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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EOS R: Hälfte der Bilder nicht lesbar



Böhm
07.10.2019, 09:20
Reportage mit EOS R, Firmware 1.4, R 4/24-105, Blitz 420EX, SD-Card SanDisk Extreme PRO 32 GB, JPG.
Es wurden ca. 100 Aufnahmen gemacht, mit und ohne Blitz. Beim Auslesen stellt sich heraus, dass ca. die erste Hälfte meiner Fotos nicht lesbar sind. Eine Vorschau war vorhanden. Beim eigentlichen Importieren in den Computer kam jedoch eine Fehlermeldung und die Fotos sind nicht lesbar. Versuche mit Mac, Win 10 und iPad: negativ. Die zweite Hälfte der Fotos sind normal.
So etwas ist mir noch nie passiert. Woran kann das liegen?

Benno Steuernagel-Gniffke
07.10.2019, 10:10
Probiere mal mit einer zweiten Speicherkarte, ob dort das Problem ebenfalls auftaucht.

Falls ja, dann spricht es für ein Problem mit der Kamera. Falls nein, dann hat eher die SD-Karte ein Problem.

Cats
07.10.2019, 11:20
kannst du mal so eine nicht lesbare datei hochladen? wäre schon interessant.

Thomas Madel
07.10.2019, 11:26
Wir wurde der Import gemacht - Cardreader oder über die USB-Schnittstelle der Kamera?

Wenn noch nicht beides versucht worden ist, die jeweils andere Methode probieren. Kann man in die betroffenen Bilder auf dem Kameradisplay hineinzoomen?
Nach Beendigung aller Rettungsversuche würde ich die Karte mit Testsoftware prüfen, also komplett vollschreiben und auslesen.

Alles in allem ist so eine Situation bei einer Kamera mit nur einem Slot natürlich ziemlich unbefriedigend, weil man logischerweise immer mit der Angst lebt, dass es wieder passiert.

ehemaliger Benutzer
07.10.2019, 11:51
Hatte das Problem einmal, als ich die Serienbild Aufnahme eingestellt habe mit EX 580 ETTL Blitz. Das erste Bild mit Blitz war immer ok, das zweite schwarz und nicht auslesbar. Mit Einzelbild Einstellung ging es dann ohne Probleme.

Du schreibst etwas unpräzise "die erste Hälfte der Aufnahmen", daraus kann man nicht schließen was tatsächlich zu dem Fehlverhalten geführt hat und auch nicht, ob du zwischenzeitlich das richtige Setting gefunden hast.

Ich habe gerade über 6 Wochen lang mit dem Hersteller der "App qDslrDashboard" die EOS R ausgetestet und es bedarf 9 Debug Versionen der App und unglaublich viele Test Durchläufe spezielle für Zeitraffer mit dem LRTimelapse für Holy Grail Aufnahmen, bis man alle Einstellungsmöglichkeiten der EOS R durch hat. Wichtigste Erkenntnis für mich dabei, viele Funktionen die ich beim Fotografieren normalerweise nicht verwende sind im Zusammenspiel mit anderen Komponenten zwingend erforderlich.

Inzwischen läuft die EOS R für Zeitrafferaufnahmen ohne Probleme.

Hans Harms
07.10.2019, 11:55
Wir wurde der Import gemacht - Cardreader oder über die USB-Schnittstelle der Kamera?

Wenn noch nicht beides versucht worden ist, die jeweils andere Methode probieren.
[...]


Moin!
Gute Frage, guter Ansatz!

Ich hatte Probleme mit einer 64 GB - 95 MB/s Sandisk in der »R«.
Karte der Kamera entnommen, um sie dann von einem Cardreader auslesen zu lassen.
Es bedurfte mehrere Male mehrere Versuche, bevor die Karte gelesen werden konnte.
Ich entnehme die Karte nun nicht mehr, sondern verbinde die Kamera mit dem PC
und lese nun so aus.

mfg hans

Thomas Madel
07.10.2019, 12:17
Ich entnehme die Karte nun nicht mehr, sondern verbinde die Kamera mit dem PC
und lese nun so aus.

Das habe ich noch nie gemacht! Seit der EOS D30 nehme ich grundsätzlich die Karte aus der Kamera. Ich hatte in den nun mittlerweile fast 19 Jahren Digitalfotografie bis auf eine Hand voll RAWs praktisch keine Ausfälle. Bei den defekten RAWs vermute ich im Nachhinein, dass es "nur" Kopierfehler waren. Ich habe einmal unterwegs RAWs über eine Notebook vom einem Cardreader direkt auf eine externe Festplatte kopiert, dabei waren viele der RAW-Dateien auf der Platte kaputt, die Originale auf der CF-Karte waren aber in Ordnung. Deshalb kopiere ich seit diesem Ereignis nicht mehr direkt von USB zu USB. Wenn dann vom Reader auf die interne Platte des Rechners und wenn nötig von dort aus auf eine externe Platte. Bei der Vorgehensweise ist noch nie etwas passiert. Wobei das schon ein paar Jahre her ist und es mit aktuellen Rechnern und Platten möglicherweise keine Probleme mehr gibt.

Böhm
07.10.2019, 20:05
Die erste Hälfte meint: Bild Nr. 1 bis 50 nicht lesbar, Nr. 51 bis 100 sind ok. Die Kameraeinstellungen wurden nicht verändert.

ehemaliger Benutzer
07.10.2019, 20:39
Typisches Symptom bei defekter Speicherkarte...
Kommt bei SD-Karten leider häufiger (als bei CF-Karten) vor.
Und zu allem Überfluss betrifft das ausnahmslos alle Hersteller.

Joa
07.10.2019, 22:11
Typisches Symptom bei defekter Speicherkarte...
Kommt bei SD-Karten leider häufiger (als bei CF-Karten) vor.
Und zu allem Überfluss betrifft das ausnahmslos alle Hersteller.
Kann man das irgendwie vorher erkennen?
Da geht man ja mit ungutem Gefühl in einen Auftrag...

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 08:48
Kann man das irgendwie vorher erkennen?
Da geht man ja mit ungutem Gefühl in einen Auftrag...

Erkennen kann man Ausfälle selten vorher, aber es hilft, die Speicherkarten ausschließlich aus vertrauenswürdigen Quellen zu kaufen und immer in der Kamera "low level" zu formatieren.
Also keine Sonderangebote aus Marketplace- oder Versteigerung/Sofortkauf erwerben.

Ein Großteil der problematischen Speicherkarten sind meiner Meinung nach Fakes und haben beispielsweise weniger physischen Speicher als es der Formatierung entspricht und überschreiben irgendwann Speicherbereiche mehrfach. Oder es werden Produkte verwendet, die als C-Qualität aus der Produktion aussortiert worden sind (und eigentlich vernichtet werden müssten).
Testen kann man mit einfachen Programmen wie H2testw.

