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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 10 - 18 Canon EF-S immer noch katastrophal - Alternative Samyang Festbrennweite ?



Hermainski
03.03.2017, 22:45
In einem anderen Thread habe ich ja bereits von den Erfahrungen mit dem EF-S 10-18 berichtet. Nun, nach 4 Reparaturversuchen in 18 Monaten und grimmigen Briefen hat man mein Objektiv endlich durchgetauscht. Das getauschte ist zwar besser, aber immer noch schlecht. Gleichmäßig scharfe Bilder sind erst ab Blende 13 oder 14 möglich, selbst bei Blende 10 ist der gesamte Randbereich, vor allem aber oben total unscharf. Ich weiß nun nicht, ob das bei dieser Linse normal ist. Ein Einsatzbereich ab Blende 14 ist dann auch mit IS recht eingeschränkt...

Ich weiß nicht, ob ich versuchen soll, es nochmal umzutauschen oder es gleich mit einem anderen Objektiv versuchen soll. Ich habe aber nach einigen Recherchen den Eindruck, dass die Problematik bei vielen anderen Objektiven (Canon 10-22, Sigma, Tokina etc.) sehr ähnlich ist - mit dem Unterschied, dass diese Objektive dann 300 Euro mehr kosten. Mehr Geld bezahlen und damit Problem lösen scheint also nicht angesagt zu sein. Benutzt jemand vielleicht die Festbrennweiten von Samyang? Die sind mit manuellem Fokus und fest verbauter Streulichtblende ja etwas ungewöhnlich, hören sich aber dennoch interessant an. Kann dazu jemand etwas sagen?

Grüße

Andreas

ehemaliger Benutzer
04.03.2017, 01:08
Ein 135 Euro Objektiv spielt halt nicht in der Liga eines 900 Euro Dings. Da mich deine Geschichte zum Selbstversuch animiert hat, habe ich mir das Objektiv kommen lassen. Das 10-18 funktioniert für mich ab 14 mm, davor muss man in den Ecken mit Matsch leben. Solches ist hinderlich, wenn man UWW dranschraubt, um "alles drauf zu haben". Ich verwende des kleine eigentlich nur, wenn es mir wirklich um den Vordergrund geht, ich also sehr nahe ran will und kann, oder wenn es wirklich nur auf den Ort, wo das Fokusfeld liegt, ankommt -- dann werden die Ecken unbedeutend.

Laut Christopher Frost ist Samyang sicher eine Überlegung wert, allerdings musst du dann selbst scharf stellen und ob du da jedesmal die ultimative Schärfe erwischt, hängt wohl sehr von den Umständen ab. Da mir weite Winkel ohnehin kein riesiges Anliegen sind (ich habe mit dem sehr guten Nikon 12-24 die überwiegende Mehrzahl der Bilder am langen Ende produziert), reicht für die seltenen Einsätze, wo es weiter als 17 mm sein muss, das 10-18 aus. Wäre ich auf die ultimative Schärfe aus, würde ich APS-C schnellstmöglich gegen einen größeren Sensor eintauschen -- ein 10-18 hat an Kleinbild das 16-35/4 Pendant, aber halt zu einem anderen Tarif.

180701
Canon EF-S 10-18 bei 10 mm f:8

Juan C. Adam
04.03.2017, 11:18
Da hast du wohl recht viel Pech gehabt mit deinen 10-18ern, ...ich selbst hatte es auch mal eine Zeit lang und war recht zufrieden mit der Linse, z.mind. was die Abbildungsqualität anging von der Verarbeitung her ist es ja eher ein billiges Plastikteil. Am Bildrand war es sichtbar schärfer als das 10-22er von Canon und um "Welten besser" als das Sigma 10-20/4-5,6.
Mit Festbrennweite Samyang denkst du da an das 14/2,8er? Ich nutzte das Teil es bildet scharf ab, aber verzeichnet auch sehr stark, für Landschaft ok, für Architekturfotografie eigentlich nicht zu gebrauchen ......und nicht vergessen: kein AF.

