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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Märchen der UV-Filter - aufgedeckt



Stefan Redel
03.09.2015, 14:04
https://fstoppers.com/gear/do-uv-filters-really-protect-your-lens-shocker-not-really-83968

Sagt eigentlich alles. Alles, was man schon weiss. Aber vielleicht einige mal lesen und anschauen sollten, was für ein Unsinn das eigentlich ist.
Ich glaube, das dient nur dazu, dass die Fotohändler noch eine Kleinigkeit mehr verdienen.
Wer wirklich (!) Schutz braucht, aber auch nur dann, nimmt eh die echten Protect-Teile von Canon.

Jörx
03.09.2015, 14:44
Super, vielen Dank. Da hat sich endlich mal jemand ernsthaft Gedanken gemacht und wiederholt nicht zum wiederholten mal die Voodoo-Kacke, die über UV-Filter im Umlauf sind. Ich finde es immer noch faszinierend, wieviel Geld für gute Objektive ausgeben wird, um sie hinterher mit UV-Filtern zu verschlechtern.

Bluescreen222
03.09.2015, 17:43
Da hat sich endlich mal jemand ernsthaft Gedanken gemacht .

Ach was, das hat dem einfach mordsmäßig Spaß gemacht ;)

Jörx
03.09.2015, 18:09
Ach was, das hat dem einfach mordsmäßig Spaß gemacht ;)

Auch das. Hab mich teilweise kaputt gelacht. :D

hs
03.09.2015, 19:24
Gibt es noch andere Filter als Polfilter und Graufilter? :confused::p

OK, aus analoger Zeit habe ich noch Farbfilter, sowie Infrarotfilter. Der obligatorische UV Filter ist aber Bloedsinn, einen Protectfilter wuerde ich (wenn ueberhaupt) bei extrem staubiger, sandiger Umgebung in Erwaegung ziehen. Alles andere kann so ein Filter sowieso nicht abhalten (z.B. Steinschlag).

vsw
03.09.2015, 19:46
Gibt es noch andere Filter als Polfilter und Graufilter? :confused::p

....Nö, ich kenne auch nur die beiden :D

Ron76
06.09.2015, 14:59
Habe das Video auch neulich gesehen - ist klasse und absolut nachvollziehbar.
Ich habe früher auch oft "Schutzfilter" verwendet. Bei kleinen Lichtquellen / Nachtaufnahmen hatte ich oft störende Reflexe im Bild, die ohne Filter deutlich seltener auftreten.

Die einzigen Situationen, in denen ich noch einen "Schutzfilter" verwende, sind auf nem Segeltörn (Salzwasser-Gischt), auf staubigen Baustellen (Abbruch) und beim Strandbesuch, hier macht es für mich Sinn, um die Frontlinse nicht zu verkratzen oder übermäßig reinigen zu müssen.

Aber schon krass, wie schnell die Filter durch sind - anscheinend wird nicht mal gehärtetes Glas verwendet.

Grüße, Ron

heinengl
08.09.2015, 08:19
Zwischen der Entstehung dieses Artikels/Films und dem Wissen, dass einer Strahlung beim Durchdringen mehrerer Gläser (aus denen ein modernes Objektiv besteht) der UV-Anteil herausgefiltert wird, liegen etliche Jahrzehnte.

ehemaliger Benutzer
08.09.2015, 08:51
Zwischen der Entstehung dieses Artikels/Films und dem Wissen, dass einer Strahlung beim Durchdringen mehrerer Gläser (aus denen ein modernes Objektiv besteht) der UV-Anteil herausgefiltert wird, liegen etliche Jahrzehnte.

Das würde doch bedeuten, dass mit "modernen" Objektiven keine UV-Fotografie möglich wäre. Und das stimmt so bestimmt nicht.

Fensterglas absorbiert UV-Licht ganz gut, hochwertige optisches Gläser aber kaum.