SDs der renommierten Hersteller aus vertrauenswürdigen Quellen halte ich für extrem zuverlässig.

h3
08.10.2019, 09:07
Kann man das irgendwie vorher erkennen?
H2testw (https://www.heise.de/download/product/h2testw-50539) beschreibt den verfügbaren Speicher und prüft, ob die Daten korrekt gespeichert wurden.

Thomas Madel
08.10.2019, 11:55
...die Speicherkarten ausschließlich aus vertrauenswürdigen Quellen zu kaufen und immer in der Kamera "low level" zu formatieren.

Teil 1 unterschreibe ich, denn das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. In fast 20 Jahren habe ich noch keine defekte CF-Karte gehabt. Ein SD-Karte ist mir auch noch nie kaputt gegangen, die verwende ich aber so selten, dass ich dazu keine Aussage machen möchte. Alle Karten waren Markenprodukte von SanDisk oder Lexar aus vertrauenswürdigen Quellen.

Teil 2 unterschreibe ich nicht, weil ich meine Karten, wenn überhaupt, alle paar Monate formatiere. Ich habe meinen Karten gelabelt, sprich die Karte wird mir mit einem Namen (welche Kamera) und dem passenden Icon angezeigt. Außdem habe ich die Settings der 1DX Bodies auf den jeweiligen Karten gespeichert. Um das nicht jedes mal zu verlieren, lösche ich nur den Ordner mit den Bildern. Das funktioniert seit Jahren vollkommen problemlos. Wenn ich dran denke, formatiere ich die Karte in der Kamera und kopiere dann die Settings und das Labelgedöns wieder auf die Karte.

Ich bin nicht der große IT-Experte, aber eine "low level" Formatierung macht die Kamera eher nicht, dafür geht der Formatierungsvorgang viel zu schnell. Möglicherweise macht sie das, wenn man eine Karte einlegt, die gar nicht oder "falsch" formatiert ist. Ich kenne low level Formatieren von einem Gerät, welches wir zu Druckplattenbelichtung hatten, dort gab es eine Spoolplatte, die musste man low level formatieren, wenn man Probleme mit abgebrochenen Jobs hatte. Diese Formatierung hat bei der damals, aus heutiger Sicht winzigen Festplatte, eine Stunde gedauert. So schnell wie die Formatierung in der Kamera geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass viel mehr passiert, als das Löschen des Inhaltsverzeichnisses.

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 12:12
Du hast recht, eine echte "low Level" Formatierung ist es nicht in der Kamera und man muss diese auch nicht bei jedem Wechsel machen.

Was ich meinte ist aber, dass man die Karten besser in der eigenen Kamera formatiert, um das Risiko von externen Kartenlesern, Treiberproblemen, Kabelproblemen und Betriebssystemen zu vermeiden.

Ich schätze, dass dort öfters die Ursache eines Problems zu finden ist als bei den Karten selbst.
Beim Formatieren in der Kamera schließt man solche Fehlerquellen ganz einfach aus.

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 13:49
Mythos1:
Es gibt und gab bei Halbleiter-Speichern keine LowLevel-Formatierung!
Das war bei Magnetscheiben erforderlich, da die keine physikalische Einteilung in Sektoren besitzen.
Halbleiterspeicher haben physikalische Adressen.

Mythos2:
Wo man seine Karten formatiert ist vollkommen egal, da der Formatierungsvorgang der einfachste aller Schreibvorgänge ist, und dabei nur wenige Sektoren am Anfang des Datenträger mit Default-Werten besetzt werden.
Dabei kann man -im Vergleich zum Anlegen einer neuen Datei- wirklich nichts falsch machen.

Das Problem bei SD-Karten ist eher, daß die auch noch beschäftigt sind, wenn man das als User gar nicht mehr wahrnimmt. Der Prozessor auf diesen Karten läuft dauernd, so lange die mit Strom versorgt werden, und im Hintergrund werden u.A. die wear-leveling-Tabellen reorganisiert.
Diese (Karten-internen) Tabellen dienen dazu, Schreibzugriffe möglichst gleichmäßig auf die Zellen zu verteilen um die Lebensdauer der Karte zu erhöhen. Würde man das nicht machen, würden Zellen, die sehr häufig verändert werden (z.B. da, wo das Directory liegt) sehr schnell sterben.
Aus diesem Grund müssen Daten intern sehr oft umkopiert werden, sobald die geädert werden.
Eine Störung dieses Vorgangs kann die Karte nachhaltig unbrauchbar machen, und Störungen können nicht nur unerwartete Stromausfälle sein, sondern jede Art von starken elektrischen Feldern, die von aussen auf die Karte einwirken.
Selbst ein Smartphone, das direkt neben der -eingeschalteten- Karte plötzlich mit max. Sendeleistung Kontakt zur Basisstation aufnimmt "kann" (nicht muß!) solche Fehler verursachen. (Das ist nur 1 von zahlreichen Möglichkeiten)

CF-Karten sind u.A. deshalb unempfindlicher, weil die i.d:R ein Blechgehäuse besitzen, daß solche Störungen deutlich stärker abschirmt.

Thomas Madel
08.10.2019, 14:24
Aus diesem Grund müssen Daten intern sehr oft umkopiert werden, sobald die geädert werden. Eine Störung dieses Vorgangs kann die Karte nachhaltig unbrauchbar machen...

Wie kann man eine Störung eines solchen Vorgangs denn vermeiden? Geht das schon mit einen Abschalten der Kamera zu einen ungünstigen Zeitpunkt oder eher durch das Öffnen des Kartenschachts bei eingeschalteter Kamera? Mein Thema ist es eigentlich nicht, weil ich nur in der 5DS R eine CF-Karte im zweiten Slot habe, aber ein interessantes Thema ist es trotzdem.

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 14:45
Wie kann man eine Störung eines solchen Vorgangs denn vermeiden? Geht das schon mit einen Abschalten der Kamera zu einen ungünstigen Zeitpunkt oder eher durch das Öffnen des Kartenschachts bei eingeschalteter Kamera? Mein Thema ist es eigentlich nicht, weil ich nur in der 5DS R eine CF-Karte im zweiten Slot habe, aber ein interessantes Thema ist es trotzdem.

Es gibt leider keinen allgemein gültigen Tipp um sowas zu vermeiden.
Alles, was man tun kann, ist der Karte nach der letzten Nutzung etwas Zeit zu geben, bevor man den Kartenschacht öffnet, die Karte entnimmt usw.

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 15:01
Ach ja, noch Eins:
Der Ein/Ausschalter in der Kamera trennt nicht die Batterie von der Elektronik, sondern signalisiert nur dem Prozessor daß er sich schlafen legen soll.
Dadurch lassen sich solche Fehler also nicht provozieren.
Etwas Anderes ist es, wenn man den Kartenschacht öffnet.
Dabei wird tatsächlich die Stromversorgung der Karte sofort unterbrochen.

bin_im_norden
08.10.2019, 19:16
hatte mal ein ähnliches problem, lag weder an der speicherkarte noch an der kamera sondern am cardreader. mit neuem cardreader die identische speicherkarte auf den rechner kopiert: alle daten waren da und in ordnung. dir viel erfolg.

