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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein kleiner Bericht zur G1X Mark II - Teil 1



Andreas Koch
27.04.2014, 09:47
1. Vorwort

2012 hatte Canon die erste Version der G1X herausgebracht. Das große Plus der Kamera war, einen großen Sensor in einem relativ kleinen Gehäuse der Powershot-Serie untergebracht zu haben. Die Bildqualität der G1X war unbestritten sehr gut. Allerdings wollte ich damals die Kamera als leichte und mobile Ergänzung zu meinen DSLRs haben. Und als „Immerdabei-Allrounder“ konnte mich die G1X damals nicht überzeugen: für eine Powershot war sie mir doch zu klobig, die Naheinstellgrenze hat mich in kürzester Zeit zum Wahnsinn getrieben, die Geschwindigkeit des AF fand ich für diese Preisklasse auch nicht diskutabel und noch einige Punkte mehr. Die Kamera hatte ich dann auch sehr schnell wieder verkauft, wir passten einfach nicht zusammen.

Nun hat Canon also die G1X Mark II herausgebracht und schon die Naheinstellgrenze von 5 cm und endlich eine Anfangsbrennweite 24 mm ließen mich aufhorchen. Ich habe jetzt eine Woche mit der Kamera verbracht und möchte hier einige meiner Eindrücke teilen, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

2. Umfeld

Die Gesamtbeurteilung der G1X Mark II hängt in meinen Augen ganz wesentlich davon ab, für was man die Kamera einsetzen möchte. Durch den derzeitigen UVP (auf den komme ich noch) wird sie automatisch in die Konkurrenz zu spiegellosen Systemkameras gerückt und damit verglichen. Das finde ich zum einen in gewisser Hinsicht berechtigt, zum anderen aber auch nicht: nicht alles, was gleich viel kostet, ist auch vergleichbar. Eine moderne Mähmaschine kostet z.B. in der gleichen Größenordnung wie ein Lamborghini oder ein Rolls-Royce, trotzdem würde niemand diese drei Geräte miteinander vergleichen, einfach weil sie jeweils für ganz andere Bedürfnisse konstruiert wurden.

Canon hat sich bei der G1X Mark II bewußt für eine Einheit von Kamera und Objektiv entschieden, und nicht für ein Wechselsystem, denn dafür haben sie bereits die M-Serie oder gleich die kleinen DSLRs.

Ich denke aus meiner Erfahrung in den letzten Jahren, dass beide Systeme ihre jeweiligen Vorzüge und Nachteile haben. Für jemanden, der ein hochmobiles und flexibles Allein- oder Zweitsystem mit reichhaltiger Ausbaumöglichkeit sucht, ist die G1X Mark II wohl eher ungeeignet und er wird sie aufgrund des Preises und der Leistungsfähigkeit anders beurteilen, als jemand, der eben KEIN zweites Wechselsystem neben seiner DSLR-Ausrüstung haben möchte.

Für Fotografen, die ein DSLR-System haben und aus unterschiedlichen Gründen bzw. Anforderungen weiterhin behalten möchten, ohne auf den „Spiegellos-Zug“ aufspringen, ist die G1X Mark II sicher ganz anders interessant, weil sie klein, mobil, Lowlightfähig und mit einer guten Bildqualität ausgerüstet ist, die schon recht nahe an DSLRs liegen kann. Zudem ist mit ihr eine Freistellungsfähigkeit möglich, die mit anderen Edelkompakten mit ihren 1/1.7“ Sensoren nicht gegeben ist. Dazu kommen alltagstaugliche 24-120mm Brennweite und ein relativ lichtstarkes Zoom, alles in einem handlichen Paket - ich denke, dass die G1X Mark II durchaus ihren Markt und ihre Kunden hat (auch wenn der sicher kein Massenmarkt ist).

Ich selbst habe in den letzten Jahren immer ein ausführliches Zweitsystem geführt, zunächst mFT mit GH1/GH2, seit anderthalb Jahren dann Fuji X System. Es war zwar schön, damit nicht immer viel und auffällig schleppen zu müssen, sondern etwas Leichtes und Mobiles dabei zu haben, ohne sich in Sachen Bildqualität deutlich einschränken zu müssen. Aber damit verbunden sind zwei Objektivsysteme mit ihren Charakteristika, zwei Sorten Akkus, Ladegeräte, Zubehör, unterschiedliches Blitzverhalten etc etc. - das fand ich schon immer aufwendig und oftmals belastend.

Nachdem Canon die winzige 100D herausgebracht hatte, war dann auch innerhalb eines Systems möglich, was ich vorher durch Zweitsysteme abgedeckt hatte. Mit der 100D + EF-S 15-85 + 55-250 STM (und ggfs. 35/2.0 IS) habe ich seit einigen Monaten eine sehr kleine leistungsfähige Fotoausrüstung innerhalb des Canon-Systems dabei, bei der alles noch in eine Thinktank Retro 5 passt und die auch nicht schwerer und größer ist als meine bisherige Fuji X Ausrüstung. Diese werde ich jetzt verkaufen.

Kann schon sein, dass die Fuji X vielleicht noch einen winzigen Ticken besser sind, als die aktuellen Canon-Sensoren, die in der 100D verbaut sind. Aber ehrlich gesagt, spielt das für mich nicht mehr die entscheidende Rolle - jedermann kann mit dem heutigen Equipment jedes Herstellers ganz wunderbare und ausgezeichnete Fotos machen, zudem arbeite ich sowieso generell mit RAW und fasse jedes Foto einzeln an. Die Vorteile eines gemeinsamen Systems sind mir da wichtiger, alles passt zueinander, alleine die Vorteile eines gemeinsamen Blitzsystems finde ich wunderbar.

Für mich ist die G1X Mark II daher eine willkommene Lösung innerhalb des bestehenden Systems, wenn ich mal gar nichts wechseln und stattdessen eine kleine Allrounderin dabei haben möchte, die in eine Jackentasche passt und mit der ich in Sachen Bildqualität und Freistellung keine großen Kompromisse eingehen muß.

Unter diesem meinen sehr persönlichen Gesichtspunkt nun meine Erfahrungen mit der G1X Mark II.


3. Größe und Gewicht

Die G1X MkII ist der Versuch, im Kompaktkamera-Segment einen großen 1,5“ Sensor mit einem universalen, relativ lichtstarken 24-120/2.0-3.9 und bildstabilisierten Zoom in einem relativ kompakten Gehäuse zu verbinden.

Als Vergleich habe ich einige Fotos gemacht, welche die G1X MkII mit einer 100D, der derzeit kleinsten DSLR, und einer Edelkompakten zeigen: der Nikon P7800 mit ihrem 1/1.7“ Sensor, dem 28-200/2.0-4.0 Zoom, mit einem (einfachen) integrierten EVF und Klappdisplay (allerdings vollbeweglich, ohne Touchsteuerung).

Frontansicht (100D - G1X MkII - P7800)

http://www.fototime.com/226A01FA9FB4A99/orig.jpg

Obenansicht:

http://www.fototime.com/BB00129115F9F3C/orig.jpg

Rückansicht:

http://www.fototime.com/A977BE968985F72/orig.jpg

Entfernung der internen Blitze von der optischen Achse:

http://www.fototime.com/76E664920E49A95/orig.jpg



Mit ausgefahrenen Objektiven im Betriebszustand (dabei 100D mit 18-55 STM):

http://www.fototime.com/E0E83D76141AFF3/orig.jpg

http://www.fototime.com/0A223C052B0888D/orig.jpg


Hier mit Telestellung (dabei die 100D mit dem 18-135 STM wegen einigermaßen vergleichbarer Brennweite)

http://www.fototime.com/7AEECE728718462/orig.jpg


Displays aktiv:

http://www.fototime.com/579429C7E55BC6E/orig.jpg



Die G1X MkII ist für eine Kompakte relativ schwer, ich war überrascht, als ich sie das erste Mal hochgehoben habe. Sie ist schwerer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Hier die Kamera-Gewichte mal im Vergleich:

100D solo: 420 g.

100D + 18-55 STM : 627 g.

G1X Mk II: 557 g.

Nikon P7800: 400 g.

Andreas Koch
27.04.2014, 09:54
4. Haptik und Handling

Die G1X MkII fühlt sich sehr massiv und wertig an. In Europa wird sie serienmäßig mit bereits montiertem zusätzlichen Handgriff verkauft:

Klick (http://www.dpreview.com/forums/post/53562898)

Dieser extended Grip ist nach meiner Meinung auch nötig. In eingefahrenem Zustand ist die Kamera noch ausgewogen, beim Einschalten fährt aber der Objektiv“rüssel“ relativ weit aus und die Kamera wird deutlich kopflastig. Da ist der Handgriff eine echte Hilfe, um sie auch längere Zeit gut halten zu können.

Wie schon im Forum diskutiert ist das 3“-Display nicht vollbeweglich wie bei der alten G1X, sondern nur nach oben und unten klappbar, letzteres nur bis 45°. Einige finden das gut, andere schlecht - ich selbst bevorzuge inzwischen klappbare Displays, denn Hochformataufnahmen sind bei mir selten und ich finde es manchmal störend, wenn das ausgeklappte Display ständig seitlich „außenbords“ hängt und dann teilweise mit dem Gurt verheddert. Das nach hinten weggeklappte Display der G1X MkII finde ich unauffällig, noch kompakt und es läßt sich auch sehr gut und schnell via Touch mit dem rechten Daumen bedienen.

Vergleich zur P7800:

http://www.fototime.com/782C1384EB63A88/orig.jpg

Der Helligkeitsverstellbereich des Displays ist etwas eng für meine Begriffe, aber trotzdem läßt sich auf der hellsten Stufe auch draußen im Sonnenschein und an der See noch damit arbeiten. Das Display dürfte dabei für meine Begriffe noch etwas heller sein, aber man sieht immer etwas darauf, kann die Kamera via Touch bedienen und vernünftig den Bildausschnitt bestimmen.

Ansonsten gibt es ja noch den elektronischen Sucher EVF-DC1. Zu dem kann ich aber erst in der kommenden Woche was sagen, wenn ich ihn mal testweise ausprobiert habe. Noch liegt er beim Händler.

Die G1X MkII hat im wesentlichen die Menüstruktur der bisherigen Powershots. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn Canon ihr das praktische Q-Menü der kleinen DSLRs spendiert hätte, wo man sehr schnell und einfach die relevanten Parameter einstellen kann. Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, ist das eine schöne Sache.

Allerdings ist das bekannte Powershot-Menü mit der FUNC-Taste auch übersichtlich und ermöglicht den schnellen Zugriff auf fast alle wichtigen Funktionen on-the-fly. Da kommt mir Canon immer ein bißchen wie Mercedes in den 70er und 80er Jahren vor: kanntest du einen, kanntest du alle. Keine Rätsel in der Bedienung - egal welches Modell: reinsetzen und losfahren. Und kein Studium von 400 seitigen Handbüchern, bevor man überhaupt mal die Handbremse gefunden hat.

Die Knöpfe und Drehräder der G1X MkII bieten alle gute Rückmeldung. Bedingt durch die Größe und der Kamera und Vielzahl der Knöpfe ist der Platz auf der Rückseite naturgemäß knapp - ich habe etwas zierlichere Hände und kann die Kamera mittels extended Grip und der Daumenauflage sehr gut halten und komme auch nicht versehentlich auf Knöpfe dabei. Für mich passt das perfekt. Das vielfach bemängelte Problem mit dem versehentlichen Betätigen des WiFi-Buttons direkt über der Daumenauflage habe ich überhaupt nie.

