um veränderungen im eis gut darzustellen ... zusätzlich werde ich vermutlich ein sigma 10-20 drann schrauben, um den gesamten gletscher drauf zu bekommen,

Interessant. Bei regelmäßigem 6-Stunden-Intervall hast du je nach Jahreszeit mehr als die Hälfte der Bilder bei Dunkelheit. Vom Rest bleiben auch nur die übrig, die eine ausreichend klare Sichtweite im Hellen über 1 bis 2 km antreffen. Das dürften nicht gerade viele sein. Und dann ist die Kamera auch noch so aufgestellt, dass Gegenlicht oder sogar Sonne direkt ins Objektiv möglich sind?
Also ich würde mir da erstmal ganz andere Gedanken machen.

Stefan Unterholzner
22.01.2014, 19:36
Hallo

Habe ich zufällig die Tage gefunden:

http://www.foto-webcam.eu/

Dürfte einige Anregungen geben. Haben auch ein Wiki mit den verschiedenen verwendeten Techniken:

http://www.foto-webcam.eu/wiki/

Stefan

Wettergott
22.01.2014, 20:54
@ adele: ja welche anderen gedanken machst du dir denn?

*das 6 h intervall ist nicht ohne grund gewählt:
ich brauch genau ein gutes bild am tag für einen zeitrafferfilm. falls die kamera mal ein systemneustart hat und die zeiten auf der uhr nicht mehr stimmen, dann nehme ich trotzdem irgendwann am tag mal ein foto mit tageslicht auf.
bei einem intervall von 1-2-3 mal täglich könnte es im winter bei falscher zeiteinstellung knapp werden.
viel mehr fotos als 4 am tag möchte ich auch nicht machen, um akku zu sparen. falls das mit dem internetversenden auch noch funktioniert, kommen bei 4 jpeg bildern schon mal schnell 20-30 mb am tag zusammen. bei einer schlechten verbindung dauert die übertragung relativ lange und kostet wieder akku.

*natürlich versuche ich nicht gegen die sonne zu fotografieren. die kamera wird auf der nordseite eines berggipfels richtung norden auf den gletscher (unterhalb des berges) gerichtet. jedoch kann im sommer die sonne, wenn sie im nordwesten untergeht, trotzdem gelegentlich blenden. außerdem kann es auch reflexionen der auf glatten/nassen gletscheroberfläche geben, die das bild beeinträchtigen

*ausreichend klare sicht ist halt glückssache: wenn man ein tiefdruckgebiet für dichte wolken sorgt, dann kann man dagegen eh nicht machen. dann gibts halt mal für ein paar tage nur nebelfotos...

@all: ja, ich zweifel auch sehr an der zuverlässigkeit dieser standardgeräte! falls ich sie kaufen sollte kommen sie zusammengebaut sowieso erst mal eine woche ins gefrierfach, damit man mal sieht, ob das system für ne woche strom bei -20 grad liefern kann.

mfg wettergott

h3
22.01.2014, 22:25
falls ich sie kaufen sollte kommen sie zusammengebaut sowieso erst mal eine woche ins gefrierfach, damit man mal sieht, ob das system für ne woche strom bei -20 grad liefern kann.
Ich finde das Projekt total spannend und hege zugleich größte Zweifel. In erster Linie, klar, Stromversorgung. Eine DSLR scheint mir denkbar schlecht geeignet. Die Funkübertragung macht es zusätzlich schwierig. Vereisung, die die Sicht raubt, könnte auch ein Problem werden. Das Intervall ist heikel usw.


ich brauch genau ein gutes bild am tag für einen zeitrafferfilm.
Wenn der Film ästhetisch funktionieren soll, dann müssen die Fotos einigermaßen homogen sein, die Übergänge sanft. Das ist mit einem guten Bild pro Tag kaum zu schaffen.

Würde mich freuen, wenn der Fortgang des Projekts hier dokumentiert würde!

tichy
22.01.2014, 22:49
Ich finde das Projekt total spannend und hege zugleich größte Zweifel. In erster Linie, klar, Stromversorgung. Eine DSLR scheint mir denkbar schlecht geeignet. Die Funkübertragung macht es zusätzlich schwierig. Vereisung, die die Sicht raubt, könnte auch ein Problem werden. Das Intervall ist heikel usw.