Gruß Juan

Richard Fritz Braun
04.03.2017, 11:49
Ich sehe es wie ''f:11'' und ''Juan''. Ich habe auch das 10-18mm und bin eigentlich zufrieden damit an der 60D und 80D. Ich habe auch das 8-15mm, hat bessere BQ aber das verzeichnet mehr. Wenn es in diesem Bereich gut sein soll dann VF (1DsIII) mit 14mm L, 16-35mm L oder 17mm TSE L. Das ist aber eine andere Preis und Gewichts Liga. Für Veranstaltungen und Reportage ist die Qualität des 10-18mm für mich ausreichend bis befriedigend.

Hermainski
04.03.2017, 18:49
Hmmm, vielleicht noch ein paar Bilder um zu verdeutlichen, worum es mir geht:
https://goo.gl/photos/1uFmr6ZgJVXiXzHR6
https://goo.gl/photos/XeAfuKLp6xfwF2t27
https://goo.gl/photos/9cb8TyG1Cqi6uuyt6
https://goo.gl/photos/yRCfQxuREvGerK7F9

Sind nur ein paar unbearbeitete JPG's aus der Kamera - stelle ich mich da jetzt an und ist es unrealistisch, was ich da erwarte?

ehemaliger Benutzer
04.03.2017, 19:12
Ich habe auch das 8-15mm, hat bessere BQ aber das verzeichnet mehr.
Wie kommst du denn darauf? Mein 8-15 verzeichnet nicht.
Was das 10-18 betrifft, so fand ich es einfach nur grottenschlecht (kann da natürlich nur für mein Exemplar sprechen). Wenn man die Bilder des 8-15 auf rektilineare Projektion ent- bzw. verzerrt, sind die Ecken immer noch nicht schlechter als beim 10-18. Da das Fisheye weder viel größer, noch viel schwerer ist als das 10-18, konnte ich letzteres wieder abschaffen.
Wenn man das 10-18 direkt mit einer KB-Formataufnahme des 17TSE vergleicht, wirft man es sofort in die Tonne, aber das ist bei dem Preisunterschied natürlich nicht so verwunderlich.

ehemaliger Benutzer
04.03.2017, 22:50
Ganz unter'm Strich sehe ich bei deinen Bildern nichts, was ich vom 10-18 nicht erwarten würde. Ich halte die Optik nicht für die beste Idee, wenn man Architektur im weitesten Sinn vorhat. So gesehen verstehe ich die Intention von Canon nicht, diese Optik im Amateurbereich zu platzieren -- das Ding fordert die Weitwinkelfähigkeiten des Fotografen ganz enorm. Wenn du gern solche Totalen fotografierst und Weitwinkel als das Mittel, um alles auf den Sensor zu bekommen, begreifst, hast du mit dem 10-18 wohl nicht viel Freude und solltest nach anderem Ausschau halten.

Hermainski
05.03.2017, 00:16
Ganz unter'm Strich sehe ich bei deinen Bildern nichts, was ich vom 10-18 nicht erwarten würde. Ich halte die Optik nicht für die beste Idee, wenn man Architektur im weitesten Sinn vorhat. So gesehen verstehe ich die Intention von Canon nicht, diese Optik im Amateurbereich zu platzieren -- das Ding fordert die Weitwinkelfähigkeiten des Fotografen ganz enorm. Wenn du gern solche Totalen fotografierst und Weitwinkel als das Mittel, um alles auf den Sensor zu bekommen, begreifst, hast du mit dem 10-18 wohl nicht viel Freude und solltest nach anderem Ausschau halten.
Die architektonischen Motive sind eher zufällig. Mit der enormen Verzeichnung würde ich bei Architektur nicht leben wollen - ist im UWW aber ja nun auch nicht ungewöhnlich. Mir ging es hauptsächlich um die Unschärfen im Randbereich - die kann man im Mauerwerk recht gut erkennen. Ich habe das Teil eher für Landschaften mit viel Himmel und Wolken angeschafft - da kann ich eventuell sogar mit Randunschärfen leben. Zuletzt hatte ich aber halt auch viele Bäume im Bild und da wird es fatal.