Henry (15)
08.09.2015, 12:02
Hallo

Im Grunde bin ich ein sehr sparsamer Mensch wenn es um Filter geht.
Na ja analog s/w musste man, wegen der Wolken.

Aber analog war der UV-Filter über 3000 Meter fast schon Pflicht.
Sonst war der Himmel schwarz.

Digital hab ich diese Erfahrung nie gemacht. Da geh ich immer ohne UV-Filter.
Scheinbar ist ein Sensor viel weniger empfindlich als der analoge Film.

Und Schutz, ich weiß nicht ich war klettern und hab nie ein Objektiv
zerkratz. Beim Foto steht man still, läuft man ist der Deckel drauf.
Mit Stöcken schlag ich meine Objektive nicht und wenn´s runter fällt,
das hatte ich schon, ist das Alugewinde mit hin da hilft kein Filter.

Sehr viel früher war die Beschichtung noch nicht so gut wie heute
da kam es doch schon mal vor, dass das Objektiv Kratzer hatte.
Das ist aber auch wesentlich besser geworden.


Gruß Henry

heinengl
08.09.2015, 13:09
Die Sensoren einer DSLR sind in zweifacher Hinsicht vor UV-Licht geschützt. Die Vergütung moderner DSLR-Objektive blockiert schon einen sehr großen Teil des einfallenden UV Lichtes (mehr als bei den Objektiven aus der analogen Zeit, auch wegen der unterschiedlichen Anzahl der Gläser). Es gibt wenige DSLR Objektive die für UV Fotografie geeignet sind. Auch befindet sich direkt vor dem Sensor in der Regel ein UV-Sperrfilter, der zusätzlich die UV Strahlung blockiert.
UV Filter haben nahezu ausschließlich eine Schutzfunktion vor mechanischen Einwirkungen (was auch ein einfacher Schutzfilter leistet). Über diese Schutzfunktion gibt es unterschiedliche Meinungen die seit Jahren in den Foren wund diskutiert werden. Doch hier sollte jedem seine Meinung gelassen werden, da es nicht anderes als das Ergebnis eines persönliches Abwägens der Vor- und Nachteile eines Schutzfilters ist.

Marcus E.
08.09.2015, 15:07
Jeder Test kann bekanntlich so manipuliert werden, dass man das gewünschte Ergebnis erhält.
UV-Schutz braucht heute tatsächlich keiner mehr, aber ohne Schutzfilter gehe ich dennoch nicht 'raus.
Wenn es die Aufnahme erfordert kann ich den Filter ja abschrauben.
Erst neulich habe ich im salzhaltigen Regen des Geysirs von Andernach gestanden und das hat echt fiese (Salz)Flecken hinterlassen. Dank Nanobeschichtung von B&W war das aber kein Problem, aber direkt auf der Objektivlinse möchte ich keine Salze haben...

Freedreeh
08.09.2015, 16:31
Dank Nanobeschichtung von B&W war das aber kein Problem, aber direkt auf der Objektivlinse möchte ich keine Salze haben...

Und du denkst so ein UV-Filter für kleines Geld ist widerstandsfähiger als die Frontlinse des Objektivs? Außerdem, was soll Salz genau ausrichten können? Ich habe das Gefühl, dass Fotografen Glas, als Material, deutlich unterschätzen. Es gibt einen Grund, wieso Laborgeräten ausgerechnet aus Glas, und nicht etwa aus Metall, bestehen. ;)

Störtebeker
08.09.2015, 16:53
Moin,

also ich habe an einem kleinen Wasserfall durch Spritzer Flecken auf die Beschichtung eines Filters bekommen, die sich nicht wieder entfernen liessen. Den Filter habe ich dann erneuert. Seit dieser Zeit habe ich auf allen Linsen Schutzfilter. Das Glas selbst wird sicherlich nicht angegriffen - die Beschichtung schon.
Ich wohne an der Ostsee und da halte ich gerade bei Sturm einen Schutzfilter für sehr wichtig. Wenn sich Tropfen auf dem Filter befinden, kann ich mit einem Lappen zwischendurch immer mal wieder für "Durchblick" sorgen. Auf der Frontlinse selbst möchte ich hingegen nicht so einfach rumwischen.

