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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : G1X Mark II schlägt 40D und 50D ?



Hermainski
25.08.2015, 15:52
Hallo zusammen,


dies ist mein erster Beitrag, daher eine kurze Vorstellung : Ich lebe in Hamburg, bin knackige 50 Jahre alt und fotografiere begeistert seit 35 Jahren, allerdings in wechselnder Intensität. Meine Gerätschaften sollten unten zu lesen sein. Ich habe gerade meine Powershot G12 (DIE Kamera vor ein paar Jahren) gegen die G1X Mark II getauscht und bin von den Ergebnissen sehr beeindruckt - der fast APS-C große Sensor bringt's wohl wirklich. Im direkten Vergleich mit Aufnahmen mit meinen 40D/50D würde ich sogar sagen, die Bilder sind

1) schärfer
2) lebendiger
3) farbiger

Es bleibt aber natürlich das Problem der mangelnden Bildgestaltung wie im Sucher einer DSLR und so möchte ich gern auch im DSLR Bereich an die Qualität herankommen - schon aus Geschwindigkeitsgründen. Selbst mit meinem 70-200 L Serie sind die Bilder nicht ganz so gut wie mit der kompakten. Nun die Fragen :

- Sind meine 40D/50D Kameras so out of date mit ihren Sensoren / Elektronik
- Taugen meine Objektive nichts ?
- Ist die G1X Mark II einfach nur eine preiswerte, perfekte Kombination von Objektiv und Sensor/Elektronik, die im DSLR Bereich ein zigfaches kostet ?
- Oder bin ich ein Opfer von schöngerechneten JPG Bildern aus der kompakten (Ich arbeite eigentlich nur mit JPG in bester Stufe - RAW Bearbeitung war mir immer zu viel Aufwand)

Wäre halt die Frage, ob ich mal eine 6D anvisieren muss, obwohl ich früher immer der Meinung war, dass das Geld besser im Objektiv als im Body angelegt ist. Das Kit Objektiv muss wohl auf jeden Fall weg...

40D, 50D, Speedlite 420, G1X Mark II, 70-200 L 4,0
EF-S 17-85 Kit, Sigma 50 mm Makro, EF-S 10-18

ehemaliger Benutzer
25.08.2015, 15:57
- Oder bin ich ein Opfer von schöngerechneten JPG Bildern aus der kompakten (Ich arbeite eigentlich nur mit JPG in bester Stufe - RAW Bearbeitung war mir immer zu viel Aufwand)

Dann wird es jetzt Zeit, sich mit der RAW-Entwicklung zu beschäftigen ;)

Harry

kratti
25.08.2015, 21:46
1) schärfer
2) lebendiger
3) farbiger

Hört sich sehr nach knackig optimiertem jpg an. Vergleiche doch mal identisch prozessierte RAW Dateien miteinander, dann weißt du mehr.
Ich selbst hatte bisher immer das Gefühl, die Bilder einer günstigen Kamera von denen einer teuren unterscheiden zu können - die JPEGs der günstigen waren überschärft und der Kontrast zu hoch...

Also, RAW!

caprinz
25.08.2015, 21:53
Hallo,
deine Erkenntnisse verwundern mich nicht.
In der Pauerschott werkelt der Sensor der 60D oder sogar 70D,das Objektiv ist daran optimal angepasst.
Mit einem Kitobjektiv wie 17-85mm oder auch das neuere 15-85mm kommst du da nicht heran.
Auch nicht,wenn die Kollegen zuvor schreiben RAW Aufnahmen zu machen.Das kann man mit der Pauerschott auch.
Übrigens gibt es optional einen Aufstecksucher.
Ich würde die G1X als Immerdabeikamera benutzen und die DSLR mit lichtstarkem Tele und Festbrennweiten bestücken.

vg carsten

werner.bennek
25.08.2015, 22:10
Was können neue Sensoren besser als Alte?
Mehr Auflösung und oder mehr Lichtempfindlichkeit und ggf. weniger Rauschen?
Hat sich bei Canon der Dynamikumfang in den letzten paar Jahren so dramatisch verändert oder ist die Farbtiefe im RAW auf 16bit gestiegen ?
Wer die Möglichkeiten des Sensors voll ausnutzen möchte, sollte sich mit RAW´s und deren Nachbearbeitung befassen. Da bin ich ganz bei Harry und kratti.

Werner

caprinz
25.08.2015, 22:20
Hallo,

ich fotografiere gewerblich,habe 3 Jahre die 40D im Einsatz gehabt und diese anschließend durch die G1X (Version1 )ersetzt.
In der Pauerschott werkelt genau die gleiche Sensortechnik,wie in den Klapperspiegelgehäusen.
RAW hin oder her,ich kann doch mit beiden Kameras.
Auf der Canon Homepage wird die PS als Profi Kompaktkamera beworben,und sie ist ja auch nicht gerade billig.
Ich darf mal bei Canon abschreiben und zitieren:

"Die PowerShot G1 X Mark II ist das Flaggschiff der Serie und bietet einen großen 1,5-Zoll-Typ Sensor sowie ein exzellentes, lichtstarkes Zoomobjektiv für hochwertige Ergebnisse, die mit denen einer DSLR vergleichbar sind. "

Da wird nicht zuviel versprochen.

vg carsten

Hermainski
26.08.2015, 08:35
Tja, erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge ohne viel Besserwisserei, die einem als Forumseinsteiger in manch anderen Foren entgegenschlägt...Die Quintessenz der Antworten bestätigt meine Vermutungen weitestgehend :

1) Die G1X ist eine sehr ordentliche Kamera, vor allem werde ich sie wirklich immer dabei haben können. Meist bleibt die schwere Tasche mit dem großen Besteck aus Gewichts- und Platzgründen nämlich zuhause. Vielleicht werde ich mir wirklich einmal den Sucher dazu gönnen. Obwohl die Auslöseverzögerung natürlich immer noch bleibt.