ehemaliger Benutzer
05.03.2017, 09:31
Mit der enormen Verzeichnung würde ich bei Architektur nicht leben wollen…

Hier ist eine Klarstellung nötig: Die Verzeichnung (https://de.wikipedia.org/wiki/Verzeichnung) ist beim 10-18 (http://www.photozone.de/canon-eos/874-canon_1018_4556is?start=1) geradezu lächerlich gering. Außerdem sind bei deinem Exemplar keine Unschärfen im Randbereich auszumachen (wenn du alle Bilder durchschaust, ist je nach Fokus auch mal ein Rand scharf). Man muss diese Optik "richtig" einsetzen, dann funktioniert sie auch. Und weil es, wie du erkannt hast, völlig egal ist, ob man auf f:13 abblendet, kann man durchgängig auf f:5.6 oder f:8 bleiben, die Photozone-Seite habe ich ja verlinkt …

Am Rand hat man halt Vignettierung und jede Menge Chromatische Aberrationen, die bekommt Lightroom nicht so gut weg wie Canons DPP 4. Als Illustration hier so ein Wald- und Wiesenfoto (https://www.irista.com/gallery/5w2bcprkvvih) (In der Galerie ist das CR2, ein Lr-JPG und ein Vergleich der äußersten Ecke nach der Behandlung mit a.) Lr und b.) DPP4). Das Beispiel mit dem Ästematsch in der äußersten Ecke zeigt das ja sehr schön. Also: Entweder sich auf die Optik einlassen und lernen, wie man wirklich mit Weitwinkel spannende Bilder erzeugt und dazu, wenn es notwendig scheint, mit DPP vorarbeiten, oder anderes Glas verwenden. Das 10-18 ist wie es ist, und das ist ab 14 mm völlig unkritisch, darunter muss man wissen, was man tut.

Richard Fritz Braun
05.03.2017, 11:31
Wie kommst du denn darauf? Mein 8-15 verzeichnet nicht.
Was das 10-18 betrifft, so fand ich es einfach nur grottenschlecht (kann da natürlich nur für mein Exemplar sprechen). Wenn man die Bilder des 8-15 auf rektilineare Projektion ent- bzw. verzerrt, sind die Ecken immer noch nicht schlechter als beim 10-18. Da das Fisheye weder viel größer, noch viel schwerer ist als das 10-18, konnte ich letzteres wieder abschaffen.
Wenn man das 10-18 direkt mit einer KB-Formataufnahme des 17TSE vergleicht, wirft man es sofort in die Tonne, aber das ist bei dem Preisunterschied natürlich nicht so verwunderlich.

Mit Verzeichnung meinte ich natürlich die normalen Verzerrungen die ein Fischauge eben hat. Deshalb habe ich ja alternativ VF und gute WW und UWW Objektive. Aber es ist wie im Leben, man hat ein Auto aber für die kleinen Dinge benutzt man auch mal das Fahrrad. Und es ist wie f:11 sagt, für 14mm oder gar das neue 11-24mm am VF braucht es auch schon fast einen "Führerschein". Exakte Ausrichtung der Kamera ist das A&O bei WW oder UWW. Auf jeden Fall für den Zweck wo ich das 10-18mm einsetze ist es mehr als ausreichend. Richtig viel WW oder Panorama mache ich mit Linhof Technika auf 6X12cm Negativ. Es ist alles da und trotzdem ist das 10-18mm nicht so schlecht. Ich habe mich von 10-22mm oder 10-18 für das 10-18mm entschieden, weil ich es besser finde.