Grüße aus dem Norden!

Artefakt
09.09.2015, 08:12
Und du denkst so ein UV-Filter für kleines Geld ist widerstandsfähiger als die Frontlinse des Objektivs? Außerdem, was soll Salz genau ausrichten können? Ich habe das Gefühl, dass Fotografen Glas, als Material, deutlich unterschätzen. Es gibt einen Grund, wieso Laborgeräten ausgerechnet aus Glas, und nicht etwa aus Metall, bestehen. ;)

Laborgeräte aus Glas haben mit Sicherheit eine andere Zusammensetzung als Filter-/Objektiv-Glas. Erstere müssen Säuren und Laugen aushalten, zweitere müssen einen optimalen Lichtbrechungsindex haben. Das sind zwei völlig unterschiedliche Anwendungen.

Salz kann die Beschichtung der Frontlinse angreifen - das ist eine chemische Reaktion. Warum rosten wohl Autos? Die sind doch auch aus hartem Stahl. Salz hatte ich schon in einem Sturm an der Südküste von Kreta auf dem Filter und dem ganzen Kameragehäuse - die Gischt war gewaltig, aber die Stimmung zum Fotografieren auch. Die Salzschicht habe ich nur sehr schwer wieder vom Filter wegbekommen, das hat sich ewig geschmiert. Und durch diese Herumputzerei kann es passieren, dass man durch Staubkörnchen die Oberfläche auch noch mechanisch beschädigt. Mit Wasser spülen ist vielleicht bei Filtern und besonders bei Optiken nicht so wirklich praktikabel ...

Zweiter Fall: Namibia, Sandsturm. Da ist der Filter auch sehr wichtig. Ich habe dort Autos gesehen, deren Scheiben waren matt geschliffen von einigen Sandstürmen im Laufe der Zeit.

Die optische Qualität leidet so wenig, dass es schlimmstenfalls bei einer extremen Ausschnittsvergrößerung oder nur messtechnisch feststellbar ist. Und im Gegensatz zur analogen Fotografie kann man digital einen eventuellen minimalen Kontrastverlust problemlos wieder beseitigen.

Und für Nachtaufnahmen (weil im Video demonstriert) nehme ich den Schutzfilter runter.

Dass die Linsenoberflächen heutzutage viel besser sind als früher, wie hier geschrieben wurde, halte ich auch für unbewiesen, eher das Gegenteil! Meine alten FD-Objektive sind in jeder Hinsicht besser (optisch und mechanisch) als moderne Objektive, aber sie haben auch einen Nachteil: es sind nur Fixbrennweiten, und sie passen nicht an meine DSLR (was sehr schade ist). Ich glaube, dass - ohne dass wir es wissen - manche Linse in manchen Optiken gar nicht mehr aus Glas, sondern aus Kunststoff ist. Die Haltbarkeit der Produkte ist den Herstellern heutzutage völlig egal, um nicht zu sagen, sie wollen sogar, dass wir alle paar Jahre ein neues Equipment kaufen ...

Ich persönlich habe schon den einen oder anderen Filter ausrangiert, weil er beschädigt war (ohne diese blödsinnigen Laborversuche mit einer Linsen-Zerstör-Guillotine, sondern "nur" Kratzer oder Schlieren). Da hätte ansonsten die Frontlinse so ausgesehen. Allerdings verwende ich aus Schnelligkeitsgründen keine Frontdeckel - Kamera aus der Tasche und los geht's!

Gruß, Dietmar

JG71
09.09.2015, 09:38
Sagt eigentlich alles. Alles, was man schon weiss. Aber vielleicht einige mal lesen und anschauen sollten, was für ein Unsinn das eigentlich ist.