2) Von dem einen oder anderen Objektiv werde ich mich trennen. Wenn schon Gewicht schleppen, dann bitte nur für erstklassige Ergebnisse. Da werden dann wohl auch wieder Festbrennweiten dabei sein. Man muss sich halt wieder umgewöhnen und den einen oder anderen Schritt nach vorne oder hinten gehen, aber das ging ja früher auch. Und das geht auch heute noch, wenn man nur sein iphone 6 dabei hat

3) Habe mir gestern Lightroom besorgt und erste Ergebnisse erzielt. Ist noch ein weiter Weg, aber es war tatsächlich mitunter ganz eindrucksvoll, wenn auf einmal Wolken am Himmel auftauchten, die im jpg nicht da waren. Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass schon die Rohdaten möglichst gut sein sollten und nicht per Photoshop jeder Mist hochgepeppt werden sollte. Andererseits gehört die digitale Dunkelkammer nun wohl wirklich dazu, um das Medium bestmöglich auszunutzen wie schon früher die analoge Dunkelkammer mit diversen Papiersorten, Abwedeln etc

Werde hier am Ball bleiben !

Artefakt
26.08.2015, 20:20
Vielleicht noch ein paar Ergänzungen:

Ich hatte (vor der 7D) die 40D. Und ich hatte bis vor kurzem die G1X II.

In Sachen Schärfe: Das 4/70-200L hat eine ordentliche Bildqualität, hat aber nicht die überragende Schärfe wie die Version 4,0 mit IS bzw. die neuen 2,8er Versionen. Und die G1X II überschärft (nur im JPG relevant!). Man kann die interne Schärfung gar nicht so viel zurückdrehen, dass man nicht um dunkle Zweige (als Beispiel) helle Konturen sieht. Eigentlich sollte man erst schärfen (also im Photoshop die Unschärfe-Maske verwenden), wenn man weiß, wie groß das Bild werden und in welcher Auflösung es ausgegeben werden soll.

In Sachen Farbigkeit: Die 40D hat doch schon einige Jahre auf dem Buckel, was die Signalverarbeitung betrifft. Sie hatte doch belichtungsmäßig ihre Schwächen, auch die Farben waren oft nicht so ganz realitätsnah. (Alles immer auf JPG bezogen). Die G1X II macht wunderbar abgestufte JPG-Aufnahmen mit tollen Farben und Zwischentönen, einfach eine sympatische Gesamtanmutung, sogar noch ein wenig besser als meine 7D. Allerdings macht sie für eine "nur" 12-Mio.-Pixel-Kamera überdurchschnittlich große JPGs, was die Datenmenge angeht. Die sind im Schnitt größer als von meiner 7D (mit 18 Mio. Pixeln). Tonwertreichtum verursacht offensichtlich Datenmengen ...

Zum Thema Sucher: Der fehlt an der G1X II massiv, vielleicht besonders für einen Spiegelreflex-Nutzer. Im spiegelnden Display kann man keine Aufnahme ordentlich komponieren oder kontrollieren, ob alles drauf ist ... Mir kommt vor, dass früher diese Rückseiten-Displays vielleicht weniger brilliant waren, dafür haben sie nicht so störend gespiegelt ... Und: Ein elektronischer Sucher ist zwar besser als gar keiner, aber es ist weit weg von einem echten Spiegelreflex-Sucher - es ist ein kleines Fernsehbild, welches nicht so wirklich ein Gefühl für die Aufnahme wie ein echter Sucher bietet! Und die Kleinigkeit von 260 Euro für so ein Aufsteckding, welches die Kompaktheit der schön kleinen Kamera wieder zunichte macht, ist ein wenig unverschämt ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

Hermainski
26.08.2015, 22:24
Tja, in der Tat hat die 40D nun schon einige Jährchen auf dem Buckel. Mal schauen, wie sie sich so mit konstant raw schlägt. Vielleicht geht sie auch demnächst als Übungsgerät an meine Tochter. Zum Lernen wird sie absolut ausreichend sein. Und wenn sie dann die Physik und Funktionen drauf hat, muss sie auch gleich an Lightroom ran, damit sie das eher lernt als ich...

Über das spiegelnde Display habe ich (allerdings eher als Schutz) die atFoliX Screen Protector Antireflex geklebt. Ein wenig Schärfe des sonst genialen Displays geht dadurch natürlich verloren...Die Spiegelung ist aber weniger. Ist wie beim Computer - die spiegelnden Displays sind oft verpönt und unpraktisch, sehen aber einfach noch schärfer aus.

Am Ende des Tages läuft es wieder auf die üblichen Kompromisse zwischen Bildqualität, Nachbearbeitungsaufwand, Preis, Gewicht, Handlichkeit und Bedienungskomfort hinaus, die jeder in seinem Kämmerlein für sich entscheiden muss.