Hermainski
05.03.2017, 21:59
Also ich stelle fest, dass ich mit dem getauschten Exemplar ein besseres als das erste bekommen habe, was offensichtlich von der Qualität her der breiten Masse dieses Modells entspricht - mehr ist bei diesem Modell wohl nicht zu wollen, ein weiterer Tausch (wenn sich der Händler überhaupt darauf einlassen würde) würde dann vermutlich nichts bringen. Ich muss nun für mich überlegen, ob ich es auf dem Gebrauchtmarkt wieder verkaufe oder ob ich es für einige ausgewählte Szenarien (ab 14 mm ab Blende 10/ bei 10 mm ab Blende 14) verwenden möchte. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich es mit gutem Gewissen verkaufen könnte ohne Angst vor Beschwerden und Reklamationen zu haben.

Maik Fietko
06.03.2017, 08:47
Also ich kann nicht klagen, mein 10-18 is selbst bei Offenblende randscharf.

http://www.p5freak.de/IMG_1289.jpg

Hermainski
06.03.2017, 10:21
Hmm.. in der Tat - das ist ja ein Schärfetraum. Noch dazu mit den "schwierigen" Bäumen, bei denen ich besonders Probleme habe. Wenn ich mit meinem Teil solche Bilder produzieren würde, wäre ich mehr als happy. Darf ich das als Referenzfoto meinem Händler präsentieren? Wenn ich das sehe, verstehe ich, dass viele das Teil gut finden...

Grüße

Andreas

Maik Fietko
06.03.2017, 10:23
Klar, darfst Du.

Hermainski
07.03.2017, 13:25
Wen es interessiert: Nach Vorlage der gleichen Testbilder und des Referenzfotos von Maik Fietko hat der Händler eingeräumt, dass die Qualität immer noch ziemlich miserabel ist und einem weiteren Tausch zugestimmt, heute abend wird es dann das dritte Exemplar werden. Schaumermal...

Rupert Vogl
09.03.2017, 11:01
Hallo,
mein erstes Exemplar ging auch zurück. Ob der vielen, ja fast schon euphorischen Bewertungen, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Dann die Ernüchterung. Bei normaler Bildschirmansicht ok, nichts berauschendes, aber beim Hineinzoomen regelrecht matschige Schärfe.
Kurz zuvor stieg ich auf die EOS 80D mit Fokusfeinkorrektur um. Hier konnte ich mich in der Tat dramatisch verbessern, wobei der Einstellbereich nahezu ausgeschöpft war. Ich entschied mich vom Widerrufsrecht Gebrauch zu machen.
Kurze Zeit später wagte ich einen erneuten Kauf. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Ab dem Moment konnte ich die Begeisterung für dieses Objektiv nachvollziehen. Bei drei Fotofreunden passte die Linse out of the box.

Gruß
Bert

Hermainski
10.03.2017, 22:10
Tja, so ist das wohl. Ich gehöre wohl leider nicht zu den glücklichen. Bei mir war das dritte Exemplar nun aus der gleichen Charge wie das zweite - Seriennummer ...18 auf ...19 und es war dann genauso schlecht. Ich habe inzwischen schon an meinem Body gezweifelt, ist ja "nur" die kleine 100D. Ich habe mir daraufhin noch mal diverse Fotos mit 3 anderen Objektiven angesehen - allesamt mit durchgehender Schärfe über das gesamte Bild. Und auch bei meiner alten 50D waren ja Body und Objektiv aufeinander justiert worden - das hatte auch aber auch so gut wie nichts gebracht. Ich habe dem Händler jetzt erklärt, dass ich vom Kauf nun endgültig zurücktreten möchte, nachdem ich 4 Nachbesserungs- und 2 Tauschversuche hinter mir habe. Im UWW scheint dieses Phänomen ja sehr verbreitet zu sein - über sämtliche Hersteller. Und abgesehen von den manuellen Samyang Linsen scheint es keine für einen Amateur bezahlbaren Festbrennweiten zu geben. Dann muss ich mich aus diesem Bereich wohl verabschieden.

Grüße

Andreas

epitox
11.03.2017, 08:44
Tja, so ist das wohl. Ich gehöre wohl leider nicht zu den glücklichen. Bei mir war das dritte Exemplar nun aus der gleichen Charge wie das zweite - Seriennummer ...18 auf ...19 und es war dann genauso schlecht.