Der eingebaute Blitz sitzt in einer flexiblen Halterung und ist jetzt, wie von Sony und Fuji gewohnt, "tiltbar":

http://www.fototime.com/551E6ADFDF33B11/orig.jpg

Wenn man eine helle Decke hat und nicht allzuviel Licht braucht, kann es manchmal als leichtes indirektes Fill-Licht nett sein, allzuviel sollte man davon jedoch nicht erwarten. Es spart aber in manchen Fällen das Herauskramen und Montieren eines größeren Blitzes. Als Zusatz-Gimmick zu gebrauchen.

Extrem unergonomisch finde ich dagegen die Position des Wiedergabe-Buttons :mad:. Der liegt völlig unmotiviert und alleine oben auf dem Gehäuse - auch noch direkt neben dem An-/Aus-Schalter. Weder mit dem Daumen noch mit dem Zeigefinger kommt man da einfach ran, ohne sich die Hand zu verrenken. Oder versehentlich die Kamera auszuschalten :rolleyes:. Man gewöhnt sich daran, es stört bei mir aber permanent den Arbeitsfluß und ist einfach ein unnötiges Ärgernis.

Was einem sofort auffällt, ist das Fehlen eines eigenen, traditionellen Drehrads zur Belichtungskorrektur. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich selbst noch nicht. Man ist nach 10 Jahren einfach zu sehr daran gewöhnt, mit dem Daumen die Belichtungskorrektur schnell einstellen zu können. Canon hat sich hier für einen neuen Weg entschieden: es gibt zwei massive Drehräder aus Metall (s.o.: daher auch schwer und kopflastig) um das Objektiv. Eines mit „Klick“, eines stufenlos.

Diese Drehräder lassen sich nun im Menü vielfältig konfigurieren (wie auch einige andere Tasten übrigens). Und zwar nicht nur global, sondern - wenn man möchte - auch jeweils getrennt für P, Av, Tv und M!

Ab Werk ist die G1X MkII so eingestellt, dass man für die Belichtungskorrektur erst hinten die obere Schaltfläche am Steuerkreuz betätigen muss, und dann am großen vorderen Drehrad wahlweise die Belichtungskorrektur oder die Blende einstellt. Also ein „Toggle-System“. Das finde ich nicht so praktisch, da man des öfteren am Drehrad dreht und leider im falschen Modus ist, also statt Belichtungskorretur die Blende verstellt und umgekehrt. Man kann die Kamera aber auch so konfigurieren, dass man mit dem hinteren der beiden Drehräder die Blende „mit Klick“ verstellt, mit dem vorderen die Belichtungskorrektur (ohne „Klick“, geht aber trotzdem prima!). Also einen Direktzugriff auf die zwei wichtigsten Funktionen hat.

Derzeit experimentiere ich noch, welche der vielfältigen Einstellungen für mich persönlich die beste ist, aber es macht auf jeden Fall Spaß, die Kamera zu bedienen!

Hervorragend ist natürlich der Makromodus, wo man jetzt endlich eine praxisgerechte Naheinstellgrenze von 5 cm hat. Zumindest in WW-Stellung. In Telestellung 40 cm. Das macht die Kamera als Allrounderin richtig geeignet und war für mich eine der größten Mankos bei der Vorgängerin.

Die Speichergeschwindigkeit ist bei Verwendung einer Sandisk Extreme Pro 95 MB/s auch bei RAW in meinen Augen gut. Es gibt keine merkbare Verzögerung der Kamera, überhaupt fühlt sie sich in allen Funktionen recht „snappy“ an. Für mich und meine Verwendung dieser Kamera völlig ausreichend. Vor allem das Ein- und Ausschalten geht fix, das finde ich wichtig im Alltag.

Ich selbst arbeite ausschließlich im RAW-Format. Daher kann ich zu der Qualität der JPG-Engine auch keine Aussagen treffen, da es für mich keine Rolle spielt. Die G1X MkII ist mit einer ganzen Reihe netter und weniger netter „Kreativ“-Filter und Spezialprogramme ausgestattet. Das eine oder andere habe ich mal ausprobiert, einiges finde ich gelungen und nett als Gimmick, anderes nicht. Ist halt Geschmackssache, für viele Leute in der Zielgruppe dieser Kamera wird es aber sicher wichtig sein. Dickes Minus in meinen Augen: mal wieder wie bei Canon üblich kein vernünftiger Panoramamodus. Genauer gesagt gar keiner. Von den sehr guten und leistungsfähigen automatischen und konfigurierbaren Panorama-Modi von Fuji oder Sony können Canon-User weiterhin nur träumen. Oder eben manuell selbst erstellen.

Es gibt auf dem Modus-Wählrad neben den PASM und Automatik-Modi noch zwei C-Modi (C1/C2), wo man sich selbst Konfigurationen abspeichern kann, das ist manchmal sehr praktisch.

Zu Videofunktionen kann ich noch nichts sagen, da ich kaum Video mache. Wenn dann nur kurze Schnipsel zur Erinnerung, das kann die Kamera alle Mal. Ich habe mir aber sagen lassen, dass sie für einen echten Videofan zu wenig kann angesichts der Konkurrenz, aber das spielt für meine Verwendungszwecke keine Rolle.

Dickes Manko 1: die Batterielaufzeit. Nach 200 Fotos war das erste Mal der Akku alle. Gut, soll man nicht überbewerten, da man zu Beginn ja auch viel experimentiert, aber man merkt doch, dass der Akku äußerst knapp bemessen ist. Ich denke, dass mehr als 250-300 Aufnahmen nicht drin sein werden. Dazu kommen ja normalerweise noch WiFi-Funktionen (nutze ich z.B. gar nicht) oder der EVF, der seinen Strom auch vom Akku bekommen muss. Wenns dann noch nicht gerade Sommer, sondern etwas kälter ist, sollte man wahrscheinlich bei „normaler“ Nutzung der Kamera immer 2-3 Reserveakkus für den Tag dabei haben. Bei einem Stückpreis von derzeit ca. 70 Euro für das winzige Original ja ein echtes Schnäppchen…

Dickes Manko 2: wieder mal die Stativaufnahme nicht in der optischen Achse, sondern versetzt. Und zwar direkt (1mm!) neben dem Batterie- und Speicherkartenfach. D.h. es ist vollkommen unmöglich, bei Verwendung eines Stativs oder auch nur einer Kameraplatte an Batterie oder Speicherkarte zu kommen, ohne vorher zu demontieren oder die Kamera vom Stativ umständlich abzuschrauben. Hier wird man wohl wieder mal auf praxisgerechte (und teure)
Zusatzlösungen aus dem Hause von RRS und Konsorten warten müssen.



5 Bildqualität

Dickes Manko 3: Offenblendleistung bei WW-Stellung bei Makroaufnahmen bzw. im Nahbereich. Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich versuch´s mal so: entweder man ist schwerer (also richtig schwerer!) Hamilton-Fan, oder man wird damit nicht glücklich. Es ist nicht nur unscharf, es ist einfach bildfüllend supersoft und zudem mit Halos garniert. Kann man wirklich gut als Effekt einsetzen, aber real ist bei Nahaufnahmen im Nahbereich in meinen Augen erst Blende 2.8 nutzbar, knackscharf erst ab Blende 4.0.

Fairerweise muß man sagen, dass z.B. die hochgelobte Fuji X100/X100s mit ihrer Fixbrennweite das gleiche Phänomen bei Blende 2.0 hat, dort ist es halt der „Charakter des Objektivs“.

Jeder muß letztlich selbst wissen, ob er damit zurechtkommt oder nicht. Zu beschönigen gibt es da nichts, es ist einfach so. Wobei das Objektiv als Ganzes überzeugt: wenn man sich darauf einlässt, bei Nahaufnahmen eben ein wenig abzublenden (Bokeh wird durch die Sensorgröße trotzdem ausreichend generiert), bekommt man ein sehr schönes Objektiv mit teilweise sehr guten Leistungen, universeller Brennweite, sehr effektiver Bildstabilisierung und im Telebereich scharf ab Offenblende.


Für meinen Einsatzzweck als mobiler Allrounder ist das Objektiv völlig ausreichend. Besser geht sicher immer (vor allem für den gewünschten UVP, der sich aber noch einpendeln wird), aber das Gesamtpaket der Kamera in Sachen Bildqualität ist für mich absolut stimmig. Die High-ISO-Fähigkeit ist wie schon andernorts beschrieben und vom Vorgänger bekannt sehr gut für die Kompaktkameraklasse, und man muß sich als DSLR-gewohnter Fotograf mit der 1GX MkII auch nicht allzusehr einschränken in Sachen Freistellung, was ich z.B. wunderbar finde, da ich das oft und gerne einsetze.

DPP zaubert jetzt schon sehr schöne Sachen aus den RAW-Files, und LR 5.4 unterstützt die Kamera leider erst als Beta, da wird demnächst sicher noch einiges mehr gehen, wenn die Unterstützung in vollem Umfang gegeben sein wird.



6. Der Preis

Der UVP liegt derzeit bei 849 Euro. In meinen Augen ist die Kamera damit ca. 200 Euro zu teuer eingepreist. Als Gesamtpaket ist die G1X MkII deutlich verbessert gegenüber der Vorgängerin und ob einem die Kamera einen bestimmten Preis wert ist, bestimmt ja immer der eigene Anspruch und geplante Verwendungszweck. Daher machen Diskussionen über den Preis in meinen Augen auch keinen Sinn: einigen ist die Kamera den Preis wert, anderen eben nicht. Das ist wie bei allen Produkten.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass die G1X MkII für einen Massenmarkt ausgerichtet ist, sie ist ein Nischenprodukt und Canon versucht wie jeder Hersteller, zunächst mal die Early Adaptors abzuschöpfen. Ich vermute, dass sich der Marktpreis der 1Gx MkII mittelfristig irgendwo um 690-740 Euro einpendeln wird.


6. Zubehör

Das Zubehör zur G1X MKII ist derzeit noch rar gesät. Es gibt den Adapterring FA-DC58E (lt. ersten Berichten passt der alte für die G1X nicht mehr) für den sensationellen Preis von 40 Euro :eek:. Er besteht aus Plastik und wiegt ca. 2 Gramm :cool:. Hier wird es aber sicher in kurzer Zeit Ersatz von dritter Seite geben. Das Objektiv wird damit mit einem 58mm Gewinde ausgestattet, in das dann passende Filter etc. eingesetzt werden können. Einen stabileren Filtertubus gibt es nicht mehr, da damit die Drehringe am Objektiv nicht mehr bedient werden könnten.

So wie ich das sehe, ist auch die Gegenlichtblende (die natürlich nicht mitgeliefert wird, war wohl in der knappen Kalkulation von 849 Euro einfach nicht mehr drin) nicht in Kombination mit dem Filteradapter verwendbar. Alternative könnte vielleicht sein, eine Gummigegenlichtblende 58mm zu verwenden - wie das mit Abschattungen im WW-Bereich aussieht, bleibt abzuwarten.

In Kombination mit der Canon Nahlinse 250D / 58mm ergibt sich allerdings eine interessante Möglichkeit, da sich dadurch der Nahabstand im Telebereich von 40 cm auf nur noch 15 cm verringert. Gerade für draußen unterwegs bietet sich dadurch eine schöne Möglichkeit für Makroähnliche Nahaufnahmen mit kleinem Gepäck! Die Bildqualität dabei ist hervorragend.

