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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an die Optik-Cracks, betr. Weitwinkelobjektive



Axel Kottal
14.11.2002, 12:06
Hallo,
mir geht schon seit längerer Zeit ein Gedanke im Kopf herum:
fast alle Weitwinkel-Objektive und -Zooms für SLRs sind ja Retrofokus-Typen, d. h. die Schnittweite (Abstand Hinterlinse zu Film/CMOS) wurde durch die optische Konstruktion verlängert, dass die Spiegelbewegung Platz hat. Die Bauweise hat aber eindeutig einen (deutlich sichtbaren) negativen Einfluss auf die Bildqualität. Darum gibt es ja auch besondere Weitwinkelkameras (wie z. B. die Hasselblad SWC mit 38 mm Spezialoptik) oder anerkannt fantastische Weitwinkelobjektive wie das 43mm zur Mamiya 7 oder das legendäre Hologon 8/15 für Meßsucher-Kameras. Bei diesen Objektiven handelt es sich ausschließlich um keine Retrofokus-Typen, denn die Hinterlinsen liegen nur wenige Milimeter vor der Filmebene. Das Problem ist natürlich, das das Sucherbild nur über einen Spezial-(Durchsichts-)Sucher funktionert und logischerweise nicht an der Spiegelreflex.
Worauf ich hinaus will:
Da wir jetzt ja an den DSLRs einen Monitor haben, sehen wir das Originalbild und könnten so auch Motive aus nächster Nähe fotografieren ohne Parallaxe. Wir könnten also Hochleistungs-Weitwinkelobjektive benutzen (Spiegel müsste natürlich hochgeklappt werden - kann automatisch über die Objektivelektronik geschehen). Denn gerade bei Weitwinkelobjektiven ist die optische Qualität nicht annähernd so gut wie bei den längeren Brennweiten.
Nun kommt aber noch das Problem der Empfindlichkeit der CCD/CMOS-Chips gegenüber schräg einfallenden Lichtstrahlen hinzu. Und wenn eine Hinterlinse nur wenige Milimeter vor dem Chip liegt werden die Strahlen bestimmt schräg sein, es sei denn die Linse deckt den ganzen Chip ab.
Was meint Ihr dazu? (Bei den miesen Wetter können wir ja mal darüber reden).
Gruß
Axel

macrofoto
14.11.2002, 12:45
Axel Kottal schrieb:

>Hallo,
>mir geht schon seit längerer Zeit ein Gedanke im Kopf herum:
>fast alle Weitwinkel-Objektive und -Zooms für SLRs sind ja Retrofokus-Typen, d. h. die Schnittweite (Abstand Hinterlinse zu Film/CMOS) wurde durch die optische Konstruktion verlängert, dass die Spiegelbewegung Platz hat. Die Bauweise hat aber eindeutig einen (deutlich sichtbaren) negativen Einfluss auf die Bildqualität. Darum gibt es ja auch besondere Weitwinkelkameras (wie z. B. die Hasselblad SWC mit 38 mm Spezialoptik) oder anerkannt fantastische Weitwinkelobjektive wie das 43mm zur Mamiya 7 oder das legendäre Hologon 8/15 für Meßsucher-Kameras. Bei diesen Objektiven handelt es sich ausschließlich um keine Retrofokus-Typen, denn die Hinterlinsen liegen nur wenige Milimeter vor der Filmebene. Das Problem ist natürlich, das das Sucherbild nur über einen Spezial-(Durchsichts-)Sucher funktionert und logischerweise nicht an der Spiegelreflex.
>Worauf ich hinaus will:
>Da wir jetzt ja an den DSLRs einen Monitor haben, sehen wir das Originalbild und könnten so auch Motive aus nächster Nähe fotografieren ohne Parallaxe. Wir könnten also Hochleistungs-Weitwinkelobjektive benutzen (Spiegel müsste natürlich hochgeklappt werden - kann automatisch über die Objektivelektronik geschehen). Denn gerade bei Weitwinkelobjektiven ist die optische Qualität nicht annähernd so gut wie bei den längeren Brennweiten.
>Nun kommt aber noch das Problem der Empfindlichkeit der CCD/CMOS-Chips gegenüber schräg einfallenden Lichtstrahlen hinzu. Und wenn eine Hinterlinse nur wenige Milimeter vor dem Chip liegt werden die Strahlen bestimmt schräg sein, es sei denn die Linse deckt den ganzen Chip ab.
>Was meint Ihr dazu? (Bei den miesen Wetter können wir ja mal darüber reden).
>Gruß
>Axel
>

