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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Festbrennweitwinkel an VF? 20 oder 24mm?



Ruediger63
25.11.2017, 13:25
Hallo zusammen.

Leider stehe ich etwas auf dem Schlauch, bezgl. meiner Festbrennweitenabstufung.

Ich möchte mit meiner 5DII (wird ersetzt von einer 6DII) mehr mit Festbrennern fotografieren und habe derzeit folgende Objektive:
35, 50 ,85 mm

Nach oben hin würde ich vorerst mein 70-200 lassen, evtl. später eine 135mm Festbrennweite kaufen.

Aber nach unten, in den Weitwinkel für Landschaft und Stadt, habe ich im Moment keinen Plan.
Ich tendiere entweder zum Canon 20mm/2.8 oder zum 24/2.8 IS USM.

Was ist aus Eurer Sicht da sinnvoll?

Ich denke, aus technischer Sicht ist das 24mm das modernere. Ich bin nur ratlos, ob mir in der Stadt die 24mm ausreichen werden.

Vielen Dank im Voraus.

Es grüßt Euch
Rüdiger

hs
25.11.2017, 14:20
Gefälliger bei Landschaft ist 24mm, mehr Dynamik besitzt 20mm. Bei Stadt (Architektur) ist 24mm oft zu lang.

Wieso zieht Du kein 16-35/4 L IS in betracht? Im WW Bereich macht sich jeder mm deutlich bemerkbar, und i.a. blendet man auch ab.

Ich verwende sehr gerne FBs, aber 35L, 85L, 135L, oder 200L oder aber TS-E.

Normal bin ich im WW aber mit einem Zoom unterwegs. Besagtes 16-35/4 oder einem alten 20-35L für wenig Gepäck und zwischendrin.

ehemaliger Benutzer
25.11.2017, 14:29
Wieso zieht Du kein 16-35/4 L IS in betracht? Im WW Bereich macht sich jeder mm deutlich bemerkbar, und i.a. blendet man auch ab.

Das war auch mein erster Gedanke.

Ruediger63
25.11.2017, 14:35
Danke Euch.

16-35, ja gut, aber der Preis. Selbst ein Gebrauchtes ca. 700,-- EUR.

Das möchte ich eigentlich nicht.

Gruß Rüdiger

Ruediger63
25.11.2017, 14:47
.....und das Gewicht. Ich wollte gern mal etwas weniger mit mir rumschleppen.
Ich habe ja bereits das 17-40/4. Aber ich möchte mit Festbrennweiten los. Mal wieder versuchen, dass ich mir mehr Gedanken über den Bildaufbau und die Position mache.
Die Frage war ja auch, eher 20 oder 24mm.

Gruß Rüdiger

hank
25.11.2017, 15:08
.....und das Gewicht. Ich wollte gern mal etwas weniger mit mir rumschleppen.
Ich habe ja bereits das 17-40/4. Aber ich möchte mit Festbrennweiten los. Mal wieder versuchen, dass ich mir mehr Gedanken über den Bildaufbau und die Position mache.
Die Frage war ja auch, eher 20 oder 24mm.

Gruß RüdigerDesto weitwinkliger, desto mehr Gewicht bekommt der Vordergrund, der Nahbereich. Da wäre eben für mich die Frage: Wie will ich meine Bilder komponieren?
Wenn es das Thema Architektur sein soll, dann sind 24mm vom Bildwinkel neutraler und meinem Empfinden nach angenehmer in der Bildwirkung - aber letztendlich mußt Du es selbst finden, was "Deins" ist. Die technisches Sicht finde ich zweitrangig - das sieht man den Bildern nicht an (Es wird auch niemand später mal das Histogramm der Bilder bewundern...).

Und wenn Du ein 17 bis 40 hast - dann mach doch einen Selbsttest: Gehe einen Nachmittag los an welchem Du das Objektiv auf 20mm mit einem sich rückstandsfrei ablösbaren Klebeband festgelegt hast und am zweiten Nachmittag die gleiche Strecke mit 24mm. Dann schau Dir Deine Bilder an und Du wirst wahrscheinlich schnell merken, welcher Bildwinkel/Brennweite Dir mehr liegt.