FA-DC58E

http://www.fototime.com/AA97BF59FA06D53/orig.jpg

Mit Nahlinse 250D / 58mm:

http://www.fototime.com/A8665867373DF9D/orig.jpg

Nahabstand Tele: ca. 15 cm

http://www.fototime.com/083BD00A57B0A5D/orig.jpg


Die neuen Akkus NB-12L gibt es derzeit noch nicht von Drittanbietern. Hier bleibt nur abzuwarten, bis die ersten Versionen auf den Markt kommen, denn eine vernünftige Arbeit mit der G1X MkII ohne mindestens einen bis zwei Reserveakkus wird aufgrund der recht geringen Akkukapazität (bzw. der Leistungsaufnahme der Kamera) wohl schwierig werden.

Wem der eingebaute Blitz nicht reicht, für den bietet sich mit dem 270EXII eine gute Alternative. Er ist klein genug, um die Kamera nicht unausgewogen zu machen:

http://www.fototime.com/07DFAA75EFBA0CB/orig.jpg

http://www.fototime.com/69E69C6A732DF5D/orig.jpg

und bietet die Funktion des indirekten Blitzens:

http://www.fototime.com/4D6B0DEEDD0304D/orig.jpg

Das Kann sicher auch mit einem kleinen Blitzkabel und entfesseltem Betrieb interessant werden. Die G1X Mk II bietet ein eigenes Blitzmenü für externe Blitze (das ist natürlich nicht mit dem Blitzprogramm der DSLRs vergleichbar), bietet aber trotzdem die wichtigsten Möglichkeiten.


Viele Grüße,
Andreas

Eric D.
27.04.2014, 10:08
Danke für den sehr ausführlichen Bericht.

Ich hab ihn gerne gelesen, ist er doch tatsächlich praktisch ausgelegt und obwohl natürlich subjektiv, sehr informativ !

Die Cam ist zwar nix für mich, weil ich entweder nicht soviel Anspruch ans Bild stelle und dann kommt meine Powershot S110 als eben Edelknipse mit und das nenne ich dann mobil oder eben doch Ansprüche stelle, dann muss es (BEI MIR) die 5er sein. :rolleyes:

Ich hab die 100D auch mal gehabt.. eine absoklut klasse Camera.. trotzdem war sie mir in den Situationen, wo ich halt was ganz kleines nur haben wollte, noch etwas zu gross, daher halt nur S110.

Tango
27.04.2014, 11:39
Danke für den infoŕmativen Bericht!
Das Objektiv ist wohl eher als 24-120/4.0 zu sehen. was eigentlich auch in Ordnung wäre. Die kurze Akkulaufzeit ist schon ein Handicap. Mal schauen wie sich der Preis entwickelt und was die Konkurrenz noch so auf den Markt wirft.

alephnull
27.04.2014, 13:24
Ebenfalls Danke für den tollen und ausführlichen Bericht! Auch Deine einführenden Gedanken generell zur Ausrüstung/Zweit-/Kompaktkamera finde ich interessant. Neben meinem DSLR-Schlepp suche ich auch schon einige Zeit nach einer "Kompaktlösung". Meine bisherigen Versuche mit der RX100 (Mark I) und der EOS M waren (für mich!) letztlich nicht wirklich befriedigend. Die G1X II war nun ein heißer Kandidat für diesen Sommer. Aber Dein Bericht bestätigt eigentlich, was ich bislang schon ahnte/befürchtete: Das Gesamtpaket der G1X II stimmt - aber nicht zu diesem Preis!

Insofern kann ich diesem einen Satz auch nicht so ganz zustimmen:


...Daher machen Diskussionen über den Preis in meinen Augen auch keinen Sinn: einigen ist die Kamera den Preis wert, anderen eben nicht. Das ist wie bei allen Produkten.

Das Problem mit dem Preis ist, dass wir es hier nicht mit dem gepimpten Panasonic- und Sony-Unfug a la Leica und Hasselblad zu tun haben. Klar, irgendwelche Leute wird es immer geben, die viel zu viel Geld für viel zu wenig Gegenwert ausgeben. Wenn man aber das Marktumfeld (Spiegellose, Edelkompakte, Sonys Innovationshunger mit der RX-Serie, Canons Desaster mit der EOS M) betrachtet, dann will die G1X II als Neuerscheinung mit DIESER Technik zu DIESEM Preis einfach nicht so recht in Landschaft passen.

Konkret: Hätte die G1X II im Kit mit dem Sucher das gekostet, was im Moment die (mehr oder weniger) unmittelbare Konkurrenz, die Sony RX100 II kostet - also ca. 600 und nicht das doppelte! -, dann hätte ich sofort zugeschlagen. So liebäugle ich nun doch wieder mit der 100D, die mit 18-55 + 55-250 zusammen für ca. 800 Euro (!!) zu haben ist - auch in so macher Hinsicht ein Kompromiss, aber wenigstens stimmt hier das Preis-Leistungs-Verhältnis!

ceving
27.04.2014, 21:35
Danke für den infoŕmativen Bericht!


Dito!


Das Objektiv ist wohl eher als 24-120/4.0 zu sehen. was eigentlich auch in Ordnung wäre.

Entspricht dann aber in Anbetracht des Verlängerungsfaktors ca. Blende 8.


Die kurze Akkulaufzeit ist schon ein Handicap.

Die Inkompatibilität der Akkus in meinen Augen sehr viel mehr. Und der Stativ-Anschluss: zum schreiend weglaufen.


Mal schauen wie sich der Preis entwickelt und was die Konkurrenz noch so auf den Markt wirft.

Ja diese Photokina wird mal wieder sehr interessant.

Artefakt
28.04.2014, 10:36
Danke für den aufschlussreichen Bericht, der die Stärken und Schwächen sehr gut auf den Punkt bringt. Ist wirklich hilfreich bei einer eventuellen Kaufentscheidung.

Canon hat mit der G1X II die dringendsten Verbesserungen zum Vorgängermodell gebracht, ohne es wirklich kompromisslos gut zu machen. Das ist nichts Neues und scheint Absicht zu sein - es soll ja noch Potential für einen Nachfolger bleiben ...

Dass jedes Mal ein neuer Akku entwickelt wird, der dann nicht mal Mindestanforderungen erfüllt (1 Tag ohne Wechsel für durchschnittliche Nutzer), ist höchst ärgerlich. Dass Canon nun damit droht, dass bei Einsatz von Fremdakkus die Garantie erlischt, ist schon ziemlich ungehörig. Ich habe schon eine derartige Sammlung von verschiedenen Akkus vorrätig halten müssen, dass ich meine Kaufentscheidungen inzwischen auch davon abhängig mache, mit möglichst wenig verschiedenen Akkus auszukommen (so wie ich zuhause nur noch Lampen kaufe, die mit E27- oder E14-Fassungen ausgestattet sind). Gelobet sei die Zeit, als meine G3 und G6 den gleichen Akku hatte wie meine 5DI und 40D (den 511er für G1, G2, G3, G5 und G6!!!) - dass das konstruktiv ging, kommt aus jetziger Sicht einem Weltwunder gleich!

Dass bei (fast) der gesamten G-Serie die Objektiv-Adapterringe nicht aufs Folgemodell bzw. mehrere Modelle passen (obwohl sich die Daten und Konstruktion des Objektivs nicht gändert haben), passt dann schon wieder dazu. Dass jetzt der Plastikring 40 Euro kosten soll (der in der Produktion ein paar Cent kostet), ist einfach eine Frechheit.

Noch was zur Makro-Eignung der G1X II: Ein echtes Makro-Objektiv für eine (D)SLR ist durch die notwendige Bildfeldebnung im Nahbereich aufwändig und teuer. Und es gibt sie (auf Vollformat bezogen) ab der Normalbrennweite bis in den Telebereich. Weitwinkel-Makros gibt es da bis heute nicht. Und die tolle Nahgrenze der Kompakten ist nur durch den Mini-Chip und die ohnehin gigantische Schärfentiefe möglich. Die G1X II hat nun aber einen Chip, der fast DSLR-Größe erreicht - mit den Vorteilen (Rauscharmut, Freistellmöglichkeit) und Nachteilen dieser Größe (Makro-Schwäche). Wenn ich bei einem Objektiv (noch dazu einem sowieso schon kompromissbehafteten Zoom-Objektiv!) im Prinzip nur die Nahgrenze verringere, ohne den Nahbereich auch entsprechend qualitativ zu korrigieren, dann kommen verzeichnete, randunscharfe, weiche Hamilton-Fotos dabei heraus! Hauptsache, die Marketing-Fritzen können "5 cm Nahgrenze" in die technischen Daten schreiben! Es ist mit einem Zoom und der Chip-Größe schlicht unmöglich, randscharfe und knackige Makro-Fotos zu schießen!

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

alephnull
29.04.2014, 14:18
...es soll ja noch Potential für einen Nachfolger bleiben ...
[/URL]

Das sagen wir bei jeder Canon-Neuerscheinung der letzten 5 Jahre.;)

ceving
29.04.2014, 15:20
Das sagen wir bei jeder Canon-Neuerscheinung der letzten 5 Jahre.;)

Ne das ist schon deutlich länger das Motto von Canon.

Die 5D ist von 2005 und hätte damals schon den AF der analogen 3er haben können. Einen adäquaten AF hat Canon erst in die 5DmIII eingebaut. Die 3er hatte 7 Kreuzsensoren, die 5D aber nur einen. Mehr Vorsatz geht nicht oder?

Entweder man lernt das zu lieben oder man muss sich von Canon verabschieden.

mack
29.04.2014, 16:40
Hi
ich konnte heute (leider nur sehr) kurz mit der G1XII rumspielen.

Der erste Eindruck: WOW ist das Teil schwer! Wie ein Ziegelstein!
(Natürlich viel leichter als der SLR plus L.) :D

Was mir aufgefallen ist, wenn man zoomt oder einfach die G1 auf ein
neues Motiv schwenkt, fokussiert sie ständig (ohne andrücken des
Auslösers) und ist daher auch wirklich sehr schnell scharfgestellt und
bereit abzudrücken. Der Fokus braucht sich so auf keinen Fall mehr zu
verstecken!
Das wird auch ein Grund sein, dass der Akku (wie von euch beschrieben) nicht sehr lange durchhält.

Also für das kurze fummeln hat mir das Teil sehr gut gefallen!!

Mack

viomey
30.04.2014, 00:50
Hi
ich konnte heute (leider nur sehr) kurz mit der G1XII rumspielen.

Der erste Eindruck: WOW ist das Teil schwer! Wie ein Ziegelstein!
(Natürlich viel leichter als der SLR plus L.) :D

Was mir aufgefallen ist, wenn man zoomt oder einfach die G1 auf ein
neues Motiv schwenkt, fokussiert sie ständig (ohne andrücken des
Auslösers) und ist daher auch wirklich sehr schnell scharfgestellt und
bereit abzudrücken. Der Fokus braucht sich so auf keinen Fall mehr zu
verstecken!
Das wird auch ein Grund sein, dass der Akku (wie von euch beschrieben) nicht sehr lange durchhält.

Also für das kurze fummeln hat mir das Teil sehr gut gefallen!!

Mack

Ich persönlich kann deinen Eindruck vom schnellen AF leider noch nicht teilen, schon gar nicht im low light... Aber auch ich habe erst wenige Versuche mit ihr gestartet...schau'n wir mal...

