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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hoffte auf R10 als Wanderkamera. Godot kommt eher...



nogo
25.07.2022, 09:45
Hallo,
ich hatte gehofft, dass Canon mit der R10 oder R7 endlich einmal Geräte in dem Segment bringt, in dem einer der Mitbwerber (S***) bisher aus meiner Sicht (leider) konkurrenzlos ist: gute, leichte System-Wanderkameras. So muss/möchte mir jetzt meinen Frust von der Seele schreiben - aber dabei auch konstruktiv sein.

Konkreter: bei mehrtägigen Hüttenwanderungen im Hochgebirge oder Skitouren, bei denen ich eine DSLR oder Systemkamera dabei haben möchte, zählt für mich neben einer erstklassigen Bildqualität (Sensor, Optik) und Akkulaufzeit vor allem geringes Gewicht und eine gewisse Robustheit, einschließlich Spritzwasserschutz und Staubdichtheit. In diesem Segment scheint das Produktmanagement von Canon keinen gewinnbringenden Massenmarkt zu sehen. Und das ist auch mein wesentlicher Kritikpunkt an der R10 und Canons Werbung: eine Kamera (R10), die weder Spritzwasserschutz noch Staubdichtheit mitbringt mit "Sie ist der ideale Reisebegleiter" zu bewerben, ist in meinen Augen weltfremd. Oder eine indirekte Bestätigung, dass Canon im mittleren bis gehobenen Consumer-Segment offensichtlich nur noch Vlogger als finanzkräftige Klientel sieht, bzw unter "Reisen" ausschließlich den Besuch steriler Großstadtlocations.

Ich verwende Canon-Kameras nun seit mehr als 30 Jahren, anfangs analog neben Mittelformat-Kameras, ab der G2 vor knapp 20 Jahren dann digital. Aber eine 5DMx mit einem Standard-Objektiv möchte ich jetzt bei Mehrtagestouren nicht mitschleppen, wenn ich "nebenbei" fotografiere. Die Kompakten (habe eine G15 - immer noch) habe ich zeitweise verwendet, finde sie aber doch zu einschränkend. So bin ich vor drei-vier Jahren "fremdgegangen" - eine APS-C Alpha 6000 mit Sony/Zeiss 16-70/4. Das Menü ist eine Katastrophe, kein erkennbares Konzept, nicht vergleichbar mit Canon. Die ggü Canon verkehrte Zoomrichtung bringt mich zum Verzweifeln, der Akku hält kurz, am Body mussten schon Einstellräder getauscht werden, die Augenmuschel habe ich bisher 4x verloren und nachgekauft. Diese Themen zähle ich vor allem deshalb auf, weil sie bei Canon imo sehr gut gelöst und für mich selbstverständlich sind - man kann sie aber auch verbocken! Dagegen lassen sowohl Sensor als auch Objektiv bei Sony kaum was zu wünschen übrig und das Gewicht: unter 600g für Kamera mit echt brauchbarem, wertigem immer-dabei Objektiv. Mit Tasche, Filtern und Ersatzakku kommt noch was dazu, aber das ist der Bereich, der gewichtsmäßig interessant ist.

Staubgeschützt ist die 6000 nicht, ich muss den Sensor öfter reinigen - die 6400 wäre aber schon staub- und spritzwassergeschützt bei unwesentlich mehr Gewicht. Und was noch dazu kommt: beide mit USB Powerbank zu laden. Vor dem Upgrade auf die 6400 habe ich mich über Jahre gedrückt, weil ich hoffte, in den sicheren Hafen zurückzukehren - sprich, dass das Produktmanagement bei Canon endlich ein Einsehen hat und ein geeignetes Modell rausbringt. Nun, auch wenn dem so wäre: ein optisch und gewichtsmäßig vergleichbares Objektiv wie das 16-70er Zeiss (24-105/4 VZÄ, mit Anfangsbrennweite 24 oder darunter als Muss, zu einem leistbaren Preis), das wertig verarbeitet ist, vermisse ich bei Canon nach wie vor.