Wenn der Film ästhetisch funktionieren soll, dann müssen die Fotos einigermaßen homogen sein, die Übergänge sanft. Das ist mit einem guten Bild pro Tag kaum zu schaffen.

Würde mich freuen, wenn der Fortgang des Projekts hier dokumentiert würde!

Das Projekt ist tatsächlich spannend. Ein wenig mehr Hintergrund wäre auch nicht schlecht... Doktorarbeit? Tourismus?

Auch wenn ich es wiederhole: schaut euch den Film (oder auch nur den Trailer) zu "Chasing Ice" an. Nicht nur wegen der Bilder, nicht nur wegen der Botschaft, nicht nur wegen der Technik. Ich denke, viele Fotografen können sich die eine oder andere Scheibe abschneiden, was den Einsatz dieses Menschen angeht. Zitate wie "I had two surgeries and I really could use a third...." oder auch "Maybe the office job wasn't so bad..." lassen in kalten Winternächten doch etwas Wärme aufkommen ;)

Gruß aus dem Norden, Frank

werner.bennek
23.01.2014, 00:43
Mal meine Gedanken zu diesem Thema:
Die Kamera selbst, dürfte nicht das größte bzw. alleinige Problem sein. Ich sehe die größte Herausforderung darin, das ganze System eisfrei und trocken zu halten. Hierzu wird schon einiges an Energiespeicher/Generator/Solar-Panel notwendig sein.
Und wenn vor Ort schon ein Rechner zur Intervallsteuerung zum Einsatz kommen sollte, kann man dort sicher auch die anfallenden Daten (x TB) sammeln ohne eine aufwendige Übertragung einzurichten.
Ein "Watchdog" für das System wird unerlässlich sein um Störungen zu detektieren und einen sicheren "Wiederanlauf" zu gewährleisten.

Ein kleiner Container vor Ort könnte Alles sicher aufnehmen und sollte auch vor Gelegenheitsdiebstahl bzw. Vandalismus schützen.
Diesen muss man eben min. 2-3 mal im Jahr mit Personaleinsatz "warten".

Die Kamera selbst, wird nur ein kleiner eher unwesentlicher Bestandteil eines solchen Systems sein. Der Rest aber "hat es in sich".

Gruss

Werner

Wettergott
23.01.2014, 07:43
ja, ich habe mir den trailer und ein paar andere filmausschnitte von chasing ice schon angeschaut. sehr spannend. aber viel von der technik bekommt man auch nicht mit. man sieht halt, dass es automatische systeme von nikon sind, die keine internet verbindung haben. das ist aber klar, wenn er die dinger z.b. am südpol aufstellt.
ich habe hoffnung es doch noch mit internet hin zu bekommen, da mein gletscher (dachsteingletscher) ja nur wenige luftkilometer zum bewohnten gebiet entfernt ist. auf einem nachbarberg ist auch ein handymast aufgestellt, gsm/umts müsste also laufen.
zum thema vereisung/beschlagene scheiben: das system von harbortronics (
https://www.harbortronics.com/Products/TimeLapsePackage/ ) hat eine "Low temperature modification". was man sich darunter genau vorstellen kann weiß ich auch nicht. ich weiß, dass ins gehäuse ein paar feuchtigkeitsabsorbierende pads hineingelegt werden und eventuell ist noch eine kleine knopfheizung installiert.

ich glaube das system von harbortronics, also die kleine steuerungseinheit, fungiert schon als watchdog. habe schon mit kollegen gesprochen, die dieses system verwenden. sie meinten, falls mal der akku tot ist, und noch einiger zeit durch die solarpanele wieder aufgeladen wird, springt das ding zwar an, fängt aber bei 00:00 Uhr an. -> daher die 4 bilder am tag.

zum thema gelegenheitsdiebstal: aufgrund der äußeren bedingungen (wind bis knapp 200 km/h möglich, schneeverfrachtung, etc) wird das gesamte system auf einer steilen felswand verankert, an die man natürlich nicht so leicht ran kommt. der normale 0815 tourist kommt da nicht so leicht ran. ein geübterer bergsteiger schon, aber selbst der müsste dann noch schraubenzieher etc. dabei haben. meiner meinung nach muss man den leuten dann schon so weit vertrauen können, dass sie nicht extra da hoch laufen, und unser zeugs abmontieren. vielleicht kommt noch ein sticker aufs gehäuse, der darauf hinweist, dass es sich um forschung handelt. ich hoffe das respektieren die leute.