Andreas Koch
01.05.2014, 15:16
Für die G1X Mark II gibt es als Ergänzung zum klappbaren Display den elektronischen Sucher EFV-DC1. Dieser war nun angekommen.

1. Ausstattung und Haptik

Es ist der erste elektronische Aufstecksucher, den Canon für seine Kamera-Reihe produziert. Angesichts der starken Konkurrenz und der jahrelangen Erfahrung der Konkurrenz beim Einsatz von EVFs in kompakten Kameras (z.B. Fuji und Olympus), habe ich - man kennt ja Canon :rolleyes: - nicht allzuviel erwartet. Im besten Fall ein solides Produkt, welches die Minimalanforderungen einigermaßen abdeckt.

1. Ausstattung und Haptik

Der EFV-DC1 kommt in einer Canon-typischen Verpackung, die den EVF und eine kleine hellgraue Schutztasche sowie eine Anleitung enthält.

http://www.fototime.com/CA7B7CDAD54B88C/medium800.jpg

Der eigentliche EVF ist überraschend zierlich. Ich hatte ihn klobiger erwartet. Tatsächlich wiegt er nur ca. 45 Gramm und hat Abmessungen von ca. 5 x 3 x 3 cm (L x H x B). Genau genommen beträgt die Breite nur 2.5 cm, die 3 cm ergeben sich durch die etwas überstehende Gummidichtung am Okular. Er ist aus Plastik, fühlt sich aber wie die Kamera selbst hochwertig und gediegen kann.

http://www.fototime.com/79BDA82B9FD9DBA/orig.jpg

http://www.fototime.com/2C94E397F37751C/orig.jpg

Ausgestattet ist er mit einem Augensensor, zusätzlich mit einem manuellen Umschalter und mit einem kleinen Rad zur Dioptrieneinstellung. Zudem ist er stufenlos klappbar (bis 90°!, also komplett senkrecht), was sich im Einsatz an der Kamera als wirklich enorm praktisch erweist!

http://www.fototime.com/D35C70FF9F5EDA5/orig.jpg

Er wird oben im Blitzschuh der Kamera eingesteckt (geht sauber und satt ohne Fummeln). Der EVF rastet automatisch ein. Wieder gelöst wird er durch einen Druck auf einen kleinen Knopf links. Das alles geht problemlos und blitzschnell. Das finde ich z.B. sehr wichtig, wenn man den EVF unterwegs eben mal draufpackt und er nicht ständig montiert sein soll. Das Handling mit dem EVF hat Canon hier wirklich sehr gut gelöst.

Montiert auf der Kamera ergibt sich - bedingt durch das geringe Gewicht - keinerlei negativer Einfluß auf Austarierung oder Gewichtsverteilung bei der Kamera, sehr angenehm.

http://www.fototime.com/9E6DD0BAEFDC847/orig.jpg

http://www.fototime.com/55F8670D37B0D07/orig.jpg

Den notwendigen Strom erhält der EVF durch den Kamera-Akku. Das spart zwar Gewicht und Größe, belastet aber den ohnehin schon recht knappen Akku der G1X Mark II unter Umständen weiter. "Unter Umständen" deshalb, weil je nachdem, wie man den EVF nutzt, das große Display ausgeschaltet werden kann, was wiederum Strom einspart.

Der aufgesetzte EVF wird automatisch erkannt, d.h. es muß nichts im Menü eingestellt oder konfiguriert werden! Aufsetzen und die Kamera weiß, dass sie im Standardmodus nun mittels Augensensor zwischen EVF und Display umzuschalten hat. Das alles finde ich praxisgerecht. Echtes Plug & Play, was Canon da anbietet.

2. Leistung

Verwöhnt von den sehr guten EVFs von Olympus EM-5, wie auch Fujis X-E2/X-T1, die ich in der letzten Zeit verwendet hatte, war meine Erwartungshaltung an Canons Debütstück nur mäßig hoch.

Beim ersten Blick durch den EVF war ich allerdings sehr überrascht: meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Ich blickte in ein kristallklares, helles und recht großes Sucherfenster, mit brillianten Farben und guter Kontrastleistung. Ich gebe zu, dass ich wirklich verblüfft war. Canons EVF kann sich in meinen Augen mit den besten EVFs der Konkurrenz messen! Wenn man dieses winzige Teil betrachtet, dann fragt man sich schon, wo ein so großes Fenster beim Durchschauen herkommt.

Die Größe des Sucherbildes entspricht in meiner Erinnerung in etwa dem einer E-M5 oder X-E2. Ich habe keine der beiden Kameras mehr da und kann leider nicht direkt vergleichen. Es ist aber etwas größer als das Sucherbild einer 70D. Wobei anzumerken ist, dass ich Brillenträger bin, also naturgemäß durch das dazwischenliegende Brillenglas noch etwas weiter weg von der Eintrittspupille bin, als jemand ohne Glas.

Auch für Gleitsichtbrillenträger ist die Positionierung der Eintrittsöffnung gerade richtig: man überblickt gerade noch das ganze Sucherbild mit allen eingeblendeten Infos. Bei der Fuji X-T1 mit ihrem supergroßen Sucherbild war mir das bereits etwas zu groß, hier mußte ich teilweise schon schon neu ansetzen, um auch die Ecken einsehen zu können. Bei der G1X Mark II passt es für mich wie angegossen. Es macht großen Spaß, damit zu arbeiten.

Das Sucherbild ist wie schon gesagt hell und klar. Ein Ruckeln beim Verschwenken ist fast nicht auszumachen, viel weniger als noch bei der Fuji X-E1. Auch in dunklen Umgebungen bleibt das Sucherbild klar, hell und flüssig in der Bewegung, die Körnung nimmt zwar zu, aber nicht so stark wie in der X-E1 oder sogar X-E2, wenn ich mich noch richtig erinnere.

Auch mit dem Wechsel von Sonnenlicht auf dunkle Innenumgebungen kommt der EVF sehr gut klar: er passt sich superschnell an, es gibt kaum eine Verzögerung.

In meinen Augen hat Canon mit dem EVF-DC1 ein richtiges kleines Meisterstück geschaffen. Und ich habe wirklich schon viel gesehen. Ich bin begeistert von diesem Sucher und er gibt dem Fotografieren mit der G1X Mark II ein völlig neues Gefühl.

Der EVF-DC1 hat eine hohe Auflösung von 2.36 Mio Bildpunkten. Ich habe mal versucht, ein Foto des Blicks durch den Sucher zu machen, um einen Eindruck von der Darstellung zu bieten:

http://www.fototime.com/BA1E3F56DEA1040/orig.jpg

Noch einige Infos zum EVF:

Die Sucherinfos werden im EVF (analog zum hinteren Display) innerhalb des Motivbildes angezeigt. Andere Hersteller bieten teilweise die Möglichkeit der Auswahl, ob die Infos innerhalb des Bildes oder außerhalb in einer Statusleiste angezeigt werden sollen. Diese Möglichkeit bietet Canon nicht.

Überhaupt gibt es keinen eigenen Menüpunkt für den EVF. Canon hält sich beim Menüaufbau der G1X MkII an die Devise "keep it simple". Alles Wichtige ist da, mehr aber auch nicht. Ich persönlich finde das wohltuend angesichts der Menüwüste z.B. einer Olympus, wo ohne ausführlichstes Handbuchstudium und Einstellungsführer nur wenig geht. Es ist auch nicht möglich, hinteres Display und EVF getrennt voneinander zu konfigurieren. Es gibt nur zwei Menüeinträge für "Custom Display" und LCD-Helligkeit, und die Einstellungen gelten immer für beide Anzeigen. Das kann man gut finden oder nicht, mir selbst reicht das für so eine mobile Allrounder-Kamera völlig aus.

Auf zwei Nachteile im Handling möchte ich noch hinweisen:

Der EVF verfügt, neben dem manuellen Umschalter, über einen Augensensor. Das Umschalten mittels dieses Sensors funktioniert auch zuverlässig, ist aber etwas gemächlich: das Umschalten dauert ca. 1 Sekunde. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man gut damit arbeiten, aber es ist eben nicht blitzartig und andere Hersteller bekommen das schneller hin.

Und leider ist der Augensensor auch im Wiedergabemodus aktiv! Also wenn man z.B. das hintere Display ausgeklappt hat, sich Bilder ansieht und mittels Touchfunktion die Bilder weiter"wischen" will und dabei vor den Augensensor kommt, wird das hintere Display kurz mal stillgelegt und auf EVF umgeschaltet. Das hätte man in der Software der Kamera anders programmieren können, so dass z.B. der Augensensor automatisch deaktiviert wird, wenn das hintere Display ausgeklappt ist und sich die Kamera im Wiedergabemodus befindet. Die Konkurrenz bietet das teilweise. Man muß dabei allerdings wirklich ziemlich direkt vor den Augensensor kommen und die Grenze von ca. 4 cm unterschreiten. Kleiner Workaround: bei längerer Bildwiedergabe einfach den EVF manuell stillegen oder eben einfach nicht so dicht mit dem Finger vor den Augensensor kommen. Nicht ganz perfekt, aber in meinen Augen angesichts der sonstigen Vorzüge auch kein Beinbruch.

Hier endet mein Bericht zum EVF-DC1.


Ein paar Sachen möchte ich noch gerne zum Review der G1X Mark II nachreichen, weil ich nach meinen ersten Bericht eine ganze Reihe von Anfragen dazu bekommen habe.

Im Gegensatz zu der Aussage in einem anderen Review bietet die G1X Mark II sehr wohl die Möglichkeit, die Größe des AF-Felds zu verändern! Es sind zwar nur zwei Stufen möglich (groß und klein), aber oftmals wird die AF-Genauigkeit bei der Wahl des kleinen Feldes besser. Die normale (große) Einstellung ab Werk finde ich etwas zu groß, oftmals wird zuviel abgedeckt und der Fokus liegt deshalb manchmal nicht da, wo man ihn vermutet. Mit dem kleinen AF-Feld habe ich diese Probleme nie, der AF liegt dann zuverlässig auf dem, was ich auch anvisiert habe.

Hier zwei Fotos, die den Unterschied zeigen:

1. Großes AF-Feld (Standard)

http://www.fototime.com/0EB318D214D78B6/orig.jpg

2. kleines AF-Feld

http://www.fototime.com/3C5580CA4F66549/orig.jpg

Das Umschalten geht schnell und praxisgerecht: 1x Taste zur AF-Feld-Auswahl drücken, dann am großen Drehring zwischen groß und klein umstellen.

Standardmäßig ist das AF-Hilfslicht aktiv, was bedeutet, dass die Kamera oft wie eine Taschenlampe nervtötend in der Gegend herumfunzelt. Ich habe die Funktion testweise deaktiviert, konnte aber keinerlei negative Auswirkungen auf die AF-Geschwindigkeit und Treffsicherheit feststellen. Vielleicht nur in total dunklen Umgebungen, das muß ich nochmals extra austesten. Im normalen bis etwas lichtschwachen Umgebungen kann man die Funktion des AF-Hilfslichts meines Erachtens auch deaktiviert lassen.


