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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schärfe von Objektiven messen



michaeloeser
24.06.2017, 10:55
Hallo zusammen,

die Möglichkeit, die Schärfe von Objektiven (subjektiv) dadurch zu messen, dass man Bildserien eines 5-Euro Scheins fotografiert kenne ich. Hat jemand noch einen anderen Tipp, wie man die Schärfe eines Objektivs messen kann? Ich spreche hier von Messmethoden, die man zuhause anwenden kann. Nicht unter "Laborbedingungen".

Danke und ein schönes Wochenende.

f9
24.06.2017, 11:16
Schärfe (oder besser: Kontrastwahrnehmung) liegt im Auge des Betrachters. :)
Alles andere ist Biologie (Detailauflösung). Alles, was dichter zusammenliegt als 2 Winkelminuten unseres Visus, nimmt man nicht mehr als zwei verschiedene Punkte wahr.

Es gibt diverse Charts, die man kaufen kann, aber letzten Endes läuft alles darauf hinaus, die Bilder gegeneinander zu stellen und die wahrgenommene Schärfe/Details, was auch immer man sehen will, miteinander zu vergleichen. Zum Beispiel so was: Klick zum Chart (https://www.amazon.de/Enjoyyourcamera-Testkarte-Testtafel-Pr%C3%BCfen-Objektiv/dp/B00MHVFKQY/ref=sr_1_fkmr0_1/259-6552540-5842108?ie=UTF8&qid=1498294990&sr=8-1-fkmr0&keywords=MFT+TEstchart).
Aber da reicht auch der Geldschein; vor allem weil es eben diese dabei einspart.
"Objektiver" ist da höchstens noch verschiedene Software zum Linienzählen, aber will man das Geld dafür wirklich in die Hand nehmen? Beispiel (https://store.imatest.com/)
Ich nicht.

Vertraue einfach Deiner Wahrnehmung und welches Maß an Details Du im End-Medium/Format dargestellt haben willst/musst.

michaeloeser
24.06.2017, 12:02
Schärfe (oder besser: Kontrastwahrnehmung) liegt im Auge des Betrachters. :)
Vollkommen klar und mir reicht eine subjektive Messung auch völlig aus.

Könnte ja sein, dass jemand noch andere sinnvolle Methoden kennt. Das mit dem Geldschein funktioniert schon sehr gut.

Wernfried
24.06.2017, 13:20
Ein Geldschein sollte schon deshalb nicht optimal sein weil er meistens zerknittert ist und nicht ganz plan aufliegt.

michaeloeser
24.06.2017, 13:49
Ein Geldschein sollte schon deshalb nicht optimal sein weil er meistens zerknittert ist und nicht ganz plan aufliegt.

Man kann einfach einen möglichst neuen Schein ein paar Tage in einem Buch glätten und dann mit tesafilm auf eine Platte kleben. Völlig plan und eben und die Druckqualität eines Geldscheins ist super um Schärfe zu "messen"

Thomas Madel
24.06.2017, 14:47
Ein glatter, wenig zerschlissener Geldschein ist zur Schärfebeurteilung optimal, bei den feinen Guilloche-Linienmustern sieht man alles. Er hat nur den Nachteil, dass man ihn nicht in Photoshop ansehen kann, weil Photoshop erkennt, dass es ein Geldschein ist und dann das Bild nicht öffnet.

michaeloeser
24.06.2017, 16:03
Er hat nur den Nachteil, dass man ihn nicht in Photoshop ansehen kann, weil Photoshop erkennt, dass es ein Geldschein ist und dann das Bild nicht öffnet.

Ja, krass. Wusste ich nicht. Ist aber 1. nicht tragisch, weil ich es mir in Lightroom anschaue und 2. geht es, wenn man den Schein (also das Bild) beschneidet.

Richard Fritz Braun
24.06.2017, 18:01
Man nimmt einen anderen Geldschein
http://www.nvmvs.com/WebRoot/StorePT/Shops/ec1443/5106/7FA0/5F54/8031/7DD2/D94C/9B0F/13CD/Cabo_Verde_-_500_Escudos_-_2014_Pick72B.jpg
Dieser wird z.B von Photoshop nicht als Geld erkannt.

Thomas Madel
24.06.2017, 18:30
Ist aber 1. nicht tragisch, weil ich es mir in Lightroom anschaue und 2. geht es, wenn man den Schein (also das Bild) beschneidet.

Das ist natürlich nicht tragisch, aber mich hat die Tatsache, dass Photoshop Euroscheine erkennt, doch ziemlich überrascht!

ehemaliger Benutzer
24.06.2017, 22:56
Hat jemand noch einen anderen Tipp, wie man die Schärfe eines Objektivs messen kann?
Der Standard. (http://www.fotografische.de/zubehoer/objektiv-testtafel/)

Artefakt
25.06.2017, 12:18
Was soll da überhaupt gemessen werden? Die Schärfe im Zentrum? Die Schärfe auch am Rand/in den Ecken (was sinnvoll wäre!)?

Da kann man mit einem Geldschein nicht viel anfangen, außer man möchte ein Makro-Objektiv testen (die für solche kleinen Ausschnitte gerechnet sind). Ob der jetzt gebügelt oder zerknittert ist, spielt eher keine Rolle. Wenn man mit einem normalen Objektiv so weit rangeht (wenn es überhaupt formatfüllend geht), dann ist in der Naheinstellung meist eine Randschwäche erkennbar. Das Objektiv kann aber im normalen Entfernungsbereich top sein ...

Wenn Geldscheine (oder auch das Liniendiagramm), dann eine Tafel mit 1x1,5m nehmen, einen Zettel (Grafik oder Geldschein) in die Mitte, weitere vier in die Ecken und vom Stativ genau senkrecht drauf ...

Die Grundschärfe bzw. Grundqualität eines bestimmten Objektivs kennt man ja oft aus Tests. Was viel wichtiger ist: Ob das Objektiv gut zentriert ist! Das teste ich mit einem Unendlich-Motiv (Antenne oder sonstige feine Struktur), indem ich mit manueller Belichtung (Offenblende) und manuellem Fokus (meinetwegen vorher mit AF scharfgestellt, dann aber vorsichtig auf MF umgeschaltet und nicht mehr berührt), (mit verschiedenen Brennweiten bei einem Zoom) und zwar: das feine Motiv einmal in der Bildmitte, und dann in allen vier Ecken, ohne etwas zu verändern. So kann man feststellen, wie das Objektiv zentriert ist. Im Idealfall sind die Ecken bei 100% Ansicht alle in etwa gleich scharf, und die Bildmitte ist schärfer als die Ecken.

Gruß, Dietmar

michaeloeser
25.06.2017, 12:44
Mir geht es in erster Linie um eine persönliche - also subjektive - Beurteilung der Schärfe, ohne jeden "wissenschaftlichen" Anspruch.

Das mit dem Geldschein funktioniert - mit den genannten Einschränkungen - schon gut. Im Grunde kann man auch ein gut gedrucktes Buchcover verwenden oder ähnliches. Da ich in erster Linie Portraits mache werde ich auch einfach mal eine Bildreihe mit einer Person machen, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Hierbei geht´s ja vor allem darum, dass die Augen knackscharf sind.

Danke jedenfalls für die Tipps und Hinweise. Hat mit weitergeholfen.

michaeloeser
25.06.2017, 12:44
Versehentlich doppelt gepostet...