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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Faktor 1,6 - stimmt den das für den Telebereich ???



Frank W.
27.10.2002, 22:05
Hey,
Faktor 1,6 kommt meines Wissens doch lediglich durch den im Vergleich zum Film kleineren Sensor. Dann verstehe ich aber überhaupt nicht warum das im Telebereich eine Vergrößerung bringen soll. Meiner einfachen Meinung nach bestimmt die Optik die Brennweite und lediglich mein Bildausschnitt wird kleiner. Dadurch entsteht dann ein Teleeffekt, aber keinesfalls eine echte Brennweitenverlängerung.

Soll heißen: 75-300 * 1,6 ist nicht 120-480, oder ???

thkraft
28.10.2002, 09:18
Frank W. schrieb:

>Faktor 1,6 kommt meines Wissens doch lediglich durch den im Vergleich zum Film kleineren Sensor.

Richtig.

>Dann verstehe ich aber überhaupt nicht warum das im Telebereich eine Vergrößerung bringen soll.

Siehe Deinen ersten Satz. Gilt sogar für jede Brennweite.

> Meiner einfachen Meinung nach bestimmt die Optik die Brennweite und lediglich mein Bildausschnitt wird kleiner. Dadurch entsteht dann ein Teleeffekt, aber keinesfalls eine echte Brennweitenverlängerung.


Richtig, aber der mit der D60 eingefangene Bildausschnitt entspricht dem, was eine 24x36-Kamera mit 1,6fach längerer Brennweite aufnehmen würde. Weil viele jahrelang mit Kleinbildkameras gearbeitet haben, verbinden sich mit der Brennweite bestimmte Vorstellungen zur Bildwirkung. Deshalb wird gern umgerechnet.

In diesem Zusammenhang wurde auch schon oft gestritten, ob man denn ein 50mm-Objektiv jetzt an der D60 als Portraitobjektiv nutzen kann, da es ja den gleichen Bildwinkel wie ein 80mm bei KB hat. Ich sage ja, denn durch den Ausschnitt bin ich gezwungen mit größerem Abstand zu fotografieren, und es kommt nicht zu den "Verzerrungen" (Vordergrund=Nase zu groß), die man bei kürzerem Abstand bei KB hätte.

Wenn man immer jeden beliebigen Aufnahmeabstand einnehmen könnte (vom Aufwand mal abgesehen) und sich ohne Qualitätsverlust jeder Bildausschnitt aus der Datei bzw. dem Film machen liese, dann bräuchte man nur eine Brennweite für alle seine Bilder. Keiner könnte hinterher sagen, mit welcher Brennweite es aufgenommen wurde.

Thomas



>
>Soll heißen: 75-300 * 1,6 ist nicht 120-480, oder ???

Frank W.
28.10.2002, 10:35
Hey Thomas,
was bedeutet dies dann für die Faustregel Verschlusszeit = 1 / Brennweite. Gilt hier dann t= 1/ (Brennweite *1,6) ??? Meiner Meinung nach nicht, da dies doch durch die Optik bestimmt wird und nicht durch die Sensor-/Filmgröße.

Gruß Frank W.


thkraft schrieb:

