PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thilt-Shift-Objektiv:



Heid Wolfgang
04.12.2014, 09:37
Hallo liebe Fotofreunde.

Hat jemand Erfahrung mit dem Canon 17mm Tilt - Shift Objektiv? Oder kann jemand hier Bilder einstellen, die mit diesem Objektiv gemacht wurden? Würde mich brennend interessieren.

Sg. Wolfgang

michael_alabama
04.12.2014, 11:33
Als Einstimmung: http://www.the-digital-picture.com/Reviews/Canon-TS-E-17mm-f-4-L-Tilt-Shift-Lens-Review.aspx

vg micha

Fischauge
04.12.2014, 12:27
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=544659

LG

Heid Wolfgang
04.12.2014, 21:01
Danke, Micha und Albert für die interessanten Links, Infos und Bilder. Sie waren für mich sehr aufschlussreich.
Sg. Wolfgang

alephnull
04.12.2014, 23:15
Das Objektiv ist perfekt, bis in die Randbereiche knackescharf. Aber die 17mm sind auch schon speziell. Man sollte also einigermaßen genau wissen, wofür es eingesetzt werden soll.

Das TS-E läßt sich auch um die Längsachse drehen und dann nach rechts und links shiften. So kann man 3 Aufnahmen machen und zum Panorama zusammensetzen. Es gibt sich auf diese Weise eine Brennweite von ca. 12mm. Hier ein Beispiel (zum Vergrößern auf den gelben Balken klicken!):

http://www.usbeck.macbay.de/pics5/pfeffer_pano2.jpg

Heid Wolfgang
05.12.2014, 00:24
Sieht echt interessant aus. Diese Optik fasziniert mich. Danke Peter.
Sg. Wolfgang

zuendler
05.12.2014, 09:48
Aber ein Panorama kann ich doch auch ohne zu shiften machen ;)

Heid Wolfgang
05.12.2014, 10:12
Hallo Zuendler.
Klar kannst Du das. Nur brauchst Du bei Aufnahmen wie hier gezeigt, einen Panoramakopf. Und den Notalpunkt musst Du auch einstellen. Mit dem Shift - Objektiv geht es in diesem Fall einfacher.
Sg. Wolfgang

alephnull
05.12.2014, 21:03
Nur brauchst Du bei Aufnahmen wie hier gezeigt, einen Panoramakopf. Und den Notalpunkt musst Du auch einstellen. Mit dem Shift - Objektiv geht es in diesem Fall einfacher.

Genau so ist es. Man kann auch bei diesen "Shift-Panoramen" den Nodalpunkt vernachlässigen. Wenn man 100% exakt sein wollte, müßte man die Kamera auf eine Makroschiene setzen, um jeweils seitlich die Sensorposition zur geshifteten Optik auszugleichen. Aber wie gesagt, kann völlig vernachlässigt werden: Die 3 Aufnahmen fügt Photoshop (Merge) ohne Probleme automatisch zusammen. Am Rand hat man evtl. ein halbes Milimeterchen weißen Überstand, der weggeschnitten wird. Fertig!

Hatte mal alle Bilder zusammengesetzt vom schrittweise im Vollkreis gedrehten und geshifteten Objektiv (jeweils voll mit 12mm Versatz gestiftet, ergibt sich ca. 11mm Brennweite):

Bitte großklicken...
http://www.usbeck.macbay.de/pics3/tse17mm.jpg

Der Flo
05.12.2014, 22:04
ich glaube der Vergleich beim Zusammensetzen stimmt so nicht.
Alephnull bei diesem Beispiel wärst Du auch mit einer normalen Optik und schwenken mit normalen Stativkopf hingekommen - da nichts im Vordergrund angeschnitten ist.
Bei Anschnitten im Vordergrund oder bei engen Interieuraufnahmen bekommst Du auch beim 17TSE Probleme.
Ich meine, mal einen sauteuren Adapter gesehen zu haben, quaise eine Objektivschelle für das 17TSE, da man wenn man das Objektiv mit dem Stativ verbindet, nach dem Shiften wirklich sauber zusammensetzen könnte (da sich dann nur die Senvorebene bewegt).

ehemaliger Benutzer
05.12.2014, 22:38
Das 17 tse ist mein bevorzugtes Objektiv für Architektur. Ich kann es auf jedenfall empfehlen.

Hier ein Muster in ganz gross.

http://welling.ch/b/2.jpg

Gruss Ralph

cansoni
06.12.2014, 13:19
Genau so ist es. Man kann auch bei diesen "Shift-Panoramen" den Nodalpunkt vernachlässigen. Wenn man 100% exakt sein wollte, müßte man die Kamera auf eine Makroschiene setzen, um jeweils seitlich die Sensorposition zur geshifteten Optik auszugleichen. Aber wie gesagt, kann völlig vernachlässigt werden: Die 3 Aufnahmen fügt Photoshop (Merge) ohne Probleme automatisch zusammen. Am Rand hat man evtl. ein halbes Milimeterchen weißen Überstand, der weggeschnitten wird. Fertig!

Hatte mal alle Bilder zusammengesetzt vom schrittweise im Vollkreis gedrehten und geshifteten Objektiv (jeweils voll mit 12mm Versatz gestiftet, ergibt sich ca. 11mm Brennweite):

Bitte großklicken... >>>>Beispielbild<<<<


Die Proportionen sind aber völlig daneben ... siehe die Autos unten...

