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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Designed for Digital - Fortsetzung zum 1. Fazit - siehe unten



HKO
14.11.2002, 18:03
Dank EBV kann man Schärfe und Kontrast ziemlich auf jede gewünschte Stufe einstellen (ohne negative Effekte durch Korn wie beim Film), auch Sättigung ändern. All diese EBV-abhängigen Faktoren braucht die Optik prinzipiell nicht leisten. Andererseits dürfen von der Optik aber keine primären Bildfehler wie CA (chromat. Aberation) oder SA (sphaerische Aberation) kommen, die sind kaum oder nur sehr schwer (CA evtl.) korrigierbar. Wenn zusätzlich evtl. durch Interferenzen (CMOS/Software-verstärkt - Thilos Ufo-Theorie), teilweise durch solch primäre Bildfehler oder aber durch Retrofokus-Konstruktionen mancher WW Unschärfe-Störungen entstehen, kann das Ergebnis fatal schlecht sein, wie ich z.B. im Makro-Bereich habe feststellen müssen.
Gerade hochgeöffnete Objektive sind aber nur sehr schwer hinsichtlich der dieser Bildfehler gänzlich zu korrigieren, es bleiben Restfehler, die sich fatal auswirken können. Moderater geöffnete Objektive sind die bessere Wahl, weil die Korrektur weit besser sein kann.
"Designed for Digital" verlangt perfekte Korrektion der primären Bildfehler, perfekte Abbildung der groben Strukturen, höchste Auflösung mag sogar schaden durch die angesprochenen Interferenzen. Dies ist bei moderater Öffnung erheblich leichter machbar als bei hoher Öffnung, deswegen die teilweise paradoxen Ergebnisse in unseren und anderen Tests. Die Schärfe bringt die EBV in der Nachbearbeitung. Deswegen kann ich mit einem Museumsteil von Ebay mit jedem L-Objektiv konkurrieren.
Auf Film sieht die Situation eben grundsätzlich anders aus, das Ergebnis ist nur in engen Grenzen korrigierbar. Stärkeres Schärfen holt unweigerlich auch das Korn sichtbar hervor, das Bild muß schon eine hohe Primärschärfe mitbringen, die von der Optik in feinsten Details abgebildet werden muß. Auf dem D60-Chip bewirken solche hohen Detail-Auflösungen, weil sie nicht in der Lage sind zu ausreichender Sensoren-Stimulation (1/2 Sensor geht eben nicht), schlankweg Bildstörungen, die Bayer-Interpolation trägt ihren Teil dazu bei.
Der schon mehrfach zitierte Test von Anders Uschold hat ähnliche Probleme aufgezeigt. Das einzige hochgeöffnete Objektiv, das bislang nicht durchgefallen ist, ist das 1.8/85 von Canon, welches offenkundig (nach den oben dargestellten Voraussetzungen) hervorragend korrigiert ist - es kann nicht anders sein.
Canon L kann so in manchen Fällen sogar kontraproduktiv wirksam werden, die Konzeption ist sicher primär für Film gedacht.

Unbenommen bleiben die Vorteile der IS-Konstruktionen sowie der schnelle USM. Gerade lange Brennweiten sind ohne IS nur sehr umständlich vom Stativ einsetzbar. Hier und in der mechanisch sehr robusten Konstruktion liegen die Vorteile der teuren Canon-Objektive.

***CROW***
14.11.2002, 18:20
... Fortschritt verhindert es eigentlich. Die Auflösungen werden von Quartal zu Quartal höher. Wie müsste ein Objektiv für die D60 im Vergleich zu den heutigen denn aussehen? Hast du ne Idee?

Gruß Patric
<img src="http://www.crowhouse.de/forumsbilder/Signatur_crow.jpg">

Dirk Wächter
14.11.2002, 18:46
...was sagen Leute dazu, die sich eine 1Ds (sofern man sie bekommt) kaufen werden? So ganz kann ich der Thematik nicht folgen. Ich finde schon, dass die Informationen wesentlich klarer durch ein L auf den Chip gelangen. Hier spielen ja Fehlerunterdrückung, Schärfe und Kontrast ihr Lied zusammen. Und wenn dann auch noch ordentlich Licht vorherrscht, sind Bilder mit einem L "allerbeste Sahne" und nicht zu toppen.

