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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Objektiv für Hallensport? Zoom oder Festbrennweite?



Pe
11.09.2014, 14:16
Wer betreibt Fotografie für Hallensport und kann berichten welches Objektiv er benutzt? Ist das Tamron SP A007 24-70 mm F/2.8 VC Di USD Objektiv dafür geeignet? Habe mehrere Berichte gelesen. Zum einem steht da, daß der Fokus sehr schnell ist, andererseits wird die Fokusgeschwindigkeit als zu langsam beurteilt. Was stimmt jetzt?

vobo
11.09.2014, 16:20
Es kommt darauf an welche Kamera Du benutzt.
Bei einer Crop-Kamera sind die üblichen Verdächtigen das 85 / 1.8 USM oder das 100 / 2.0 USM, also beides Festbrennweiten.
Hast Du eine VF-Format Kamera kommen dann auch 2.8er Zooms in Frage.
Da würde ich dann eher zu einem 70-200 / 2.8 USM oder 70-200 / 2.8 IS USM II raten.
Der Grund hierfür liegt an den höher nutzbaren ISOs der VF-Kameras.

Gruß
VoBo

ehemaliger Benutzer
11.09.2014, 16:44
Der AF ist beim Tamron 24-70 sicher schnell genug, aber am KB-Sensor benötigt man mit diesem Brennweitenbereich viel Nähe, am Torkreis oder an der Linie. So gesehen also nur eingeschränkt für Hallensport tauglich.

heinengl
11.09.2014, 17:12
Ich habe beim Hallensport das EF 70-200mm 2.8 IS II am VF. Der von dir genannte Brennweitenbereich wäre mir auch am Crop zu wenig.

Artefakt
11.09.2014, 17:26
Es kommt vermutlich sehr drauf an, wie groß die Halle ist bzw. wie die Entfernung vom Fotografen zu den Sportlern und wie gut die Beleuchtung ist. D.h. von den örtlichen Gegebenheiten hängt es ab, welche Brennweite bzw. welche Lichtstärke sinnvoll ist. Grundsätzlich: Je höhere ISO-Einstellungen eine Kamera verträgt bzw. je lichtstärker eine Optik ist, desto besser. Ist aber wohl bekannt. Ein Zoom ist für Sportarten mit schnellem Ortwechsel schon praktisch.

Ich habe mich spaßhalber mal am Eishockey meines Sohnes versucht und festgestellt, dass ein 4/70-200L IS an der Cropkamera eigentlich noch zu kurz ist und vor allem zu lichtschwach. Es ist ein extrem schneller Sport, auch mit raschen Entfernungswechseln. Einbeinstativ zum Mitziehen (damit wenigstens das Verwackeln meiner Hände mininiert wird) war das Mindeste.

Das 2/100 USM hätte mich mal gereizt. Das Exemplar, das ich im Fachgeschäft getestet habe, war vom AF her sehr unpräzise - mal genau, mal vor, mal nach dem Schärfepunkt. Ist halt schon eine relativ alte Konstruktion aus der Analog-Ära. Da traue ich moderneren Optiken mehr Genauigkeit zu. Canon hat ja gerade an der dringend notwendigen Erneuerung im Fix-Weitwinkel-Bereich gewerkt (es muss auch keine extreme Lichtstärke sein - mit der handelt man sich nur Randunschärfen ein). Im gemäßigten Tele-Bereich würde ich so eine Überarbeitung auch sehr begrüßen (z.B. 1,8/85 IS, 2/135 IS, 2,8/200 IS ... wenn die Arbeit ordentlich gemacht wird an diesen problemlosen Kontruktionen - gern auch ohne "L" :-).

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Pe
11.09.2014, 17:33
Habe eine Canon EOS 60D, also Crop. Bin damit sehr zufrieden und nutze das Canon EF 50mm f/1,4.