>Frank W. schrieb:
>
>>Faktor 1,6 kommt meines Wissens doch lediglich durch den im Vergleich zum Film kleineren Sensor.
>
>Richtig.
>
>>Dann verstehe ich aber überhaupt nicht warum das im Telebereich eine Vergrößerung bringen soll.
>
>Siehe Deinen ersten Satz. Gilt sogar für jede Brennweite.
>
>> Meiner einfachen Meinung nach bestimmt die Optik die Brennweite und lediglich mein Bildausschnitt wird kleiner. Dadurch entsteht dann ein Teleeffekt, aber keinesfalls eine echte Brennweitenverlängerung.
>
>
>Richtig, aber der mit der D60 eingefangene Bildausschnitt entspricht dem, was eine 24x36-Kamera mit 1,6fach längerer Brennweite aufnehmen würde. Weil viele jahrelang mit Kleinbildkameras gearbeitet haben, verbinden sich mit der Brennweite bestimmte Vorstellungen zur Bildwirkung. Deshalb wird gern umgerechnet.
>
>In diesem Zusammenhang wurde auch schon oft gestritten, ob man denn ein 50mm-Objektiv jetzt an der D60 als Portraitobjektiv nutzen kann, da es ja den gleichen Bildwinkel wie ein 80mm bei KB hat. Ich sage ja, denn durch den Ausschnitt bin ich gezwungen mit größerem Abstand zu fotografieren, und es kommt nicht zu den "Verzerrungen" (Vordergrund=Nase zu groß), die man bei kürzerem Abstand bei KB hätte.
>
>Wenn man immer jeden beliebigen Aufnahmeabstand einnehmen könnte (vom Aufwand mal abgesehen) und sich ohne Qualitätsverlust jeder Bildausschnitt aus der Datei bzw. dem Film machen liese, dann bräuchte man nur eine Brennweite für alle seine Bilder. Keiner könnte hinterher sagen, mit welcher Brennweite es aufgenommen wurde.
>
>Thomas
>
>
>
>>
>>Soll heißen: 75-300 * 1,6 ist nicht 120-480, oder ???

HKO
28.10.2002, 10:49
Da dies abhängig von der Winkelgeschwindigkeit ist, d.h. die "Wackelamplitude" eingeht, kann es nur 1/(Brennweite * 1.6) sein.

Anju
28.10.2002, 11:00
HKO schrieb:

>Da dies abhängig von der Winkelgeschwindigkeit ist, d.h. die "Wackelamplitude" eingeht, kann es nur 1/(Brennweite * 1.6) sein.

Das ist uebrigens sehr schoen zu sehen, wenn man mal Sterne aufnimmt. Die Erde dreht sich ja immer gleichschnell - mit 15mm komme ich auf knapp 30sec Belichtung und die Sterne sind noch Punkte.
Aber mit einem 500er gibts nur noch Linien - ist im ersten Moment etwas verwirredn, aber wenn man sich die Winkelgeschwindigkeit ansieht sofort klar ;-)

Andreas

Flinkbaum
28.10.2002, 11:41
HKO hat mal wieder recht :
1/(Brennweite * 1.6)

Bitte auch berücksichtigen für die Regel des IS : 2 Blenden Gewinn

Gruß J.

thkraft
28.10.2002, 12:42
Frank W. schrieb:

>Hey Thomas,
>was bedeutet dies dann für die Faustregel Verschlusszeit = 1 / Brennweite. Gilt hier dann t= 1/ (Brennweite *1,6) ??? Meiner Meinung nach nicht, da dies doch durch die Optik bestimmt wird und nicht durch die Sensor-/Filmgröße.

HKO hat schon alles erklärt, aber noch ein Nachtrag. Die genannte Faustregel gilt ja nur für das klassische Kleinbildformat! Es ist schon ein Anhaltspunkt, aber viel wichtiger ist, seine eigenen Grenzen zu finden. Ob man verwackelt oder nicht, hängt eben nicht nur von der Brennweite ab. Ich gehe mal davon aus, dass alle, die sich eine D60 leisten, auch wissen, wie man die Kamera am besten anfasst. Aber nicht selten sieht man Leute, die eine SLR links und rechts am Gehäuse festhalten. Das mag bei einem 50er noch angehen, aber für alle Tüten darüber brauchen die eine ganz andere Formel :-) .

Thomas

-mathias-
29.10.2002, 13:19
thkraft schrieb:
>
>Wenn man immer jeden beliebigen Aufnahmeabstand einnehmen könnte (vom Aufwand mal abgesehen) und sich ohne Qualitätsverlust jeder Bildausschnitt aus der Datei bzw. dem Film machen liese, dann bräuchte man nur eine Brennweite für alle seine Bilder. Keiner könnte hinterher sagen, mit welcher Brennweite es aufgenommen wurde.
>
würde behaupten, diese Aussage stimmt gerade mal für ein planes Objekt. Sobald Vorder- und Hintergrund im Spiel sind, macht sich die verwendete Brennweite auch in der Tiefenschärfe und Tiefenstaffelung (Dichte) bemerkbar (grosse BW=wenig Tiefenschärfe und hohe Dichte und umgekehrt)
Mathias