Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1Dx-Story zu Horrorsturz Ondrej Bank
Nachdem er den Sturz gut überstanden hat, kann man das posten. Ein Fotograf der österreichischen Bildagentur Gepa hat beeindruckende Aufnahmen vom Horrorsturz von Ondrej Bank in Beaver Creek gemacht. Hat man vielleicht in Deutschland nicht so gesehen.
Aus Urheberrechtsgründen kann man nur einen Link posten von einem Bild
http://www.news.at/a/ski-wm-bank-sturz-glimpflich-ueberstanden
Ein Freund von mir hatte Kontakt mit dem Fotografen Christian Walgram und hat ihn befragt, mit welchem Setting er die Aufnahmen gemacht hat. Ist sicher interessant für 1Dx-User, die Sport fotografieren.
Seine Antwort:
"Fotografiert habe ich den Sturz mit der 1DX von Canon und dem 800mm/5.6 von Canon. In dem Fall habe ich mit der sogenannten vielseitigen Mehrzweckeinstellung fotografiert und die 9 Fokusfelder im oberen Drittel des Bildes verwendet. Grundsaetzlich verwende ich bei Skirennen meistens diese AF-Einstellungen, da ich damit bis dato sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Insgesamt hab ich von dem Sturz 27 Bilder gemacht, wovon bis auf 6 alle scharf sind. Die ersten Bilder habe ich unmittelbar nach dem Sturz mit Hilfe des WFT von Canon direkt von meiner Kamera verschickt. Waehrend Ondrej Bank im Zielraum noch erstversorgt wurde waren die ersten Bilder vom Sturz verfuegbar."
photoproject
13.02.2015, 09:09
Waehrend Ondrej Bank im Zielraum noch erstversorgt wurde waren die ersten Bilder vom Sturz verfuegbar."
Unglaublich wichtig!
Da war jetzt die Frage nach dem Setting wichtiger als die Frage nach dem Wohlbefinden von Ondrej Bank.
Ausserdem...6 von 27 Bilder waren nicht scharf. Bedienerfehler oder taugt die 1DX nix?
Aber das wird dem Ondrej herzlich wurscht sein.
marcus2388
13.02.2015, 09:53
Da war jetzt die Frage nach dem Setting wichtiger als die Frage nach dem Wohlbefinden von Ondrej Bank.
Warum sollte das Wohlbefinden hier nun von Interesse sein?
Der einzige Grund weswegen solche Veranstaltungen sich einer so umfassenden Beliebtheit erfreuen ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es jemanden so zerbretzelt wie Ondrej Bank.
Das ist jetzt auch kein Geheimnis, dass diese Art von Unfällen möglich ist - die partizipierenden Leistungssportler wissen, worauf sie sich da freiwillig einlassen.
Ohne jetzt allzu harsch wirken zu wollen, aber wenn sich jemand freiwillig einem solchen Risiko aussetzt ("nur um als schnellster den Berg runterzukommen"), dann seh ich da keinen Grund, sich großartig mit seinem Wohlbefinden auseinanderzusetzen. Auf den vielen Reisefotografischen Darstellungen von Armut und dritter Welt thematisiert in diesem Forum ja auch niemand die 4000 tagtäglichen Todesfälle unterernährter Kleinkinder.
Zur 1DX: das mit dem WFT ist der springende Punkt. Ich glaube dass das sofortige Hochladen der Bilder hier dafür gesorgt hat, dass nicht einfach Einzelbilder aus dem Videofeed der unzähligen TV-Teams genutzt wurden (was ja eigentlich naheliegend ist und die generelle Berechtigung von Fotografen bei solchen Events immer mehr in Frage stellt).
FotoKnobi
13.02.2015, 10:53
wohin hat es der WFT verschickt?
Henry (15)
13.02.2015, 11:53
Da hatte der Bursche ja richtig Glück, dass er mit ner 1Dx fotografiert wurde.
Man stelle sich vor wie schlimm der Sturz mit ner Nikon oder den falschen Einstellungen geworden wäre.
Das hätte man glatt wiederholen müssen.
ehemaliger Benutzer
13.02.2015, 12:30
Bilder von schweren Unfällen sind immer eine "tolle Werbung" für den jeweiligen Sport und für die Sportfotografie. :o
Einige zieht es besonders an, andere wiederum finden es abstoßend.
