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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entwickeln die Kamerahersteller keine Festbrennweiten mehr?



Fotograf
23.06.2003, 11:28
Wenn man die Neuerscheinungen der wenigen verbliebenen SLR-Kamerahersteller betrachtet, fällt auf, dass in den vergangenen Jahren nur noch sehr wenige Festbrennweiten neu entwickelt worden sind. Nun gibt es ja bereits ein reichhaltiges Sortiment an vorhandenen Festbrennweiten und die Zoom-Objektive werden auch immer besser (da sie ständig weiterentwickelt werden), dennoch stellt sich die Frage: Welche Stellenwert haben Festbrennweiten noch bei der Entwicklung neuer Objektive? Unter 300mm spielen Festbrennweiten für zukünftige Neurechnungen wahrscheinlich nur noch bei Spezial-Objektiven wie Makro, Tilt + Shift usw. ein Rolle, oder täusche ich mich da?

marc-r
23.06.2003, 11:35
wäre schade, wenn es so wäre, denn ich arbeite fast ausschließlich mit festbrennweiten.....hat einerseits den vorteil, der bewußteren fotografie und andereseits kann man sich auch für weniger geld hervorragende qualität leisten......wahrscheinlich hängt das mit den absatzzahlen zusammen.....ich kenne auch nur wenige, die mit festbrennweiten arbeiten....dementsprechend wenig werden verkauft und darauf reagieren die firmen.....ein anderer grund ist wohl, daß die zooms immer besser werden und die festbrennweiten nur noch eine untergeordnete rolle spielen....

gruß marc

Fotograf
23.06.2003, 11:37
Auch in der Produktwerbung stellen die Hersteller fast nur noch Zoom-Objektive in den Mittelpunkt (außer, sie präsentieren stolz das gesamte Sortiment auf einem 'Gruppenfoto').

marc-r
23.06.2003, 11:40
ist halt das einzige, das die leute interessiert......wer hat denn noch festbrennweiten und vor allem nutzt sie.....vielleicht einer unter 30 (nur ne schätzung von mir).....das ist eben viel zuwenig für die konzerne, um weiter über entwicklung und vertrieb von den dingern nachzudenken......ich hab mir vor kurzem noch das 1.8/85 USM geschnappt und bin heilfroh darüber....

marc

Siebenmon
23.06.2003, 11:44
Hallo,
ich würd sagen, du hast recht, denn wenn die Zoom's immer besser werden, auch wenn es nur annähernd so gut wird wie eine Festbrennweite, dann wärs doch für den Hersteller nicht mehr rentabel, Festbrennweiten herzustellen. Kauft ja eh 'jeder' 15/30er 24/70er 70/200er usw. Ok, das war jetzt ne gewaltige Schublade, aber wer kauft sich eine 5omm Festbrennweite, wenn er gleich einen größeren Bereich(durch ein Zoom)abdecken kann & sich dann noch insgesamt gesehen Geld spart.
Hab ja auch nicht Geld wie Heu ;o)
Ich glaub die Hersteller erkennen diesen Trend, oder haben schon drauf reagiert.
Die Profis haben sicher 'immer' Festbrennweiten in Verwendung, aber im Vergleich zur Masse an 'Hobbyfotografen' sind sie doch ein geringer Marktanteil.
LG Simon

Fotograf
23.06.2003, 11:45
Da wird nur noch mit 3x Zoom, 4x Zoom usw. geworben, ohne dass es die meisten interessiert, von welchem 'Weitwinkel-' bis zu welchem Telebereich das eingebaute Objektiv arbeitet. Dabei kommen Kompakte sehr oft bei Partys und Familienfeiern zum Einsatz, da braucht man eigentlich WW und nicht 4x Zoom. Wer kriegt bei Blende 8 bitteschön 135mm oder so ohne Stativ gehalten? Und die Digikompakten rauschen bei ISO 400 ganz gewaltig - aber ein Dreibein ist nicht wirklich 'kompakt', oder?

Wolfgang Rixen
23.06.2003, 11:50
> und vor allem nutzt sie.....vielleicht einer unter 30 (nur ne schätzung von mir).....