Stimmt, sagt nur aus dass das Video absoluter Mist ist.
Filter hin/her muss halt jeder selber entscheiden, mir ist in der Sonora Wüste eine Kamera mit 24-105 aus dem Auto gefallen und der böse UV-Filter von BW hat das Objektiv vor Schaden geschützt.
Also wenn ich in Arizona/Nevada oder Utah demnächst wieder rumhoppel, kommt ein Filter wieder drauf :p

chico11mbit
09.09.2015, 10:15
Es gibt einen Grund, wieso Laborgeräten ausgerechnet aus Glas, und nicht etwa aus Metall, bestehen. ;)

Flußsäure? :p

sorry, der musste sein ...

hanibal49
09.09.2015, 11:22
Stimmt, sagt nur aus dass das Video absoluter Mist ist.
Filter hin/her muss halt jeder selber entscheiden, mir ist in der Sonora Wüste eine Kamera mit 24-105 aus dem Auto gefallen und der böse UV-Filter von BW hat das Objektiv vor Schaden geschützt.
Also wenn ich in Arizona/Nevada oder Utah demnächst wieder rumhoppel, kommt ein Filter wieder drauf :p

Genau das wird im Film ja auch gesagt. Also deine Abneigung gegenüber dem Film ist nicht so ganz begründet. :D

ehemaliger Benutzer
09.09.2015, 11:26
Stimmt, sagt nur aus dass das Video absoluter Mist ist.
Filter hin/her muss halt jeder selber entscheiden, mir ist in der Sonora Wüste eine Kamera mit 24-105 aus dem Auto gefallen und der böse UV-Filter von BW hat das Objektiv vor Schaden geschützt.
Also wenn ich in Arizona/Nevada oder Utah demnächst wieder rumhoppel, kommt ein Filter wieder drauf :p

Ein klarer Protect-Filter hätte den selben Effekt, aber keinen Farbstich.

Wobei ein Kamerasturz eigentlich weniger zur klassischen Schutzwirkung eines Filters gehört. Dieser liegt doch eher im Schutz vor Spritzwasser, Staub/Sand und Kratzern.

Henry (15)
09.09.2015, 23:46
Der eine nimmt bei Niesel drei Schirme mit falls einer kaputt geht, der andere klettert ne 12 ohne Seil.
Sicherheit ist jedem seins und vor allem situationsabhängig.

Was mich aber im Video stutzig macht,
da wird von einer Bildverbesserung gesprochen und gezeigt. Da die Sequenzen sehr schnell
ablaufen hab ich die Bilder mal angehalten und in Ruhe verglichen, also ich weiß nicht
mir sehen die "Verbesserungen" eher nach Polfilter aus.
Mit diesem hab ich auch schon die da gezeigten Bildverbesserungen zustande gebracht in ähnlicher Situation.
Meine Polfilter sind auch immer mit, nicht drauf aber drin.
Nicht gegen Spieglung aber gegen Dunst.

Das Vergleichsbild im Fluß, da halte ich das "Ohne-Filter-Bild" schlicht für verwackelt und deshalb unscharf.

Gruß Henry

Andycam
10.09.2015, 13:25
[QUOTE=Stefan Redel;2126257]https://fstoppers.com/gear/do-uv-filters-really-protect-your-lens-shocker-not-really-83968

Ich glaube, das dient nur dazu, dass die Fotohändler noch eine Kleinigkeit mehr verdienen.

Sei froh, dass der klassische Fotohändler überhaupt wegen dem Zubehör was verdient.
Wenn er nur noch vom Kameraverkauf leben müsste, könnten 95% ihre Bude
gleich im nächsten Monat zu machen und sich im AA ne Nummer ziehen. Traurig aber wahr...

LG
Andreas

hs
10.09.2015, 13:36
Wenn er nur noch vom Kameraverkauf leben müsste, könnten 95% ihre Bude gleich im nächsten Monat zu machen und sich im AA ne Nummer ziehen.

Wobei nicht jeder Fachhändler ein wahrer Quell der Freude ist.

http://www.dforum.net/showpost.php?p=1902075&postcount=81