Ruediger63
25.11.2017, 15:51
Hallo Hank,

danke für den Tipp. Das hatte ich mir auch schon so überlegt und auch meine Fotos überprüft, die ich mit dem 17-40 gemacht habe. Die sind meist unten oder oben am Anschlag. Daraus lässt sich für mich leider nicht ableiten, womit ich klar kommen werde.
Also, ich werde demnächst mal mit dem 17-40 durch die Stadt laufen und die Brennweiten 20 und 24mm testen.

Gruß von Rüdiger

hs
25.11.2017, 16:28
Also, ich werde demnächst mal mit dem 17-40 durch die Stadt laufen und die Brennweiten 20 und 24mm testen.


Geh zweimal durch die Stadt, einmal mit 20mm, das andere Mal mit 24mm. Beidesmal den Zoomring abgeklebt. ;)

hanibal49
25.11.2017, 17:17
Das, was man hat, ist immer falsch und das, was fehlt, wäre richtig. Das hört nie auf. Für viele Leute liegt die Lösung deshalb in einer Leica Q mit fest eingebautem 28mm oder aber in einer Fuji X100F mit fest eingebautem 35mm (KB äquivalent) und Sony hat fest eingebaute 50mm. Man fotografiert dann ausschliesslich mit dem, was man hat und etwas anderes hat man nicht. Und die Bilder werden vielleicht anders aber nicht schlechter. Suche die Perspektive, die zur Brennweite passt. Und es gibt so viele Linsen, weil es so viele Bedürfnisse gibt. Meist scheitert alles am Gewicht. Oder kennst du jemand, der 10 Objektive gleichzeitig dabei hat? Deine 35 oder 50mm reichen doch für Landschaft und Stadt. Wenn du mal etwas Neues willst (nicht weil man das braucht), dann kauf ein 24mm. Und wenn dir das mal zu langweilig wird, kauf ein 14mm. Oder wenn du denkst, dass das mit den Festbrennweiten auf den Bildern halt doch überhaupt nicht sichtbar ist, dann kauf dir ein 16-35mm und ein 70-200 (beide f/4). Und wenn du dann denkst, dass das Gewicht zu hoch und das Volumen zu gross ist, dann versuche es mit Olympus. Für Landschaft oder Stadt wirst du keinen Unterschied zu Kleinbild feststellen. Einfach Null. Olympus hat diese wundervollen f/1,2 Linsen. Wenn du an das Bokeh denkst, so vergleicht sich das mit Blende f/2.4 an deiner Kleinbild. Das ist immer noch super lichtstark und du erkennst keinen Unterschied im Rauschen oder in der Freistellung. Es sei denn, du sagst: "Nein, ich fotografiere immer mit Blende f/1.4 oder grösser am Kleinbild". Ja dann. Aber wer macht das schon . . .

Alles ein unendlich weites Feld. Beginne mit der Frage: Warum brauche ich einen Vollformat-Sensor.

Du siehst, dass diese Diskussion nichts bringt. Jeder hat seine eigene Erfahrung mit seinen Linsen und seinen Kameras. Und du sprichst von Landschaft und Stadt. Nicht von Fussball und Hallensport.

Ruediger63
25.11.2017, 17:18
Mach ich so.

ehemaliger Benutzer
25.11.2017, 22:04
Aber ich möchte mit Festbrennweiten los. Mal wieder versuchen, dass ich mir mehr Gedanken über den Bildaufbau und die Position mache.

Was hindert dich daran mit einem Zoom, wo du für die perfekte Perspektive bzw. den ausgesuchten Standort den Bildausschnitt anpassen kannst?
Und abgeblendet ist der Qualitätsvorteil in der Regel gering.

Aber zur Frage 20mm oder 24mm, die bessere Natürlichkeit der 24mm wurde schon genannt, aber wirst du dich oft ärgern, dass du das Eine, aber nicht das Andere nicht hast.
Aus diesem Grund bin ich im (U)WW-Bereich von vielen FBs auf ein Tamron 2.8/15-30 umgestiegen und habe es bis heute nicht bereut.
Man sagt ja nicht zu unrecht, das beste Objektiv wäre immer jenes, das man auch mit dabei hat. Das gilt auch fürs Stativ. Oder den Stabi. :-)

Ruediger63
26.11.2017, 02:04
Ja, Danke auch Dir, Hanibal.

