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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterschiede zwischen Canon EF 70-300 f4-5.6 IS USM und dem Nachfolgemodell II



canardo
11.06.2017, 15:41
Moin,

bin neu hier und fotografisch auch noch etwas feucht hinter den Ohren.

Ich möchte wissen, was die wesentlichen Unterschiede sind zwischen dem Canon EF 70-300 f4-5.6 IS USM und dem Nachfolgemodell Canon EF 70-300 f4-5.6 IS USM II.

Irgendwie findet mein Google das nicht...

Hintergrund: suche eigentlich ein gebrauchtes II, und habe aber das Vorgängermodell angeboten bekommen.

Viele Grüße,

Sven

canardo
12.06.2017, 16:20
na, hier ist ja was los... LOL

Artefakt
12.06.2017, 17:55
Wenn Du hier guckst ...:

http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=358&Camera=979&Sample=0&FLI=0&API=1&LensComp=1077&CameraComp=979&SampleComp=0&FLIComp=0&APIComp=1

... dann ist festzustellen, dass Canon es offensichtlich wieder einmal geschafft hat, ein Nachfolge-Objektiv deutlich schlechter als das bestehende zu machen. Grund für die Neuentwicklung kann dann eigentlich nur eine Einsparung bei der Produktion und somit allein im Interesse von Canon sein ... Links habe ich das alte angewählt, rechts das neue. Klick Dich mal durch die unterschiedlichen Brennweiten und bewege den Mauszeiger aufs Bild und runter vom Bild - dann kannst Du beide Objektive vergleichen (der Pfeil sagt Dir, welches Objektiv gerade zu sehen ist). Nur bei 300mm ist das neue geringfügig schärfer und hat weniger Farbsäume, bei allen anderen Brennweiten ist das alte besser.

Aber auch die L-Version (die weiße) ist nicht wirklich deutlich besser, vielleicht ein wenig robuster und deutlich teurer ... Man könnte also ohne weiteres die Version I des schwarzen 70-300 nehmen ...

Gruß, Dietmar

h3
12.06.2017, 18:40
Man könnte also ohne weiteres die Version I des schwarzen 70-300 nehmen

Ich habe nicht mal mitbekommen, dass es einen Nachfolger gibt. Das 70-300/4-5.6 IS USM entdecke ich seit einiger Zeit neu und mag es an der 5DIII. Meins stammt von 2007, wurde später vom etwas besseren 70-200/4 quasi abgelöst und mit dem 100-400 I ergänzt. Wenn möglich, griff ich seither zum 100-400. Wenn es leichter und unauffälliger sein sollte, zum 70-200. Doch 200mm sind mir oft zu kurz. So wird das 70-200 inzwischen wieder gern vom 70-300 I ersetzt. Ich mag's!

Chickenhead
12.06.2017, 21:34
Das neue ist quasi in allen Bereichen deutlich besser. Es ist Abbildungstechnisch nahe ans L gerückt. Das alte ist besonders am langen Ende schwächer. Der AF ist schneller, der Stabi deutlich verbessert. Vom Kauf der alten Version kann ich nur abraten.

MaFu
12.06.2017, 22:34
Wenn Du hier guckst ...:

http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=358&Camera=979&Sample=0&FLI=0&API=1&LensComp=1077&CameraComp=979&SampleComp=0&FLIComp=0&APIComp=1

... dann ist festzustellen, dass Canon es offensichtlich wieder einmal geschafft hat, ein Nachfolge-Objektiv deutlich schlechter als das bestehende zu machen.

Das neue ist quasi in allen Bereichen deutlich besser. Es ist Abbildungstechnisch nahe ans L gerückt. Das alte ist besonders am langen Ende schwächer. Der AF ist schneller, der Stabi deutlich verbessert. Vom Kauf der alten Version kann ich nur abraten.

Uiuiui...
Weiter können die Meinungen fast nicht mehr auseinanderklaffen :biggrinbounce:

ehemaliger Benutzer
12.06.2017, 22:45
Weiter können die Meinungen fast nicht mehr auseinanderklaffen

Fertigungsstreuung bei "Nicht-L"?

h3
13.06.2017, 08:37
Uiuiui...
Weiter können die Meinungen fast nicht mehr auseinanderklaffen
Na ja, schau Dir die anderen Beiträge von Artefakt an und Du wirst sein Posting einschätzen können!