Bilder vom Verletzten und der Erstversorgung dann noch abzulichten (was hier jetzt nicht der Fall ist), fällt neuerdings strafrechtlich in den neuen § betreffend "hilflose Menschen".
Dirk Wächter
13.02.2015, 12:46
...Der einzige Grund weswegen solche Veranstaltungen sich einer so umfassenden Beliebtheit erfreuen ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es jemanden so zerbretzelt wie Ondrej Bank...
Du haust dein Urteil ja ganz schön pauschal allen um die Ohren, auch denen (mich eingeschlossen), die selber gern Ski fahren und DESWEGEN gern Ski Alpin auch im Fernsehen schauen. Ich habe das Rennen live im ZDF mitverfolgt und war natürlich vollkommen geschockt, als es Bank da ausgehoben hat. Das hat mir sehr sehr leid getan und ich kann mich an kein einziges Gefühl erinnern, dass ich vorher gehabt hätte wonach es mir nach Stürzen der Athleten lechzte. Ja, es stimmt, dass sich die Fahrer freiwillig einem hohen Risiko aussetzen. Das tun im Übrigen alle Sportler, die Rennen fahren oder gefährliche Sachen machen.
Dass wir jetzt hier auf "dem Rücken" Ondrej Banks eine 1DX-Story auffalten, kann man durchaus mit geteilten Meinungen sehen. Dass es Reaktionen bezgl. der Rücksichtnahme auf den Sportler und den Unfall als solchen geben würde, war auch klar. So 'n kleines Geschmäckle bleibt dabei, egal ob es Bank inzwischen wieder gut geht.
marcus2388
13.02.2015, 14:03
Du haust dein Urteil ja ganz schön pauschal allen um die Ohren, auch denen (mich eingeschlossen), die selber gern Ski fahren und DESWEGEN gern Ski Alpin auch im Fernsehen schauen.
Stimmt, das war von mir schon ziemlich zugespitzt ausgedrückt - für jemanden mit echter Wintersportbegeisterung (wie dir) vermutlich an der Grenze zur Polemik.
Allerdings ändert das eben nichts daran, dass die Strecken nicht sicherer, sondern seit Jahrzehnten immer gefährlicher werden - wozu? Es liegt auch an jedem Sportler selbst, welches Risiko er investiert - ich garantiere jedem - ich würd' die Strecke in ner Stunde runterlaufen, eh ich mich auf Highspeed gezüchteten Skiern haarknapp im Grenzbereich bewege.
Das es etliche andere alpine Wintersportwettkämpfe gibt, die sich prinzipiell nur durch ihren Schwierigkeitsgrad (und damit dem notwendigen sportlichen Niveau und der entsprechenden Unfallwahrscheinlichkeit) unterscheiden, zeigt - anhand der deutlich geringeren Medienpräsenz - dass eben ein doch ganz anderes öffentliches Interesse vorliegt.
Ich zieh hier persönlich eine Parallele zum Motorsport: Je mehr mein Interesse an Autos gewachsen ist, desto weniger habe ich mich für die Formel 1 interessiert; Für den Nervenkitzel sorgt dort nur, dass jemand mit 300km/h in eine Wand fahren kann. Wenn man das dann perverser zugespitzt haben möchte, kann man einen Blick auf Nascar in den USA werfen.
Mag sein, dass das unzulässige Vergleiche sind, die vielleicht nur aus zufällig korrelierenden Effekten von mir gezogen sind - aber ich seh die Massen-Begeisterung für Extremsport nur im Annähern (und Unfall-trächtigen Überschreiten) an die Grenzbereiche.
Aus dem Grund, und weil es sich hier um ein selbst gewähltes (sowie gut honoriertes) Schicksal handelt, finde ich es nicht nötig, hier nun Kondolenzbekundungen zu sammeln.
Das Thema der Medienverwertungspraxis ist dagegen schon sehr spannend.
Fragen:
- gibt es an den Strecken flächendeckendes WLAN? Oder ist der WFT LTE-fähig oder "koppelbar" mit einem Stick?? Bzw. "wie" schickt man die Pics da gleich an die Agentur, also die technische Umsetzung?
