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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ablagerungen EF 400 2.8 L IS II & Canon CPS



bluescrummachine
19.04.2017, 14:12
Hallo liebes Forum,

noch immer fast auf 180... Deshalb diese Zeilen als Lektüre.

Vor einiger Zeit habe ich bei meinem 400er festgestellt (2. Version mit IS, 5 Jahre alt, äußerlich kaum Gebrauchsspuren - teilweise verwendet mit Lenscoat, die aber nach Einsatz entfernt werden), dass an den vorderen, inneren Tubuswänden ein "seltsames" (samtiges) Glitzern vorhanden ist - auf den Linsen ist nichts davon zu erkennen.
Nachdem die Bildergebnisse auch keine Einbußen erkennen ließen, war mir das zunächst "egal". Bei einem letzten Einsatz mit vielen anderen Objektiven dieser Art vor Ort, war ich dann doch neugierig, wie das bei anderen aussieht.
Und siehe da, kein anderes Objektiv - ca. 10 Stück - "glitzerte" dort.

Zurück in Deutschland ging das Objektiv zum CPS und heute kam der ernüchternde Kostenvoranschlag.
Canon sagt im Kostenvoranschlag:
"Die Abbildungsleistung Ihres Objektives ist nicht einwandfrei. Wir empfehlen eine Justage. Um die von Ihnen bemängelten Ablagerungen zu beseitigen, ist ein Austausch des Fronttubus erforderlich. Eine Reinigung ist nicht möglich."

Netto sind das 2700 EUR!

Bei einem anschließenden Telefonat mit CPS hieß es lapidar, dass es zwar robustes Profiequipment sei, solche Ablagerungen aber auch schon nach 5 (oder eher) Jahren auftreten können... Auf den Hinweis, dass die anderen 10 Objektive von Kollegen aus Südostasien seien, die wahrscheinlich unter "feuchteren" Bedingungen in Benutzung/Lagerung stehen und mit denen wenig zimperlich umgegangen wird, gab es keine Reaktion.

Ein 11k EUR-Objektiv "gammelt" im Inneren nach 5 Jahren moderater Benutzung und trockener Lagerung - so wie meine anderen Objektive benutzt und gelagert werden...

Nachdem es hier ja auch ein paar Nutzer der IS IIer gibt (beim 300, 500 und 600 ist der Tubus wahrscheinlich ähnlich): Hat irgendjemand auch so ein "Problem"?

Danke!

Radomir Jakubowski
19.04.2017, 14:58
Tatsächlich, ja. Mehr bekommst du per PN.

ChriMi
19.04.2017, 15:01
*schluck*
Das ist heftig.
Ich habe diese Linse auch und werde heute Abend mal einen prüfenden Blick darauf werfen. Hattest Du von dem "Glitzern" ein Foto zur Dokumentation gemacht, bevor Du das Objektiv zu Canon geschickt hast?

bluescrummachine
19.04.2017, 15:51
Nein, leider nicht... Wenn es in Ordnung ist, dann sind die Tubuswände vorn hinter den großen Linsen matt. Ansonsten sieht es so "ähnlich" aus, als ob mit einem Zerstäuber kleine Wassertröpfchen aufgebracht wurden.

Thomas Madel
19.04.2017, 16:20
Mal abgesehen davon, dass so etwas nicht passieren sollte, besteht doch, wenn ich es richtig verstehe, kein Zusammenhang zwischen Glitzern und Abbildungsleistung/Justage. Wenn das Glitzern die Abbildungsleistung nicht oder nur extrem wenig beeinflusst, wäre es ja nur eine "Schönheitsfehler". Der Wiederverkaufswert wäre zwar dahin, aber einer weiteren Benutzung stünde nichts gravierendes im Wege.

bluescrummachine
19.04.2017, 17:25
Ja, deshalb war es mir auch erstmal "egal", da bzgl. Bildqualität alles OK war und ist.
Es gibt wahrscheinlich Lichtsituationen, wo dann Reflexionen an den Tubuswänden auftreten - habe ich aber nicht beobachtet. Geometrisch ist es mit GeLi dann fast/nur Gegenlicht und somit ohnehin kontrastarm...

Thomas Madel
19.04.2017, 17:40
Selbst wenn die Funktionsfähigkeit nicht eingeschränkt ist, ist die Sache trotzdem mehr als ärgerlich. Aber die Kohle für den Austausch zu verbrennen, dürfte dann natürlich keine Option sein.

Gibt es denn Aussagen dazu, was das für Ablagerungen sind? Mein Phantasie lässt mir eingedrungene Feuchtigkeit oder irgendein "Ausschwitzen" der matten Beschichtung durch den Kopf geistern...
Letztenende dürfte es fast egal sein, denn eine Handhabe dagegen wird daraus nicht erwachsen. Ansprüche hat man nach der Zeit eh keine mehr und wenn, dürfte die Ausrede dann unsachgemäße Verwendung oder Lagerung sein.

bluescrummachine
19.04.2017, 18:01
Was es für Ablagerungen sind ist nicht benannt. Telefonisch war die Auskunft, dass von außen nach innen so allerhand eindringt, was sich dann dort ablagern kann.