Falls wer von Canon mitliest (gut, sollte besser die englisch- oder japanischsprachigen Foren in die engere Wahl ziehen), hier mein Wunsch ans Christkind für eine R...: bitte ein Modell "zurück zu den Wurzeln": Super Sensor, lange Akkulaufzeit mit USB-Ladbarkeit, geringes Gewicht, robust und haltbar, spritzwasser- und staubgeschützt, mit einem passenden, leichten aber trotzdem hochqualitativen Wander-Objektiv (24-100/4). IBIS muss nicht sein, spart Gewicht, genauso wie Crop-Kamera vs. Vollformat (ich nehme aber auch Vollformat). Qualität der APS-C Sensoren ist mittlerweile imo durchaus vergleichbar mit dem älterer Vollformat-Kameras. Sucher ein Muss-Kriterium (v.a. bei Schnee und Sonne), manuelle Einstellmöglichkeit und Raw ist selbstverständlich gesetzt, ein guter Autofokus manchmal auch hilfreich. Dafür kann man viele stromfressenden Features streichen - dazu zähle ich z.B. auch WLAN. War vom WLAN bei der 70D nach dem Erscheinen begeistert, speziell als später die Canon-App erschienen ist und irgendwann brauchbar war. Ist aber seither fast permanent abgeschalten - ich würde es nicht vermissen. Ideal wäre, weitergehend, auch noch die Möglichkeit, explizit einen "Stromspar-Modus" einzuschalten, in dem all die Gimmicks abgeschaltet werden um die Akkulaufzeit zu maximieren.

Bin ich der Einzige, dessen Erwartungen in diesem Bereich von der Vorstellung der R10/R7 enttäuscht wurden?

h3
25.07.2022, 11:01
ich hatte gehofft, dass Canon mit der R10 oder R7 endlich einmal Geräte in dem Segment bringt, in dem einer der Mitbwerber (S***) bisher aus meiner Sicht (leider) konkurrenzlos ist: gute, leichte System-Wanderkameras.

Kann ich nicht nachvollziehen. Sony führt in einer Domäne: Sensorleistung. Zu Canon-DSLR-Zeiten hätte man Größe und Gewicht der Sony-Bodies vielleicht noch positiv hervorheben können, obwohl die Objektive da ja alle möglichen positiven Effekte aufgehoben haben. Zu Zeiten des Canon R-Systems findest Du die Wanderkameras - und Objektive - jedoch bei Canon. Einen Body gibt es sogar regelmäßig zum Dumpingpreis: Die RP. Nicht größer als Sonys A7-Bodies, aber leichter.

Was A6000 vs. R10 (https://camerasize.com/compare/#535,889) anbelangt, ist das alles nicht gewaltig und durch bessere Ergonomie alle Mal gut kompensiert. Außerdem ignorierst Du das M-System.

Abdichtung mag einen Unterschied machen. Aber für Regeneinsätze habe ich bislang immer meine billigen, nicht abgedichteten Bodies genommen - und sie überlebten problemlos. Die RP hatte zwar noch keinen Regeneinsatz, aber auch sie würde ihn wegstecken. Natürlich schützt man die Kamera im Regen besonders, allein schon, damit die Frontlinse tropfenfrei bleibt. Ich erinnere mich dunkel an jemanden, hier im Forum, glaube ich, der mit einer 5D IV an der Schulter baumelnd durch den Regen lief, weil sie ja abgedichtet sei. Das ist ... ein falsches Verständnis der Wirksamkeit der Abdichtung. Da sollte der Kameraschutzbund einschreiten.

Wenn es klein und leicht sein soll, greife ich zur RP, die R6 ist da nie wirklich nötig und Zentimeter weiter liegen noch 5D III und 7D, viel zu groß und schwer, als dass ich sie noch in die Hand nehmen wollte.


eine Kamera (R10), die weder Spritzwasserschutz noch Staubdichtheit mitbringt

Die Kamera bringt an Spritzwasserschutz und Staubdichtheit gewiss alles mit, was eine DSLM mitbringen muss. Hier sind die Objektive anfälliger. Mit beidem geht man eh angemessen sorgsam um. Was sagte Ulla Lohmann im Podcast (https://www.podcast.de/episode/584066165/auf-abenteuerreise-mit-ulla-lohmann)? Ihr sei noch nie Canon Equipment kaputt gegangen, sofern sie das nicht provoziert/eingeplant hatte.



Ich verwende Canon-Kameras nun seit mehr als 30 Jahren

Dann weißt Du doch, dass es immer mal wieder Probleme z. B. mit Flexkabeln und IS-Einheiten oder so gab, aber nicht mit Spritzwasser- und Staubanfälligkeit.