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 19:29
Bei älteren Windows Systemen und gewissen Treibern empfiehlt es sich jedenfalls, die Option "Datenträger entfernen" zu wählen (Explorer linke Maustaste), bevor man eine SD-Karte aus dem Lesegerät entfernt. Mit neuer Hardware und Windows 10 kann man darauf verzichten.

Zum Foren-Halbwissen "low level": wenn SD-Karten mit dieser Option in der Kamera formatiert werden, wird vom SD-Kartencontroller ein schneller ERASE-Befehl ausgeführt, mit dem eine große Anzahl von Blöcken tatsächlich schnell gelöscht wird. Diese internen Befehle ERASE_WR_BLK_START und ERASE_WR_BLK_END gibt es nur bei SD, weil dort der Controller integriert ist und nicht bei CF, und daher macht es bei SD sehr wohl einen Unterschied zur Formatierung am PC oder Laptop, weil mit der "low level"-Option tatsächlich die einzelnen Speicherstellen (zurück)gesetzt werden. Durch diesen internen Befehl im Controller läuft das sehr schnell ab und daher kursiert das ständige Gerücht, dass dies nicht sein könnte, weil es innerhalb weniger Sekunden abläuft.

Das ist letztendlich auch der Grund, warum Canon eben dieses empfiehlt und ich das vorhin auch angeführt habe.
Die Aussage, dass es keinen Unterschied macht, wo und wie man die Karte formatiert, ist daher unrichtig.

Ergänzung zur Aussage "Der Prozessor auf diesen Karten läuft dauernd, so lange die mit Strom versorgt werden, und im Hintergrund werden u.A. die wear-leveling-Tabellen reorganisiert.". --> Das kann nach einer Schreib-/Leseaktion aber jederzeit deaktiviert werden. Und wird es unter Win10 beispielsweise auch. Ich glaube sogar ab Win 7. Canon Kameras machen das auch, damit man jederzeit den Kartenschacht öffnen kann (zumindest nicht während die Kamera noch was liest oder schreibt).

JensLPZ
08.10.2019, 19:45
Irgendwie verwirrt mich der Titel dieses Themas, denn offensichtlich hat das Problem nichts mit der EOS R zu tun...

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 19:53
Bei älteren Windows Systemen und gewissen Treibern empfiehlt es sich jedenfalls, die Option "Datenträger entfernen" zu wählen (Explorer linke Maustaste), bevor man eine SD-Karte aus dem Lesegerät entfernt. Mit neuer Hardware und Windows 10 kann man darauf verzichten.
Kann man, aber sollte man nicht.
Nur, weil Windows selbst versucht seinen Schreib-Cache zu leeren, ist das keine Garantie dafür, daß der Vorgang auch tatsächlich abgeschlossen ist.


Zum Foren-Halbwissen "low level": wenn SD-Karten mit dieser Option in der Kamera formatiert werden, wird vom SD-Kartencontroller ein schneller ERASE-Befehl ausgeführt, mit dem eine große Anzahl von Blöcken tatsächlich schnell gelöscht wird. Diese internen Befehle ERASE_WR_BLK_START und ERASE_WR_BLK_END gibt es nur bei SD, weil dort der Controller integriert ist und nicht bei CF
Falsch!

Diese Befehle gibt es bei SD, weil das "S" in SD für "Secure"! steht, und Daten ohne das bitweise löschen wiederherstellbar wären, und das eben nicht "secure" wäre.

Die Nutzung dieser Möglichkeit ist aber optional,

Daraus zu schliessen, daß das in Kameras standard-mässig genutzt wird, halte ich für sehr gewagt.
Das "kann" so sein, muß aber nicht, und wenn du dazu keine valide Quelle von Canon hast, bezweifel ich das stark.

Mit "LowLevel-Formatierung" hat das unabhängig davon rein gar nichts zu tun.
Für den normalen Formatier-Prozess ist das jedenfalls vollkommen unnötig, und verkürzt durch diese unnützen Schreibzyklen die Lebensdauer der Speicherkarte.

Ausserdem besitzen auch CF-Karten natürlich einen internen Controller, der ganz ähnliche Aufgaben erfüllt wie der in SD-Karten.
Lediglich die Schnittstelle ist eine Andere.


, und daher macht es bei SD sehr wohl einen Unterschied zur Formatierung am PC oder Laptop, weil mit der "low level"-Option tatsächlich die einzelnen Speicherstellen (zurück)gesetzt werden. Durch diesen internen Befehl im Controller läuft das sehr schnell ab und daher kursiert das ständige Gerücht, dass dies nicht sein könnte, weil es innerhalb weniger Sekunden abläuft.

Das ist letztendlich auch der Grund, warum Canon eben dieses empfiehlt und ich das vorhin auch angeführt habe.
Die Aussage, dass es keinen Unterschied macht, wo und wie man die Karte formatiert, ist daher unrichtig.

Das halte ich für ein Gerücht!
Aber w.g.: wenn du eine valide Quelle für diese These nennen kannst....

Der Grund, warum Canon (und praktisch alle anderen Kamera-Hersteller) das Formatieren in der Kamera empfehlen dürfte eher sein, daß man beim Formatieren mit Windows durchaus unsinnige Optionen einstellen kann.
Diese potentiellen Fehlerquellen gibt es in der Kamera natürlich nicht.
Mit den Standard-Vorgaben bei der Formatierung in Windows kommt man allerdings zum selben Ergebnis.

DanielB80
08.10.2019, 20:55
Servus,

so etwas hatte ich auch schon bei einer SD Karte in meiner EOS 1D III, teile der Bilder nicht lesbar. Ich habe sie dann mehrmals formatiert, hatte aber nichts geholfen, also einmal neu!

DanielB80
08.10.2019, 20:56
Servus,so etwas hatte ich auch schon bei einer SD Karte in meiner EOS 1D III, teile der Bilder nicht lesbar. Ich habe sie dann mehrmals formatiert, hatte aber nichts geholfen, also einmal neu!

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 20:58
Ach ja, noch Eins:
Etwas Anderes ist es, wenn man den Kartenschacht öffnet.
Dabei wird tatsächlich die Stromversorgung der Karte sofort unterbrochen.

Öffnet man die Verriegelung eines Canon EOS SD-Kartenschachts, werden bestehende Schreib-/Leseaktionen ganz sauber per Softwareprotokoll abgebrochen bzw. abgeschlossen, damit das Dateisystem der Speicherkarten nicht beschädigt wird. Man kann sogar während Dauerfeuer den Kartenschacht öffnen, das einzige, was passieren wird ist, dass das aktuelle Bild nicht gespeichert wird und die Kamera dann stoppt und nicht betriebsbereit ist. Deshalb gibt es auch den Magnetschalter beim Kartenschacht, damit man die Karte nicht im Betrieb herausnehmen und stromlos machen kann, das wäre fatal.
(Bei Kartenlesern am PC ist das üblicherweise nicht der Fall und das birgt ein gewisses von mir oben angeführtes Risiko).