Die AF-Geschwindigkeit selbst reicht (in meinen Augen!) vollkommen aus. Inzwischen gibt es auf Youtube ja diverse Videos dazu, auch den Unterschied zwischen dem Vorgänger und der neuen Mark II betreffend. Hier ist es aber entscheidend, womit man vergleicht - mit einer ausgewachsenen DSLR oder Systemkamera von Olympus oder Fuji verglichen, ist der AF natürlich nicht gleich schnell und leistungsfähig. Innerhalb der Edelkompaktkamera-Klasse finde ich ihn aber ziemlich fix. Gegenüber einer Nikon P7800 z.B. ist er eine Rennmaschine. Ich denke für alles außer Action ist er dem Verwendungszweck der Kamera angemessen.


3. Mein Fazit zur G1X Mark II

Mein persönliches Fazit zur G1X Mark II fällt (vor allem in Verbindung mit dem elektronischen Sucher) sehr positiv aus.

Ja, die G1X Mark II ist ein Nischenprodukt. Und ja, Canon verlangt (noch) etwas zu viel Geld dafür, die Kamera ist teuer. Aber sie ist auch in der Kombination ihrer Fähigkeiten einzigartig am Markt: es gibt schlicht keine andere Kamera, die einen so großen Sensor mit dem entsprechenden ISO- und Freistellungspotential, ein lichtstarkes Universalzoom 24(!)-120/2.0-3.9 mit sehr leistungsfähigen IS, ein Klappdisplay mit Touchfunktion, internem Blitz und optionalem sehr gutem EVF in einem so kompakten Gehäuse vereint.

Wenn es diese Kamera vor drei Jahren gegeben hätte, wäre ich z.B. gar nicht erst in die Welt der kleinen, spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiven gegangen. Im Prinzip ist diese Kamera genau das, was ich jahrelang gesucht habe. Wenn man eine große Canon-DSLR-Ausstattung als Hauptsystem besitzt und - aus unterschiedlichsten Gründen - weiter behalten und ausbauen will, aber dennoch eine sehr mobile, leistungsfähige und universal einsetzbare Kamera mit Systemkompatibilität sucht, die eine DSLR-ähnliche Bildqualität mit Freistellungspotential bietet, wird man in der G1X Mark II fündig.

In meinen Augen ist die G1X Mark II in erster Linie als ein mobiler Allrounder zu bewerten: sie ist ein verläßliches, hochwertiges Arbeitspferd, das gerade durch die Kombination ihrer Eigenschaften punktet. Sie ist in keiner Disziplin (außer im Preis :D) einsame Spitze, andererseits hat sie aber auch nirgends wirklich grundlegende Schwächen. Sie ist vielleicht nicht die Hip-Kamera, über die man monatelang spricht und in Foren diskutiert. Vielmehr ist sie ein Arbeitsgerät, das man einpackt, immer dabei hat und mit dem man Fotos macht; verläßlich, ohne Überforderung durch ausufernde Möglichkeiten und ein zu überladenes Menü, in hoher Qualität und eingebunden ins Canon-System. Gerade für Canon-Anwender baut man hier eine Brücke, um Anwender nicht in andere Systeme wechseln zu lassen, nur weil sie nicht ständig eine schwere, auffällige DSLR herumschleppen oder sich mit einem zweiten System mit Wechselobjektiven belasten wollen.

Ich habe jedenfalls nach 2 Jahren jetzt mein Fuji-Zweitsystem komplett verkauft und bin zukünftig mit der kleinen G1X MkII unterwegs, wenn ich nicht viel tragen möchte. Dazu noch den EVF, einen Reserveakku, einen kleinen Pol- und zusätzlichen Graufilter, und vielleicht den 270EX II. Das alles passt in eine winzige Tasche und wiegt fast nichts, ist aber universell einsetzbar und sehr leistungsfähig.

Oder, wie ein befreundeter Händler sagte, der seit Marktstart selbst die G1X verwendet und jetzt auf die Mark II wechselt: Das Schöne an dieser Kamera ist, dass man mit ihr völlig unauffällig unterwegs ist und die anderen Leute einen damit nicht ernst nehmen; aber man trotzdem eine sehr leistungsfähige Bildmaschine mit nahezu DSLR-gleicher Bildqualität dabei hat.

hanibal49
01.05.2014, 18:00
Hallo Andreas

Besten Dank für diesen positiven Bericht. Das sieht nun doch plötzlich alles sehr viel besser aus (kommt mir jedenfalls so vor). Ich denke, dass es den Punkt trifft, wenn du sagst, dass diese Cam in keiner Disziplin wirklich schwächelt. Und ich freue mich eigentlich darüber. Und denke immer noch, dass mal aus der M etwas werden könnte, wenn man doch beim Canon System bleiben möchte. Für die nächsten 2 Jahre ist die G1X ein Übergang neben der 5D MkIII, die mir oft zu schwer ist. Und besonders wenn es immer mehr tolle Alternativen zur VF DSLR im APS-C Sektor gibt, dann werde ich schon etwas kribbelig. Eine 5D Mk IV würde ich wohl nicht mehr kaufen. Erstens ist die Mk III so gut, dass da schon etwas enormes geschehen müsste und zudem werden die APS-C im Handling immer reifer und professioneller, sodass die Zukunft tatsächlich diesem Format gehören könnte mit seinen kleinen und leichten Linsen. Die BQ ist ja wohl einer VF "praktisch gesehen" ebenbürtig.

Und dass du dann gleich das ganze Fuji-Equipment verkauft hast, ist ja auch ein Hinweis darauf, dass du sehr auf Canon's künftige Innovationskraft zählst. In einem Jahr müsste die M auf dem Niveau der X-T1 sein :-)

Gruss, Alex

mack
01.05.2014, 18:49
Ich bin auch froh, dass endlich das positive berichtet wird. Ich dachte
Zeitweise schon, dass man einfach alles schlecht reden will! Bei einigen
schein das so zu sein (ich kaufe einen Passat, ist der aber nicht gleich wie
ein Mercedes, berichte ich nur über das schlechte). Schade!!

Vielen Dank für deinen Bericht!!

Für mich scheint nun auch die Zeit reif, mir die G1XM2 mit dem Sucher zu kaufen. Ich denke, meine Zeit mit der DSLR ist im Moment vorüber.
(Verkaufe daher meine EOS 60D, 24-105L, 70-300L, 420EX.)

Mack

alephnull
01.05.2014, 20:52
Auch von mir nochmal ein Danke für den schön zu lesenden Abschlussbericht!

Gut zu hören/lesen, dass der Sucher ein Highlight geworden ist. Auch wenn Canon so etwas zuvor noch bei keiner Kamera in dieser Form geliefert hatte, techn. zuzutrauen war es ihnen. Aus dem starken Canon-Videobereich liegen ja sicher genügend Kompetenz und Erfahrung mit EVF vor. Aber Du hast es selbst angedeutet ("...man kennt ja Canon:rolleyes:..."), hier liegt zugleich der Hund begraben: Das, wozu Canon technisch in der Lage ist und das, was dann, jeweils modellpolitisch motiviert, tatsächlich eingebaut wird, das sind - leider! - zwei verschiedene Paar Schuhe. Der AF ist in dieser Hinsicht modellbereichsübergreifend ein jahrelanges trauriges Kapitel. Da muss es - Du hast Recht! - schon überraschen, dass Canon mal beim EVF gleich mit einem wertigen Teil an den Start geht.

Ich weiß noch nicht, ob ich mir die G1XII leisten soll. Gemessen an meinen Praxisbedürfnissen in diesem Bereich würde sie "an sich passen". Und nach Deinem Bericht würde ich sie aber wohl nicht ohne den Sucher kaufen. Nur, dass die Kamera (mit Geli und dringend nötigen Zweit- und Drittakku) dann eben preislich dort landet, wo ich mit DIESER Art von Kamera im Moment eigentlich nicht hin wollte.
Ich hoffe/ahne/fürchte, dass Canon vielleicht zur Photokina mit einem ausgereift(er)en M-System kommt - und das wäre mir entschieden lieber als eine G1XII, so wie sei jetzt ist. Deshalb ist der Satz...


Wenn es diese Kamera vor drei Jahren gegeben hätte.....

...wahr gesprochen. Das ist eben das andere Problem mit der Canon-Modellpolitik: Erstmal ein paar Jährchen ins Land gehen lassen, dann ein schönes Päckchen schnüren - aber mit Technik, die z.T. schon vor 3 Jahren po-to-date war (Sensor, AF, etc.), UND mit dem Preis am Anschlag!

rotte
02.05.2014, 07:50
EVF + Externer Blitz?

ceving
02.05.2014, 11:01
Besten Dank für diesen positiven Bericht. Das sieht nun doch plötzlich alles sehr viel besser aus (kommt mir jedenfalls so vor).

Ich hatte auch den Eindruck, dass das Fazit nicht zum ersten Teil passt. Im ersten Teil wurde noch der Eindruck vermittelt, dass das Objektiv bei 24/2 nicht benutzbar ist und im Fazit gilt das Objektiv wegen der 24mm als einzigartig. Außerdem wird die Kamera jetzt als Arbeitstier beschrieben, obwohl im ersten Teil herausgestellt wurde, dass der Kamera wegen des unter dimensionierten Akkus sehr schnell die Puste ausgeht. Ghostwriter?

BeautyOfNature
02.05.2014, 15:23
Hallo Andreas,

danke für Deinen ausführlichen Bericht!
Wobei mich bei so seltsamen Äußerungen wie "ghostwriter" auch nicht wundern würde, wenn jemand keine Lust mehr hat, seinen Eindruck zu schildern :confused:
Kann man ein Objektiv mit 24mm nur und ausschließlich offenblendig (bei f2.0!) verwenden? Wo sogar das 24/105 bei 4 Schwächen zeigt und kann man mit einem Akku, der nicht solange hält nicht fotografieren? Mann oh Mann was hab ich da nur mit der Hasselblad bei 12 Aufnahmen gemacht, wenn ich dann den Film wechseln mußte ...

Andreas Koch
02.05.2014, 15:41
Wobei mich bei so seltsamen Äußerungen wie "ghostwriter" auch nicht wundern würde, wenn jemand keine Lust mehr hat, seinen Eindruck zu schildern :confused:
Kann man ein Objektiv mit 24mm nur und ausschließlich offenblendig (bei f2.0!) verwenden? Wo sogar das 24/105 bei 4 Schwächen zeigt und kann man mit einem Akku, der nicht solange hält nicht fotografieren?


Eben. Deswegen antworte ich auf so einen Unsinn wie "Ghostwriter" normalerweise auch nicht, einfach zu schade um die Zeit.

Du hast die Punkte angesprochen. Bei 24mm muß man im Nahbereich (!) eben auf 2.8 oder 4.0 abblenden, so what? Das ändert doch nix an den 24mm Anfangsbrennweite... Und was hat ein klein dimensionierter Akku mit der grundsätzlichen Eignung als Arbeitspferd zu tun? :confused: Nimmt man halt einen Ersatzakku mehr mehr, das Ding wiegt wenige Gramm und ist kleiner als eine Streichholzschachtel... Größerer Akku wäre halt schöner gewesen, ist nun aber mal nicht. Ändert doch nix an der grundlegenden Auslegung der Kamera...

Wollte hier lediglich meine (!) Eindrücke der Kamera schildern. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen. Wegen mir kann wirklich jeder herzlich gerne die Kamera verwenden, die er möchte. Wer meint, dass ihm die G1X Mark II aus dem einen oder anderen Grund nicht gefällt, ist doch auch okay! Dann nimmt er halt was anderes, das Angebot ist ja nun wirklich groß genug in der Fotobranche.

hanibal49
02.05.2014, 17:38
Du hast es ja gesagt, dass du diese Cam verwenden wirst. Damit gibst du eine gute Referenz ab. Das finde ich sehr klar. Du wolltest ja im gesamten Text auch nicht unkritisch wirken, und einfach alles loben. Das geht schon in Ordnung und ist mir lieber als eine Lobhudelei.

