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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Jahr Canon 2,8 400mm L IS III mein Rückblick



Radomir Jakubowski
26.01.2020, 12:29
Hi Leute,

ich habe inzwischen das Canon 2,8 400mm L IS III ein Jahr im Einsatz, meinen Rückblick findet Ihr in meinem Blog (https://naturfotocamp.de/blog/post/ein-jahr-canon-28-400mm-l-is-iii-mein-review): https://naturfotocamp.de/blog/post/ein-jahr-canon-28-400mm-l-is-iii-mein-review

Mein Fazit: Mein Fazit ist ganz klar, das neu Canon 2,8 400mm L IS III ist deutlich besser. Die praxisrelevanten Weiterentwicklungen erleichtern das alltägliche Handling enorm. Kurz gefasst: Gewichtsersparnis + bessere Objektivbalance + besserer Bildstabilisator + schnellerer AF + deutlich bessere AF im LiveView + bessere Naheinstellgrenze = enorm gesteigerte Praxistauglichkeit.

An die Besitzer der Version II: Euer Canon 2,8 400mm L IS II ist bereits ein extrem gutes Objektiv und eine rein optische Steigerung ist bei einem Wechsel eigentlich nicht merkbar. Externe Faktoren wie das Licht und die Luftbewegungen (und die Nuancen im Fokus) haben in der Praxis deutlich mehr Auswirkungen auf die Bildqualität als der Unterschied zwischen der Version II und III. Die größten Vorteile erlebt Ihr wirklich was das Gewicht und das Handling angeht. Und hier gerade beim AF und IS sowohl im LivieView als auch beim Fotografieren durch den Sucher.

Welche Erfahrung habt Ihr mit den neuen Superteles gemacht? Habt Ihr Fragen?

Ich freue mich auf euren Input.

Viele Grüße
Radomir

Mooni
27.01.2020, 01:40
Hallo Radomir,

Wir hatten ja bereits geschrieben danke für deine Einschätzungen vorab.

Ich habe das Tele zwar erst seit vier Wochen aber ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war.
Der Erste Einsatz über mehrer Stunden Freihand hat super geklappt und der Fokus ist selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen sehr gut (da hat das 200-400 f4 völlig versagt welches auch zur Wahl stand).
Da ich nicht von einem „alten“ 400er komme sondern es als Ergänzung zu meinem 300 2.8 II gekauft habe muss ich mich an die 100mm mehr an Brennweite gewöhnen.

Mein Fazit:
- AF Top (mind. Auf 300er Niveau was wichtig für mich war)
- Bildqualität top
- IS arbeitet bis 1/40 hervorragend
- Ich finde auch die neue Tasche sehr gut (perfekt wäre sie, wenn eine angesetzte Kamera passen würde)
- Konvertern Test steht noch aus
- Freihand fast auf dem Niveau meines 300er

Ein paar Bilder vom allerersten Einsatz findet ihr hier.
https://myalbum.com/album/sUyrk3zKBWDu

dillem
27.01.2020, 06:45
Warum muss man denn die alten Objektive im Lifeview nachfokussieren? Schon an einer 5DII war es mit einem alten Sigma Makro die sicherste Art den Fokus korrekt zu setzen. Der Fokus passt schlichtweg immer im Lifeview.

Übrigens solltest du deinen Artikel vielleicht mal Korrektur lesen bevor du ihn einstellst ;)

Radomir Jakubowski
27.01.2020, 11:17
Warum muss man denn die alten Objektive im Lifeview nachfokussieren? Schon an einer 5DII war es mit einem alten Sigma Makro die sicherste Art den Fokus korrekt zu setzen. Der Fokus passt schlichtweg immer im Lifeview.

Das stimmt nicht.
Ich hab zwei Sigma 2,8 150er Makros, ein Sigma 2,8 180mm OS Makro und auch das Canon 100er und 180er Makro. Dazu habe ich von den Canon Supertele nahezu alle besessen über die Jahre. Und an keiner Kamera sitzt der Fokus bei Blumenbildern je 100%ig (Egal ob 5DII, 5DIII, 5DSR, 1DX, 1DX II etc). Klar, bei geringerer Auflösung fällt es nicht so stark auf, wie bei einer EOS 5DSR. Es geht mir darum, welche Blütenspitze oder Haarspitze der Küchenschelle genau scharf gestellt ist oder der Blütenstand des Buschwindröschens und ganz ehrlich an der Canon EOS 5DSR sieht man das wirklich brutal. Ich bin der Meinung in 80-90% der Fälle musste ich immer manuell eingreifen, um 100% rauszuholen, immerhin geht es hier wirklich um jeden Millimeter. Manchmal ist mir persönlich auch der Fokusring zu ungenau und ich nehme nochmal die Möglichkeit das Objektiv Milimetergenau auf dem Stativ zu verschieben.
Genau das macht das neue Canon 2,8 400mm L IS III erstmals richtig exakt.

Radomir Jakubowski
27.01.2020, 11:18
Hallo Radomir,

Wir hatten ja bereits geschrieben danke für deine Einschätzungen vorab.


Ich freue mich, dass du so zufrieden bist und der Kauf sich gelohnt hat! :)

dillem
27.01.2020, 12:31
Meine Erfshrungen mit Lifeview sind andere. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht wie das technisch möglich sein sollte das der regelmäßig nicht passt. Eine AF Messung auf dem Sensor ist eigentlich immer exakt auf den Punkt.