Ob der EOS Kartenleser danach stromlos geschalten wird, weiß ich nicht und habe ich nicht gemessen, ist aber letztendlich nicht von Bedeutung.

Walter Götte
08.10.2019, 21:36
Diese Befehle gibt es bei SD, weil das "S" in SD für "Secure"! steht, und Daten ohne das bitweise löschen wiederherstellbar wären, und das eben nicht "secure" wäre.
Die Nutzung dieser Möglichkeit ist aber optional

Die SD-Karte wurde im Jahr 2001 von SanDisk auf Basis des älteren MMC-Standards entwickelt. Der Name Secure Digital leitet sich von zusätzlichen Hardware-Funktionen für die Digitale Rechteverwaltung (DRM) ab. Mittels eines im geschützten Speicherbereich abgelegten Schlüssels soll die Karte das unrechtmäßige Abspielen geschützter Mediendateien verhindern.

Die Verschlüsselung der Daten wird aber von den Kameras nicht verwendet.

Das bitweises Löschen der Daten möglich ist, mag zwar sein, aber hat nichts mit "S" in dem SD für "Secure" zu tun.

Gruß Walter

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 21:53
Die SD-Karte wurde im Jahr 2001 von SanDisk auf Basis des älteren MMC-Standards entwickelt. Der Name Secure Digital leitet sich von zusätzlichen Hardware-Funktionen für die Digitale Rechteverwaltung (DRM) ab. Mittels eines im geschützten Speicherbereich abgelegten Schlüssels soll die Karte das unrechtmäßige Abspielen geschützter Mediendateien verhindern.

Die Verschlüsselung der Daten wird aber von den Kameras nicht verwendet.

Das bitweises Löschen der Daten möglich ist, mag zwar sein, aber hat nichts mit "S" in dem SD für "Secure" zu tun.

Gruß Walter
Natürlich gehört zu den Sicherheits-Features auch die Möglichkeit Daten "wirklich" zu löschen, und genau in dem Zusammenhang muß man das betrachten.

Walter Götte
08.10.2019, 21:55
Mythos1:
Es gibt und gab bei Halbleiter-Speichern keine LowLevel-Formatierung!
Das war bei Magnetscheiben erforderlich, da die keine physikalische Einteilung in Sektoren besitzen.
Halbleiterspeicher haben physikalische Adressen.

Canon-Kameras haben beim Formatieren einer SD-Card eine Checkbox "Low-Level-Format".
Weil ich auch nicht wusste, was das sein soll, habe ich mal gegoogelt:

https://www.mikrocontroller.net/topic/404940

Gruß Walter

ehemaliger Benutzer
08.10.2019, 22:07
Canon-Kameras haben beim Formatieren einer SD-Card eine Checkbox "Low-Level-Format".
Weil ich auch nicht wusste, was das sein soll, habe ich mal gegoogelt:

https://www.mikrocontroller.net/topic/404940

Gruß Walter
Ja, und dabei wird genau diese Lösch-Funktion genutzt.
Hintergrund des Ganzen ist, daß man von der Karte wenn man sie weitergibt keine alten Bilder recoverrn kann.
Die Bezeichnung hat allerdings nichts mit der LowLevel-Formatierung von Magnetplatten zu tun.

ehemaliger Benutzer
09.10.2019, 00:19
Das halte ich für ein Gerücht!
Aber w.g.: wenn du eine valide Quelle für diese These nennen kannst....

Das ERASE-Kommando ist kein Gerücht, sondern fixer Bestandteil der Physical Layer Simplified Specification Version 6.00 für SD-Karten (abrufbar auf www.sdcard.org).

Betreffend Canon Quellen, da kannst du in fast jedem Handbuch selbst nachlesen, wie sie die "low level" Option beschreiben und darauf hinweisen "Perform low-level formatting if the cards recording or reading speed seems slow or if you want to totally erase data in the card." und "When discarding the card, execute low-level formatting or destroy the card physically to prevent the personal data from being leaked."

Mit der Namensherkunft der Secure Digital Card liegst du auch falsch, denn das leitet sich von zusätzlichen Hardware-Funktionen für die Digitale Rechteverwaltung (DRM) ab, also das Verhindern des unrechtmäßigen Abspielens geschützter Mediendateien. Dafür gibt es auch Quellen, aber die musst du selbst suchen.

Dirk Wächter
09.10.2019, 06:34
Canon-Kameras haben beim Formatieren einer SD-Card eine Checkbox "Low-Level-Format".
Weil ich auch nicht wusste, was das sein soll, habe ich mal gegoogelt:

https://www.mikrocontroller.net/topic/404940

Gruß Walter

Haleluja...das Thema geht ja ganz schön ab. Bin auf diesem Gebiet eher die Null als die Eins, deswegen hatte ich gehofft, etwas Klarheit ins Thema zu bekommen. Natürlich ist das die ewige Grundangst des Fotografen (früher wie heute), dass man die Bilder nicht ordnungsgemäß in Sicherheit bringen kann und diese dem "doch wieder entwischten Fisch an der sicher geglaubten Angel" gleichen und vor den eigenen Augen auf Nimmerwiedersehen zurück ins Dunkle verschwinden.

Leider bin ich nach Lesen des Threads genau so klug wie vorher. Interessant in der Diskussion aus deinem o.g. Link finde ich die Aussage (Zitat): "...Entwickelt wurde Flash für das US-Militär während des Kalten Krieges. Die Militärs brauchten für Cruise Missiles Speicher für Ziele und Bodenprofile. Sie wollten aber um jeden Preis vermeiden, daß diese Daten dem Gegner in die Hände fallen. Deswegen mußte der Speicher eine schnelle Möglichkeit zur Selbstzerstörung haben..." - welcher einen Beitrag darunter auch gleich als "Märchenstunde" tituliert wird. Ist das der Preis der Forenbildung?

Das einzige, was ich jetzt hier beitragen kann und möchte ist, dass ich eine Bitte an Canon Deutschland richte, sich in diese Diskussion mal mit einzubringen.

ehemaliger Benutzer
09.10.2019, 13:43
Das ERASE-Kommando ist kein Gerücht, sondern fixer Bestandteil der Physical Layer Simplified Specification Version 6.00 für SD-Karten (abrufbar auf www.sdcard.org).
Ich hab mit keinem Wort behauptet, daß es das Kommando nicht gäbe oder ein Gerücht sei.
Schaum vom Mond wischen und richtig lesen!
Es ist allerdings für den normalen betrieb der Karte absolut unnötig.


Betreffend Canon Quellen, da kannst du in fast jedem Handbuch selbst nachlesen, wie sie die "low level" Option beschreiben und darauf hinweisen "Perform low-level formatting if the cards recording or reading speed seems slow or if you want to totally erase data in the card." und "When discarding the card, execute low-level formatting or destroy the card physically to prevent the personal data from being leaked."
Auch da habe ich weiter oben darauf hingewisen, daß es sich um ein Feature handelt um Datendiebstahl vorzubeugen. s.o.
Daß die Karte danach schneller arbeitet bezweifel ich dennoch.