Und habe ich das richtig verstanden, dass du Fuji verkauft hast und jetzt die G-X1 deine Immerdabei ist? Das ist ja auch noch interessant. Nicht nur ich, sondern wohl viele andere, sind doch im Moment daran, sich neben dem schweren Equipment etwas Leichtes anzuschaffen. Ich möchte gerne auf Canon warten (M?), weshalb ich die G-1X ganz oben auf der Liste habe. Würde ich weiter auf der Fuji Schiene investieren (habe vor einem Jahr eine X-E1 gekauft), wäre das langfristig wohl das Ende meiner Canon-Bindung. Mit einer X-G1 würde ich mich dann ebenfalls von der Fuji trennen und hätte dann nur noch Canon Immerdabei und 5D MkIII mit viel Equipment.

Gruss, Alex

ceving
02.05.2014, 19:05
Und was hat ein klein dimensionierter Akku mit der grundsätzlichen Eignung als Arbeitspferd zu tun?

Ein Arbeitspferd (https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitspferd) zeichnet sich durch Kraft und Ausdauer aus. Das ist das genaue Gegenteil eines zu kleinen Akkus. Wenn schon Metapher dann wenigstens richtig. Zu einer Tasche voller Akkus passt wohl eher Hundeschlitten.

Andreas Koch
02.05.2014, 20:02
:rolleyes:

delphin
02.05.2014, 21:34
Ich hab die Kleine seit reichlich einer Woche in meinem Spielzeugpark und kann Deine Schilderungen nahezu wörtlich bestätigen.
Super Bericht ! Du läßt Dich von den ewigen Krittlern hoffentlich weiterhin nicht von solcher Art Erfahrungsaustausch abhalten...

Lediglich die Erfahrung mit dem EVF fehlt mir noch - aber nach Deiner Schilderung hab ich ihn mir nun nachbestellt.
Bin gespannt.

alephnull
02.05.2014, 21:46
Ein oder zwei zusätzliche Akkus wären für mich das geringste Übel (abgesehen von der Tatsache, dass Canon drohend seine restlos überteuerten Originalteile fordert). Eher schon stört mich, dass die Anfangsöffnung nur sehr eingeschränkt nutzbar ist. Dann doch lieber gleich ein wertiges 4,0/24-120!

Ich verstehe alle, die sich nicht zu sehr in ein Zweitsystem wagen wollen. Fuji, Oly, Pana und Sony bieten in diesem Bereich im Moment mehr als Canon. Aber wirklich sinnvoll NEBEN einer kompletten Canon-DSLR-Ausrüstung ist so etwas letztlich nicht. Die G1XII als "Brückenkamera" wird ihre Liebhaber finden. Für mich sind die fälligen 1.200-1.300 Euro jetzt nicht angeraten. Ich hoffe noch immer auf ein frisches M-System in absehbarer Zeit. Bis dahin muss auch bei den "kleinen Gelegenheiten" die 5DIII ran. Und vielleicht gibt uns Canon im Mai die SX60 mit 2.000mm. Das wäre dann meine "Brückenkamera" - just for fun!:cool:;)

Tango
02.05.2014, 22:14
Nachdem mir mein Stammdealer ein akzeptables Angebot gemacht hat, habe ich mir Kamera heute zugelegt. Der Akku lädt noch - seit 2,5 Stunden! :eek:
Haptisch wirkt die G1X wie aus dem vollen gefräst, schwer und massiv. Das Blende 2.0 kaum nutzbar ist stört mich kaum, da ich im WW-Bereich ohnehin immer abblende. Und die geringe Akkulaufzeit ist auch kein Thema, da ich kein Dauerknipser bin. Die Bedienung ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, wenn man von der alten G1X kommt. Mir fehlen adhoc die Direktzugriffe für Belichtungskorrektur und ISO-Einstellung. Aber ich hoffe mich schnell an das neue Bedienkonzept zu gewöhnen. Schön ist auch das mein EX270 jetzt seine Daseinsberechtigung wieder gefunden hat. :) Die Anschaffung des EVF hat erstmal keine Prio. Bei der alten G1X habe ich auch nur über den Monitor fotografiert.

delphin
02.05.2014, 22:35
... Eher schon stört mich, dass die Anfangsöffnung nur sehr eingeschränkt nutzbar ist. Dann doch lieber gleich ein wertiges 4,0/24-120!...

Die Offenblende ist über den gesamten Brennweitenbereich nur im Nahbereich weichgezeichnet (den hatte der Vorgänger quasi gar nicht...). Sonst voll nutzbar incl. Freistellpotenzial. Wenn das für Dich "nur sehr eingeschränkt" ist.... machst Du also überwiegend Makros ?

Und was wäre im Gegensatz zur vorhandenen - offenbar minderwertigen - Optik (die in Wirklichkeit Klasse ist!) ein "wertiges 4,0/24-120" ? Die optische Quali ist in dem von Dir genannten Bereich durchgängig einwandfrei...fehlt dann noch ein Metalltubus oder was (damit die Kompakte beim Ausfahren vielleicht lustig vornüberkippt;-) ?

Ich hab hier wahrlich mehr als genug Vergleichsglas - aber diese Linse ist in der Summe ihrer Eigenschaften/Variabilität im Verhältnis zu den Abmessungen eigentlich konkurrenzlos. Das wäre Makulatur, wenn die Linse optisch nix taugen würde - so isses aber keineswegs.

BeautyOfNature
03.05.2014, 16:14
Hallo Andreas,
jetzt hätte ich noch eine Frage, weil ich im I-Net irgendwo gelesen habe, daß die Kamera Nacht-Langzeit-Aufnahmen zu einem Video verrechen kann.
Wenn ich mir die Funktionen der Canons sonst anschauen, kann ich mir das kaum vorstellen, so schön wie´s - für mich - wär.
Magst Du da nachschauen, ob´s so eine ZeitRafferFunktion gibt und kurz antworten?
Aber eine ganz große Bitte hätte ich, verwende dabei doch bitte, bitte keine unzutreffenden Metaphern :D:D
Danke

Loricaria
03.05.2014, 17:06
Andreas, vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die schnelle Updates zum Zubehör.

Ich werde mich noch etwas gedulden und dann upgraden. Nachdem ich mich an die Schwächen der G1X gewöhnt habe, kann diese auch noch eine Weile bei mir Dienst tun, bis der Preis etwas nachgegeben hat. Mal sehen wie lange es noch gut geht... ;)

delphin
03.05.2014, 17:35
Heute bekam ich den EVF geliefert - natürlich sofort ausgepackt, aufgesteckt und ich war gespannt, ob ich auch in dem Punkt der Einschätzung von Andreas folgen konnte.

Vorweg: in diesem Punkt bin ich anderer Meinung.
Die m.M.n. gute Nachricht: das Ding macht was es soll, die Pflicht hat Canon erfüllt.
Die schlechte Nachricht: mehr aber auch nicht.

Im Gegensatz zum Gesamtkonzept der G1X stellt ein EVF an sich kein besonderes Alleinstellungsmerkmal dar und läßt sich am Stand der Technik des Marktes leicht vergleichen. Und gerade bei den EVF gab es in den letzten Jahren deutliche Entwicklungsschritte - insbesondere gepusht von den Anbietern von spiegellosen Systemen.
Ich habe hier so einige EVF herumfliegen, die ich als Summe der Gesamteigenschaften in einer Reihenfolge von mäßig nach besser folgendermaßen einstufen würde:
FZ200, Stylus 1, RX10, X100s, RX1 (Aufsteck), X-T1. So sehe ichs mit meiner absolut subjektiven Wichtung.
Ich war gespannt, wo sich Canon da einreihen wird und hab durch alle mal vergleichend in verschiedenen Lichtsituationen durchgeschaut.

Ich mache jetzt keine riesige Vergleichstabelle oder Meßreihen über kreuz von allen Eigenschaften - aber die Dinge, die als Vergleich zum "Durchschnitt" auffallen und eine Art Gesamteinstufung würde ich wie folgt zusammenfassen:

* Platzierung in der obigen Reihenfolge: deutlich hinter RX10 und knapp vor Stylus 1
* Auflösung (Pixelzahl): über dem Durchschnitt
* Größe des virtuellen Sucherbildes: deutlich unter dem Durchschnitt (etwa identisch zur Stylus1)
* Helligkeit: über dem Durchschnitt
* Kontrast: deutlich unter dem Durchschnitt (Weiss ist zwar schön hell, Schwarz aber leider eher grau)
* Refreshrate/Ruckeln: bestenfalls Durchschnitt
* Rauschen bei Lowlight: schlechter als Durchschnitt

Bei den Abmessungen kann ich nur den Aufstecksucher der RX1 vergleichend betrachten. Der allerdings ist kleiner/schlanker und zeigt trotzdem ein deutlich größeres und in allen Belangen besseres Bild.

Den Benchmark setzt hier klar X-T1. Spielt bezüglich sämtlicher relevanter Parameter in einer ganz anderen Liga.

Nun müßte man das eigentlich alles noch irgendwie nach Preisklassen wichten und sicher noch weitere Punkte aufnehmen wie Dioptrieneinstellung, Farbdarstellung, Augenmuschel/Brillenträgertauglichkeit - aber so weit kann und will ichs nicht treiben. Vielleicht helfen ja die Andeutungen oben auch schon zu einer Kaufentscheidung.

Summa summarum ist für mich der EVF eine praktische Funktionserweiterung für die Cam, aber alles andere als technischer Benchmark und derzeit auch noch zu teuer.

Für mich bleibt das Sahnestück an der G1XII das Objektiv mit seinem Brennweitenbereich und der dazugehörigen Lichtstärke (immer im Zusammenhang gesehen mit dem großen ausgeleuchteten Bildkreis und den moderaten Abmessungen im Transportzustand).

Grüße - Ingo

alephnull
03.05.2014, 18:16
Die Offenblende ist über den gesamten Brennweitenbereich nur im Nahbereich weichgezeichnet (den hatte der Vorgänger quasi gar nicht...). Sonst voll nutzbar incl. Freistellpotenzial. Wenn das für Dich "nur sehr eingeschränkt" ist.... machst Du also überwiegend Makros ?

Und was wäre im Gegensatz zur vorhandenen - offenbar minderwertigen - Optik (die in Wirklichkeit Klasse ist!) ein "wertiges 4,0/24-120" ? Die optische Quali ist in dem von Dir genannten Bereich durchgängig einwandfrei...fehlt dann noch ein Metalltubus oder was (damit die Kompakte beim Ausfahren vielleicht lustig vornüberkippt;-) ?

Ok, Du hast im Moment die Erfahrung mit dem Objektiv, ich nicht! Da bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich passe.

Ich habe halt was gegen Teile, die nur aus Marketinggründen mit Parametern daherkommen, die keinem was nützen - außer dem Hersteller, der damit einen höheren Preis begründen kann.