zum projekt selbst: wir observieren und vermessen den dachsteingletscher bereits seit 2006 im auftrag vom land oberösterreich und werden nun eben auch diese kamera für das projekt installieren. es geht bei der kamera nicht nur um ein video. man sollte auch die struktur der spalten gut erkennen können, neuschnee von altschneeschichten und somit die schmelze und den zuwachs (ablation und akkumulation) dokumentieren können usw.

falls jemand einen link brauch:

http://www.blueskywetter.at/de/dachstein/

noch was zum projekt kamera: nächsten mittwoch haben wir mit einer firma ein meeting, die gerade dabei ist, solche kamerasystem zu entwickeln. vielleicht kommt da ja was sinnvolles raus...


mfg wettergott

tichy
23.01.2014, 10:29
ja, ich habe mir den trailer und ein paar andere filmausschnitte von chasing ice schon angeschaut. sehr spannend. aber viel von der technik bekommt man auch nicht mit. man sieht halt, dass es automatische systeme von nikon sind, die keine internet verbindung haben. das ist aber klar, wenn er die dinger z.b. am südpol aufstellt.

Ok, im Film kommt diesbezüglich etwas mehr rüber. Im Trailer sieht man auch, dass es Ausfälle gab.

Mal noch etwas weiter gedacht: in der Archäologie wird ja mittlerweile viel mit Drohnen + Radar (Bodenradar? Ultraschall vielleicht auch?) gemacht. Das hätte vielleicht den Vorteil, dass gleich 3D-Daten zur Vermessung (quantitativen Beurteilung) zur Verfügung stehen. Ok, das geht natürlich nicht über Jahre, aber vielleicht ist die Sensorik da trotzdem interessant...

Viel Glück mit deinem Vorhaben, Frank

Roland Reiss
23.01.2014, 11:02
Mal meine Gedanken zu diesem Thema:
Die Kamera selbst, dürfte nicht das größte bzw. alleinige Problem sein. Ich sehe die größte Herausforderung darin, das ganze System eisfrei und trocken zu halten. Hierzu wird schon einiges an Energiespeicher/Generator/Solar-Panel notwendig sein.
Und wenn vor Ort schon ein Rechner zur Intervallsteuerung zum Einsatz kommen sollte, kann man dort sicher auch die anfallenden Daten (x TB) sammeln ohne eine aufwendige Übertragung einzurichten.
Ein "Watchdog" für das System wird unerlässlich sein um Störungen zu detektieren und einen sicheren "Wiederanlauf" zu gewährleisten.

Ein kleiner Container vor Ort könnte Alles sicher aufnehmen und sollte auch vor Gelegenheitsdiebstahl bzw. Vandalismus schützen.
Diesen muss man eben min. 2-3 mal im Jahr mit Personaleinsatz "warten".

Die Kamera selbst, wird nur ein kleiner eher unwesentlicher Bestandteil eines solchen Systems sein. Der Rest aber "hat es in sich".

Sehe ich ähnlich. Falls die Box halbwegs dicht ist, könnte man sie entweder mit Stickstoff oder synthetischer Luft (Linde) füllen oder mit Zeolit füllen. Das würde das Beschlagen von innen verhindern.

Der Digisnap von Harbortronics steuert offensichtlich auch die Stromversorgung der Kamera bzw. des MiFi-Routers, d.h. die Geräte werden vor der Aufnahme ein-, danach wieder ausgeschaltet. Das sollte die Zuverlässigkeit erhöhen. Sollte sich was aufhängen, sollte ein Neustart das beheben und man verliert halt eine Aufnahme.

Zur Anzahl der Aufnahmen: 1 brauchbare pro Tag sind 100-120 in 3-4Monaten. Bei 25B/s sind das gerade mal 4s Timelaps-Video. Das ist sehr kurz.

Zum Thema Steuerung: Ideal wäre eine Steuerung auf Basis eines Android-Tablets oder Smartphones. Das hat alles was man an Hardware braucht (CPU, GSM, USB Host Port etc). Man müsste halt eine App schreiben (lassen), die die gewünschte Funktionalität realisiert. Man könnte auch darüber nachdenken, ob diese App über SMS-Befehle gesteuert wird bzw. Statusmeldungen verschickt.