Bei einer DSLR sieht man nur leider vor und wärend der Aufname nichts auf dem Monitor.

MfG
Klaus

Axel Kottal
14.11.2002, 13:08
>Bei einer DSLR sieht man nur leider vor und wärend der Aufname nichts auf dem Monitor.
>
>MfG
>Klaus

Hallo Klaus,
sicher solange der Spiegel unten ist, kann man ja nichts sehen aber wenn der Spiegel hochgeklappt wurde, dann funktioniert die DSLR wie eine Sucherkamera und der Strahlengang geht auf den Chip. Somit wäre auf dem Monitor ein Bild sichtbar.
Gruß
Axel

thkraft
14.11.2002, 13:19
...da wäre dann bloß noch der Verschluss zu überlisten :-)

Thomas

Axel Kottal schrieb:

>>Bei einer DSLR sieht man nur leider vor und wärend der Aufname nichts auf dem Monitor.
>>
>>MfG
>>Klaus
>
>Hallo Klaus,
>sicher solange der Spiegel unten ist, kann man ja nichts sehen aber wenn der Spiegel hochgeklappt wurde, dann funktioniert die DSLR wie eine Sucherkamera und der Strahlengang geht auf den Chip. Somit wäre auf dem Monitor ein Bild sichtbar.
>Gruß
>Axel

Tilo
14.11.2002, 13:28
Hallo Axel,
Optisch dürfte es nicht das Problem sein, ABER der Aufwand die Daten in quasi Echtzeit vom 6MP-Chip zu bekommen ist enorm.

Was Du auf dem Monitor zu sehen bekommt's ist ja nur ein Bruchteil dessen was an Daten durch die Kiste läuft.

Ich denke mal die Technologie dafür braucht noch ein bisschen.

Gruß
Tilo


Axel Kottal schrieb:

>>Bei einer DSLR sieht man nur leider vor und wärend der Aufname nichts auf dem Monitor.
>>
>>MfG
>>Klaus
>
>Hallo Klaus,
>sicher solange der Spiegel unten ist, kann man ja nichts sehen aber wenn der Spiegel hochgeklappt wurde, dann funktioniert die DSLR wie eine Sucherkamera und der Strahlengang geht auf den Chip. Somit wäre auf dem Monitor ein Bild sichtbar.
>Gruß
>Axel

macrofoto
14.11.2002, 13:48
thkraft schrieb:

>...da wäre dann bloß noch der Verschluss zu überlisten :-)
>
>Thomas
>
>Axel Kottal schrieb:
>
>>>Bei einer DSLR sieht man nur leider vor und wärend der Aufname nichts auf dem Monitor.
>>>
>>>MfG
>>>Klaus
>>
>>Hallo Klaus,
>>sicher solange der Spiegel unten ist, kann man ja nichts sehen aber wenn der Spiegel hochgeklappt wurde, dann funktioniert die DSLR wie eine Sucherkamera und der Strahlengang geht auf den Chip. Somit wäre auf dem Monitor ein Bild sichtbar.
>>Gruß
>>Axel

und die Kamerasoftware und es ist fraglich ob der Chip für continuierliches Auslesen geeignet ist usw.