Gruß von Rüdiger

Artefakt
27.11.2017, 12:22
Wenn man besonders im Weitwinkel- und Normalbereich auf Festbrennweiten umsteigen möchte, macht man das oft aus Qualitätsgründen, weniger aus Gewichtsgründen ... :-) "Damals" in der analogen FD-Ära hatte ich fixe 17 ... 24 ... 35 ... 50 ... 85 ... 135 ... 200 ... 300mm, und dann auf Reisen statt 85, 135, 200mm das 4/80-200 mit. Im Telebereich war damals und ist heute eine gute Schärfe bis an den Rand leichter zu realisieren als im (Ultra-)Weitwinkelbereich.

Das 4/17-40L ist, besonders was die Randschärfe und die Farbsäume angeht, sicher nicht die optimale Linse fürs Vollformat, auch nicht abgeblendet. Das 4/16-35L IS ist schon bei Offenblende derart randscharf, hat noch dazu einen IS für die Innenraum-Fotografie, dass mein Bedürfnis nach Festbrennweiten mittlerweile erloschen ist. Es kann aber auch die Entscheidung für Festbrennweiten fallen, weil man bewusster die Brennweite wählen will und nicht statt der Füße nur den Zoomring bewegt ...

Du wirst ja nicht mit einer Festbrennweite auskommen ... Für Landschaft reicht im Allgemeinen ein 24er. Es ist ohnehin nicht leicht, Landschaften mit Weitwinkel eindrucksvoll zu fotografieren, weil man sehr bewusst für einen interessanten Vordergrund sorgen muss, damit das Bild nicht nur weit und leer aussieht ... Für Architektur reichen 24 meistens nicht. Und wenn Du dafür vielleicht zusätzlich noch unterhalb etwas Gutes (Randscharfes!) suchst, dann landest Du beim 14mm oder beim 17mm Shift. Somit bist Du gewichtsmäßig mit zwei WW-Optiken wieder bei einem WW-Zoom, von den Kosten gar nicht zu reden! Das 4/16-35L IS ist sein Geld wirklich wert, besonders auch im Vergleich zum 2,8/16-35L. Der IS bringt drei bis vier Belichtungsstufen, also weit mehr als eine Blendenstufe des 2,8ers, das bei Offenblende noch dazu eine ziemliche Randabschattung hat ...

Gruß, Dietmar

Ruediger63
27.11.2017, 16:43
Hallo Dietmar,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag. Zwischenzeitlich sieht es so aus, dass ich meine 5DII verkauft habe und auch meine 70D befindet sich im Biete Board. Das heißt nicht, dass ich alles aufgebe. Aber im Moment überdenke ich so meine Fotogewohnheiten.
Ich möchte jetzt nach dem Verkauf entweder eine 6DII oder die 80D kaufen.
Auf die Objektive bezogen heißt das, ich habe derzeit einen Fuhrpark von ca. 11 Objektiven, von denen ich 4 nur am Crop verwenden kann. Darunter befindet sich das sehr gute 10-18 STM. Wenn ich jetzt wieder eine Vollformat kaufe, benötige ich weiterhin ein WW, wenn ich die 80D nehme, hat sich das mit dem WW erst einmal erledigt.

Vielen Dank für die Meinungen und Hilfen, die mich tatsächlich auch über den Sinn des Vollformats, speziell für mich, haben nachdenken lassen.

Viele Grüße von Rüdiger

hanibal49
27.11.2017, 23:35
Hallo Dietmar,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag. Zwischenzeitlich sieht es so aus, dass ich meine 5DII verkauft habe und auch meine 70D befindet sich im Biete Board. Das heißt nicht, dass ich alles aufgebe. Aber im Moment überdenke ich so meine Fotogewohnheiten.
Ich möchte jetzt nach dem Verkauf entweder eine 6DII oder die 80D kaufen.
Auf die Objektive bezogen heißt das, ich habe derzeit einen Fuhrpark von ca. 11 Objektiven, von denen ich 4 nur am Crop verwenden kann. Darunter befindet sich das sehr gute 10-18 STM. Wenn ich jetzt wieder eine Vollformat kaufe, benötige ich weiterhin ein WW, wenn ich die 80D nehme, hat sich das mit dem WW erst einmal erledigt.