Davon abgesehen grübele ich hier auch schon des längeren (und das nicht allein, HKO, thkraft), warum die Testergebnisse der Objektive nahezu gleich ausfallen? Ich würde ja gern mit meinem 70-200 L und 28-70 L weitere Testergebnisse beitragen, aber solange ich das AF-Problem im Nahbereich meiner D60 nicht richten lassen hab, sind die Ergebnisse nicht real vergleichbar. Ein leichtes Danebenliegen des Schärfepunktes versaut jedesmal das ganze Ergebnis. Dummerweise brauche ich die D60 hier täglich, kann sie also schwer entbehren. Außerdem habe ich ganz schön Schiss bekommen mit dem Paketversand.

Gruß. Dirk.

lutzschmidt (abgemeldet)
14.11.2002, 18:48
HKO schrieb:

>Dank EBV kann man Schärfe und Kontrast ziemlich auf jede gewünschte Stufe einstellen (ohne negative Effekte durch Korn wie beim Film), auch Sättigung ändern. All diese EBV-abhängigen Faktoren braucht die Optik prinzipiell nicht leisten.

Hi,
was ist das denn für ein hochgradiger Blödsinn???

Gruß, Lutz

HKO
14.11.2002, 19:09
Dirk Wächter schrieb:

>...was sagen Leute dazu, die sich eine 1Ds (sofern man sie bekommt) kaufen werden? So ganz kann ich der Thematik nicht folgen. Ich finde schon, dass die Informationen wesentlich klarer durch ein L auf den Chip gelangen. Hier spielen ja Fehlerunterdrückung, Schärfe und Kontrast ihr Lied zusammen. Und wenn dann auch noch ordentlich Licht vorherrscht, sind Bilder mit einem L "allerbeste Sahne" und nicht zu toppen.
>
>Davon abgesehen grübele ich hier auch schon des längeren (und das nicht allein, HKO, thkraft), warum die Testergebnisse der Objektive nahezu gleich ausfallen? Ich würde ja gern mit meinem 70-200 L und 28-70 L weitere Testergebnisse beitragen, aber solange ich das AF-Problem im Nahbereich meiner D60 nicht richten lassen hab, sind die Ergebnisse nicht real vergleichbar. Ein leichtes Danebenliegen des Schärfepunktes versaut jedesmal das ganze Ergebnis. Dummerweise brauche ich die D60 hier täglich, kann sie also schwer entbehren. Außerdem habe ich ganz schön Schiss bekommen mit dem Paketversand.
>
>Gruß. Dirk.

Ich sehe nicht, wo die Testergebnisse nahezu gleich ausfallen. Weil ich den Eindruck hatte. daß sie so interpretiert werden, habe ich die farbigen Balkengrafiken kreiert, um die Differenzen deutlicher sichtbar zu machen.

HKO
14.11.2002, 19:11
lutzschmidt schrieb:

>HKO schrieb:
>
>>Dank EBV kann man Schärfe und Kontrast ziemlich auf jede gewünschte Stufe einstellen (ohne negative Effekte durch Korn wie beim Film), auch Sättigung ändern. All diese EBV-abhängigen Faktoren braucht die Optik prinzipiell nicht leisten.
>
>Hi,
>was ist das denn für ein hochgradiger Blödsinn???
>
>Gruß, Lutz

...nicht... ist sicher übertrieben, eine ordenliche Abbildung ist naturlich Voraussetzung, die "Knackschärfe" macht dennoch die EBV.