Aber eine 5DMx mit einem Standard-Objektiv möchte ich jetzt bei Mehrtagestouren nicht mitschleppen, wenn ich "nebenbei" fotografiere.

Schon eine R6 mit Standardobjektiv ist so viel leichter und kompakter, daran scheitern Wanderungen gewiss nicht. Anderen reicht fürs "Nebenbei"-Fotografieren das Smartphone, eine RX100 oder G7. Ich sehe da wenig Raum für Frust. Mit Kompromissen ist die Wahl immer verbunden, klar. Manch fotografierender Wanderer bricht nicht ohne Stativ auf.

Ich wüsste übrigens nicht, warum man sich von der A6000 mit Sel-1670z verabschieden sollte. Wäre doch unschön, viel Geld in die Hand nehmen zu müssen, weil deutlich bessere Nachfolgeprodukte auf dem Markt wären.

Wenn man über das R-System etwas gewiss sagen kann, dann, dass Canon sehr viel Gewicht und Volumen eingespart hat. Was gegen die R10 als Wanderkamera spricht, verstehe ich nicht (wobei es die absolute Einstiegskamera ohne sonderliche Spezialiisierung ist).

nogo
25.07.2022, 13:28
Kann ich nicht nachvollziehen. Sony führt in einer Domäne: Sensorleistung. Zu Canon-DSLR-Zeiten hätte man Größe und Gewicht der Sony-Bodies vielleicht noch positiv hervorheben können, obwohl die Objektive da ja alle möglichen positiven Effekte aufgehoben haben. Zu Zeiten des Canon R-Systems findest Du die Wanderkameras - und Objektive - jedoch bei Canon. Einen Body gibt es sogar regelmäßig zum Dumpingpreis: Die RP. Nicht größer als Sonys A7-Bodies, aber leichter.<br><br>Ja, die RP wäre eine Möglichkeit, Danke für den Hinweis, muss ich mir im Detail noch ansehen. Nur beim Objektiv ist halt das RF 24-105/4L preismäßig und gewichtsmäßig in einer anderen Klasse (könnte zwar das vorhandene EF mit Adapter verwenden, das wäre schon da, vom Gewicht her gilt Gleiches).

Was <a href="https://camerasize.com/compare/#535,889" target="_blank">A6000 vs. R10</a> anbelangt, ist das alles nicht gewaltig und durch bessere Ergonomie alle Mal gut kompensiert. Außerdem ignorierst Du das M-System.<br><br><br>Das M-System ist sowohl was Objektive als auch was Zukunftsperspektive anbetrifft keine Diskussion wert (imho tot). Bezüglich A6000 vs R10 stimme ich uneingeschränkt zu - die R10 sollte man aber fairerweise (preismäßig) mit der A6400 vergleichen und da ist die Angelegenheit nicht mehr so eindeutig.

Abdichtung mag einen Unterschied machen. Aber für Regeneinsätze habe ich bislang immer meine billigen, nicht abgedichteten Bodies genommen - und sie überlebten problemlos. Die RP hatte zwar noch keinen Regeneinsatz, aber auch sie würde ihn wegstecken. Natürlich schützt man die Kamera im Regen besonders, allein schon, damit die Frontlinse tropfenfrei bleibt. Ich erinnere mich dunkel an jemanden, hier im Forum, glaube ich, der mit einer 5D IV an der Schulter baumelnd durch den Regen lief, weil sie ja abgedichtet sei. Das ist ... ein falsches Verständnis der Wirksamkeit der Abdichtung. Da sollte der Kameraschutzbund einschreiten.
Ja, sehe ich auch so. Aber winters ist das schon ein Thema, wenn mal ein paar Schneeflocken am Gerät landen. Und halt wenn im Wanderrucksack, am Berg oder am Meer mehr Staub herumfliegt als normal.<br><br>
<br>Wenn es klein und leicht sein soll, greife ich zur RP, die R6 ist da nie wirklich nötig und Zentimeter weiter liegen noch 5D III und 7D, viel zu groß und schwer, als dass ich sie noch in die Hand nehmen wollte.<br><br><br>Ich habe noch die 5D3 und bin bei Tagesausflügen glücklich damit. Mit dem gepackten großen Rucksack nicht mehr - aber die Mehrkosten für die größeren Rx standen für mich bisher in keinem Verhältnis zu der Mehrleistung, Umstieg daher kein Thema.&nbsp;<br><br>