Bilder vom Verletzten und der Erstversorgung dann noch abzulichten (was hier jetzt nicht der Fall ist), fällt neuerdings strafrechtlich in den neuen § betreffend "hilflose Menschen".
Bitte um eine Erklärung, welcher neue "§"??
Pescador
13.02.2015, 18:16
wohin hat es der WFT verschickt?
Na der WFT schickt es an den Laptop der neben dem Fotograf liegt ;) .
Und der Laptop schickt es per E-Mail/Internet(vllt mit internet usb stick) an die Redaktion oder wohin man auch immer will.
So würde ich mir das erklären.
Gruß Florian
marcus2388
13.02.2015, 18:48
Fragen:
- gibt es an den Strecken flächendeckendes WLAN? Oder ist der WFT LTE-fähig oder "koppelbar" mit einem Stick?? Bzw. "wie" schickt man die Pics da gleich an die Agentur, also die technische Umsetzung?
Die meisten Smartphones können ein Wlan-Netzwerk hosten. In dem Wlan Netzwerk gibts dann entsprechend Zugang zum Internet (Smartphone kann ja als Modem agieren).
Soweit ich das im Hinterkopf habe, kann man in dem WFT Modul einstellen, dass es die Bilder direkt auf einen FTP Server speichern soll, sofern es sich in einem Wlan mit Internetverbindung befindet.
Ist also gar nicht mal so ein großer Aufwand.
Achso, ich dachte der WFT könnte das im besten Fall "selbst" ohne Laptop oder Ad-Hoc-WLAN.
Kennt jemand den besagten §?
Hi,
ich habe eben echt kurz gestutzt, denn ich konnte mich in mehreren Postings wiederfinden, die total gegensätzlich waren. Bin ich shizophren?
Natürlich stellt sich die Frage nach Pietät und Angemessenheit, natürlich kann man kritisch den Kopf wiegen, ob die Bilder "on air" tatsächlich das Wichtigste sind, wenn der Betroffene noch ärztlich vor Ort akut betreut wird und dem Urheber im Grunde gar nicht klar ist, was daraus noch wird.
Andererseits - klar, wir reden über Renn -und Actionsport. Sowohl beim Skirennen dieser Art als auch in der Formel I gehören spektakuläre Unfälle zum Rennen dazu. Sie sind das Salz in der Suppe und insgeheim bewundern wir die Athleten für den Mut, den wir nie aufbringen würden (also ich nicht). Dass das irgendwann mal schief geht, gehört dazu und ist von den Sportlern glasklar akzeptiertes, in Kauf genommenes Risiko.
Insofern gehören Bilder solcher Unfälle, auch spektakuläre Bilder zum Sport untrennbar dazu. Und damit gehört auch der Wettlauf, wessen Bild als erstes über die Agenturen geht, ebenfalls dazu. Ganz genauso wie bei den Sportlern, wo es auch darum geht, wer der Schnellste und somit Erste im Ziel ist.
Brot und Spiele.
Betroffen gemacht hat mich der Vergleich mit der III. Welt - denn wenn man mal kurz innehält und über die Zeilen des Verfassers nachdenkt, so hat er leider Recht. Wir haben schon ein seltsames Wertegefüge manchmal...
Gruß
Rudi
ghettodog
16.02.2015, 14:57
Ich würde auch "draufhalten". Nicht um pietätlos zu sein.
Hätte ich die Alternative Helfen oder Fotografieren würde ich sofort helfen.
Dies nicht zu tun und stattdessen eiskalt weiter zu fotografieren wäre zu ächten. Aber wenn man nicht helfen kann, dann können Bilder hinterher von großem Wert sein. So oder so. Und es lindert die Schmerzen des Opfers nicht, wenn man es unterlässt.
Was - aus meiner Sicht - völlig daneben ist: Gesichter der Angehörigen in Momenten von Schock oder Trauer. Das gab es alles schon und da hört es auf.
Ich habe ziemlich viele und heftige Stürze im Reitsport fotografiert und hinterher nicht verwendet, auch in Rücksprache mit den Opfern.
Aber die erste Handlung ist immer weiter Fotografieren, selbst wenn ein Flugzeug abstürzt.