Bin kein Objektivbauer; aber u.U. ließe sich aus einem 4,0/24-120, das von vornherein so konzipiert wird, mehr herausholen, als wenn sie eine weichgespülte f/2,0 mitschleppen muss - und wenn's nur darum ginge, die Optik dann kleiner + leichter bauen zu können.

hanibal49
03.05.2014, 18:18
Danke für die Ergänzung. Es ist nichts aussergewöhnliches, dass 2 Personen nicht zum gleichen Schluss kommen. Du bist leider nicht so positiv. Ich hoffe, dass der EVF dir doch behilflich sein wird. Ganz ohne ist schon mühsam.

delphin
03.05.2014, 19:17
Danke für die Ergänzung. Es ist nichts aussergewöhnliches, dass 2 Personen nicht zum gleichen Schluss kommen. Du bist leider nicht so positiv. Ich hoffe, dass der EVF dir doch behilflich sein wird. Ganz ohne ist schon mühsam.

Sehe ich alles genauso.

Ich war - bedingt durch einige Jahrzehnte Spiegelreflex - schon immer Sucherfan. Hat sich bedingt durch die üblichen Augenveränderungen der blöderweise nicht anhalten wollenden Altersspirale noch verstärkt.

Seit einiger Zeit werden nun auch die elektronischen Varianten immer besser, so dass ich das auch für die Edelkompakten als sinnvolle Funktionserweiterung sehe.
Dummerweise läuft ein sperriger Aufstecksucher dem eigentlichen Vorteil einer Kompakten komplett konträr (abhängig von der Trageweise)...in dem Zwiespalt stecke ich jedesmal.
Vor die Brust gehängt, ändert sich nicht viel.
Aber Gürtel- oder Manteltasche kann man mit aufgesetztem Sucher vergessen...also wieder abfummeln. Dann ist man schon kurz vor der Akzeptanz von Objektivwechseln und kann schon wieder fast ne Systemcam und Krimskrams mitnehmen.

Die positive Entscheidungshilfe ist bei mir immer ein geiles Bild, bei dem das Durchschauen jedesmal die reine Freude ist.
Das Canonteil hinterlässt bei mir allerdings in diesem Punkt eher gemischte Gefühle.
Die Zeit wirds zeigen...

caprinz
03.05.2014, 19:57
EVF + Externer Blitz?

= Satz mit X

vg carsten

ehemaliger Benutzer
03.05.2014, 20:02
....Ich habe halt was gegen Teile, die nur aus Marketinggründen mit Parametern daherkommen, die keinem was nützen - außer dem Hersteller, der damit einen höheren Preis begründen kann...

Genau dieses Bild zeichnet aber der hervorragende Bericht von Andreas keineswegs, und die High End-KB-Alternativen sind ihm auch gut bekannt.

Das Problem mit den kleineren und leichteren Alternativen liegt weniger in der Technik, als in unseren Köpfen, die immer der Referenz im KB-Bereich nachweinen.

Tango
03.05.2014, 20:24
Dummerweise läuft ein sperriger Aufstecksucher dem eigentlichen Vorteil einer Kompakten komplett konträr (abhängig von der Trageweise)...in dem Zwiespalt stecke ich jedesmal.
Vor die Brust gehängt, ändert sich nicht viel.
Aber Gürtel- oder Manteltasche kann man mit aufgesetztem Sucher vergessen...also wieder abfummeln. Dann ist man schon kurz vor der Akzeptanz von Objektivwechseln und kann schon wieder fast ne Systemcam und Krimskrams mitnehmen.



Ds sehe ich nicht so dramatisch. Man braucht halt immer nur die richtige Tasche. Dann stört auch ein Aufstecksucher nicht. Und für Hosen- oder Jackentasche ist die G1X ohnehin zu groß. Ich verwende u.a. eine Gürteltasche von ThinkTank. Da passt die G1X incl. EVF bequem hinhein.

delphin
03.05.2014, 20:37
... Ich verwende u.a. eine Gürteltasche von ThinkTank. Da passt die G1X incl. EVF bequem hinhein.

Darf ich fragen welche ?

Tango
03.05.2014, 21:21
Darf ich fragen welche ?

ThinkTank Stuff it - http://www.thinktankphoto.com/products/stuff-it.aspx

Andreas Koch
03.05.2014, 22:02
weil ich im I-Net irgendwo gelesen habe, daß die Kamera Nacht-Langzeit-Aufnahmen zu einem Video verrechen kann.


Lade dir mal das deutsche Handbuch von Canon herunter:

Handbuch G1X Mark II (http://gdlp01.c-wss.com/gds/2/0300014942/01/PowerShot_G1_X_Mark_II_Camera_User_Guide_DE.pdf)

Ich vermute, du meinst die Funktion auf Seite 73/74:


Aufnehmen von Movies mit Sternenbewegung (Sternen-
Zeitraffer-Movie)
Im angegebenen Intervall und über einen bestimmten Zeitraum werden kontinuierlich Fotos aufgenommen, aus denen anschließend ein Film entsteht. Bei der Wiedergabe bewegen sich die Sterne schnell, sodass Sie die Bewegungen im Zeitraffer sehen. Bevor Sie die Aufnahme starten, können Sie Movie-Effekte und die Bildrate auswählen.
Eine Aufnahmesitzung kann bis zu zwei Stunden dauern. Es werden dabei viele Aufnahmen aufgezeichnet.

Kann man wohl auch für andere Motive verwenden? Hab´s aber bislang nicht ausprobiert.

delphin
04.05.2014, 00:51
ThinkTank Stuff it - http://www.thinktankphoto.com/products/stuff-it.aspx

Danke. Bin ohnehin recht überzeugt von ThinkTank.
Das Ding kannte ich noch nicht - schon bestellt. :)

Masterdark
04.05.2014, 10:04
Kann jemand etwas zur Auslöseverzögerung sagen?
Suche eine gute Kompakte für Unterwasserfotos.


Gruss,
Dirk

alephnull
04.05.2014, 17:03
Suche eine gute Kompakte für Unterwasserfotos.

Zur Auslöseverzögerung kann ich leider nichts sagen, die G1XII mit Unterwassergehäuse dürfte aber alles andere als kompakt sein. Wenn es etwas besseres als die gewöhnlichen Unterwasserknipsen sein soll, schau vielleicht mal hier:
http://www.digitalkamera.de/Testbericht/Nikon_1_AW1/8610.aspx

Masterdark
05.05.2014, 09:27
Die Nikon ist nur bis 15m Tiefe geeignet und das ist bem Tauchen etwas wenig.

Suche einen "kleineren und handlichereren" Ersatz für meine EOS 5D im Sealux Gehäuse.
Von daher wäre die G1X Mark II + Gehäuse größentechnisch schon ok.


Gruß,
Dirk

alephnull
05.05.2014, 11:50
Die Nikon ist nur bis 15m Tiefe geeignet und das ist bem Tauchen etwas wenig.

Suche einen "kleineren und handlichereren" Ersatz für meine EOS 5D im Sealux Gehäuse.
Von daher wäre die G1X Mark II + Gehäuse größentechnisch schon ok.

Wenn Dir ein Unterwassergehäuse nicht zu "unkompakt" ist und Geld keine größere Rolle spielt, dann nimm die Olympus E-M1 mit Gehäuse:
http://www.olympus.de/site/de/c/cameras_accessories/pen_om_d_cameras_accessories/pen_om_d_underwater/pt_ep11/index.html

Überhaupt hat Oly eine ziemliche Menge an Unterwasser-Gedöns (auch Tiefsee):
http://www.olympus.de/site/de/c/cameras_accessories/pen_om_d_cameras_accessories/pen_om_d_underwater/index.jsp

Andreas Koch
05.05.2014, 17:35
Von daher wäre die G1X Mark II + Gehäuse größentechnisch schon ok.


Hallo Dirk,

schau mal hier (http://www.dpreview.com/forums/thread/3658937), da stellt ein Anwender das Unterwassergehäuse für die G1X II vor. Vielleicht hilft dir das weiter.

Grüße,
Andreas

Karlo
07.05.2014, 13:15
Danke an Andreas für den informativen Bericht - dies Arbeitspferd ist halt ein Quarterhorse (rennt wie Teufel, aber nach einer Viertelmeile geht ihm die Luft aus) :D. Also einfach was zum Wechseln mitnehmen.
Jetzt muss sich nur noch der Preis vernünftig einpendeln und das bevor eine EOS M3 erscheint...

Karl

Maik Fietko
07.05.2014, 15:41
Gibts es irgendwo Bilder in guter Qualität ?? Die Samples von dpreview und imaging-resource überzeugen mich nicht. Das kann eine 300€ Lumix LX7 deutlich besser.

Masterdark
07.05.2014, 17:00
Hallo Dirk,

schau mal hier (http://www.dpreview.com/forums/thread/3658937), da stellt ein Anwender das Unterwassergehäuse für die G1X II vor. Vielleicht hilft dir das weiter.

Grüße,
Andreas

Hallo Andreas,

danke für die Info. Nach vielen Recherchen im Internet wird es bei mir wohl die Sony DSC-RX 100 II.


Grüße,
Dirk

delphin
07.05.2014, 17:00
... Das kann eine 300€ Lumix LX7 deutlich besser.

Klar. Locker. Aber alles. Aus dem Handgelenk.
Insbesondere bei höheren ISO, wenn man Fan von Panasonic´s gelblila Farbgematsche ist, welches man bei der Canon leider vergeblich sucht und somit schmerzlich vermissen wird...

Walter Götte
07.05.2014, 19:13
Den notwendigen Strom erhält der EVF durch den Kamera-Akku.

Sind für die Stromversorgung da zusätzliche Extrakontakte am Blitzschuh oder läuft das alles über die 4 Steuerkontakte vom Blitz ?

Zur Weichzeichnung bei 24mm im Nahbereich:
Was bedeutet den genau Nahbereich, ab welcher Entfernung ist den das Bild bei 24mm und Blende 2,0 wieder ok?
Und wie sieht es bei 28mm bei Offenblende im Nahbereich aus ?
Ich versuche mir gerade ein genaues Bild von der Objektivleistung zu verschaffen ...

Auch von mir einen ganz herzlichen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht über die G1X Mark II.

Viele Grüße
Walter

ceving
07.05.2014, 21:57
Nach vielen Recherchen im Internet wird es bei mir wohl die Sony DSC-RX 100 II.


Soll demnächst eine IIIer geben: http://www.sonyalpharumors.com/sony-announcement-tomorrow-may-7/

Masterdark
08.05.2014, 07:03
Soll demnächst eine IIIer geben: http://www.sonyalpharumors.com/sony-announcement-tomorrow-may-7/

Vielen Dank für die Info, werd dann noch mal etwas abwarten....


Gruss,
Dirk

MISTR
22.05.2014, 16:46
Kleine Ergänzung zum Zubehör für die G1X MK II

meymoon ST-1 Neopren Kamera Handschlaufe Trageschlaufe
Die G1Y MK II bringt ja ganz gutes Gewicht in die Hand, damit ich nicht den Originalbamselgurt nutzen muss habe ich mir eine Handschlaufe zugelegt
und bin damit sehr zufrieden. Damit habe ich die Camera gut und sicher am Handgelenk und beim Fotografieren stört es wenig.
Desweiteren kann an dieser Handschlaufe die Camera easy aus einer kleinen Transporttasche gezogen werden.
meymoon ST-1 Neopren Kamera Handschlaufe Trageschlaufe
beim großen Fluss für 7,20 Euro,

Kameratasche Hama Canberra 90
Da die Crumpler Banana Pouch-M augenblicklich nur in ROT zu bekommen ist,
ist mir zu knallig ;-) und in SCHWARZ ist sie ausverkauft :-(
Habe ich mir die Kameratasche von Hama “Canberra 90” bestellt,
da passt tatsächlich die G1 X MKII allerdings ohne aufgesetzten EVF rein !!!!!
In die kleine Vortasche passt noch EVF und Zweitakku.
Nettes Zusatzdetail,am Boden ist ein raincover
Ist sicher nicht so wertig wie die Banana
aber erst mal reicht sie.
Kosten: 15-18 Euro

Andreas Koch
23.05.2014, 10:54
Erwartungsgemäß läßt sich die Gegenlichtblende LH-DC80 nicht gleichzeitig mit dem Filteradapter einsetzen - beide verwenden die gleiche, dafür vorgesehene Bajonettvorrichtung am Objektiv!