Gruß
Klaus

HKO
14.11.2002, 15:17
Für die D1n- Nikons ist eine Lösung in Sicht. Es wird einen Okularadapter zum Aufstecken auf den Blitzschuh geben, der es ermöglicht mit einem Adapter die Hologons von Voigtländer (12mm minimal) zu nutzen, dazu muß der Spiegel vorher permanent weggeklappt werden. Mit einer speziellen Schaltung wäre dies wohl auch bei den Canon möglich, die Software müßte aber entsprechend umgebaut werden.
Im Prinzip ist das sicher ein interessanter Lösungsansatz, da ja gerade diese Retrofokus-Konstruktionen der WW ganz offenkundig nicht gut funktionieren.

Axel Kottal
14.11.2002, 16:05
Hallo Thilo, hallo Klaus,
ich verstehe Eure Bedenken nicht ganz, die Probleme sind doch bei jeder Sucherdigitalkamera (wie z. B. meiner G2) gelöst. Wohlgemerkt, ich sprach nicht davon, dass es mit der D60 gehen muss (wäre natürlich super), sondern dachte an zukünftige WW-Objektive mit den entsprechend ausgestatteten DSLRs - dazu fällt mir noch ein, dass der Monitor klappbar sein müsste und dann könnte man Super-WW-Fotos in Bodennähe machen! (Ohne Winkelsucher oder Kinn im Dreck...)
Gruß
Axel

Axel Kottal
14.11.2002, 16:11
HKO schrieb:

>Für die D1n- Nikons ist eine Lösung in Sicht. Es wird einen Okularadapter zum Aufstecken auf den Blitzschuh geben, der es ermöglicht mit einem Adapter die Hologons von Voigtländer (12mm minimal) zu nutzen, dazu muß der Spiegel vorher permanent weggeklappt werden. Mit einer speziellen Schaltung wäre dies wohl auch bei den Canon möglich, die Software müßte aber entsprechend umgebaut werden.
>Im Prinzip ist das sicher ein interessanter Lösungsansatz, da ja gerade diese Retrofokus-Konstruktionen der WW ganz offenkundig nicht gut funktionieren.

Hallo Horst,
das ist eine Lösung die schon in den 60er Jahren praktiziert wurde, als es unterhalb von 35 mm noch keine Retrofokus-Objektive gab. Die legendäre Contarex (ach ja ....) und auch zu den ersten Leicaflex gab es diese Objektive mit extra Aufstecksucher. Damit sind aber keine Aufnahmen möglich, bei denen man ganz nah ans Objekt geht (Blumen, Pilze, Steine usw.) um sie bildwirksam groß darzustellen und gleichzeitig die Landschaft zeigt.
Die WW waren schon in der Analog-Ära schlechter - darum habe ich mir auch nie das 2,8/14 gekauft.
Gruß
Axel

HKO
14.11.2002, 16:35
Axel Kottal schrieb:

>Hallo Thilo, hallo Klaus,
>ich verstehe Eure Bedenken nicht ganz, die Probleme sind doch bei jeder Sucherdigitalkamera (wie z. B. meiner G2) gelöst. Wohlgemerkt, ich sprach nicht davon, dass es mit der D60 gehen muss (wäre natürlich super), sondern dachte an zukünftige WW-Objektive mit den entsprechend ausgestatteten DSLRs - dazu fällt mir noch ein, dass der Monitor klappbar sein müsste und dann könnte man Super-WW-Fotos in Bodennähe machen! (Ohne Winkelsucher oder Kinn im Dreck...)
>Gruß
>Axel

So, wie Du es möchtest, gibts auch eine vernünftige Lösung: Coolpix 5000 mit 19mm-Vorsatz, macht echt brauchbare Bilder - da hast Du deinen Klappscreen und dadurch die Kontrolle über das Bild.

GS2
15.11.2002, 00:15
Hauptproblem ist die fehlende Streamingfähigkeit der DSLR-Chips. Ohne permanenten Videodatenstrom kann die beste LCD-Display-Lösung nichts erreichen. Und Aufstecksucher machen jede SLR zum Hohn.

Gruß Gerhard