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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : So macht man Fotos für Objektivtests



PitWi
15.07.2003, 08:32
Also was hier alles an Fotos gezeigt wird, die die Schärfe oder Unschärfe eine Objektives beweisen sollen, ist schon krass. Unter /Technik/Objektivtest/ gibt es eine gute und zumindest 'genormte' Anleitung, für praxistauglich halte ich es aber auch nur bedingt.

Folgendes halte ICH für wichtig:
- Keine verkleinerten oder nachgeschärften Fotos, denn die sagen absolut nichts mehr aus.
- Ob JPG oder RAW sollte keine große Rolle spielen, solange JPG als large/fine gespeichert wurde.
- Die Testfotos vom Stativ machen mit Fernauslöser oder Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung (Belichtungszeit angeben!).
- Fotos bei Offenblende machen und min. 1 Vergleichsfoto mit 1 oder 2 Blenden geschlossen.
- Bei Zooms Testfotos mit min. und max. Brennweite machen, ev. noch mit Zwischenwert(en).
- Die Frage des AF ist eine schwierige. Alle AF-Felder oder nur mittleres, one-shot oder continuous? Jedenfalls sollte man angeben wie es gemacht wurde. Ev. Vergleichsfoto machen mit manuell verstelltem Fokus und dann neu per AF fokussiert.
- Möglichst geringer ISO-Wert um nicht Schärfe durch Rauschen zu verlieren.
- Kein Blitzeinsatz da dadurch der Kontrast meist stark erhöht wird und Schärfe vortäuscht.
- Und das wichtigste: Das Motiv.
* Kein Makrofoto denn die normalen Optiken sind nicht dafür gerechnet und die Schärfentiefe ist dabei auch kritisch.
* Selbst bei Offenblende sollte die Schärfentiefe über das gesamte Motiv reichen um die Schärfe im Zentrum UND am Rand beurteilen zu können. Daher sind Innen- und Nahaufnahmen nicht empfehlenswert.
* Hoher Kontrast und Kantenschärfe sowie viele Details.
* Keine bewegten Objekte.
Für ideal halte ich immer noch Architekturaufnahmen (Straßenszene, Gebäudefront, Stadt von oben, ... - aber nicht zu weit entfernt, sonst verliert man wieder Details durch Dunst).

Habe ich etwas vergessen?

Vielleicht könnte man die hier gefundenen 'Regeln' irgendwo außerhalb des Forums publizieren damit es weniger Ärger über vermeintlich unscharfe Objektive oder schlechten Autofokus gibt.

Und bitte zerreißt mich nicht gleich in der Luft, es ist ja nur ein Vorschlag. ;-)

Malte
15.07.2003, 08:59
alles was du da beschreibst ist eigentlich selbstvertändlich.


Gruß Malte

PitWi
15.07.2003, 09:05
> alles was du da beschreibst ist eigentlich selbstvertändlich.

Sollte es sein, aber schau dir die Fotos im Forum an!

Dirk Wächter
15.07.2003, 09:08
Aber recht hast Du schon.
Gruß. Dirk.

FX
15.07.2003, 09:12
Hi, stimme in allen bis auf einen Punkt voll zu.

Innenaufnahmen sind durchaus geeignet, sofern es zu keinem Blitzeinsatz kommt.

Ein evtl. Fokusproblem ist ja im Zentimeterbereich zu sehen und nicht im Meterbereich.

Islander
15.07.2003, 09:17
Moin!
Flaschenboden scharfe Fotos machen, bin ich der Meinung!
Wenn es darum geht, zu sehen was die 10D bzw. ihr AF in der Lage ist zu leisten und nicht ihr zu schmeicheln , habe ich für mich die Erfahrung gemacht: RAW, Macro, Blende auf, nur zentraler AF, AI-Servo. Dann ist kein Spielraum für Interpretationen.

mfg harms

axl*
15.07.2003, 09:21
Beste Leistung nur bei 8-11

Anju
15.07.2003, 11:20
> Bei Blende 22 kann man auch durch einen ...
> Flaschenboden scharfe Fotos machen, bin ich der Meinung!

Nee - geht nicht. Hab ich schon probiert - am besten ging noch eine Whiskeyflasche, aber Wein-, Bier- und Saftflaschen waren erbaermlich. Insgesamt waren die Ergebisse so mies, dass ich sie nie veroeffentlicht habe - das haette sicherlich massiv dem Absatz von Glasflaschen schaden und TetraPak noch mehr Auftrieb geben koennen.
Mein Umweltschutzgewissen lies das einfach nicht zu ;-)

Andreas

HKO
15.07.2003, 14:29
Deine Vorschläge sind in weiten Bereichen sicher richtig, kranken aber an 2 Punkten:

1. Du schreibst keine Blitzfotos. Es ist dies die Frage nach der Belichtung, wenn überhaupt müßte man diese Standardisieren, Blitz ist so gut oder schlecht wie helle Sonne oder relativer Schatten oder noch was Anderes - der Schärfeeindruck und mehr noch der Kontrast wird sich mit der Lichtmenge insgesamt und dem Lichteinfall ändern. Ich hielte Blitz sogar für eher sinnvoll, weil er konstanter ist als Außenbedingungen.

2. Noch wichtiger ist die weitere Bildverabeitung, die ebenfalls standardisiert werden muß. Die Kamera-Einstellungen gehen recht gut, z.B. alles auf normal, dabei werden aber schon Unterschiede bei verschiedenen Kameras auftreten, weil die dies eben unterschiedlich handhaben. Noch problematischer ist es dann in der EBV. Rohe Bilder ohne Nachschärfen bringen es auch nicht, weil dabei Details auch relativ untergehen. Sinnvoll wäre es vielleicht eine Standardeinstellung in C1 zu definieren, z.B. Schwelle 3, 150 Stärke für Focus. Alle anderen Parameter sollten auf Standard stehen, den man dann auch nochmals definieren sollte.
Macht man dies nicht, würden solche Tests überwiegend die Fähigkeiten des Nachbearbeiters in der EBV dokumentieren.