Thomas Madel
27.01.2020, 12:47
Es geht mir darum, welche Blütenspitze oder Haarspitze der Küchenschelle genau scharf gestellt ist oder der Blütenstand des Buschwindröschens und ganz ehrlich an der Canon EOS 5DSR sieht man das wirklich brutal. Ich bin der Meinung in 80-90% der Fälle musste ich immer manuell eingreifen, um 100% rauszuholen...

Ist da nicht eher die Größe des Messbereichs, ein AF-Feld im eigentlichen Sinne ist es ja wohl nicht, das Thema. Wenn der Rahmen im Live-View größer ist als das Objekt kann innerhalb des Rahmens auf das falsche Objekte oder die falsche "Objektebene" fokussiert werden.

Radomir Jakubowski
27.01.2020, 14:22
Ist da nicht eher die Größe des Messbereichs, ein AF-Feld im eigentlichen Sinne ist es ja wohl nicht, das Thema. Wenn der Rahmen im Live-View größer ist als das Objekt kann innerhalb des Rahmens auf das falsche Objekte oder die falsche "Objektebene" fokussiert werden.

Ganz genau, das AF Feld in der Lupe ist im Nahbereich eben oft so groß, dass es z.B. die halbe Blume beinhaltet und dann ist die Frage wo genau der Fokus liegen soll, das kann der AF eben nicht exakt abbilden selbst wenn, es eben auf dem Motiv liegt. Einfaches Beispiel: http://naturfotocamp.de/blog/post/canon-2-8-400mm-l-is-ii-vs-canon-2-8-400mm-l-is-iii#blog-gallery-15 Soll hier die Blütenblattkante scharf sein? oder der Blütenstand oder vielleicht die weißen Blätter hinter dem Blütenstand? In solchen Situationen muss ich eben sehr viel manuell nachkorrigieren. Das interessante ist, dass das neue 400er das viel präziser greift und meistens das Richtige Motiv raus greift.

dillem
27.01.2020, 14:34
Du sagst das ein Objektiv erkennt auf welchen Bereich im Fokusfeld (sofern mehrere Ebenen darin enthalten sind) scharf zu stellen ist und das dies dann auch der richtige Bereich ist? Sorry, aber das kann ich nur schwer glauben. Wie soll das gehen? Wenn überhaupt, dann entscheidet die Kamera das. Das wäre theoretisch mit dem Deep Learning der 1Dx III machbar, aber sonst? Vielleicht kannst du das etwas näher erklären.

Und nebenbei beschreibst du das leider so nicht in deinem Blog, daher kam ich ja auch erst darauf das zu hinterfragen

Radomir Jakubowski
27.01.2020, 14:41
Wie das gehen soll, kann ich dir nicht sagen, aber tatsächlich probiere ich das Feld in der maximalen Zoomansicht im Liveview so zu legen, dass die Mitte des Feldes genau dort ist, wo es auch scharf sein soll. (Wir sprechen hier vom Nahbereich) und im Gegensatz zu allen meinen Makroobjektiven und zu meinen bisherigen Teleobjektiven sitzt der AF dann beim 2,8 400mm L IS III eben deutlich genauer. Da ich weder Fotoingenieur noch Ingenieur bin kann ich dir nicht sagen woran das liegt ;) .
Mein Erklärungsansatz wäre die Art des AF Antriebes und an wie vielen Stellen der Motor tatsächlich anhalten kann. (Das ist aber komplett unfundiert und einfach mal laut gedacht)

zuendler
01.02.2020, 23:38
Es gibt da sicherlich Limitierungen bzgl. dessen was der USM auflösen kann, als auch des Protokolls.
Wäre interessant ob eine alte Kamera damit auch besser performt.
Nachvollziehbar ist es jedenfalls, die Fehlfokusthematik verfolgt uns seit dem Digitalzeitalter so sehr, das Canon
sogar den Schritt gegangen ist die Feinabstimmung für den User einzuführen. Gott sei Dank. Denn alte Linsen
fassen sie ja nicht mehr an. Und die ganz alten wie das 200 1.8 lassen sich nur ziemlich begrenzt junstieren mit
der hand voll Lötbrückenkombinationen.

Jedenfalls ist gut denkbar, dass Canon mit Rücksicht auf die neuen Kundenanforderungen von Kontrast-AF Kameras
da nochmal nachgelegt hat um noch mehr Präzision zu erreichen.

Radomir Jakubowski
02.02.2020, 09:18
Und die ganz alten wie das 200 1.8 lassen sich nur ziemlich begrenzt junstieren mit
der hand voll Lötbrückenkombinationen.


hehe, so geht es dir aber nicht nur mit dem 200er, auch die alten 300er/400er :D Ich finde die AF Feinabstimmung sehr praktisch. Wobei man sich davon fernhalten sollte, wenn man nicht genau weiß, was man messen möchte. :D ;-) Zu meinem schnellen iterativen Verfahren zum AF-Microadjustment hatte ich damals einen Blogeintrag geschrieben: https://naturfotocamp.de/blog/post/iteratives-microadjustment-fuer-teleobjektive Ich glaube aber, dass das eigentlich nur für uns Enthusiasten relevant ist :D