Anju
14.11.2002, 19:30
HKO schrieb:

>"Designed for Digital" verlangt perfekte Korrektion der primären Bildfehler, perfekte Abbildung der groben Strukturen,

Was der naechste logische Schritt waere (auch in Hinsicht auf z.B. die Panotools). Jedes Objketiv bekommt von seinem Hersteller
eine Korrekturdatei mitgeliefert, die dann modernen Digi SLRs (wie ein Treiber) eingespielt werden. Canon hat mit dem EF-Bajonett
alle Vorraussetzungen dafuer. Damit lassen sich dann Farbsaeume, Verzeichnunge, Vignetierungen usw. sofort bei der Aufnahme entfernen.
Das waere dann natuerlich das KO für Top Optiken an digitalen Kameras, weil dann die billigste Scherbe in Hinsicht auf Verzeichnung
und ausgeglichene Belichtung mit jedem besseren Objketiv mithlaten kann. Das einzige was dann noch fuer gute Optiken spicht ist die
Schaerfeleistung (die ist digital nur zu simulieren) und der Kontrast.


Andreas

macrofoto
14.11.2002, 19:47
HKO schrieb:

>...............
Also jetzt muss ich doch auch mal was dazu sagen.
1. Auflösung liefert das Objektiv! Was in der EBV als Schärfe bezeichnet wird ist eine Kantendifferenzierung die keinen Informationsgewinn liefert.
2. Um Aussagen über die Vor und Nachteile der bisher getesteten Objektive zu machen ist unser Test viel zu unprofessionell. Das sage ich obwohl ich die meisten Test durchgeführt habe.
Ich verwende einen Testchart der auf einem 1200 dpi Laserdrucker gedruckt worden -> Sehr gute Auflösung des Charts aber viel kleinerer Kontrast zwischen B/W als z.B auf einen Tintenstrahler auf Glos.
Wir arbeiten bei nicht normierter Beleuchtung usw.

Als Erkenntnis können wir aus diesem Test ableiten, dass die D60 eine Auflösung von ca. 60lpm hat und das es Objektive gibt mit denen diese Marke erreicht wird und das es welche gibt bei denen es nicht gelingt.

Bitte Denkt daran wir betrachten hier ein komplexes System aus Kamera Software und den Objektiven.
Unsere Test können keine Aussage zu Objektiven machen deren Auflösung größer als die der D60 sind.

joergstraller
14.11.2002, 19:50
Also ganz kann ich Dir nicht folgen:
-Schärfe beliebig mit EBV manipulierbar???. Klar kann ich da viel machen, und je mehr Pixel ich habe, desto besser gehts. Aber irgendwo ist Schluss. Ein unscharfes Bild aus der Optik wird durch Schärfen nicht besser. Dem Auge wird da ziemlich viel vorgegaukelt beim "unscharf maskieren".

Das Fazit der Tests ist also DSLRs brauchen eigene Objektive. Naja, ich glaube nicht, dass sich irgendein Hersteller darauf einlassen wird. Dazu ist m.E die Anzahl der verkauften DSLR Kameras einfach (noch) zu gering. Wenn wir also langfristig denken wird sich sicher auch noch einiges bei den Sensoren tun, evtl. ist dann eine Spezialentwicklung gar nicht mehr nötg?
Alles in allem sind die Tests der Objektive aber doch auch deshalb wichtig, um zu sehen, welche Objektive an unseren Kameras gut funktionieren.

Was die chromatische Abberation angeht: Die ist korrigierbar, und zwar mit einem PS-Filter von Prof. Dersch, TU Furthwangen (PanoramaTools). Es ist nur leider sehr aufwändig die nötigen Linsenparameter exakt zu bestimmen. Theoretisch wäre also das auch in der Kamera per SW (open source!) machbar, die Kamera weiss ja welches Objektiv dranhängt und könnte auch die Linsenparameter vom Objektiv kriegen.


grüsse jörg


HKO schrieb:

>Dank EBV kann man Schärfe und Kontrast ziemlich auf jede gewünschte Stufe einstellen (ohne negative Effekte durch Korn wie beim Film), auch Sättigung ändern. All diese EBV-abhängigen Faktoren braucht die Optik prinzipiell nicht leisten. Andererseits dürfen von der Optik aber keine primären Bildfehler wie CA (chromat. Aberation) oder SA (sphaerische Aberation) kommen, die sind kaum oder nur sehr schwer (CA evtl.) korrigierbar. Wenn zusätzlich evtl. durch Interferenzen (CMOS/Software-verstärkt - Thilos Ufo-Theorie), teilweise durch solch primäre Bildfehler oder aber durch Retrofokus-Konstruktionen mancher WW Unschärfe-Störungen entstehen, kann das Ergebnis fatal schlecht sein, wie ich z.B. im Makro-Bereich habe feststellen müssen.
>Gerade hochgeöffnete Objektive sind aber nur sehr schwer hinsichtlich der dieser Bildfehler gänzlich zu korrigieren, es bleiben Restfehler, die sich fatal auswirken können. Moderater geöffnete Objektive sind die bessere Wahl, weil die Korrektur weit besser sein kann.
>"Designed for Digital" verlangt perfekte Korrektion der primären Bildfehler, perfekte Abbildung der groben Strukturen, höchste Auflösung mag sogar schaden durch die angesprochenen Interferenzen. Dies ist bei moderater Öffnung erheblich leichter machbar als bei hoher Öffnung, deswegen die teilweise paradoxen Ergebnisse in unseren und anderen Tests. Die Schärfe bringt die EBV in der Nachbearbeitung. Deswegen kann ich mit einem Museumsteil von Ebay mit jedem L-Objektiv konkurrieren.
>Auf Film sieht die Situation eben grundsätzlich anders aus, das Ergebnis ist nur in engen Grenzen korrigierbar. Stärkeres Schärfen holt unweigerlich auch das Korn sichtbar hervor, das Bild muß schon eine hohe Primärschärfe mitbringen, die von der Optik in feinsten Details abgebildet werden muß. Auf dem D60-Chip bewirken solche hohen Detail-Auflösungen, weil sie nicht in der Lage sind zu ausreichender Sensoren-Stimulation (1/2 Sensor geht eben nicht), schlankweg Bildstörungen, die Bayer-Interpolation trägt ihren Teil dazu bei.
>Der schon mehrfach zitierte Test von Anders Uschold hat ähnliche Probleme aufgezeigt. Das einzige hochgeöffnete Objektiv, das bislang nicht durchgefallen ist, ist das 1.8/85 von Canon, welches offenkundig (nach den oben dargestellten Voraussetzungen) hervorragend korrigiert ist - es kann nicht anders sein.
>Canon L kann so in manchen Fällen sogar kontraproduktiv wirksam werden, die Konzeption ist sicher primär für Film gedacht.
>
>Unbenommen bleiben die Vorteile der IS-Konstruktionen sowie der schnelle USM. Gerade lange Brennweiten sind ohne IS nur sehr umständlich vom Stativ einsetzbar. Hier und in der mechanisch sehr robusten Konstruktion liegen die Vorteile der teuren Canon-Objektive.
>

Dirk Wächter
14.11.2002, 19:53
Horst, bitte nicht böse sein, aber wenn als Ergebnis unserer aufwendigen Tests herauskommt, dass ein "30,- EUR Ebay-Museumsteil" unterm Strich an der D60 die selben Ergebnisse liefert wie ein "1.500,- EUR-L", kann und will ich das nicht hinnehmen (schon mal aus rein moralischen Gründen). Meine rein visuellen Vergleiche von Alltagsmotiven mit "L" und "nicht L" sprechen da eine ganz andere Sprache. Und das muss sich doch mit den Charts nahezu eindeutig messen lassen. Oder?

Thomas Kraft hat ein neues Chart entwickelt, er hat die Rasterlinien breiter aufgefächert und eine genauere Skala geschrieben. Wahrscheinlich lassen sich die Ergebnisse dann noch genauer ablesen. Aber ich will hier nicht zu weit nach vorn greifen, zumal ja die ganze Testaktion sehr positiv angelaufen ist, dank aller, die hier Zuarbeiten leisten.

Gruß. Dirk.

Dirk Wächter
14.11.2002, 20:53
macrofoto schrieb:

>...Als Erkenntnis können wir aus diesem Test ableiten, dass die D60 eine Auflösung von ca. 60lpm hat und das es Objektive gibt mit denen diese Marke erreicht wird und das es welche gibt bei denen es nicht gelingt...