Dann weißt Du doch, dass es immer mal wieder Probleme z. B. mit Flexkabeln und IS-Einheiten oder so gab, aber nicht mit Spritzwasser- und Staubanfälligkeit.
Flexkabel: ja, definitiv. Mein erstes 17-85 hat seinerzeit das Problem gehabt, wurde repariert. Die 15-85er später waren um Größenordnungen besser, sowohl optisch als auch mechanisch (ausgenommen Zoom Creep, aber das haben alle schweren Objektive). Aber dass es bei Canon generell keine Probleme mit Spritzwasser- und Staubanfälligkeit gegeben hätte, das kann ich nicht unterschreiben (ausgenommen die L-Linsen, da hatte ich nie was). Wenn ich mir mein 1.8/50 ansehe, das ich wirklich sehr gern habe, zudem Festbrennweite. Das sieht innen aus wie ein Staubsaugerbeutel.&nbsp;<br>


Ich wüsste übrigens nicht, warum man sich von der A6000 mit Sel-1670z verabschieden sollte. Wäre doch unschön, viel Geld in die Hand nehmen zu müssen, weil deutlich bessere Nachfolgeprodukte auf dem Markt wären.
Nur von der A6000. Ich habe bisher kein anderes Objektiv gefunden, das für mich (mit Schwerpunkt Gewicht) so einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Gewicht hat wie das SEL-1670Z. Möglicherweise habe ich auch Glück gehabt, Serienstreuung soll groß sein. Technisch ist die A6000 eingeschränkt, z.B. liegt der Spot-Autofokus bei der A6000 oft/meistens deutlich daneben, ist zu langsam - habe z.B. ein Bild einer Kreuzotter, die mir drohend aufgerichtet den schmalen Pfad versperrt hat - da war trotz mehrfachem Versuch einfach kein genauer Fokus möglich. Solche verpasste Gelegenheiten sind selten und ärgern. Die A6400 soll in dieser Beziehung ggü der A6000 deutlich überlegen und abgedichtet sein.&nbsp;Hauptgrund für den notwendigen Ersatz ist aber die Staubanfälligkeit der A6000 (ich vermute das Bajonett als Ursache) - SEL-1670Z selber ist nach wie vor glasklar, ich verwende an der A6000 nur das eine Objektiv.


Wenn man über das R-System etwas gewiss sagen kann, dann, dass Canon sehr viel Gewicht und Volumen eingespart hat. Was gegen die R10 als Wanderkamera spricht, verstehe ich nicht (wobei es die absolute Einstiegskamera ohne sonderliche Spezialiisierung ist).
Ja, Gewichte des R-Systems sind eindeutig verbessert ggü EOS-DSLR. Dagegen spricht der Vergleich: Bei R10 wäre das die noch nicht lieferbare Kamera bzw. ein im Sortiment nicht vorhandenes Objektiv. Mit Adapter wäre das EF-S 15-85 ein Thema, aber trotzdem mein vorhandenes eigens zur Kalibrierung eingeschickt wurde (unvorstellbare Verstellung der Schärfenebene ab Werk) ist das SEL1670Z deutlich besser - vor allem in den Ecken im Weitwinkelbereich. Vom Gewicht her ist das EF-S auch fast doppelt so schwer. Bei der RP wäre ein vergleichbares RF-L Objektiv doppelt so teuer und auch bei Weiterverwendung des vorhandenen EF-L doppelt so schwer. Der Body hat bei der R10 keinen Staub- und Spritzwasserschutz. Ich habe noch keinen objektiven Vergleich der Sensoren gesehen aber die A6400 setzt da eine hohe Messlatte.
Vielen Dank jedenfalls für die detaillierte Antwort - ich möchte die A6000 zeitnah ersetzen (der Staub kommt natürlich immer im Urlaub auf den Sensor, wenn man wenig Handhabe hat und keine Zeit/Lust sich darum zu kümmern). Und mich wurmt einfach, dass ich u.U. auf Dauer weiter zweigleisig fahren muss. Dass Canon die R10 aktiv als Reisekamera bewirbt und bei ihr als einziger Kamera der R-Serie den Staub- und Spritzwasserschutz weglässt - das war der auslösende Moment. Verstehe ich nicht und werde das wohl auch nicht.