Mit der Namensherkunft der Secure Digital Card liegst du auch falsch, denn das leitet sich von zusätzlichen Hardware-Funktionen für die Digitale Rechteverwaltung (DRM) ab, also das Verhindern des unrechtmäßigen Abspielens geschützter Mediendateien. Dafür gibt es auch Quellen, aber die musst du selbst suchen.

Ja und?
Selbstverständlich ist das physikalische Löschen der Daten Bestandteil eines solchen Sicherheitskonzept.

Ich weis ja nicht, wie viele SD-Treiber du in deinem Leben schon programmiert hast, oder als Quellcode gesehen hast, aber ich hatte schon das Vergnügen, solche Treiber an embedded Ssteme anpassen zu müssen, und kenne daher auch die Architektur ganz gut.
Das Vorhandensein dieser Löschbefehle ist kein Geheimnis, allerdings hab ich die noch nirgendwo im Einsatz gesehen, und auch selber nie genutzt.

ehemaliger Benutzer
09.10.2019, 16:58
Es ist allerdings für den normalen betrieb der Karte absolut unnötig.

So unnötig, wie man regelmäßige Hygiene eben ansieht.
Erst mit der "low level" Option räumt man auf der Karte die Speicherstellen elektronisch auf, ohne dieser wird nur das Dateisystem neu angelegt.




Auch da habe ich weiter oben darauf hingewisen, daß es sich um ein Feature handelt um Datendiebstahl vorzubeugen. s.o.
Daß die Karte danach schneller arbeitet bezweifel ich dennoch.



Ich weis ja nicht, wie viele SD-Treiber du in deinem Leben schon programmiert hast, oder als Quellcode gesehen hast, aber ich hatte schon das Vergnügen, solche Treiber an embedded Ssteme anpassen zu müssen, und kenne daher auch die Architektur ganz gut.
Das Vorhandensein dieser Löschbefehle ist kein Geheimnis, allerdings hab ich die noch nirgendwo im Einsatz gesehen, und auch selber nie genutzt.

Den ERASE Befehl wirst du von der Mikrocontrollerprogrammierung her kennen, beispielsweise vor jedem Flashen, wo mit Chip Erase der gesamte Speicher auf definierte Zustände 0xFF gestellt wird. Je nach Speichertechnologie ist das auch bei SD-Karten ziemlich sinnvoll, ich erspare mir die physikalische Theorie dazu, es erhöht jedenfalls die Datensicherheit im Sinne von reduzierten Schreib/Lese-Fehlern, welche vom internen SD-Treiber zu filtern oder korrigieren sind. Nicht immer können Fehler komplett verlustfrei korrigiert werden, auf Bilddateien wird man dennoch kaum etwas bemerken, solange sich die Fehler in Grenzen halten. Auch wenn der Anwender nichts mitbekommt, sind Schreib-/Lesefehler auf SDs eine reale und statistische Tatsache, und die "potenziell kippenden Bits" kann man jedenfalls durch einen ERASE minimieren.

Bei zunehmenden Schreib-Lese-Fehlern nimmt die Geschwindigkeit messbar ab, und so gesehen ist die Aussage von Canon durchaus plausibel, dass eine Formatierung mit der Option "low level" (also mit ERASE) die Geschwindigkeit der Speicherkarte erhöhen kann.

ehemaliger Benutzer
09.10.2019, 18:01
Den ERASE Befehl wirst du von der Mikrocontrollerprogrammierung her kennen, beispielsweise vor jedem Flashen, wo mit Chip Erase der gesamte Speicher auf definierte Zustände 0xFF gestellt wird. Je nach Speichertechnologie ist das auch bei SD-Karten ziemlich sinnvoll, ich erspare mir die physikalische Theorie dazu, es erhöht jedenfalls die Datensicherheit im Sinne von reduzierten Schreib/Lese-Fehlern, welche vom internen SD-Treiber zu filtern oder korrigieren sind.
Das ist Aufgabe des SD-Controlers auf der Karte und nicht des Treiber!
Der Vergleich mit nacktem Flash ist vollkommen daneben, und natürlich muß man sich da selbst um mögliche Bitfehler kümmern.
Eine SD-Katrte ist ein geschlossenes System aus Speicher und Speicher-Controller.

Nicht immer können Fehler komplett verlustfrei korrigiert werden, auf Bilddateien wird man dennoch kaum etwas bemerken, solange sich die Fehler in Grenzen halten. Auch wenn der Anwender nichts mitbekommt, sind Schreib-/Lesefehler auf SDs eine reale und statistische Tatsache, und die "potenziell kippenden Bits" kann man jedenfalls durch einen ERASE minimieren.

Ganz sicher NICHT!
Fehler, die der SD-Controller nicht korrigieren kann, kann ich auf der Treiber-Ebene erst recht nicht korrigieren, und daran ändert auch ein ERASE nichts.

Und nochmals NEIN!
Datenfehler sind nichts, womit ich als Anwender rechnen muß.
Es ist die Aufgabe des SD-Controllers sowas vom Anwender fern zu halten, und wenn sie dennoch auftreten, hab ich auf Treiber-Ebene keinerlei Chance dagegen was zu tun.
In so einem Fall gehört das Speichermedium in den Müll.



Bei zunehmenden Schreib-Lese-Fehlern nimmt die Geschwindigkeit messbar ab, und so gesehen ist die Aussage von Canon durchaus plausibel, dass eine Formatierung mit der Option "low level" (also mit ERASE) die Geschwindigkeit der Speicherkarte erhöhen kann.
[/FONT][/COLOR][/LEFT]
Ja, die Geschwidigkeit nimmt ab, weil der Controller damit beschäftigt ist, defekte Blöcke gegen Reserve-Blöcke auszutauschen. (Over-Provisioning)
Ein ERASE ändert daran gar nicht, sondern wird das Problem potentiell verschärfen.

Walter Götte
09.10.2019, 23:09
Haleluja...das Thema geht ja ganz schön ab.
Leider bin ich nach Lesen des Threads genau so klug wie vorher.

Sorry Dirk,
für mich ist die Technik so selbstverständlich, ich habe nicht daran gedacht, das es nicht für alle einfach zu verstehen ist.
---------

Mal ganz vereinfacht dargestellt:
Formatieren einer Speicherkarte bedeutet, das nur die Dateizuordnungstabelle (Fachbegriff FAT = File Allocation Table) sprich das Inhaltsverzeichnis der Speicherkarte gelöscht wird, die Daten sind nach wie vor vorhanden, aber wild verstreut auf der Karte und nicht mehr ansprechbar.

Die Option "Low-Level-Format" löscht nicht nur das Inhaltsverzeichnis, sondern alle Speicherzellen werden "am Block" zurückgesetzt.
Ob dieser Begriff "Low-Level-Format" sinnvoll gewählt ist, diskutiere bitte mit Guido Krebs aus.