Die 1DX hat einen LAN Anschluss damit klinken sich die Photografen bei den HotSpots ins Netz ein, dürfe bei solchen Wettbewerben auch üblich sein. Die Bilder sind dann nach 30s online verfügbar.
http://gizmodo.com/the-inside-story-of-how-olympic-photographers-capture-s-1521746623
Skydive Adventure
18.02.2015, 07:23
Anhand dieses Posts ist eindeutig der unterschied zwischen des Amateurs und des Profis zu erkennen und herauszulesen.
Die Berufung zu fotografieren, um zu produzieren und zu informieren vs. Hobby.
ehemaliger Benutzer
18.02.2015, 09:13
Die Berufung zu fotografieren, um zu produzieren und zu informieren vs. Hobby.
Du hast das Wort "verkaufen" vergessen. Was an wichtiger Information ginge der Welt verloren, würde über einen solchen Sturz nur verbal informiert...?
ehemaliger Benutzer
18.02.2015, 09:47
Fragen:
Bitte um eine Erklärung, welcher neue "§"??
Die aktuellen Änderungen bzw. Präzisierungen des Strafgesetzbuches mit Wirkung ab 27.1.2015 (eigentlich zur Umsetzung der EU-Vorgaben hinsichtlich Sexualstrafrecht) haben einige Verschärfungen in der Praxis auch im Bereich ohne Nacktheit mit sich gebracht.
In diesem Fall geht es um § 201a, Zurschaustellung hilfloser Personen, was mit hoher Sicherheit auch auf schwer verletzte Personen zutrifft.
Du hast das Wort "verkaufen" vergessen. Was an wichtiger Information ginge der Welt verloren, würde über einen solchen Sturz nur verbal informiert...?
Das Argument greift aber zu kurz. Mit Worten kann man noch weitaus schlimmere Dinge anstellen als mit einem per Teleobjektiv aufgenommenen Foto.
Es kommt immer sehr auf die Verantwortung derer an, die etwas veröffentlichen. Ob per Text, Bild, Film oder Radio (siehe Ruanda 2004!).
Der Pressefotograf hat zunächst die Aufgabe, Bilder zu produzieren und an die Redaktion/Agentur zu geben.
Das in dem verlinkten Beitrag gezeigte Bild ist spektakulär, aber nicht verwerflich.
Mehr gestört hat mich da schon die TV-Nahaufnahme eines bis zum Knochen aufgeschnittenen Beins in der Berichterstattung von der Ski-WM in ZDF oder ARD.
Skydive Adventure
18.02.2015, 11:13
Das Argument greift aber zu kurz. Mit Worten kann man noch weitaus schlimmere Dinge anstellen als mit einem per Teleobjektiv aufgenommenen Foto.
Es kommt immer sehr auf die Verantwortung derer an, die etwas veröffentlichen. Ob per Text, Bild, Film oder Radio (siehe Ruanda 2004!).
Der Pressefotograf hat zunächst die Aufgabe, Bilder zu produzieren und an die Redaktion/Agentur zu geben.
Das in dem verlinkten Beitrag gezeigte Bild ist spektakulär, aber nicht verwerflich.
Mehr gestört hat mich da schon die TV-Nahaufnahme eines bis zum Knochen aufgeschnittenen Beins in der Berichterstattung von der Ski-WM in ZDF oder ARD.
Vollkommen richtig!
Dann muss man aber auch noch unterscheiden zwischen Fotograf und Journalist!
Was das Thema Ruanda angeht, da bin ich was die Informationen angeht sehr nah dran, meine Ex Freundin kommt daher und ein Arbeitskollege ist dort als belgischer Blauhelmsoldat vor Ort gewesen. Er durfte partout nicht eingreifen und musste mit ansehen, wie kleine Kinder mit Macheten abgeschlachtet wurden.
Ohne die Fotografen wäre die Welt gar nicht erst auf die Grausamkeiten aufmerksam geworden! Und by the way es war 1994 und dauerte 100 Tage!
In vielen anderen Ländern wäre wohl früher eingreifen worden.....
ehemaliger Benutzer
18.02.2015, 11:18
@Nihao: Ich stimme Dir insbesondere auch bzgl. der Macht der Worte zu, mag es nur nicht, wenn manche Pressefotografen und Journalisten so tun, es ginge es ihnen ausschließlich darum, Menschen mit Informationen zu versorgen und nur in zweiter Linie ums Geldverdienen.