Nihao
25.07.2022, 19:41
Interessanter Gedankenaustausch, vielen Dank dafür. Neben meiner Canon-Ausrüstung habe ich mir tatsächlich eine A6400 mit Sigma-EF-Adapter angeschafft und ich bin von der Bildqualität recht angetan. Aber die Bedienung ist ein wirkliches Ärgernis. Fällt vermutlich nur auf, wenn man ein erheblich besseres Bedienkonzept (eben von Canon) gewohnt ist.

Sampleman13
26.07.2022, 15:21
Ein Wort zum WLAN: Das verbraucht nur so lange Strom wie es eingeschaltet ist, und bei meinen Kameras schaltet es sich nach wenigen Minuten wieder ab, wenn es nicht benutzt wird. Und dass du einerseits eine kompakte, leichte Kamera willst, andererseits aber das M-System ablehnst, weil es "tot" sei - nun ja, die Kameras und Objektive sind noch verfügbar, kosten nicht die Welt und werden auch noch jahrelang problemlos ihren Dienst tun. Ich war gerade eine Woche in Helsinki unterwegs und hatte eine Canon EOS M3 mit EF-M 15-45 mm dabei - die merkst du gar nicht in der Tasche. Und wenn du statt der M3 die M6 Mk.2 nimmst, dann taugt der Autofokus auch was.

nogo
28.07.2022, 07:43
Einen Body gibt es sogar regelmäßig zum Dumpingpreis: Die RP. Nicht größer als Sonys A7-Bodies, aber leichter.
Mittlerweile habe ich mir die Specs angesehen - aus meiner Sicht kommt die RP aus zwei Gründen definitiv nicht fürs Bergwandern in Frage: Akku reicht gemäß https://www.canon.at/cameras/eos-rp/specifications/ für maximal 250 Bilder, kein direktes Laden über USB.

h3
28.07.2022, 08:51
Akku [...] für maximal 250 Bilder

Der Akku ist durchaus mies. "Maximal 250 Bilder" ist dennoch fern jeder Realität. Über 800 Bilder habe ich selbst schon rausgeholt, weniger als 500 nie. Der LP-E6 ist besser - sowie größer und schwerer (45g vs 80g).

In der R10 steckt, wie in der RP, ein LP-E17. Die Akkulaufzeit der beiden Kameras dürfte sehr ähnlich ausfallen und sich, wie bei DSLM üblich, am Nutzungsverhalten orientieren, nicht an den Auslösungen. Der LP-E17 ist so klein und leicht, davon kann man problemlos mehrere bei sich führen.


kein direktes Laden über USB.

Doch, nur kein Betrieb über USB.

Kritisieren kann man freilich dennoch viel an der RP: Sucherbild vergleichsweise schlecht (aber brauchbar), langsame Serienbildraten, Crop bei 4k-Video, Silent Mode nur mit Vollautomatik verfugbar ...

Hauptgrund für die RP ist in meinen Augen eh nur der Preis. Den Body, manchmal auch das Kit, gibt es im Angebot unter 800 €. Ein Kauftipp war das dennoch nicht.

Klein und leicht ist ein Body ja eh nur mit kleinen und leichten Objektiven, die es kaum gibt. Micro Four Third ...

ehemaliger Benutzer
28.07.2022, 09:12
Bin ich der Einzige, dessen Erwartungen in diesem Bereich von der Vorstellung der R10/R7 enttäuscht wurden?

Nein, sicher nicht. Eventuell waren aber auch die Erwartungen unrealistisch.

Denn der Kameramarkt entwickelt sich schon lange in eine komplett andere Richtung.
Im Bereich von "Ultraleicht reisen" und "Schnappschüsse ohne Stativ etc." übernehmen immer mehr die höherwertigen Mobiltelefone den Markt.
Die eingebaute Kamera und deren Features werden verstärkt zum Kaufargument.

Beim Wandern oder beim Klettern hat man meistens ohnehin nicht die nötige Zeit für besonders hochwertige Bilder, sodass sich der größere Aufwand fürs Equipment lohnen würde, weil der Sonnenstand momentan nicht passt oder was auch immer. Wetterfest auf Profi-Niveau muss da eine Kamera aus meiner Sicht auch nicht unbedingt sein, da es gute Rucksäcke und Taschen gibt.