Diese Möglichkeit besteht (soweit ich weiß) nur bei SD-Karten, weil nur diese einen kompletten Reset des Speichers hardwaremäßig integriert haben. Entwickelt wurde dieser komplette Hardware-Reset des Speichers aus militärischen Gründen, jedoch nicht speziell wegen der SD-Karte.
Bei CF-Karten gibt es diesen kompletten Hardware-Reset NICHT !
ich muss also bei einer 32GB Speicherkarte um alle Speicherzellen auf Null zu setzen, die Null in jede der 256.000.000.000 Speicherzellen (32GigaByte * 8 Bit) schreiben lassen, das kann Stunden dauern. Das würde im Ernstfall für das Militär zu lange dauern. Und für Kamerabenutzer wäre das auch eher unpraktisch, wenn die Kamera dann für Stunden blockiert ist.

Vielleich erinnerst Du Dich noch an alte PC Zeiten:
Festplatte formatieren geht schnell,
Festplatte formatieren mit Oberflächenüberprüfung dauert mehrere Stunden.... so ähnlich auch hier.

Wie das bei anderen Speicherkarten-Typen (Memorystick, QXD, CFast, usw.) ist weiß ich nicht.

Egal ob Festplatte oder Flashspeicher:
Es werden nicht nur die Daten gespeichert, sondern zusätzlich auch noch Prüfsummen, die es ermöglichen festzustellen, ob die gelesen Daten richtig sind, bzw. falls Fehler auftreten, können aus den Prüfsummen die fehlerhaften Bits lokalisiert und korrigiert werden. Das nennt der Fachmann "Fehlerkorektur".


Ich hoffe das es für Dich und alle anderen besser verständlich ist.
Und sollte ich irgendwas falsch dargestellt haben, mögen mich [DerTrickreiche] oder [sting_] bitte korrigieren.


Viele Grüße
Walter

ehemaliger Benutzer
09.10.2019, 23:50
Und sollte ich irgendwas falsch dargestellt haben, mögen mich [DerTrickreiche] oder [sting_] bitte korrigieren.


Ne, passt schon.

Ergänzend könnte man noch drauf hinweisen, daß das vollst. Löschen für den normalen Betrieb nicht erforderlich ist und auch keinerlei Vorteile (Geschwindigkeit o.Ä.) bringt.
Der einzige Zweck dabei ist, daß man nur so das Wiederherstellen von bereits gelöschten Daten verhindern kann.

Beim LowLevel-Formatieren in der Anfangszeit der Festplatten wurden magnetisch Markierungen für den Beginn der Sektoren mit sehr hoher zeitlicher Präzision auf die Platten geschrieben an denen sich die normalen Lese-/Schreib-Operationen orientieren konnten.

ehemaliger Benutzer
10.10.2019, 09:02
Das ist Aufgabe des SD-Controlers auf der Karte und nicht des Treiber!
Der Vergleich mit nacktem Flash ist vollkommen daneben, und natürlich muß man sich da selbst um mögliche Bitfehler kümmern.
Eine SD-Katrte ist ein geschlossenes System aus Speicher und Speicher-Controller.

Deine arrogante Wichtigtuerei nervt speziell zusammen mit deinem "Elektor & Arduino"-Halbwissen jetzt wirklich so richtig.

Bei dem von mir angeführten "Chip Erase" geht es klarerweise ums interne Flash eines Mikrocontrollers (mit ähnlicher Physik wie beim SD-Speicher), wo Bootloader, Firmware und manche Flags abgelegt sind.
Sagt ja auch der Name schon. Für jeden, der schon einmal selbst einen Mikroprozessor programmiert oder nur dabei zugesehen hat, wäre das wohl klar.
Dass man weltweit und ohne Ausnahmen den Chip Erase vor jeder Neuprogrammierung durchführt, ist schon verwunderlich, wenn es deiner Aussage nach nichts bringt.

Zu den anderen Punkten schreibe ich nichts mehr und bin jetzt raus hier, es scheinen dir für dieses Thema jedenfalls die nötigen Grundlagen sowie das Verständnis für Halbleitertechnik sowie hardwarenaher Programmierung (Firmware) zu fehlen.

Dirk Wächter
10.10.2019, 09:04
Sorry Dirk,
für mich ist die Technik so selbstverständlich, ich habe nicht daran gedacht, das es nicht für alle einfach zu verstehen ist.
...
Viele Grüße
Walter

Hallo Walter, nein nein, nicht falsch verstehen. Ich sehe diesen Thread als sehr willkommene Weiterbildung. Ich bedauerte lediglich, dass die Ansichten zu den einzelnen Details doch schon sehr weit auseinander klaffen. Viel gelesen, viel gelernt. Dennoch seid ihr euch ja selbst nicht ganz einig. Was stimmt denn nun? Canon habe ich angeschrieben, bislang aber noch keine Antwort erhalten.

Hier an dieser Stelle ist die Verwirrung bei mir nun vollkommen. Was genau geschieht denn jetzt bei "Low Level Format" auf einer SD-Card in einer Canon-Kamera innerhalb dieser 6 Sekunden, wenn doch das tatsächliche "Nullen" angeblich Stunden dauern würde? Und war es wirklich das US-Militär, das hinter allem steckt? So wie seinerzeit bei Teflon, Pampers und den Memory-Schaum-Matrazen?

JensLPZ
10.10.2019, 09:37
Für mich ist das Ganze immer noch ein Problem der Speicherkarte an sich oder des verwendeten Cardreaders.

ehemaliger Benutzer
10.10.2019, 12:42
Hier an dieser Stelle ist die Verwirrung bei mir nun vollkommen. Was genau geschieht denn jetzt bei "Low Level Format" auf einer SD-Card in einer Canon-Kamera innerhalb dieser 6 Sekunden, wenn doch das tatsächliche "Nullen" angeblich Stunden dauern würde?

Ja, die Speicherstellen werden tatsächlich gelöscht, aber da das intern auf dem Chip geschieht, geht das recht flott.
Wenn man das manuell -also über die Schnittstelle- machen würde, müsste man bei einer 16 GB-Karte tatsächlich 16 GB an Daten übertragen, und das dauert eben.
Der eigentliche Löschvorgang dauert nicht lange.

Btw, enthalten gelöschte Speicherzellen bei Flash eine 1 und keine 0.

ehemaliger Benutzer
10.10.2019, 12:50
Deine arrogante Wichtigtuerei nervt speziell zusammen mit deinem "Elektor & Arduino"-Halbwissen jetzt wirklich so richtig.
Ich weis nicht, ob du es nicht verstehen willst oder kannst.

Ja, ich kenne mich sehr wohl mit Flash aus, und ich arbeite auch nicht mit Arduino & Co sondern entwickel professionell Firmware für ARM-Systeme von ganz klein bis hin zu Linux-basierenden Systemen.
An echter praktischer Erfahrung scheint es dir zu mangeln.
Das "Halbwissen" unterstelle ich eher dir, aber dafür ist dieses Foto-Forum der falsche Ort.

