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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "schärfste" Blende eines Objektivs



Nils Schwitalla
27.10.2002, 16:29
Hallo!
Kann es sein, daß die mittlerste Blende (also kleinste Blende geteilt durch zwei) egal in welcher Brennweite die schärfsten Bilder produziert? Ich habe das mal an meinem EF 28-80 3,5-5,6 II ausprobiert. Bei 28mm ist die kleinste Blende 22. In der Tat: Blende 11 finde ich von der Schärfe her optimal. Genauso ist es bei 80mm. Hier kl. Blende 38. Blende 16 optimal.

Kann die Regel in etwa stimmen??

Gruß,
Nils

HKO
27.10.2002, 17:31
Dies kann zufällig stimmen, hat aber keine Gesetzmäßigkeit.
2 Faktoren bestimmen die Schärfe einer Optik:
1. die primäre optische Leistung der Konstruktion
2. die Beugungsunschärfe an der Blende

Letztere nimmt mit steigender Blende kontinuierlich zu, grundsätzlich hätte ein "ideales Objektiv" bei voller Öffnung seine maximale Schärfe. Nun gibt es aber kein "ideales Objektiv", so daß man durch Abblenden zunächst einmal eine Reduktion der Fehler und damit bessere Schärfe erzielt. Im praktischen Normalfall steigt also die Schärfe mit Schließen der Blende an, bis die zunehmende Beugungsunschärfe die Gesamtschärfe wieder abnehmen läßt. Man spricht von optimaler Blende oder förderlicher Blende eines Objektives, die meist so um Blende 8 liegt, bei schlechten Objektiven auch höher.
Es gibt aber Superoptiken, die bei Blende 8 bereits deutlich beugungslimitiert sind, z.B. ihre optimale Blende bei 4 haben. Mir bekannte Beispiele sind z.B. das Nikon 1.4/85 AF oder das Leica 2.8/100 mm Apo-Macro.

Jürgen Karl (Karlos)
28.10.2002, 08:51
Bei guten Objektiven sagt man 2 Blendenstufen abblenden. Aber ist nur eine Faustformel.

Gruß ... Jürgen