Vielen Dank für die Meinungen und Hilfen, die mich tatsächlich auch über den Sinn des Vollformats, speziell für mich, haben nachdenken lassen.

Viele Grüße von Rüdiger

Schau mal da rein:

https://www.photobern.ch

Markus Hulliger habe ich kürzlich kennen gelernt. Er ist ein "Olympus Visionary" und ist damit nicht mehr ganz neutral (das sind wir aber mit unseren Canonen auch nicht ganz). Jedenfalls ist er völlig angefressen von M4T und er fotografiert ausschliesslich damit. Ich war echt beeindruckt von seiner Fotografie. Qualitativ sind die meisten Linsen von Olymus oder Panasonic top. Besonders das Gewicht ist aber eine ganz andere Liga.

hs
28.11.2017, 20:52
Vielen Dank für die Meinungen und Hilfen, die mich tatsächlich auch über den Sinn des Vollformats, speziell für mich, haben nachdenken lassen.


Wenn Du FF nicht brauchst (und auch mit Crop zufrieden bist) dann würde ich auch nicht darin investieren. FF ist:
- teurer
- schwerer
- voluminöser
- auffälliger

Ein FF Cam + zwei gemäßigte FBs ist aber trotzdem gut tragbar. ;)

Ich denke z.B. in FF, bei den wenigen Male wo ich Crop verwendet habe (die Cam meiner Frau) musste ich umrechnen. Der dunkle Sucher ist ebenfalls nicht meins, da muss jeder einfach das nehmen was ihm passt.

Ohne FF würde ich aber auch ohne Spiegel denken. Wäre irgendwie konsequent.

Artefakt
29.11.2017, 15:06
Schau mal da rein:

https://www.photobern.ch

... Jedenfalls ist er völlig angefressen von M4T und er fotografiert ausschliesslich damit. Ich war echt beeindruckt von seiner Fotografie. Qualitativ sind die meisten Linsen von Olymus oder Panasonic top. Besonders das Gewicht ist aber eine ganz andere Liga.

Vielleicht bin ich ungebildet oder stehe auf dem Schlauch ... Aber: Was ist "M4T"???

Gruß, Dietmar

Armint
29.11.2017, 15:10
Vielleicht bin ich ungebildet oder stehe auf dem Schlauch ... Aber: Was ist "M4T"???

Gruß, Dietmar
Er meint MFT (Micro Four Thirds).

Armint
29.11.2017, 15:14
Ach ja, noch 'ne Bemerkung von mir zur Frage des TO:
Ich habe die 6D und bin gern mal nur mit dem 2.0/35 IS oder dem 2.8/24 IS unterwegs.
20mm wäre da für mich zu wenig, oder zu viel.
Den Antiwackel nutze ich wohlwollend und gnädig.

hanibal49
29.11.2017, 20:54
Er meint MFT (Micro Four Thirds).


Der kleine Sensor von Olympus/Panasonic.

Freedreeh
30.11.2017, 11:12
Aber zur Frage 20mm oder 24mm, die bessere Natürlichkeit der 24mm wurde schon genannt, aber wirst du dich oft ärgern, dass du das Eine, aber nicht das Andere nicht hast.

Das ist eine Frage des Typs. Manche Fotografen ärgern sich, wenn sie nicht das richtige Objektiv dabei haben. Manche schießen schlechtere Bilder, wenn sie zu viele Möglichkeiten habe, weil sie sich überfordert fühlen. Ich gehöre wohl zu den letzteren. Mit den Zooms werde ich irgendwie faul oder unentschlossen, da ich mir nie sicher bin, welche Brennweite nun die beste ist. Das führt selbstverständlich zu einer schlechteren Komposition und zu allgemein schlechteren Fotos führt.