D.h. also entweder serienmäßige Gegenlichtblende oder Einsatz eines Filters, beides zusammen ist von Canon nicht vorgesehen.

Grüße,
Andreas

Panorama Kontor
29.05.2014, 16:16
Danke Andreas, für einen tollen und informativen Beitrag für den es sich gelohnt hat, mal wieder hier ins Forum zu schauen!

Auf halber Strecke Deines Berichts habe ich erst bemerkt, dass die G1X MK II keinen optischen Sucher besitzt. Damit scheidet sie für mich als Alternative zur DSLR leider bereits vorab aus. In dieser Baureihe bin ich bei der G10 stehen geblieben und habe mich dann für das M System entschieden. Im Wechselbetrieb mit meinen DSLR kann ich mich allerdings einfach nicht daran gewöhnen, nur ein Display zu haben und halte mir die M im Eifer des "Gefechts" immer wie ein Depp vor die Nase um dann festzstellen, dass da wenig zu sehen ist.

Den elektronischen Sucher empfinde ich wie einen Fremdkörper (um nicht zu sagen wie einen Pickel am A....) da oben auf der Kamera und wäre nicht bereit, dafür auch noch zusätzliches Geld auszugeben. Gerade die Möglichkeit des optischen Suchers liebe ich auch an meiner Fuji und würde darauf nie verzichten.

Auch bei mir hat dann der Weg zur EOS 100D geführt als leichte(re) Alternative zum Canon Vollformat. Aufgrund Deines Berichts und der von mir zuvor genannten persönlichen Präferenzen, kommt die G1X MK II für mich ganz sicher nicht in Betracht. Mal sehen, was denn da vielleicht mir der EOS M MK II kommen mag.

Gruß
Andreas

mack
04.06.2014, 21:13
Hallo
ich habe in einer Canon Broschüre gelesen, dass der äussere Objektivring zur Scharfeinstellung verwendet werden kann. Das einzige was ich finde um auf den äusseren Ring zu legen, ist Belichtung.

Habt ihr was gefunden? Oder war das eher eine Ente?

Mack

mack
04.06.2014, 22:22
oops Sorry
muss manuell auf MF umgestellt werden damit es funktioniert.

ehemaliger Benutzer
09.07.2014, 09:19
In meinen Augen hat Canon mit dem EVF-DC1 ein richtiges kleines Meisterstück geschaffen. Und ich habe wirklich schon viel gesehen. Ich bin begeistert von diesem Sucher und er gibt dem Fotografieren mit der G1X Mark II ein völlig neues Gefühl. Die AF-Geschwindigkeit selbst reicht (in meinen Augen!) vollkommen aus. Mein persönliches Fazit zur G1X Mark II fällt (vor allem in Verbindung mit dem elektronischen Sucher) sehr positiv aus. Ja, die G1X Mark II ist ein Nischenprodukt. Und ja, Canon verlangt (noch) etwas zu viel Geld dafür, die Kamera ist teuer. Aber sie ist auch in der Kombination ihrer Fähigkeiten einzigartig am Markt: Ich war auch allergisch gegen den einen aufsteckbaren Sucher, las deinen Bericht in digitaler-augenblick.de und einen von tr34 bei Amazon und ging dieses Wagnis ein und bereue es nicht. So schlimm ist er gar nicht als Pickerl, dafür ist die Kamera wirklich so, wie du es auch siehst im Fazit. Ja, es ist ein Nischenprodukt, im anderen Forum wurde diese Kamera regelrecht, wenn auch manchmal suptil, zu deklassieren, was für meinerseits dann auch zu Konsequenzen führte. Die AF-Geschwindigkeit ist mehr als ausreichend, was mir mit der G1X nur selten gelang und mit der G15, jetzt G16 überhaupt kein Problem ist, rennnende Hunde zu fotografieren. Nun gelingt dies sogar mit einer G1X. Wegen fehlender Panoramafunktion, die ich vermisste, versuchte ich folgendes (in "Anlehnung" an die RX100): Ich machte Aufnahmen aus der Hand mit Reihenaufnahmen, auch ihm Highspeedmodus, während derer ich versuchte, horizontal möglichst auf der gleichen Linie zu bleiben. Der Vorschlag, für die Zusammensetzung Microsoft ICE zu verwenden, war wirklich klasse, dachte immer, das Programm könne nicht, was andere können und sage und schreibe, wo stitch von Canon völlig versagt (Bilder verschoben, weil doch nicht genau auf der horizontalen Linie), setzt Microsoft über 40 Bilder nahtlos zusammen und das in angemessener Zeit. Fazit: G1X II hat Panoramafunktion. :-)) Ihr werden wegen der BQ immer andere Kameras, preiswertere auch, entgegengesetzt. Die BQ ist wichtig, aber für steht noch über der BQ die Haptik, das Handling, die Schnelligkeit (einschalten, AF,...), Robustheit. Bedeutet ja nicht, dass die BQ nebensächlich ist. Die G1X II liefert ja keine Bilder, die gegen andere absaufen. Hier gibt's weitere Bilder: https://www.flickr.com/search/?q=Canon+G1X+II

Walter Götte
26.08.2014, 12:33
Für die G1X Mark II gibt es als Ergänzung zum klappbaren Display den elektronischen Sucher EFV-DC1. ....
Überhaupt gibt es keinen eigenen Menüpunkt für den EVF. ... Es ist auch nicht möglich, hinteres Display und EVF getrennt voneinander zu konfigurieren. Es gibt nur zwei Menüeinträge für "Custom Display" und LCD-Helligkeit, und die Einstellungen gelten immer für beide Anzeigen. .

Stimmt schon, es gibt kein spezielles Menü für den EVF. In Sachen Helligkeit merkt sich der Menüpunkt "LCD-Helligkeit" verschiedene Werte für Display und EVF.

Einfach mal den Sucher aufstecken, Kamera einschalten und im Menü auf "LCD-Helligkeit" gehen. Helligkeit voll aufdrehen, durch den Sucher schauen, Helligkeit ganz runter regeln. Einfach mal zwischen Suchereinblick und Klappmonitor wechseln ....

Viele Grüße
Walter

Tango
26.08.2014, 14:15
Der Aufstecksucher hat noch einen großen Vorteil. Als Motorradfahrer muss man nicht den Helm abnehmen, um durch zu schauen!! Für ein schnelles Foto auf Tour ein echter Vorteil.

Walter Götte
08.10.2014, 19:47
[B]... Es gibt den Adapterring FA-DC58E (lt. ersten Berichten passt der alte für die G1X nicht mehr) für den sensationellen Preis von 40 Euro :eek:. Er besteht aus Plastik und wiegt ca. 2 Gramm :cool:.

FA-DC58E
http://www.fototime.com/AA97BF59FA06D53/orig.jpg


Laut Aufdruck auf dem Ring ist er "Made in China", ein stolzer Preis für 2 bis 3 Gramm Plastik aus China. Ich komme da beim Canon FA-DC58E auf einen Kilopreis von ca. 20.000 Euro, der Goldpreis ist dagegen ein Schnäppchen!

Schlimmer noch: der Ring ist aussen glatt - ich hatte Probleme AdaperRing und Filter wieder von einander zu trennen, denn Rausschrauben ging bei mir nicht so einfach.

Teuere Fehlkonstrucktion .....

Viele Grüße
Walter

mack
20.10.2014, 16:35
So, erster Urlaub OHNE DSLR und nur mit der G1X.

Die Handlichkeit und das Gewicht war ein Traum :) !! Auch bin ich
überrascht, dass für mich die Fotos für die "Urlaubs-Knipserei" absolut
ausreicht! Top-Bilder (wie gesagt, für Urlaub, nicht für euch Voll-Pros)!
Auch hatte ich Angst, viel mehr Ausschuss mit Fehlfokus zu haben! Denkste,
alles TipTop! Einzig ein wenig Zoom vermisse ich. Vorher mit 24-105L und dem Crop 1.6 hatte ich doch etwas mehr Brennweite auch ohne das Tele zu nehmen.

Nun aber doch das schlimmste! Die Verd*"ç% besch"*ç"*ç ISO Einstellung!!
Das Einstellrad und die Knöpfe sind so nah zusammen und drehen sich schon, wenn man sie nur Anschaut :mad: ! Ich hatte mind. 10-15 % Ausschuss, weil ich zu spät gemerkt habe (ok, mein Fehler) dass ich das Scheiss-Einstellrad auf ISO 12800 gedreht habe! So ein Ärger!! Man(n) kann gar nicht so kleine Hände haben, um das Schrott-Einstellrad ohne zu wollen NICHT zu drehen!!

Ich hoffe sehr, dass ich noch lerne vor jedem Foto die ISO zu checken!

Gruss
Mack

Walter Götte
08.11.2014, 17:45
Nun aber doch das schlimmste! Die .... ISO Einstellung!!
Das Einstellrad und die Knöpfe sind so nah zusammen und drehen sich schon, wenn man sie nur Anschaut

Leider passiert mir das sowohl an der G1 X Mark II, als auch an der G12, das ich ungewollt enweder die Wippe vom Rad oder einen der oberen beide Knöpfe drücke. Ist nicht schön, aber man lernt damit zu leben.

Hast Du die ISO-Einstellung auf das hintere Rad gelegt ?
Dann nimm das mal raus. Dann passiert beim Drehen des hinteren Rades nichts. Ich mach viel gebrauch von der Auto-ISO in Verbindung mit dem AV-Belichtungsprogramm.

Ich mag auch auf den vorderen Einstellring am Objektiv nichts drauf legen, weil ich befürchte, das es ebenso zu ungewollten Verstellungen kommt.

Viele Grüße
Walter

homme
19.09.2016, 00:35
Leider habe ich nirgends Angaben zum Abbildungsmassstab in dem Makro-Modus gefunden bei den verschiedenen Brennweiten. Die Fräge wäre dann auch noch welchen Abbildungsmassstab man erreichen kann unter Einsatz einer Nahlinse mit Dioptrien +4.
Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

homme
20.10.2016, 21:10
Hatte die Kamera gekauft. Sie sollte einfach Jobs vorrangig in der Produktfotographie erledigen.

Hier die Hauptkritikpunkte:

-> Touchfunktion nur rudimentär, auf keinen Fall vergleichbar mit aktuellen Kameras wobei Canon bei der Entwicklung der G1X M2 auch geschlafen hat. Nur sehr wenige Funktionen (fast keine) lassen sich per Touchoption wählen/einstellen/ausführen
-> Nahdistanz eine Zumutung
-> Remotefunktionen per Smartphone-App sehr spartanisch, wenig bis keine Einstellmöglichkeiten
-> Keine Gegenlichtblende inklusive
-> Mechanik Klappmonitor umständlich
-> zu schwer, zu klobig

Lange Rede kurzer Sinn: Die Kamera ging zurück