Chickenhead hat sicher recht. Auch mit dem langen Ende des 70-300 IS USM I. Im Netz finden sich Stimmen, die meinen, man könne gleich das 70-200 nehmen und croppen, das komme qualitativ aufs Selbe raus.

Ich hatte das längst alles wieder verdrängt und greife zum 70-300 I, weil es rumliegt. Ich nutze es auch mit 300mm und kann mit dem Ergebnis gut leben. (Es geht mir um eine mehr oder weniger journalistische Nutzung, atemberaubende Hochglanzbilder sind nie mein Ansinnen.)

Schau Dir auch mal das Tamron 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD an. Teste die Dinger selbst und lass Dich nicht allzu sehr von Webforen, -tests und -charts beeindrucken!

Artefakt
13.06.2017, 08:52
Das neue ist quasi in allen Bereichen deutlich besser. Es ist Abbildungstechnisch nahe ans L gerückt. Das alte ist besonders am langen Ende schwächer. Der AF ist schneller, der Stabi deutlich verbessert. Vom Kauf der alten Version kann ich nur abraten.

Hast Du beide? Man sollte beide unter gleichen Voraussetzungen vergleichen. Da ich keines der beiden selbst besitze, habe ich halt die Charts von TheDigitalPicture als Grundlage genutzt. Das mache ich manchmal als ersten Schritt bei der Beurteilung eines Objektivs. Nach meiner bisherigen Erfahrung decken sich deren Ergebnisse mit meinen eigenen Erfahrungen aus der Praxis. Und dort ist das neue 70-300er nur bei 300 mm schärfer.

Für mich ist die Bildqualität (Bildschärfe) das erste und wichtigste Argument. Wenn AF und IS besser geworden sind, ist das schön, aber nicht das Um und Auf bei einem Objektiv. In Analogzeiten hatten die Objektive weder AF noch IS, da konnten sie ausschließlich mit der Bildqualität punkten ...

Die Tendenz, immer das zu loben, das man selbst besitzt, ist psychologisch verständlich. Man möchte ja die beste Entscheidung getroffen haben ... :rolleyes:

Gruß, Dietmar

klei
13.06.2017, 13:10
Einige Wochen lang hatte ich das 70-300 USM I parallel zum 4/70-200 L. In puncto Bildqualität waren beide bis einschließlich 200mm nicht zu unterscheiden. Ohne Blick auf die exif-Daten war es nicht möglich erkennen von welchem Objektiv die Aufnahme stammte. Über 200mm war das L-Objektiv mit 1,4xKonverter weder besser noch schlechter als das 70-300mm. Allerdings macht sich dessen Stabi positiv bemerkbar. Ich habe das 70-200 L behalten, weil der AF etwas schneller und zuverlässiger war und weil ich den ausfahrende Tubus beim 70-300 sehr störend fand.
Später habe ich es auch mal mit dem Tamron 70-300 VC probiert. Optisch etwas besser als das Canon 70-200 L, AF fast gleichauf, Stabi ausgezeichnet. Aber keines der beiden Exemplare, die ich hatte, war in der Lage mit allen meinen Kameras fehlerfrei zu kommunizieren. Das erste schloss die Blende beim Auslösen zu spät, die Folge waren überbelichtete Aufnahmen. Wurde von Tamron als Serienfehler getauscht. Objektiv Nummer 2 fühlte sich an meiner damaligen 40D sehr wohl, weigerte sich aber beharrlich an der 1er oder an der 7D irgendein Foto zu machen: Error 99.
Das neue 70-300 von Canon hatte ich bisher nur einmal kurz in der Hand. Auf den ersten Blick habe ich nichts entdecken können, was den deutlichen Mehrpreis zum Vorgänger rechtfertigen würde. Abbildungstechnische Riesenfortschritte sind eher nicht zu erwarten, zumal die alte Version in dieser Hinsicht schon recht überzeugend war.
Mein persönliches Fazit: 70-200 L mit oder ohne Stabi ist langfristig die bessere Investition. Einen 1,4x-Extender dazu, wenn es mal an Brennweite fehlt und man plant noch weitere L-Objektive anzuschaffen.
Alternativ, falls man die Robustheit des L-Objektivs nicht benötigt, das alte 70-300, gebraucht für 250-300 Euro im Preis-/Leistungsverhältnis nicht zu toppen.

Knut

canardo
13.06.2017, 17:11
wow, danke die Herren (und Damen), war sehr aufschlussreich... :)