Thomas Madel
11.09.2014, 18:21
Ich verwende für Sportfotos in der Halle seit Jahren fast nur das 2,8/70-200 (aktuell das IS II) sowohl an Crop, als auch am Vollformat. Ausschlaggebend dafür ist schlicht und ergreifend die überragende Trefferquote mit diesem Objektiv. Ich habe auch ein 1,2/85 und ein 1,8/85, allerdings ist mir damit die Ausschußquote viel zu hoch. Das 1,8/85 wird von einigen als sehr schnell bezeichnet, die beiden Exemplare welche ich hatte/habe sind es nicht. Das 1,2/85 ist völlig lahm, da es zu große Verstellwege hat und viel zu viel Masse bewegen muss.
Ein 24-70 wäre mir für Actionfotos zu kurz, diesen Brennweitenbereich setze ich für Jubelbilder oder Übersichtsaufnahmen ein.
Handball geht mit 70 mm an Crop, wenn man direkt auf der Torauslinie steht durchaus, für fast alles andere brauche ich mehr Brennweite. Mit der Vollformatkamera setze ich auch in der Halle ein 2,8/300 ein.
Prinzipiell kommt es schon darauf an, welche Sportarten man fotografieren will, ein lichtstarkes Telezoom dürfte aber die mit Abstand flexibelste Lösung sein. Ringen kann man beispielsweise auch mit 70 mm fotografieren, aber dann sollten sich die Ringer tunlichst auf derselben Seite der Matte aufhalten, an der man fotografiert. Mit dem Zoom ist praktisch die ganze Matte abgedeckt. So dürfte es mit den meisten Sportarten sein. Wenn sich die Sportler im idealen Bereich aufhalten, reicht auch die kurze Brennweite, wenn nicht hilft die lange entscheidend weiter, es sei dann man kann/möchte mit starken Ausschnitte leben.

Bluescreen222
11.09.2014, 18:33
Mir geht es ähnlich, allerdings habe ich bisher nur das 70-200 f4, nicht die Version mit Lichtstärke 2.8. Das liefert an der 5D3 eine sehr gute Trefferquote und ist vom Brennweitenbereich her gut.

Gelegentlich spielen "meine" Hockey-Amateure aber in ganz schlecht beleuchteten Hallen. Da muss ich dann das 85mm f 1.8 nehmen. Geht auch, aber die Trefferquote ist niedriger und es gehen per se durch die Festbrennweite viele Situationen verloren.

Gelegentlich habe ich beim Hockey versucht, Torszenen statt vom seitlichen Spielfeldrand aus von einem Standort direkt seitlich neben dem Tor festzuhalten. Da braucht man dann eine kürzere Brennweite. Die Aufnahmen, die man dann erzielt, können aber recht schmerzhaft sein. So ein Hockeyball ist verflixt hart. Der muss nicht mal im Gesicht landen, das Schienbein langt. Deshalb nutze ich diese Standorte nicht mehr so oft ;)

Hermann Klecker
11.09.2014, 20:12
Wer betreibt Fotografie für Hallensport und kann berichten welches Objektiv er benutzt? Ist das Tamron SP A007 24-70 mm F/2.8 VC Di USD Objektiv dafür geeignet? Habe mehrere Berichte gelesen. Zum einem steht da, daß der Fokus sehr schnell ist, andererseits wird die Fokusgeschwindigkeit als zu langsam beurteilt. Was stimmt jetzt?


Für Halma, Sportpistole, Schwimmen, Fingerhakeln, Ringen, Tanzen oder (u.U.) Turnen sollte es ok sein, wenn Du nah genug dran kommst.

Nihao
12.09.2014, 13:34
Wer betreibt Fotografie für Hallensport und kann berichten welches Objektiv er benutzt?

Berichte du doch bitte einmal, welchen Hallensport du konkret meinst. Das ist ja ein weites Feld, bei dem man von 24 bis 300 mm alles brauchen kann.

Pe
12.09.2014, 15:55
Bei unserem Sportveranstaltungen wird Fußball und Handball gespielt. Ich denke das Tamron 24 - 70 eignet sich eher für Handball.