Natürlich hofft jeder Fotograf, dass sein (spektakuläres) Foto auch veröffentlicht wird und natürlich liegt es in der Verantwortung des Chefredakteurs, darüber zu entscheiden.
Man glaubt doch der Telekom auch nicht, dass sie ihre Netze vor allem deshalb betreibt, um Menschen miteinander zu verbinden. ;)
@Nihao: Ich stimme Dir insbesondere auch bzgl. der Macht der Worte zu, mag es nur nicht, wenn manche Pressefotografen und Journalisten so tun, es ginge es ihnen ausschließlich darum, Menschen mit Informationen zu versorgen und nur in zweiter Linie ums Geldverdienen.
Natürlich hofft jeder Fotograf, dass sein (spektakuläres) Foto auch veröffentlicht wird und natürlich liegt es in der Verantwortung des Chefredakteurs, darüber zu entscheiden.
klar, Pressearbeit/Journalismus ist in erster Linie ein Job, hoffentlich mit professioneller Verantwortung.
Ruanda war 1994, stimmt natürlich :o. Ob es wohl damals soweit gekommen wäre, wenn schneller mehr Bilder aus Afrika per Internet nach außen gedrungen wären? Ich fürchte, es hätte an dem Unbegreiflichen nicht viel geändert.
Die Welt war informiert, immerhin betreibt die Deutsche Welle bei Kigali (derzeit noch) eine internationale Sendestation.
Henry (15)
20.02.2015, 17:16
In diesem Fall geht es um § 201a, Zurschaustellung hilfloser Personen
Dann wird man wohl auch keine Politiker mehr fotografieren dürfen :D
Gruß Henry
Die aktuellen Änderungen bzw. Präzisierungen des Strafgesetzbuches mit Wirkung ab 27.1.2015 (eigentlich zur Umsetzung der EU-Vorgaben hinsichtlich Sexualstrafrecht) haben einige Verschärfungen in der Praxis auch im Bereich ohne Nacktheit mit sich gebracht.
In diesem Fall geht es um § 201a, Zurschaustellung hilfloser Personen, was mit hoher Sicherheit auch auf schwer verletzte Personen zutrifft.
Danke, den § finde ich an und für sich gut - nur "leider" wird er durch Absatz 4 wieder teilweise aufgehoben, oder (bin kein Jurist!)??
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet, unbefugt eine Bildaufnahme herstellt oder überträgt und dadurch den höchstpersönlichen Lebensbereich der abgebildeten Person verletzt,
2. eine Bildaufnahme, die die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt, unbefugt herstellt oder überträgt und dadurch den höchstpersönlichen Lebensbereich der abgebildeten Person verletzt,
3. eine durch eine Tat nach den Nummern 1 oder 2 hergestellte Bildaufnahme gebraucht oder einer dritten Person zugänglich macht oder
4. eine befugt hergestellte Bildaufnahme der in den Nummern 1 oder 2 bezeichneten Art wissentlich unbefugt einer dritten Person zugänglich macht und dadurch den höchstpersönlichen Lebensbereich der abgebildeten Person verletzt.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt von einer anderen Person eine Bildaufnahme, die geeignet ist, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden, einer dritten Person zugänglich macht.
(3) Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine Bildaufnahme, die die Nacktheit einer anderen Person unter achtzehn Jahren zum Gegenstand hat,
1. herstellt oder anbietet, um sie einer dritten Person gegen Entgelt zu verschaffen, oder
2. sich oder einer dritten Person gegen Entgelt verschafft.
(4) Absatz 1 Nummer 2, auch in Verbindung mit Absatz 1 Nummer 3 oder Nummer 4, Absatz 2 und 3 gelten nicht für Handlungen, die in Wahrnehmung überwiegender berechtigter Interessen erfolgen, namentlich der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dienen.
(5) Die Bildträger sowie Bildaufnahmegeräte oder andere technische Mittel, die der Täter oder Teilnehmer verwendet hat, können eingezogen werden. § 74a ist anzuwenden.
Denn darauf kann sich ja jeder pietätloser Paparazzo berufen -> "Zeitgeschehen" :confused: Auch die Sache mit der Nacktheit, muss ja "nur" als Kunst deklariert werden und schon ist es erlaubt. Irgendwie wird der § durch Absatz 4 sehr(!) schwammig :rolleyes:
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.