Bedenkt man nun, dass die Ablagerungen hinter der Vorderlinse und der Linse danach sind, dann frage ich mich wie dort "irgendetwas" hineinkommen kann, da sich die Linsen dort nicht(?) bewegen/"verkapselt" sind (wie auch immer)... D.h., die Elemente dort sind nicht-wartbar zusammengesetzt und müssen als Baugruppe komplett getauscht werden - so liest man es auch aus dem Kostenvoranschlag und erklärt den Preis. Telefonisch heißt es auch, dass die entfernte Baugruppe dann entsorgt wird bzw. ich kann sie haben.

Schau'mer mal. Mein Atem ist lang :cool:

Thomas Madel
19.04.2017, 18:18
Bedenkt man nun, dass die Ablagerungen hinter der Vorderlinse und der Linse danach sind, dann frage ich mich wie dort "irgendetwas" hineinkommen kann...

...ohne das die Linsen auch Ablagerungen haben, bzw. verschmutzt sind!

Radomir Jakubowski
19.04.2017, 20:08
D.h., die Elemente dort sind nicht-wartbar zusammengesetzt und müssen als Baugruppe komplett getauscht werden - so liest man es auch aus dem Kostenvoranschlag und erklärt den Preis. Telefonisch heißt es auch, dass die entfernte Baugruppe dann entsorgt wird bzw. ich kann sie haben.


Ja, das fordere Element ist eine wartungsfreie Einheit, die nur komplett getauscht werden kann. Ist quasi ein Ersatzteil.

Thomas Madel
19.04.2017, 20:16
Ja, das fordere Element ist eine wartungsfreie Einheit, die nur komplett getauscht werden kann.

Umso erstaunlicher ist es, dass es in dieser wartungsfreien Einheit Ablagerungen geben kann, für die der Benutzer verantwortlich sein kann. Die für mich wahrscheinlichste Variante ist eine fehlerhafte Beschichtung, welche etwas abgibt, was dann auskristallisiert oder so ähnlich. Wie könnte es sonst passieren, dass die Beschichtung einen "glitzernden Belag" hat und die Linse vollkommen sauber sind?

Freimann
19.04.2017, 22:05
N´Abend Leute,

Ich hab auch mal kurz Panik geschoben, als ich bei meinem eben mit einer Leuchte vorn rein geschaut habe.
Das selbe beschriebene Glitzern.
Ich kann mich aber nicht wirklich erinnern, wie es kurz nach dem Kauf ausgesehen hat.
(Man kuckt ja auch nicht ständig von "der Seite" ins Objektiv rein. :) )
Glaube aber, das war schon immer so.

Kann es sein, daß das so normal ist?
Weil, das sieht genauso aus wie die Beflockungen in einer „Canon-Streulichtblende“. So eine Beflockung würde dort auch Sinn machen.
Wenn dem so ist, sollte das der CPS aber wissen!

Gruß Jörg

bluescrummachine
19.04.2017, 23:00
Bei meiner Streulichtblende glitzert nix ;)

Um es noch einmal klarzustellen: von der BQ her ist alles tadellos. Irgendwann ist mir das aber beim Reinigen aufgefallen. Auch das es sich lediglich auf die Tubuswände beschränkt und die Linsen in Ordnung sind.
Nachdem ein Gehäuse zum C&C musste, habe ich das Objektiv mal mitgeschickt - auch wegen einer neueren Firmware, die anscheinend schon länger verfügbar ist.
Und so war die Überraschung natürlich groß, da es sonst heißt "Keinen Einfluss auf die Abbildungsleistung. Das bekommen Objektive im Laufe der Zeit." o.s.ä.

ChriMi
20.04.2017, 10:08
Ich habe das bei meinem Objektiv gestern auch mal kontrolliert und kann Jörgs Erkenntnisse bestätigen: sieht innen aus wie eine Beflockung, die auch im Inneren von Streulichtblenden aufgebracht ist, um Reflexionen zu vermeiden. Wäre ja auch sinnvoll.

bluescrummachine
20.04.2017, 11:49
Doch eins gefunden...
"schön" auf dem Samt, jedoch nix am Glas.

181800

rocky7
20.04.2017, 12:04
Auf meinem EF 400 2.8 L IS II BJ 2016 ist nichts zu sehen. Alles pikobello sauber.

Thomas Madel
20.04.2017, 12:22
Auf meinem EF 400 2.8 L IS II BJ 2016 ist nichts zu sehen. Alles pikobello sauber.

Noch... :biggrinbounce:

Scherz beiseite, dass könnte der Kleber der Samtbeschichtung sein, der sich durch das Material gearbeitet hat. Aber lassen wir das besser, ändern wir das eh nichts.