Roland Reiss
23.01.2014, 11:14
Alternative: Arduino mit GSM-Shield und USB-Host-Port.

Wettergott
24.01.2014, 17:03
man kann das gehäuse bestimmt nicht mit irgendwelchen gasen füllen. so dicht ist das ding bestimmt nicht (über monate).
das selbe gilt für irgendwelchen stoffe, die man zur luftverdrängung da reinstopfen möchte. ich glaube, im gehäuse gibt es eh kein problem mit luftfeuchte.
1. ist der raum im gehäuse mit inhalt so klein, dass da kaum was an kondensierbarem wasser zusammen kommt
2. die absolute luftfeuchtigkeit auf der höhe/der temperatur ist eh so gering, dass es kaum kondensierbares wasser gibt
3. es sieht so aus, als würde das gehäuse aus metall bestehen. da würde das wasser eher am gehäuse als an der kleinen plexiglasscheibe kondensieren
4. hab auch noch nie von einem feuchtigkeitsproblem mit solchen kameras gehört

was ich eher gehört habe ist, dass es bei längerer abschattung auch mal keinen saft mehr hat. das system müsste sich also auf jeden fall nach einem längeren akkuausfall wieder selbst vollständig konfigurieren können.

zum thema video:

25 bilder/sek. ist viel zu schnell. da läuft ja fast ein monat pro sekunde ab. eventuell muss man den film auf 5 bilder pro sekunde reduzieren. das kann man dann zwar nicht mehr film nennen, aber da sieht man wenigstens den schneerückgang. ruckeln wird der film aufgrund der verschiedenen lichtbedingungen sowieso. vielleicht kann man auch das photointervall etwas hochschrauben, um mehrere brauchbare bilder pro tag zu erhalten. je nachdem, wie sehr das den akku beansprucht...

mfg wettergott

hank
25.01.2014, 12:16
Hallo an alle!

Zwecks Gletscherforschung brauche ich eine vollautomatisierte DSLR Kamera, die 3-4 mal täglich ein Bild aufnimmt und dieses (wenn möglich) versendet/auf einen Server uploadet.

Kann mir jemand von euch ein gutes System empfehlen?

meine Anforderungen:
*Kamera muss vollautomatisiert 3-4 Bilder am Tag schießen (vorprogrammierbar)

*Das System braucht einen guten Akku, da die Kamera für Monate nicht erreichbar ist

*Eine Solarzelle wäre höchstwahrscheinlich sinnvoll

*Das System muss im Hochalpinen Gelände funktionieren: Es muss Temperaturen von -30 bis +30 Grad aushalten, wasserdicht sein und Wind bis 150 km/h aushalten!

*wenn möglich sollten die Fotos direkt über ein integriertes Handy (oder ähnliches) versendet werden.

---------------------------------------------
ich habe bereits diese Firma gefunden:

https://www.harbortronics.com/Products/TimeLapsePackage/

das sollte eigentlich gut funktionieren, nur hat es keine Internetübertragung. Zwar bietet es einen "Mifi" Anschluss an, man müsste aber erst Zusatzgeräte von anderen Herstellern installieren. und ich weiß nicht genau welche...

Bin für jeden Tipp dankbar!

mfg Wettergott

Vielleicht bieten benachbarte Forschungs-Disziplinen Lösugen, an die Du noch nicht gedacht hast:

http://www.leica-geosystems.de/de/Umweltforschung_99718.htm

Laserscanning liefert sowohl Bilder als auch gleich metrische Meßwerte - für ein Forschungsvorhaben glaube ich ziemlich günstig.

Wettergott
25.01.2014, 22:58
klingt zwar in am anfang recht gut aber da hab ich noch ein paar fragen:

1. was kostet so ein ding? die sehn ziemlich teuer aus und auf der schnelle konnte ich dafür keinen preis finden
2. was meinst du mit bildern? wie soll ein laser ein bild machen? er kann den gletscher höchstens abtasten und dann eine 3d grafik erstellen, hat aber wenig mit einem foto zu tun. ich muss frischen schnee von altem unterscheiden können. das geht meiner meinung nach nur auf echten fotos...
3. die dinger sehn eher so aus, als würde man mit denen einmal was digitalisieren, und dann packt man sie wieder ab. ich kann mir nicht vorstellen, dass es die auch für den langzeitbetrieb gibt, oder?

mfg wettergott

hank
26.01.2014, 21:41
das geht meiner meinung nach nur auf echten fotos...Dann behalte mal Deine Meinung. Tatsachen können so verwirrend sein...