Danke. Bin zwar Jahrgang 1954 aber dank Festbrennweiten Benutzung doch noch jung geblieben. Deine Schätzung stimmt also!!

Frei nach dem Motto: Alle die ein Zoom benutzen sind zu faul zum laufen...

schöne Zeit
Wolfgaang

Fotograf
23.06.2003, 11:55
... sollte Canon vielleicht die Festbrennweiten als Fit-for-Fun-Objektive vermarkten (die werden ja häufig auch Turnschuhzoom genannt). Eine völlig neue Marketingidee...

Siebenmon
23.06.2003, 12:05
Aber tolle Turnschuhe im Preis inbegriffen...oder?
Nein, Schmerz beiseite, also immer kann man Zooms nicht den 'faulen' Leuten zuschreiben - denn wer leistet sich schon eine 200er oder 300er Festbrennweite und dazu noch ein 100er & ein 50er usw.
Das nimmt ja auch schon enorm viel Platz in einer Tasche/Rucksack ein.
Aber ich weiß auch das seine Aussage nicht so gemünzt war ;o)

DOX
23.06.2003, 12:13
Ich denke der Punkt den du mit der 'bewußteren Fotografie' bezeichnet hast, trifft genau das Problem! (wenn es denn dann ein Problem ist)
Mit einer Festbrennweite zu arbeiten, ist aufwendiger als mit einem Zoom. Man ist vielleicht auch ein Stück eingeschränkter, gerade wenn es um bewegte Bilder geht, da man ja für gewisse Bilder immer den optimalen Abstand zum Objekt halten muss.
Ich finde es sehr schwer, mit dem 300er bewegte Objekte zu fotografieren! Wildllife oder so ist optimal. Das 85er nehme ich immer zu Party´s mit, da ich damit innen ohne Blitz arbeiten kann!
Aber Zooms sind einfach wesentlich bequemer....

Aber die Frage, die mich interessieren würde ist, ob man an einer Festbrennweite überhaupt noch was verändern kann! Das einzige was mir einfallen würde ist mehr Lichtstärke durch neuere Glasmaterialien oder kleinere Bauweise bei gleichbleibender Brennweite und Lichtstärke.
Aber dann kommt wieder die Frage, ob der Markt dannach verlangt....

marc-r
23.06.2003, 12:23
sicher sind die zooms wesentlich bequemer und genau da liegt ja der hase im pfeffer......bequem verkauft sich leichter......aber wie machst du das mit nem 85er auf partys?????....wäre mir ein viel zu kleiner ausschnitt für partys.....

gruß marc

DOX
23.06.2003, 12:35
Hab ich mir zuerst auch gedacht!
Aber wenn man die Köpfe der sich unterhaltenden Leute so zusammen fotografiert, oder auch einzelne Gesichter nimmt, gibt das schon sehr spezielle Bilder.
Es sind natürlich Portrait artige Bilder! Aber Wenn man auf einer Party das bunte Licht und diese Stimmung einfangen will, muss man auf einen Blitz verzichten.
Und da mein 85er 1,2er Lichtstärke hat, hab ich´s einfach mal probiert! Sind klasse Aufnahmen geworden! Mal was anderes.... Ist vielleicht nicht so üblich :-)

Wolfgang Rixen
23.06.2003, 15:38
> Aber ich weiß auch das seine Aussage nicht so gemünzt war

stimmt. Habe ja selber och ein Zoom.

schöne Zeit
Wolfgang

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HKO
23.06.2003, 16:33
Der Großteil Anwendungen dürfte weitgehend im Aktionbereich/people liegen, da sind Zooms fraglos praktischer. Wenn die Objekte nicht wegrennen könne, wie z.B. meine Pflanzen, ist aber Qualität wichtiger als der rasche Schuß, so daß ich in jedem Fall Festbrennweiten bevorzuge. Mit meiner WW-Kombi 2.8/24 und 2.8/15 kommt jedenfalls auch kein 17-40 mit, wenn man gebotenen Bildwinkel und Qualität ins Kalkür zieht. Der Fitnessfaktor einer solchen Turnschuhzoom-Lösung ist ein erfreulicher Nebeneffekt.