Die übliche traurige Geschichte: großer Künstler in spe scheitert an unscharfen Rändern.... Das Künstlerleben kann so grausam sein...
(Geh doch mal in einen großen mediamarkt. Die haben doch wohl nicht alle die gleiche Charge...)

epitox

Hermainski
11.03.2017, 22:04
Die übliche traurige Geschichte: großer Künstler in spe scheitert an unscharfen Rändern.... Das Künstlerleben kann so grausam sein...
(Geh doch mal in einen großen mediamarkt. Die haben doch wohl nicht alle die gleiche Charge...)


Keine Ahnung, was diese Bemerkung nun soll. Die Arroganz, die einem Amateur hier teilweise entgegenschlägt, ist schon beachtlich. Ja, ich fotografiere nur mit einer APS-C XXXD-Kamera und nicht Vollformat. Nein, ich habe keine 15000 Euro für mein Equipment ausgegeben. Ich habe auch nicht unzählige Bücher gelesen oder workshops besucht und bin erst recht kein Profi oder Künstler. Ich fotografiere nur seit 35 Jahren neben anderen Hobbies ganz gern und freue mich, wenn was gestalterisch ansprechendes dabei herauskommt, erwarte aber auch technisch einwandfrei Ergebnisse. Dies ist in diesem Fall wohl fehl am Platz und deshalb endet diese Episode auch jetzt. Der Händler nimmt das Teil zurück und ich will es nicht mehr sehen. Dem einen oder anderen hier herzlichen Dank für hilfreiches Feedback.

Grüße

Andreas

ehemaliger Benutzer
12.03.2017, 08:55
Nimm es sportlich und keinesfalls persönlich.
In diesem großen Forum sind es nur ganz wenige, welche Bescheidenheit und Respekt im Umkehrschub fahren.

Bezüglich der mangelhaften Exemplare stellt sich jedenfalls die Frage, was mit diesen weiter geschieht. Vielleicht liest hier jemand von Canon mit und klärt uns auf, wie verhindert wird, dass mangelhafte Rückläufer nicht wieder in den Handel gelangen. Nicht jeder erkennt solche Mängel und noch weniger können ihre Interessen derart vertreten wie der TO.

epitox
12.03.2017, 09:20
Vielleicht liest hier jemand von Canon mit und klärt uns auf, wie verhindert wird, dass mangelhafte Rückläufer nicht wieder in den Handel gelangen. Nicht jeder erkennt solche Mängel und noch weniger können ihre Interessen derart vertreten wie der TO.
Die lachen sich tot über deine Wünsche und Hoffnungen. Canon weiss selber ganz genau, warum sie solchen Schrott ausliefern. Da brauchen die nicht extra einen kleinen deutschen Händler befragen...
Ich unterstelle mal dem Händler grundsolide Ehrlichkeit, indem er die unscharfen Exemplare zurückschickt. Aber dadurch wird sich an der Situation in der Endkontrolle bei Canon nichts ändern...

epitox

Thomas Madel
12.03.2017, 09:36
Vielleicht liest hier jemand von Canon mit und klärt uns auf, wie verhindert wird, dass mangelhafte Rückläufer nicht wieder in den Handel gelangen. Nicht jeder erkennt solche Mängel und noch weniger können ihre Interessen derart vertreten wie der TO.

Die Frage welche sich mir stellt ist eine andere. Wie viele der vom Kunden reklamierten Objektive landern überhaupt wieder bei Canon? Es dürfte ungleich weniger Aufwand bedeuten, ein Objektiv wieder in die Vitrine oder ins Regal zu stellen, als es mit einer Begründung zurückzusenden um so dann im ungünstigsten Fall wieder zu bekommen, weil es innerhalb irgendwelcher Toleranzen liegt. Der nächste Käufer bemerkt den Fehler vielleicht nicht...

