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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ts-e 24 II und Verzerrung



angulon
28.10.2016, 17:02
Hallo zusammen,

ich besitze und nutze schon seit geraumer Zeit ein Tilt Shift 24 TS-E II und war bisher immer sehr zufrieden damit. Nun ist mir bei einem Motiv mit schachbrettförmigen Fliesen im Vordergrund eine starke Verzeichnung aufgefallen, die ich vorher nie bemerkt habe. Ich habe auf die Schnelle ältere Aufnahmen mit dem Objektiv rausgesucht, um mir diese daraufhin anzuschauen. Die Motive waren aber nicht so geeignet, weil Vordergrund nicht so geometrisch. Wie ist eure Erfahrung mit der Optik? Kann es sein, dass der Fehler sich nachträglich "eingeschlichen" hat. Das Objektiv ist nicht gefallen oderr beschädigt.

Bin für Eure Rückmeldungen dankbar.


Viele Grüße

Hartmut

ehemaliger Benutzer
28.10.2016, 20:52
Nun ist mir bei einem Motiv mit schachbrettförmigen Fliesen im Vordergrund eine starke Verzeichnung aufgefallen, die ich vorher nie bemerkt habe.
Die "starke Verzeichnung" solltest du doch unbedingt mit einem Beispielfoto dokumentieren. Ich vermute, dann ist die Erklärung ganz simpel und liegt nicht in einem Qualitätsmangel des Objektivs.

angulon
28.10.2016, 23:37
hier das aufgefallene Bild mit eingezeichneter Linie zur Orientierung:
176755

Maik Fietko
29.10.2016, 12:24
Sowas schleicht sich nicht später ein, das is schon immer vorhanden.

ehemaliger Benutzer
29.10.2016, 12:59
Ich hatte etwas anderes erwartet, aber das ist eindeutig. Beim 17er würde ich das gerade noch für vertretbar halten. Das 24er kann ich mangels eigenem nicht beurteilen.

Maik Fietko
29.10.2016, 13:19
Das is keine starke Verzeichnung. Wer eine starke Verzeichnung sehen will sollte sich mal die Olympus PRO Objektive angucken, die haben 9,5%. Das TS-E 24 hat nur 0,9%.

Artefakt
29.10.2016, 16:33
Nicht schön bei einem (Architektur-)Objektiv, aber leicht korrigierbar, wenn es mal stört (so wie hier bei einem geometrischen Boden) ... Müsste, soweit das Objektiv im Photoshop hinterlegt ist, sogar automatisch korrigierbar sein, ansonsten manuell. Bzw. müsste in einer aktuellen Kamera sogar die kamera-interne Objektiv-Korrektur das gleich machen - kann ich nicht explizit sagen, weil ich nur so ein Fossil von 5DII mein Eigen nenne ...

Nachträglich einschleichen tut sich ein Verzeichnungs-Fehler nicht, der war schon immer da. "It's not a bug, it's a feature", wie es so schön heißt ... :-)

Gruß, Dietmar

ehemaliger Benutzer
29.10.2016, 18:21
Müsste, soweit das Objektiv im Photoshop hinterlegt ist, sogar automatisch korrigierbar sein, ansonsten manuell. Bzw. müsste in einer aktuellen Kamera sogar die kamera-interne Objektiv-Korrektur das gleich machen
Eine automatische Verzeichnungskorrektur dürfte bei einem Tilt-/Shift-Objektiv prinzipbedingt nicht möglich sein.

angulon
31.10.2016, 13:42
Hallo und danke für Eure bisherigen Antworten,


Sowas schleicht sich nicht später ein, das is schon immer vorhanden

da ein Tilt/Shift-Objektiv etwas komplexer ist, hat sich mir die Frage gestellt, ob sich im System etwas verstellt haben könnte bzw. dezentriert ist, zumal es mir bisher nie bzw. nie so stark aufgefallen ist. Nachträgliche Korrektur ist natürlich möglich, aber mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Es hat auch meinen sonst positiven Eindruck der TS-E Optiken angekratzt.