Joa
20.04.2017, 21:29
Das könnte natürlich sein und würde erklären, warum die Linsen nicht betroffen sind. Das sehe ich dann allerdings bei Canon und nicht beim Endanwender (der ja gar nichts dagegen machen kann) - zumindest eine kulante Abwicklung ist bei der Objektivklasse wohl nicht zuviel verlangt.

mich
21.04.2017, 01:06
Ich denke, dass so etwas durch zu langer direkten Sonneneinstrahlung in Verbindung mit dem LensCoat passiert. In dieser Kombination heizt sich das Gehäuse sehr stark auf, ohne das die Wärme entweichen kann. Das kann man z.B. mit einem Infrarot Thermometer leicht nachprüfen. Wer das einmal gemacht hat, wird diese Hitze dem Objektiv nicht häufig zumuten wollen.

Ich benutze den LensCoat zwar auch gerne als Schutz, aber nie lange bei direkter Sonneneinstrahlung.

Stöhr
21.04.2017, 08:34
Sieht fast schon aus wie Zinkfraß / Zinkpest. Weiß jemand aus welchem Material das Teil gefertigt ist?

Thomas Madel
21.04.2017, 09:11
Man darf die Wärme durch Sonneneinstrahlung nicht unterschätzen. Mir ist vor Jahren mein damals verwendetes EF35-350mm f/3.5-5.6L USM an einem heißen Sommertag, an dem ich einen Leserausflug unsere Lokalzeitung begleitet habe, und dabei das Objektiv stundenlang nach unten baumelnd umhergetragen haben, plötzlich ein paar Zentimeter länger geworden. Die Verklebung von zwei ineinandergeschobenen Kunststoffteilen des Schiebemechanismus war durch die Hitze (35° C im Schatten) weich geworden. Im Extremfall hätte das Objektiv komplett auseinanderfallen können. Das spannende war, dass es zusammengeschoben und "abgekühlt" wieder gehalten hat.

Wer weiß schon, was im inneren passiert, wenn das Equipment stundenlang in der Sonne brät.

bluescrummachine
21.04.2017, 09:44
Danke für die Diskussion :-)

Alles richtige Punkte und Parameter, die solche Auffälligkeiten begünstigen können.
Deshalb kann ich auch nur noch einmal unterstreichen, dass ich hier so etwas poste um sachlich zu diskutieren, Meinungen und Erklärungen zu bekommen und Dinge zu verstehen.

Bzgl. Temperaturen: Wie sieht es denn da bei den schwarzen Objektiven dieser Klasse von Nikon aus?

bluescrummachine
21.04.2017, 11:10
Noch ein Zusatz:
Ich kann es ja leider nicht testen :-(
Deshalb einfach mal mit montierter GeLi vorn reinschauen! Geht man davon aus, dass in GeLi und Tubus ähnliche "Antireflex-Materialien" verwendet werden, dann sollte es eigentlich keinen Unterschied zwischen dem Erscheinungsbild von GeLi-Oberfläche und Tubuswänden zwischen den Frontlinsen geben...

mich
21.04.2017, 11:26
Bzgl. Temperaturen: Wie sieht es denn da bei den schwarzen Objektiven dieser Klasse von Nikon aus?

Das wird sich vermutlich etwas stärker aufheizen. Metall gibt die Wärme aber sehr gut ab. Wenn man es nicht übertreibt, sollte das keine Probleme machen.

Neopren dagegen ist aber wärmeisolierend, was ja erst einmal nicht schlecht ist. Wenn die Mittagssonne lange genug darauf scheint, dann kommt es zum Wärmestau. Die Wärme kann dann nicht, wie bei Metall, an die Umgebung abgegeben werden. Die Temperaturen steigen dann im Objektiv viel stärker, als ohne diesen Schutz.

bluescrummachine
21.04.2017, 15:29
Noch ein Zusatz:
Ich kann es ja leider nicht testen :-(
Deshalb einfach mal mit montierter GeLi vorn reinschauen! Geht man davon aus, dass in GeLi und Tubus ähnliche "Antireflex-Materialien" verwendet werden, dann sollte es eigentlich keinen Unterschied zwischen dem Erscheinungsbild von GeLi-Oberfläche und Tubuswänden zwischen den Frontlinsen geben...

Ich hoffe, das beruhigt jetzt ein paar... Glitzern tut es immer etwas, vor allem wenn man vorn reinleuchtet (siehe Bild).

Anbei noch ein Bild eines Objektivs, dass OK ist. Habe ich letzte Woche gegen meins verglichen!
Da "glitzert" die GeLi genauso, wie die Tubuswände.
181842

Thomas Madel
22.04.2017, 14:04
Da ich gerade mein Zeugs für den Einsatz vorbereite, habe ich in mein EF 2,8/400 L IS geschaut. Bei mir gibt es innen nur schwarzen Samt, ohne jegliches Glitzerzeugs oder sonstige Ablagerungen, alles picobello. Und das, obwohl meines ob des Alters deutlich mehr Zeit gehabt hätte, Ablagerungen anzusammeln. Ich habe es vor 2 Jahren bei einem Händler gebraucht gekauft, ohne zu wissen, wer der Vorbesitzer war und was der damit getrieben hat.