Abgesehen davon dürfte das Objektiv sicher nicht zu den Produkten gehören, welche bei Reklamationen bei Canon großes Unbehagen auslösen. Ob da nun richtig ist, sei dahingestellt. Es soll bei Canon auch schon bei den Kameras Spitzenmodelle mit Mängeln gegeben haben. :cool: Das dürfte dann schon eher für ein paar Schweißperlen sorgen...

epitox
12.03.2017, 09:50
Abgesehen davon dürfte das Objektiv sicher nicht zu den Produkten gehören, welche bei Reklamationen bei Canon großes Unbehagen auslösen. Ob da nun richtig ist, sei dahingestellt. Es soll bei Canon auch schon bei den Kameras Spitzenmodelle mit Mängeln gegeben haben. :cool: Das dürfte dann schon eher für ein paar Schweißperlen sorgen...

Die Situation bei den Kameraherstellern hat sich durch die massive Marktschrumpfung in den letzten Jahren stetig verschlechtern. Besserung ist nicht in Sicht und es wird alle hier treffen, die sich neue Fotoprodukte kaufen wollen.

epitox

Hermainski
12.03.2017, 10:19
Ich gebe mich da keiner Illusion hin und gehe davon aus, dass das Objektiv beim Händler wieder im Regal landet - vielleicht ist der nächste Käufer ja ein bisschen weniger kritisch. Und das kann natürlich fatal sein. Im Restaurant hat der Inhaber Glück, wenn sich der Gast beschwert. Dann kann man das Problem lösen und der Gast kommt wieder. Ein anderer Gast beschwert sich nicht, kommt dafür aber auch nie wieder. Wenn das Objektiv vom Händler an Canon zurückgeht, ist es klar, dass es wieder an den nächsten Händler geht, denn man hat ja keinen Fehler gefunden. Bei Amazon landet es vielleicht mit etwas Glück bei den reduzierten Rückläufern (Warehouse deals), wahrscheinlich aber auch eher wieder im normalen Bestand.

Ich finde das ganze sehr entmutigend. Meinem Händler waren die Probleme mit Canon grundsätzlich bekannt und er empfahl mehrfach, auf Sicht zu einer spiegellosen Olympus zu wechseln - dort seien derlei Probleme weitestgehend unbekannt. Ob es stimmt? Keine Ahnung - vielleicht werde ich es irgendwann herausfinden. Aber mit meinem restlichen Equipment bin ich ja sehr zufrieden.

In jedem Fall sollten die Hersteller gerade in einem schwierigen Marktumfeld eher bedingungslos auf Qualität und Service setzen, als sich dem Preisdruck hinzugeben - das kann langfristig nur schiefgehen.

Grüße

Andreas

epitox
12.03.2017, 10:32
In jedem Fall sollten die Hersteller gerade in einem schwierigen Marktumfeld eher bedingungslos auf Qualität und Service setzen, als sich dem Preisdruck hinzugeben - das kann langfristig nur schiefgehen.

Die Entscheidung gegen die herkömmliche Fotografie ist in den einzelnen Firmen wohl schon gefallen. So wie bisher lässt sich zukünftig kein Geld verdienen. Qualität und Service kosten Geld - Geld das die Firmen in einen Markt der sich im Niedergang befindet, nicht mehr reinstecken wollen.

epitox

Thomas Madel
12.03.2017, 11:19
In jedem Fall sollten die Hersteller gerade in einem schwierigen Marktumfeld eher bedingungslos auf Qualität und Service setzen, als sich dem Preisdruck hinzugeben - das kann langfristig nur schiefgehen.

Dann dürfte es allerdings sehr schwer werden, ein Objektiv, welches in den Superweitelwinkel-Bereich geht, für knapp über 200 Euro auf den Markt zu bringen. Superweitwinkel waren im Vergleich mit anderen Brennweitenbereichen schon immer "schlechter", einzelne extrem hochpreisige Exemplare vielleicht ausgenommen. Man sollte nicht vergessen, dass Canon es erst in den letzten Jahren geschafft hat, diesen Brennweitenbereich bei den L-Objektiven mit richtig guten Objektiven zu bedienen.