Hol dir doch im mikrocontroller.net eine blutige Nase!
Ich hab keine Lust mehr, dein Halbwissen zu vervollständigen.

Du klingst wie jemand, der richtigen Entwicklern mal über die Schulter geschaut hat, und jetzt auf dicke Hose macht.

ehemaliger Benutzer
11.10.2019, 08:55
Ich weis nicht, ob du es nicht verstehen willst oder kannst.

Ja, ich kenne mich sehr wohl mit Flash aus, und ich arbeite auch nicht mit Arduino & Co sondern entwickel professionell Firmware für ARM-Systeme von ganz klein bis hin zu Linux-basierenden Systemen.
An echter praktischer Erfahrung scheint es dir zu mangeln.
Das "Halbwissen" unterstelle ich eher dir, aber dafür ist dieses Foto-Forum der falsche Ort.

Hol dir doch im mikrocontroller.net eine blutige Nase!
Ich hab keine Lust mehr, dein Halbwissen zu vervollständigen.

Du klingst wie jemand, der richtigen Entwicklern mal über die Schulter geschaut hat, und jetzt auf dicke Hose macht.

Zur Erinnerung: diese unnötigen Untergriffe gründen auf meinen grundsätzlichen Hinweis oder Ratschlag, dass man die SD-Speicherkarten besser in der Kamera formatieren sollte (weniger Risiko) und möglichst mit der Option "low Level" (ERASE bzw. Wiping wird für alle Speicherstellen ausgeführt). Meine Aussage gilt sicher für mehr als 90% der Anwender, die nicht wie Thomas oder Stefan einen professionellen externen Reader haben und/oder mit speziellen Formatierungsprogrammen arbeiten, welche eine SD als solche erkennen und ebenso den ERASE Befehl ausführen.

Zur Sache hast du bisher nichts Positives beigetragen und nur versucht, dich durch Wichtigtuerei und Abwertung anderer darzustellen. Nebenbei gehst du nicht auf Argumente ein, sondern verdrehst den Sinn durch Herauslösen einzelner Begrifflichkeiten, ohne auf die eigentliche Aussage einzugehen. Um die Sache scheint es dir nicht zu gehen.
Und du hältst dich für "professionell"? (OT: Gehe mal in dich und überlege, ob du in einem größeren Team arbeiten könntest, oder eben besser als Einzelkämpfer, und vor allem: warum?)

Dirk Wächter
11.10.2019, 09:02
Geht das schon wieder los? Kann man sich nicht austauschen ohne sich dabei an die Gurgel zu gehen? Ich mahne die Streithähne zur Besonnenheit!


Ich weis nicht, ob du es nicht verstehen willst oder kannst.

Ja, ich kenne mich sehr wohl mit Flash aus, und ich arbeite auch nicht mit Arduino & Co sondern entwickel professionell Firmware für ARM-Systeme von ganz klein bis hin zu Linux-basierenden Systemen.
An echter praktischer Erfahrung scheint es dir zu mangeln.
Das "Halbwissen" unterstelle ich eher dir, aber dafür ist dieses Foto-Forum der falsche Ort.

Hol dir doch im mikrocontroller.net eine blutige Nase!
Ich hab keine Lust mehr, dein Halbwissen zu vervollständigen.

Du klingst wie jemand, der richtigen Entwicklern mal über die Schulter geschaut hat, und jetzt auf dicke Hose macht.

ehemaliger Benutzer
11.10.2019, 19:42
Mythos2:
Wo man seine Karten formatiert ist vollkommen egal, da der Formatierungsvorgang der einfachste aller Schreibvorgänge ist, und dabei nur wenige Sektoren am Anfang des Datenträger mit Default-Werten besetzt werden.
Dabei kann man -im Vergleich zum Anlegen einer neuen Datei- wirklich nichts falsch machen.

Hier eine zusätzliche und nachvollziehbare "unabhängige" Begründung, warum man SDs eher im verwendeten Gerät formatieren sollte und nicht am PC:

"The memory cards are initially patitioned and formatted to align the allocation unit to the erase block boundary. When re-patition or re-format the memory card with a device that not compliant to MMC/SDC (this is just a PC) with no care, the optimization will be broken and the write performance might be lost. I tried to re-format a 512MB SDC in FAT32 with a generic format function of the PC, the write performance measured in file copy was decreased to one several. Therefore the re-formatting the card should be done with SD format utility or SDC/MMC compliant equipments."

Quelle: http://elm-chan.org/docs/mmc/mmc_e.html

Motivklingel
11.10.2019, 22:06
.
So etwas ist mir noch nie passiert. Woran kann das liegen?

Bei mir auch zum ersten Mal Karte defekt. Auch bei einem Kollegen.

EKO
16.10.2019, 19:50
Auch ich musste schon einmal nach einer Hochzeitsreportage auf meine Backupkarte zurückgreifen.
Da eine Neuanschaffung notwendig war bin ich auf Sony umgestiegen. Ich denke das die wenigsten Hochzeitsfotografen auf eine zweite Speicherkarte verzichten können. Da Canon das konsequent ignoriert arbeiten viele meiner Kollegen mit ihrem „alten“ Zeugs weiter oder wechseln zu einem Mitbewerber.

Böhm
19.10.2019, 20:16
Nachdem ich viel Zeit für das Problem aufgewendet habe ist der Wissensstand folgender:
1. Es dürfte an der SD-Karte gelegen haben. Dass noch die Firmwareupdate-Software auf der Karte war, kann auch eine Rolle gespielt haben. Künftig werde ich Karten vor dem Einsatz auf jeden Fall (in der Kamera) formatieren.
2. Hier zeigt sich der Nachteil nur eines Kartenschachtes in der Kamera. Ich hoffe, dass eine künftige Profi-R zwei Kartenschächte hat.
3. Für mich ist das Fazit: Bei wichtigen Aufnahmen nehme ich nicht mehr die R sondern eine DSLR, die 2 Karten beschreiben kann.
Danke an alle, die sich den Kopf zerbrochen haben!

JensLPZ
22.10.2019, 08:06
...3. Für mich ist das Fazit: Bei wichtigen Aufnahmen nehme ich nicht mehr die R sondern eine DSLR, die 2 Karten beschreiben kann.


Sicherlich werden täglich viele Milliarden Speicherkarten genutzt - bei weitem nicht nur in Kameras. Davon sind die wenigstens redundant ausgelegt, aber trotzdem funktionieren Milliarden Geräte problemlos. Dass von diesen vielen Milliarden Speicherkarten auch mal eine defekt ist, liegt in der Natur der Dinge.

Aber nun als Fotograf den Schluss zu ziehen, die für bestimmte Situationen konkurrenzlosen spiegellosen Kameras (wie die EOS R) wieder durch die DSLR zu ersetzen (nur alleine das Thema Portraits) ist m.E. nach eine falsche Erkenntnis. Ich würde es fast als Aktionismus bezeichnen - den kennt man ja in Deutschland gut.