Wettergott
27.01.2014, 07:32
wenn ich meine meinung für mich behalte, wie soll ich dann schlauer werden???
bitte erklär mir, wie die technik funktioniert, bin ja daran interessiert!

hank
27.01.2014, 10:38
wenn ich meine meinung für mich behalte, wie soll ich dann schlauer werden???<----- Du gibst hier selbst die Antwort auf Deine Frage: Du fragst. Für neugieriges offenes Fragen ist eine Meinung absolut nicht notwendig. Und bei wissenschaftlichen Fragestellungen sind Meinungen absolut hinderlich, weil sie offenes Denken einschränken.


bitte erklär mir, wie die technik funktioniert, bin ja daran interessiert!Zur Erinnerung: Laser ist Licht. Es wird reflektiert. Je nach reflektierender Oberflächenbeschaffenheit unterschiedlich intensiv. Die Laserscanner messen nicht nur die Laufzeit des ausgesandten Impulses sondern auch die Intensität des rückkehrenden Impulses. Die Intensität ist also sowas wie ein Grauwert in der Fotografie. Dass man aus gemessenen Intensitäten mit Raumbezug Bilder zusammensetzen kann und dann auch noch mit einem Sensor, der zentralperspektivisch angeordnet Daten aufnimmt, dürfte in einem Forum für Fotografie eine nicht besonders ungewöhnliche Idee sein...

Trotzdem stimme ich mit Dir überein, dass Laserscanning NICHT Fotografie ist. Sonst würde es vielleicht auch Laserfotografie heißen. Laserscanning wird von Geo-Forschern als "bildgebendes Verfahren" eingeordnet. Ob es Dir im Rahmen der von Dir zu beantwortenden Fragestellungen nützlich sein kann - ich weiß es nicht. Ich stecke auch nicht so tief in der Materie, dass ich Dir sagen könnte, ob das Alfred Wegener Institut die Laserscanner zu mehr einsetzt, als zur Gewinnung der geometrischen Information.

ehemaliger Benutzer
27.01.2014, 11:45
@hank

Das Laserscanning Equipment ist schwer, teuer, stromfressend und ist eher für eine Momentaufnahme gedacht und daher sehr mannstundenintensiv. Um die Oberfläche eines Gletschers zu scannen, muss ein Team mehrere Tage im alpinen Bereich schwer arbeiten.

Wenn man periodische Veränderungen im cm-Bereich darstellen will, ist es das Richtige. Zeitrafferbilder kann man aber einfacher und billiger erstellen.

h3
27.01.2014, 13:42
Für neugieriges offenes Fragen ist eine Meinung absolut nicht notwendig.
Keine Ahnung, was solche Bemerkungen zur Sache beitragen.

Ich teile die Meinung des TO. Ich kann in dem hingeworfenen Link keine Lösung für seine Probleme erkennen. Leica behandelt da ja andere Fragen. Produkte und ihre Funktioneigenschaften gehen daraus nicht hervor.

Der TO möchte unter anderem eine Zeitrafferaufnahme erhalten.

Per Laserabtastung? Wer so was vorschlägt, sollte es verständlich machen.

Stattdessen kommen selbstgefällige, überhebliche, unreflektierte Sprüche wie jene:
Dann behalte mal Deine Meinung. Tatsachen können so verwirrend sein...




Zur Erinnerung: Laser ist Licht. Es wird reflektiert. Je nach reflektierender Oberflächenbeschaffenheit unterschiedlich intensiv. Die Laserscanner messen nicht nur die Laufzeit des ausgesandten Impulses sondern auch die Intensität des rückkehrenden Impulses. Die Intensität ist also sowas wie ein Grauwert in der Fotografie. Dass man aus gemessenen Intensitäten mit Raumbezug Bilder zusammensetzen kann und dann auch noch mit einem Sensor, der zentralperspektivisch angeordnet Daten aufnimmt, dürfte in einem Forum für Fotografie eine nicht besonders ungewöhnliche Idee sein...