Thomas Madel
12.09.2014, 16:15
Handball kann schon klappen, allerdings sollte die Aktion mehr oder weniger direkt am Kreis stattfinden, der Rückraum ist dann schon wieder zu weit weg.

Fussball ist sicher grenzwertig, da müsstest Du direkt neben das Tor stehen - da könnte es dann durchaus passieren, dass aus dem 2,8/24-70 ein Pancake wird. :D

Pe
12.09.2014, 20:34
Was meinst Du mit Pancake? Zu kurz? Ich glaube mit dem 24-70 Objektiv kann ich nur sehr eingeschränkt beim Fußball fotografieren, wenn Du das damit meinst.

Thomas Madel
12.09.2014, 22:16
Ich meinte, dass Du Dich direkt neben den Tor stehend "im Gefahrenbereich" befindest und Dein 24-70 durch einen strammen Schuss zum Pancake mutieren könnte. :D

Wobei dort nicht nur das Objektiv und die Kamera leiden könnte. Ein Bekannter hat vor (vielen) Jahren erlebt, dass eine neben ihm sitzende, junge Kollegin auf dem Fussballplatz einen Volltreffer auf die Kamera abbekommen hat. Die Kamera (Canon F1) hat überlebt, das Objektiv nicht - die junge Dame wurde von den Sanitätern abgetragen, hatte eine Gehirnerschütterung, das Nasenbein gebrochen und ein riesiges Veilchen.

vobo
13.09.2014, 08:20
Bei unserem Sportveranstaltungen wird Fußball und Handball gespielt. Ich denke das Tamron 24 - 70 eignet sich eher für Handball.

Also mal zum Thema Handball ein paar Eckdaten aus meinen Erfahrungen.

Der beste Standort ist etwa Schnittpunkt Tor-Grundlinie / Kreislinie.
Benötigte Brennweite für Kreisfotos etwa 50-130mm am Crop.
Ich nehme das 100 / 2.0 USM als Kompromiss.
Als Belichtungszeit in etwa 1/800 wählen.
AI-Servo und Serienbild sind selbstverständlich.
Ich benutze den M-Modus und stelle BLZ, Blende und ISO nach kurzem Check per Hand ein (keine Automatik)

Wenn Du nicht gerade die Bundesliga ablichtest, bist Du in normalen Sporthallen bei BLZ 1/800 und Blende 2.8 schnell bei ISO 4000.
Mit einer sehr guten Entrauschungssoftware (z.B. Denoise 5) sind so auch noch gute Fotos mit einer Crop-Kamera möglich, aber es erfordert mehr Aufwand.
Mit einer Festbrennweite und z.B.Blende 2.0 wäre das Ganze bei ISO 2000 möglich.
Mit einer VF-Kamera sieht die Sache bzgl. Rauschen wie vorher schon mal erwähnt natürlich anders aus.

Zurück zu dem Tamron 24-70.

Also für mich wäre es der falsche Brennweitenbereich.
Wenn es unbedingt ein Zoom sein soll, dann ein 70-200 / 2.8 oder evtl. das Sigma 50-150 / 2.8.
Wie oben erläutert bedeutet die 2.8er Blende aber einen erhöhten Bearbeitungsaufwand.
Als Alternative kommen nur lichtstarke Festbrennweiten wie das 85 / 1.8 USM oder das 100 / 2.0 USM in Frage.

Gruß
Voo

Pe
13.09.2014, 12:42
Danke. Will erst meine Erfahrung mit einem 24-70 Objektiv mit f 2,8 sammeln. Das kann ich auch als Allroundobjektiv auf meiner 60D verwenden. Das 70-200 f 2,8 ist mir momentan zu teuer. Vielleicht probiere ich mal das 85mm f 1,8 aus. Das kommt mit 330 Euro, gebraucht sogar 260 Euro, eher hin.