Maik Fietko
12.03.2017, 11:47
So schwer kanns nicht sein ein gutes UWW zu bauen, das 10-18 zeigt doch das es geht, für 200€. Wenn man ein gutes erwischt.

ehemaliger Benutzer
12.03.2017, 11:58
Mir ging es hauptsächlich darum, ob es seitens des Herstellers oder Importeurs und dessen Qualitätssicherungssystem einen definierten Ablauf gibt, wie man mit schadhaften Rückläufern umgeht.
Man überlässt es hoffentlich nicht dem Zufall oder dem jeweiligen Händler. Den Eindruck hat man zumindest immer häufiger und da wäre ein aufklärendes Statement sehr willkommen.

Ganz schlimm würde ich es finden, wenn man solche Posten offensichtlich weniger informierten und gutgläubigen Kunden unterjubelt.
Wenn man beispielsweise ein "original verpacktes" Geschenk für andere kauft, wäre man ein leichtes Opfer. Den Eindruck bekommt man leider besonders in letzter Zeit sehr häufig.

Thomas Madel
12.03.2017, 12:04
So schwer kanns nicht sein ein gutes UWW zu bauen, das 10-18 zeigt doch das es geht, für 200€. Wenn man ein gutes erwischt.

Du widersprichst Dir in Deiner Aussage selbst. :cool: Wenn es nicht so schwer wäre, müsste man nicht auf ein gutes Exemplar hoffen, dann wären alle gut.

Bei einen Verkaufspreis um die 200 € können die eingesetzten Materialien nicht optimal sein und das Ding wird zusammengebaut und ausgeliefert. Bei diesen Preisen kann gar keine Qualitätskontrolle stattfinden. Ich bezweifle sogar, dass alle teuren L-Objektive standardmäßig kontrolliert werden. Vermutlich werden es auch dort nur Stichproben sein.

epitox
12.03.2017, 12:20
Bei diesen Preisen kann gar keine Qualitätskontrolle stattfinden. Ich bezweifle sogar, dass alle teuren L-Objektive standardmäßig kontrolliert werden. Vermutlich werden es auch dort nur Stichproben sein.
Genau! Ein Griff in eine Palette mit Objektiven. mehr nicht! Es ist sogar noch nicht einmal gesagt, dass Canon dieses 10-18 baut. Es könnte auch ein Billigzulieferer in Afrika sein..

epitox

ehemaliger Benutzer
12.03.2017, 13:41
Genau! Ein Griff in eine Palette mit Objektiven. mehr nicht! Es ist sogar noch nicht einmal gesagt, dass Canon dieses 10-18 baut. Es könnte auch ein Billigzulieferer in Afrika sein..

epitox

Der Zukauf von Komponenten oder Fremdfertigungen befreit einen nicht von den selbst definierten Strukturen und Abläufen der Qualitätssicherung und bezieht sich nicht nur auf Produkte als auf die gesamten organisatorischen Abläufe. Genau genommen muss man prüfen, ob diese Regeln auch bei den Geschäftspartnern eingehalten werden.

http://www.canon-europe.com/about_us/sustainability/business/iso_9001/iso_9001_europe.aspx

So gesehen wäre es interessant, wie der definierte Umgang mit Produktrückläufern offiziell geregelt ist.
Diesen Ablauf muss es irgendwo geben, ansonsten gäbe es die (offensichtlich teilweise abgelaufenen) ISO Zertifikate nicht.

Hermainski
12.03.2017, 13:50
Wenn ich die Wahl zwischen einem geprüften und garantiert einwandfreien Objektiv für 600 Euro und einem Roulettespiel für 230 Euro gehabt hätte, hätte ich mich garantiert für ersteres entschieden. Die investierte Zeit und die Nerven, die ich gespart hätte, wären das Geld allemal wert gewesen.