Viele Worte, aber keine Erklärung z. B. dafür wie per man Laserabtastung Neuschnee erkennen bzw. von Verwehungen unterscheiden kann. Fotos sind da doch etwas ganz anderes.

hank
27.01.2014, 17:41
Ich teile die Meinung des TO. Ich kann in dem hingeworfenen Link keine Lösung für seine Probleme erkennen. Was ich ja sage: Meinung macht blind für Erkenntnisse.

Ob Laser-Abtastung beim Laserscanner, oder Sonnen-Abtastung oder Blitz-Licht-Abtastung in der Fotografie: Es geht um reflektiertes Licht.

Fotorealismus in RGB-Qualität ist von einem mit monochromatischen Licht arbeitenden Scanner nicht lieferbar. Er liefert neben monochromer Bild-Information dafür eben noch metrische Information. Ob es seinem Forschungsvorhaben dienlich sein könnte mag der TO entscheiden - ich kenne seine genaue Aufgabenstellung und sein Pflichtenheft nicht.

Wettergott
27.01.2014, 23:16
zweck der Kamera:

langzeitdokomentation des Gletschers, dazu gehört im wesentlichen ein zeitraffervideo. zusätzlich benötige ich die Fotos, um spaltenbildung zu dokumentieren, Neuschnee/Altschnee schichten auseinander zu halten, ausapernde felsen zu dokumentieren....
und ein wesentlicher aspekt ist, dass das Fotomaterial "ansehnlich" ist (für die breite masse). wenn ich da mit so einem laserplot ankomme, denken die leute, ich hab das aufm pc selbst gezeichnet, sei es auch noch so genau.

der laser ist für mich aus folgenden gründen kein Thema mehr:

1. keine echten Fotos

2. vermutlich sehr teuer (bestimmt teurer als fertige kamerasysteme)

3. schwere Handhabung. das ding muss vollautomatisch arbeiten. der plan ist: das gerät hinstellen, und nach 3-5 Monaten wieder mal hinschauen...

also bin ich jetzt wieder bei meinem ursprünglichen Gedanken eine automatische dslr aufzustelln, wenn möglich mit einer funktionierenden Internet Verbindung.

ich kann euch bestimmt am mittwoch was neues erzählen, dann habe ich ein Meeting mit einer Firma, die an so einer Kamera rumbastelt und eventuell was passendes hat...

mfg wettergott

Bruno Ernecker
28.01.2014, 08:15
Hallo Wettergott,

Ich werfe noch die sogenannten Wildkameras ins Rennen. Die sind von Haus aus wetterfest, robust und die gibt es mit integriertem Mobilfunk. Es bleibt als Fragezeichen die Qualität der gelieferten Fotos. Aus meiner Sicht wäre es die eine möglich Alternative zumal billig.

Achja diese Kameras lösen ja nur bei Bewegung aus das habe ich übersehen, damit scheint diese Variante auch aus dem Rennen.

Gruß Bruno

Bruno Ernecker
28.01.2014, 08:42
Noch ein Nachtrag. Die Firma Seissiger stellt z.B. solche Kameras her und in deren Portfolio gibt es auch ein Modell mit Zeitrafferfunktion.

Gruß Bruno

Wettergott
28.01.2014, 10:49
danke für den tip. hab mir die firma gerade angeschaut und sie auch gleich angeschrieben. die produkte, die ich gesehen habe, haben zwar ein paar nachteile:

*vermutlich kein weitwinkelobjektiv
*keine solide befestigungsmöglichkeit (nur ein gurt)
*gehäuse zwar spritzwasserfest, ob die kamera jedoch für hochalpines gelände funktioniert, bleibt fraglich

dennoch kann man sie ja mal anschreiben. bin schon auf deren antwort gespannt.


mfg wettergott

hank
28.01.2014, 18:38
und ein wesentlicher aspekt ist, dass das Fotomaterial "ansehnlich" ist (für die breite masse). wenn ich da mit so einem laserplot ankomme, denken die leute, ich hab das aufm pc selbst gezeichnet, sei es auch noch so genau. ??? was die leute denken? breite masse? - Unser Verständnis davon, was Forschung ausmacht, scheint extrem zu differieren.