Die R10 ist momentan die APS-C Einstiegskamera ins R-System und wäre sie die eierlegende Wollmilchsau, würden R7 und andere Kameras zum Ladenhüter. ;-)

matt78
01.08.2022, 17:38
<br><br>Ja, die RP wäre eine Möglichkeit, Danke für den Hinweis, muss ich mir im Detail noch ansehen. Nur beim Objektiv ist halt das RF 24-105/4L preismäßig und gewichtsmäßig in einer anderen Klasse ......

Es gibt ja das RF 24-105 STM, sehr kompakt und leicht. Klar weniger Lichtstark, aber zum Wandern...

JensLPZ
04.08.2022, 10:39
...
Denn der Kameramarkt entwickelt sich schon lange in eine komplett andere Richtung.
Im Bereich von "Ultraleicht reisen" und "Schnappschüsse ohne Stativ etc." übernehmen immer mehr die höherwertigen Mobiltelefone den Markt.
Die eingebaute Kamera und deren Features werden verstärkt zum Kaufargument...

Absolut, entwickelt sich das, wie von Dir beschrieben.

Um ohne großen Aufwand in der "Normalansicht" durchaus eindrucksvolle Bilder zu machen, nutze ich heutzutage ausschließlich mein Smartphone. Bin ich nicht auf Fototour, bleibt mein Kameraequipment daheim.

Keine Kamera kann für Schnappschüsse (und manchmal sogar mehr), was gute Smartphones von Hause aus mitbringen. Und daneben haben die Smartphones noch zig nützliche Apps mit an Bord (von PeakFinder bis PhotoPills und selbst respektable Bildbearbeitung fürs schnelle Bild gibt's dort).

Daher denke ich nicht, dass Canon einen R5 Sensor in ein einziger Gehäuse baut - weshalb auch? Gute, lichtstarke Objektive wiegen ebenfalls keine 150 Gramm - auch das gehört zur Wahrheit.

Ich hatte mal eine Canon M mit EF-M 11-22mm, das war recht eindrucksvoll betreffs geringem Gewicht und wirklich guter Qualität. Jedoch sieht es nicht so aus, als wenn beim M-System noch was käme - warum bloß?.....

GerhardB
05.08.2022, 13:32
Auf die Frage, warum beim M-System wahrscheinlich nichts mehr nachkommt, habe ich meine Antwort gefunden: Nachdem bei meiner M50 der Verschluss den Geist aufgegeben hat (<30.000 Auslösungen) halte ich das M-System nicht für sehr zuverlässig, auch wenn es vielleicht nicht viele betrifft und ich einfach Pech gehabt habe. Aber eigentlich war es eher Glück, denn so bin ich zur R10 gekommen, die sicherlich wertiger ist und einer M50 von den technischen Features her weit überlegen - und dabei nur 40 g mehr wiegt und kaum größer ist. Abgesehen vom Preis gibt es keinen Grund mehr, sich eine M zu kaufen.

dillem
07.08.2022, 20:45
Daher denke ich nicht, dass Canon einen R5 Sensor in ein einziger Gehäuse baut - weshalb auch? Gute, lichtstarke Objektive wiegen ebenfalls keine 150 Gramm - auch das gehört zur Wahrheit.Schau dir mal die Sony A7c an. Zusammen mit den 2.5er FB (unter 200g) oder auch den Samyang geht schon einiges an Kompakt und dennoch Qualität.



Ich hatte mal eine Canon M mit EF-M 11-22mm, das war recht eindrucksvoll betreffs geringem Gewicht und wirklich guter Qualität. Jedoch sieht es nicht so aus, als wenn beim M-System noch was käme - warum bloß?.....Weil Canon alles ins R System investiert. EF und M laufen aus. Spätestens nächstes Jahr wirst du im R System eine R100 finden mit entsprechenden kleinen Objektiven.

h3
09.08.2022, 14:05
Abgesehen vom Preis gibt es keinen Grund mehr, sich eine M zu kaufen.

Auch wenn es die meisten sicherlich selbst sehen, verlinke ich mal Deine R10-Hymne, die ich gern gelesen habe:


Mein persönliches Fazit: Für mich ist die R10 (mit dem neuen 18-150) die ideale Reisekamera, die bei geringem Gewicht qualitativ gute Bilder macht.