Auch hier im Forum haben die vermutlich mit Abstand meisten Leute noch nie ein Problem mit einer Speicherkarte gehabt, also sollte man sich doch von dem einen Fall nicht komplett verunsichern lassen. Finde ich. :)

Cats
22.10.2019, 10:40
Aber nun als Fotograf den Schluss zu ziehen, die für bestimmte Situationen konkurrenzlosen spiegellosen Kameras (wie die EOS R) wieder durch die DSLR zu ersetzen (nur alleine das Thema Portraits) ist m.E. nach eine falsche Erkenntnis. Ich würde es fast als Aktionismus bezeichnen - den kennt man ja in Deutschland gut.

vielleicht solltest du mal überdenken was du so über andere schreibst.

JensLPZ
22.10.2019, 12:03
Wie würdest du das denn nennen? Man lässt sich durch das Missgeschick eines Menschen so verunsichern, dass man gleich alles sozusagen über Haufen wirft.

Eigentlich will ich bloß sagen, dass obiges ein nicht nötiger Entschluss ist.

Sorry, wollte niemanden auf den Schlips treten.

Thomas Madel
22.10.2019, 12:50
Nüchtern betrachtet bleibt die Tatsache, dass es beim Ausfall der SD-Karte kein Backup gibt. Das ist zum Umherknipsen im Hobbybereich sicher leicht erträglich, für wirklich professionelles Arbeiten kann es aber schon grenzwertig sein. Nicht wiederholbare Fotos ohne Absicherung zu machen, kann zu einer Menge Ärger und Verdruß führen. Ich möchte jedenfalls keinen Brautpaar erklären müssen, dass es keine Bilder oder nur wenige Bilder von der Hochzeit gibt. Oder man lichtet die Vorstandschaft eines Unternehmens ab und hat dann keine Fotos - um die weiteren Umsätze mit dem Unternehmen muss man sich dann ganz sicher keine Sorgen mehr machen...

Die Gefahr, dass so etwas passiert, ist sicher gering, sie wäre aber auch mit relativ geringen Mitteln praktisch gänzlich aus der Welt zu schaffen, wenn die R einen zweiten Slot hätte.

h3
22.10.2019, 12:53
Auch hier im Forum haben die vermutlich mit Abstand meisten Leute noch nie ein Problem mit einer Speicherkarte gehabt, also sollte man sich doch von dem einen Fall nicht komplett verunsichern lassen. Finde ich. :)
Ich würde eher vermuten, dass wir nahezu alle schon mal Probleme mit Speicherkarten hatten. Ich jedenfalls schon mehrmals, obgleich noch nie wirklich schlimm.

Früher stand ich auch gelegentlich ohne Karte in der Kamera da, die steckte noch im Cardreader. Schon deshalb weiß ich einen zweiten Slot, in dem einfach immer eine Karte verbleibt, zu schätzen. Ich würde oft auch mit leerem Akku dastehen, hielten Canons Akkus nicht so wundervoll lange.

Insbesondere die Eos R machte ja ganz am Anfang durch Speicherprobleme (https://twitter.com/tonynorthrup/status/1038893458310746112) von sich reden, auch wenn inzwischen klar ist, dass dies wohl eine äußerst seltene Ausnahme war.

Die Frage ist halt immer, um was es geht. Wenn beim wiederholbaren Fototermin mit der Kollegin die Karte versagt, ist das vielleicht ärgerlich, aber nicht weiter schlimm. Wenn bei einer Hochzeit oder irgendwie zeitgeschichtlich relevanten Ereignissen die Karte versagt, hat das schon eine ganz andere Dimension.

Als Aktionismus würde ich bezeichnen, was Early Adopters tun. Niemand braucht die Eos R am ersten Tag. Sich zwei, drei Jahre weiterhin auf DSLR-Equipment zu verlassen, zumal wenn bereits vorhanden, und abzuwarten, wie sich das neue System entwickelt, ist schlicht und einfach vernünftig.


Wie würdest du das denn nennen?
Aus Erfahrung lernen. In anderen Bereichen sind diese Lerneffekte verpflichtend: Ich habe noch nie einen Anschnallgurt gebraucht, muss ihn nun aber schon seit 1984 nutzen, obwohl ich mir recht sicher bin, dass andere verunglücken, nicht ich. So wie andere ihre Bilder wegen Speicherdefekten verlieren, nicht ich.


Man lässt sich durch das Missgeschick eines Menschen so verunsichern, dass man gleich alles sozusagen über Haufen wirft.
Böhm ist mit Böhm identisch. Wenn er aus einem erlebten Bildverlust den Schluss zieht, dass er künftig auf zwei Slots Wert legt, ist das doch mehr als nachvollziehbar. Radfahrer fangen nach einem Sturz gern an, Helm zu tragen.


Eigentlich will ich bloß sagen, dass obiges ein nicht nötiger Entschluss ist.
Das hat ja auch nie jemand behauptet. Nur gibt es glücklicherweise entgegen Deiner Behauptung jede Menge Dualslot-Alternativen zur Eos R, mit und ohne Spiegel.


für bestimmte Situationen konkurrenzlosen spiegellosen Kameras (wie die EOS R)

Im IT-Bereich zirkuliert dieser sarkastische (und von mir verhasste) Spruch: Kein Backup, kein Mitleid. Der hat auch bezogen auf Kameraspeicher einen wahren Kern.

(Ich hätte übrigens noch einen ganz anderen Wunsch an die Kamerahersteller: verschlüsselten Speicher. Wenn Kameras mit Karten klarkämen, die z. B. mit Veracrypt verschlüsselt sind, wäre das in vielen Anwendungsbereichen eine große Hilfe.)

Böhm
24.10.2019, 15:03
Weil sich offenbar einige an der „DSLR“ stören: Konkret verwende ich dann, wenn es darauf ankommt, zwei Karten zu haben, meine Leica SL. Die ist zwar größer und schwerer als die Canon R, aber sie hat 2 Slots. Habe ich hier jetzt ein Tabu gebrochen? 🙂 Ich hätte aber auch noch eine D1x...

JensLPZ
24.10.2019, 16:03
...Im IT-Bereich zirkuliert dieser sarkastische (und von mir verhasste) Spruch: Kein Backup, kein Mitleid. Der hat auch bezogen auf Kameraspeicher einen wahren Kern.

Ich arbeite in dieser (ganz großen) IT und sage das natürlich auch meinen Kunden. Trotzdem ist das dort (aus vielerlei Gründen) häufig anders: Man nutzt nämlich mehrere (identische) Geräte für Redundanz und nicht bloß ein Gerät, bei dem der/die Datenträger redundant ist/sind.

Was für uns hier bedeuten würde, mit mindestens zwei Kameras zu arbeiten. (Und das machen dann auch nicht wenige Fotografen.)



@ Böhm - sorry, wollte Dir wirklich nicht zu nahe oder gar auf den Schlips treten. Diplomatie gehrt leider nicht zu meinen Stärken - daher nochmal die Bitte um Entschuldigung.