Solche Verzerrungen kenne ich beim klassischen Hochkant-Pano mit 24mm Brennweite mit Sicherheit nicht.

alephnull
06.12.2014, 15:16
Also, zunächst mal gibt es auch beim Pano mit einem Pano-Kopf/Nodalpunktadapter Verzerrungen in den Randbereichen, erst recht wenn man das Bild "plan" zieht, d.h. die vertikalen und horizontalen Linien begradigt und es nicht bei den "Rundlingen" belässt, die bei jedem solchen Panorma entstehen.

Aber ich will mich nicht über den Begriff "Panorma" hier streiten. Warten wir ab bis das angekündigte 11-24mm kommt und schauen wir uns dann mal die Randbereichen bei 11mm an - die werden unter Garantie genauso verzerrt sein (NACH dem Geradestellen, was ja beim Shiften gleich mit passiert!!), jedoch unsauberer und unschärfer wie wenn ich jetzt mit dem TS-E 17 ein 11mm-Bild zusammensetze.

Man darf hier einfach nicht Äpfel mit Birnen vergleichen: Die Eigenheit beim Shiften ist eben, dass ich von vornherein exakt senkrechte Linien bekomme. Entsprechend gezerrt oder gestaucht werden die Objkete in den extremem Randbereichen. Wer das nicht will und mehr die Biegungen und Zerrungen am Rand von normalen Weitwinkelobjektiven mag oder sich die Arbeit erst am Rechner machen will (mit allen Einschränkung), der kann das Geld für ein TS-E stecken lassen.

ehemaliger Benutzer
06.12.2014, 21:14
Die Eigenheit beim Shiften ist eben, dass ich von vornherein exakt senkrechte Linien bekomme.

Genau so ist es, siehe mein Beispiel im Beitrag oben. Nach unten und nach oben geshiftet und nur zusammengefügt. Keine weitere Bearbeitung.

Sebastian Giebel
07.12.2014, 11:03
Und was bringt das Tilten?

Der Flo
07.12.2014, 15:13
Das Tilten ist für eine spezielle Schärfe- und Unschärfesetzung gut.
Benutzt wird es manchmal
-für sehr kreative Unschärfen bei Lanschaften (soll wie Modelleisenbahnlandschaft aussehen)
- bei längeren Optiken im Stillife-Bereich, um die Schärfentiefe einzugrenzen oder auch zu erhöhen.
Ich schätze, die meisten Nutzer der 17er und 24er TSE-s tilten nicht.

Walter Götte
07.12.2014, 15:38
Das Tilten ist für eine spezielle Schärfe- und Unschärfesetzung gut.
Korrekt.
Einfach mal nach "Scheimpflug-Regel" googeln.

http://www.alpa.ch/dms/products/tools/alpa-tilt-paper/ALPA_Tilt-201206_D.pdf

Viele Grüße
Walter

Heid Wolfgang
07.12.2014, 17:49
Und was bringt das Tilten?

Zum Beispiel in der Porträtfotografie. Wenn ich drei Models in einer Reihe fotografiere, kann ich durch das Thilten auf ein Model scharf stellen. Die anderen Models sind dann im Unschärfenbereich.
Gr. Wolfgang

TMC
08.12.2014, 14:56
Das Tilten ist für eine spezielle Schärfe- und Unschärfesetzung gut.
Benutzt wird es manchmal
-für sehr kreative Unschärfen bei Lanschaften (soll wie Modelleisenbahnlandschaft aussehen)
- bei längeren Optiken im Stillife-Bereich, um die Schärfentiefe einzugrenzen oder auch zu erhöhen.
Ich schätze, die meisten Nutzer der 17er und 24er TSE-s tilten nicht.

Ich selbst nutze das 24er TSE seit ziemlich genau einem Jahr mit stetig wachsender Begeisterung sowohl in der Architekturfotografie (hauptsächlich Shift, manchmal auch Tilt), als auch in der Landschaftsfotografie (hauptsächlich Tilt). Ich kann natürlich nicht für andere Nutzer sprechen, aber bei einem Preis von derzeit ca. 1800 € habe ich schon überlegt und abgewägt, ob sich die Anschaffung für mich lohnt. Eine wesentliche Funktion der Linse brach liegen zu lassen, kam daher nicht in Frage. Seit ich neben meinem naturfotografischen Schwerpunkt auch bei Lost Places aktiv bin, habe ich mir den zugegebenermaßen Luxus dieses Objektivs gegönnt, weil ich eben jetzt alle wesentlichen Funktionen nutze.
Das Schöne beim Tilten in der Landschaftsfotografie ist vor allem, dass man die Schärfeebene quasi frei platzieren kann und damit bei offener oder nur gering geschlossener Blende bereits eine scheinbar große "Tiefenschärfe" erzielt, obwohl ja "nur" die Schärfenebene gekippt wurde. Der bereits angesprochene Miniatureffekt bei extremem Tilt ist mal ganz nett, aber wird bei übermäßiger Anwendung meines Erachtens auch schnell langweilig.

Grus Grus

Thomas Pöschmann
14.12.2014, 22:23
Die Proportionen sind aber völlig daneben ... siehe die Autos unten...

Solche Verzerrungen kenne ich beim klassischen Hochkant-Pano mit 24mm Brennweite mit Sicherheit nicht.

Das stimmt, das 17er hat einen wesentlich grösseren Bildwinkel als das 24er. An den Rändern "zerrt" es recht stark.