Islander
23.06.2003, 18:11

Power-shopper
23.06.2003, 19:11
Hallo,

wenn ich mir ansehe, daß die Zommobjektive bei dem Auflösungvermögen einer D60/10D schon an Ihre grenzen stoßen, wäre doch evtl mit Festbrennweiten dann zu neuen, höher auflösenden Chips (jenseits der 16 MP Vollformat), evtl mit Festbrennweiten noch ein Markt offen, oder sehe ich das falsch.

Vileicht kommt ja, wenn die Kameras dort sind (2 Jahre ?!?) dann auch eine entsprechende Objektivreihe dazu.

Warem im Mittelformatbereich nicht fast ausschließlich Festbrennweiten (wegen der Qualität?) im Einsatz?

Gruß,
Carsten

Roger
24.06.2003, 10:50
Hi,

auch ich sehe bei zumindest bei Canon+Nikon ein recht komplettes Sortiment an Festbrennweiten. Und dann gibt es ja noch Sigma, Tokina und Konsorten, die auch das eine oder andere Schätzchen im Programm haben.

Die aufgeworfene Frage nach der Auflösung gibt auch mir zu denken. Wenn schon hochwertige Festbrennweiten an ihre Grenzen stoßen, dürfte man doch an der 1Ds ungestraft gar keine Zooms mehr einsetzen. Und zu welchem Preis sollen die Hersteller ihre höherauflösenden Digital-Festbrennweiten dann auf den Markt bringen ? Wer soll das am Ende noch bezahlen können, wenn viele heutige (L-)Festbrennweiten schon absolut unerschwinglich sind ?

Der Grundgedanke der Festbrennweiten verliert mehr und mehr an Bedeutung im Hobby-/Amateurmassenmarkt. Lernt heute noch jemand mit dem 50er fotografieren ? Auch sind die Zooms deutlich besser geworden als früher und bieten nach wie vor höhere Vielseitgkeit und Flexibilität. Wie oft sind dem Anwender von Festbrennweiten schon Motive entgangen, weil sie plötzlich eine andere Brennweite erforderten ? Der dauernde Objektivwechsel nervt, dazu kommt bei den Digitalen die latente Verschmutzungsneigung des Sensors. Auf der Parkbank im Zoo mit einer Handvoll Festbrennweiten + Deckeln hantieren ? Das Bajonett wird vom häufigen Wechsel sicher auch nicht besser. Gerade letztes Wochenende im Zoo konnte ich die Vorteile des EF 100-400 L gegenüber z.B. einem EF 400/5.6 L erkennen. Was mache ich mit einem 400er, wenn das bei 400 mm angepeilte Tier plötzlich auf mich zu läuft ? Für Turnschuhzoom war kein Platz. O.k., mit dem Schiebezoom war es auch keine echte Offenbarung, aber der Schuß war (mit 150 mm) im Kasten.

Ich persönlich sehe Festbrennweiten eher in der Studiofotografie oder beim Makro, wo alles planbarer und vorhersehbarer ist. Man möge mich steinigen, aber ich habe mich für ein Sortiment an Zooms entschieden, das ich für Available-Light-Sessions mit einem 50er ergänzt habe. Leider weiß ich nicht, was mich damit an Qualität erwarten wird, wenn ich irgendwann den Migrationspfad analog -> digital damit gehen werde ...

Nach Möglichkeit mit einem Vollformat-Sensor, weil ich gerne weiterhin bei Bedarf mit echten 20 mm arbeiten möchte. Das 20-35 wäre dann auch das einzige Zoom, das ich aus Qualitätsgründen ggf. durch eine weitere Festbrennweite ersetzen würde, weil es von mir in der Praxis doch arg häufig am 20 mm-Anschlag benutzt wird.

EF 20-35/3.5-4.5 USM
EF 50/1.4
EF 28-135/3.5-5.6 IS (ersetzte das frühere EF 28-105/3.5-4.5 USM II)
EF 100-400/4.5-5.6 L (ersetzte das frühere Sigma 70-300/4-5.6 APO macro)

Gruß
Roger