werner.bennek
31.10.2016, 20:38
Naja, über die Abbildungsleistung kann man streiten.
Um die Aufnahme in Bezug auf die Symmetrie zu optimieren, hätte man den Aufnahmestandpunkt aber auch einfach um ein paar Zentimeter
weiter nach rechts positionieren müssen.
So zumindest mein Eindruck beim Betrachten der Aufnahme.

angulon
31.10.2016, 22:13
Werner,
Es ist völlig o.k. Wenn Du das Foto nicht optimal oder verbesserungsfähig findest. Das Bild ist auch nicht endgültig bearbeitet und ich versuche diese Dinge in der Nachbearbeitung zu berücksichtigen. Mir ging es um die Leistung des Objektives.
Hartmut

Maik Fietko
31.10.2016, 22:39
da ein Tilt/Shift-Objektiv etwas komplexer ist, hat sich mir die Frage gestellt, ob sich im System etwas verstellt haben könnte bzw. dezentriert ist, zumal es mir bisher nie bzw. nie so stark aufgefallen ist. Nachträgliche Korrektur ist natürlich möglich, aber mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Es hat auch meinen sonst positiven Eindruck der TS-E Optiken angekratzt.

Ein verzeichnungsfreies (Super)Weitwinkel zu bauen wäre wirtschaftlich wohl kaum möglich.

made
09.11.2016, 08:37
Ich fotografiere mit dem 24er 95% meiner Architekturjobs und würde bei der gezeigten Leistung das Objektiv sofort zu Canon schicken.
Hatte ich vor Jahren gemacht. Die überprüfen es und zentrieren es neu.
Die Verzeichnung geht auch weit bis in den mittleren Bereich - das ist nicht normal.

Artefakt
09.11.2016, 13:48
Eine vorhandene Verzeichnung kann man nicht justieren! Die ist konstruktionsbedingt und sicher bei jedem Exemplar dieses Objektivs gleich. Bevor durch einen Defekt oder eine Verstellung im Objektiv eine Verzeichnung sichtbar wird, wäre es wohl zuerst unscharf oder ungleich hell. Wenn die Schärfe bzw. die Zentrierung in Nullstellung passt, dann ist alles so, wie es sein soll.

Vielleicht ist das Motiv mit seinen geometrischen Linien und Mustern besonders an den Bildrändern auch sehr sensibel, sodass man diese Verzeichnung "schön" sieht. Es wird genug Motive geben, wo diese Verzeichnung keine sichtbare Rolle spielt.

Mein altes 24er Shift verzeichnet auch minimal, die Schärfe ist nur gut (statt sehr gut), dafür ist sie aufgrund des großen Bildkreises sehr gleichmäßig. Ein Nachfolger sollte ja irgendetwas besser machen, und zwar sind in diesem Fall die Schärfe und CAs deutlich besser geworden.

Wie ist das eigentlich beim 17er Shift? Ist das verzeichnungsfrei?

Gruß, Dietmar

ehemaliger Benutzer
18.11.2016, 05:53
Hallo Hartmut,

ich versteh wenn es Dir Frust bereitet, aber so blöde wie es sich anhört ich hatte auch einmal eine ähnliche Situation mit einer Holzdecke. Zum Schluß hat sich rausgestellt das der Schreiner die Decke ein wenig an die schiefen Wände angepasst hat.
Mache einfach mal einen Test mit einer 100%ig geraden Linie mit Stativ und die Kamera genau ausgerichtet. Es besteht eine kleine Chance das der Frust weg geht.

Motivklingel
20.11.2016, 14:25
hier das aufgefallene Bild mit eingezeichneter Linie zur Orientierung:
176755

Also, die rote Linie ist nicht normal. Ich würde das Objektiv zu Canon schicken um die rote Linie zu entfernen.

Ansonsten ist das Bild ok.