Am ärgerlichsten an der ganzen Geschichte finde ich allerdings, dem reklamierenden Kunden auch noch weismachen zu wollen, dass kein Fehler vorliegt. Ich hatte ein ähnliches Spielchen schon mal vor vielen Jahren (Übergang analog zu digital) mit einem Speedlite. Laut mehrfachen "Messungen" der Canon Fachwerkstatt war das Blitzgerät in Ordnung. Es hat sich nur keiner die Mühe gemacht, mal ein Foto damit zu machen. Dann hätte er nämlich festgestellt, dass Blitz und Kameraauslösung nicht synchron und das Bild damit schwarz waren. Das konnte ich dann dank einer der ersten digitalen Kameras schließlich nach dem 2. Reparaturversuch im Laden demonstrieren.

Grüße

Andreas

Maik Fietko
12.03.2017, 14:02
Die Schuld liegt bei Canon, er is der Hersteller, und verantwortlich dafür das das Objektiv in Ordnung is. Spielt keine Rolle ob das von Afrikanern oder Chinesen zusammengebaut wird, oder ob die Komponenten in Korea, Vietnam, oder wo auch immer, gefertigt werden. Wie Canon das macht, is mir als Kunde egal. Ich als Kunde habe keine Schuld das ich ein fehlerhaftes Objektiv bekomme. Ich lasse mir auch keinen Missbrauch des Fernabsatzgesetzes vorwerfen, wenn ich mehrere Linsen bestelle, und das beste behalte. Wenn alle Objektive IO wären müsste ich nicht mehrere Exemplare bestellen. Die Dummen sind die Händler. Die bekommen die fehlerhaften Objektive vom Kunden zurück und müssen sehen wie sie damit klar kommen. Die Händler müssten bei Canon Druck machen, denn sie müssen das ausbaden.

Rupert Vogl
13.03.2017, 09:11
Du widersprichst Dir in Deiner Aussage selbst. :cool: Wenn es nicht so schwer wäre, müsste man nicht auf ein gutes Exemplar hoffen, dann wären alle gut.

Bei einen Verkaufspreis um die 200 € können die eingesetzten Materialien nicht optimal sein und das Ding wird zusammengebaut und ausgeliefert. Bei diesen Preisen kann gar keine Qualitätskontrolle stattfinden. Ich bezweifle sogar, dass alle teuren L-Objektive standardmäßig kontrolliert werden. Vermutlich werden es auch dort nur Stichproben sein.

Dem kann ich nur aus eigener Erfahrung zustimmen.
Von den hochgelobten L Objektiven hatte ich auch schon genug in der Hand, wo die Frage nach einer Qualitätskontrolle aufkam!
Zuletzt das 24-70 f/4 L, das seit Jahren mit dem Fokus Shift verkauft wird.

Seit ich Objektive kaufe, ist der perfekt sitzende Fokus (für mich zumindest) eher ein Glücksspiel.

Thomas Madel
13.03.2017, 09:47
Seit ich Objektive kaufe, ist der perfekt sitzende Fokus (für mich zumindest) eher ein Glücksspiel.

Dann sollte ich schnell anfangen Lotto zu spielen. :biggrinning: Ich habe derzeit 6 L-Objektive im Einsatz und alle waren von Beginn an tadellos. Nur beim 1,8/85 hatte ich Pech, das erste Exemplar lag über weit daneben, dass zweite war besser, aber auch nicht gut. Es ging zur Justage und macht seitdem da was es soll.

Abgesehen davon geht es in diesem Thread eigentlich nicht um den perfekt sitzenden Fokus sondern um schlechte Bildqualität durch eine mangelhaft Fertigung.

Hermainski
13.03.2017, 19:47
Diese Episode ist soeben zu Ende gegangen - ich habe Objektiv, Streulichtblende und Filter zurückgegeben und den Kaufpreis zurückerstattet bekommen. Ich habe den Verkäufer gefragt, was der Händler damit macht, er sagte, dass Sie es an Canon oder den Großhändler zurücksenden. Ob sie es machen und wo die ersten beiden Objektive geblieben sind? Das darf jeder für sich überlegen. Ich darf mich jetzt wieder auf das Fotografieren mit meinem restlichen Equipment freuen.

Grüße

Andreas