Aber egal. Ich finde Dein Vorhaben anspruchsvoll und interessant.
Bist Du darüber schon "gestolpert"?
http://www.campbellsci.com/cc5mpxwd

Der Temperatubereich passt zu der von Dir genannten Anforderung. Die Abtauvorrichtung funktioniert aber wohl nur bei leichter Vereisung. Immerhin: Die Kamera hat schon mal eine Abtau-Vorrichtung.

Gruß,
hank

Wettergott
28.01.2014, 22:12
ja, forschung für breite masse!
unsere gletscherforschung wird vom bundesland oberösterreich finanziert. da gibt es pressevorträge usw.
natürlich läuft das ganze auf forschungsniveau ab, dennoch werden wir von politikern und beamten bezahlt, die diese forschungsarbeit auch gerne der breiten öffentlichkeit zeigen. das finde ich auch sehr wichtig. nur so lernen die leute die natur zu schätzen und hoffenlich auch zu schützen.

wie stellst du dir denn forschung vor? -die muss auch immer finanziert werden. und es ist nur selten der fall, dass die finanzmittel von anderen naturwissenschaftlern stammen, denen eine millimetergenaue laservermessung besser gefällt, also ein "hübsches video und tolle bilder". natürlich werden zusätzlich auch die messungen grafisch dargestellt, jedoch auf einem sehr einfachen niveau.

deinen link schau ich mir morgen an. vielen dank schon mal im voraus!

schönen abend, -wettergott

hank
28.01.2014, 23:36
wie stellst du dir denn forschung vor?An erster Stelle: Integer. Und frei.

Wenn ich von Anfang an darauf "schiele", wie es beim Publikum ankommt - dann sehe ich die Integrität der Forschungsergebnisse gefährdet. Wenn das "falsche" herauskommt, gibt es keine "Folge-Aufträge". Dass Forschung ein bestimmtes Ergebnis "beweisen" soll - dafür gibt es leider Beispiele. "Dr. XYZ empfiehlt..."

Wenn es ein bildungs-politisches Projekt ist - nichts gegen einzuwenden. Dann scheint mir "Forschung" aber mehr ein werbewirksames Label zu sein.

h3
29.01.2014, 08:04
"hübsches video und tolle bilder"
Wobei der Punkt ja schon mehrfach angesprochen wurde: Alle 6 Stunden ein Foto ergibt sehr wahrscheinlich kein hübsches Video. Und für tolle Einzelbilder braucht es keine feste Installation.

Überlegt Euch vorher auf jeden Fall auch, welche Daten Ihr noch gebrauchen könntet. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit etc. Dank Arduino, Raspberry Pi & Co. ist da vieles preisgünstig möglich geworden, glaube ich. Wenn eh was installiert wird, kann man das doch gleich miterledigen.

Per Mikrokontroller ließe sich bestimmt auch ein Kameraauslöser realisieren, der die Kamera immer dann auslöst, wenn die Helligkeit homogen ist. (Gut, das ist wahrscheinlich nicht erwünscht.)

Wettergott
29.01.2014, 11:43
haben an einer anderen stelle bereits eine wetterstation aufgestellt, eine webcam an dieser anderen stelle gibt es auch schon. nur ist hier die auflösung zu schwach, und die position nicht die beste.
die kamera, die an der exponierteren stelle aufgestellt werden soll, darf auch nicht zu riesig sein. die gegend ist ein naturschutzgebiet und jeder eingriff in die natur muss erst genehmigt werden.

heute war ja das gespräch mit der firma, die auch solche kamera systeme entwerfen könnte. es gab zwar noch keine konkreten produkte, aber sie melden sich demnächst bei uns...

habe mir gerade die kamera http://www.campbellsci.com/cc5mpxwd
angeschaut. die auflösung ist mit 5 MP leider zu gering.

mfg wettergott

hank
29.01.2014, 14:00
habe mir gerade die kamera http://www.campbellsci.com/cc5mpxwd
angeschaut. die auflösung ist mit 5 MP leider zu gering.Verständlich. Wünsche Dir guten Erfolg beim Finden einer Lösung...

h3
21.02.2014, 11:09
Neugierig nachgefragt: Gibt es Neues zu berichten?