Hallo macrofoto,

rein rechnerisch bringt es der Chip der D60 auf 135 Pixel pro Millimeter, dies bedeutet, dass zur Darstellung einer Linie mit je 2 Pixeln 67 Pixel-Paare pro Millimeter zur Verfügung stehen. Ist es also richtig, dass dies bedeutet: der Chip der D60 hat eine Aufösung von 67 Linien pro Millimeter?

Wenn ja, zeigt es nach unserem Testmuster deutlich, dass selbst L-Scherben diesem Chip nicht gewachsen sind. In den Tests ist die 60er-Marke noch nirgends angekratzt worden. Stimmt das so?

Eine weitere Frage: Was genau machen denn eigentlich L-Objektive anders? Korrigieren sie nur besser die Fehler oder lassen sie tatsächlich mehr Informationen durch die Glasmasse zur Bildbebene, mit anderen Worten: lösen sie das Motiv wirklich besser auf?

Wenn ja, wieso gelingen mir dann mit dem 28-105 USM vergleichbare Aufnahmen, so wie sie Klaus Buhr mit dem 2.8/70-200 L erreicht (laut Testchart)?

Irgendwie stecke ich wohl gerade in einer Denkblockade, helft mir mal bitte da heraus. Und immer daran denken, ich bin weder Physiker noch Fotograf, muss mir also alles recht mühsam selber zusammensammeln.

Gruß. Dirk.

Tilo
14.11.2002, 21:18
Meine PERSÖNLICHE Meinung, nur mal zu nachdenken und nicht zum madig machen.

Man sollte bei der ganzen Diskussion (Tenor: "Ich liebe meine L-Scherbe, sie ist gut und sie war teuer") um die L-Objektive an der D60 nicht aus den Augen verlieren, worum es sich dabei technisch und marketingmäßig handelt:

Der einzige materialtechnisch-OPTISCHE Unterschied von L's zu anderen "Billig"-Scherben besteht darin, dass sie über 2-4 Linsen verfügen, die die Lichtbrechung "einschränken". Ich habe es schon mal versucht zu erklären.
<a href="http://www.okstore.de/dederon/forum.php?bps=25&bz=0&df=0&user=&status=&ds=0&id=5782" target="_blank">L-Erklärung</a>
Nicht mehr und nicht weniger.

Nun steht aber die Frage im Raum, kann der CMOS-Chip mit diesem engeren Spektrum des sichtbarem/unsichtbarem Licht was anfangen. An der Stelle kommen mir persönilch Zweifel, ob er das komplette Spektrum vollständig ausnutzen kann. Er wird nie reagieren wie das chemische Korn auf einem Film. Dazu ist er einfach zu "doof". Es geht halt nur 0 oder 1 und nicht 1/2, was die Körnung auf dem Negativ kann. Was der CMOS daraus macht ist der "Vodoo-Zauber" der Canon-Ingenieure. Da sage ich bloss, da wird mehr Mathe als Optik innerhalb der Firmware laufen. Die Digitaltechnik hat naturgemäß mehr mit ausgeklügelten Algorithmen als mit optisch-gut berechneten Objektiven zu tun.

Na dieser Stelle mal auf Anju's EF-Treiber-Idee zurückzukommen: Wer sagt den, dass bereits die heutige Firmware nicht schon anhand technischer Identcodes erkennt was für eine Scherbe vorne drangepappt ist und ein entsprechendes Feature-Handling abläuft??

Nun zu dem was die L-Objektive sonst noch ausmacht:

- sehr stabile Verarbeitung (Spritzwasserschutz usw.)
- geringe Qualitäts-Toleranzen des Glases der Linsen
- sauschneller Zoom
- das nichtzuverachtende Feature des IS

Das Ganze wird mit einer ausgeklügelten Marketingstrategie und einem "Elite-Club" (CPS) versehen. Canon läßt sich dies sehr gut bezahlen, getreu der Marketing-Regel:"Was preiswert ist kann nicht gut sein".

Deshalb stimme ich im Grundsatz HKO zu, es müsse speziell auf Digitalcam's zugeschnittene Objektive entwickelt werden. Das was wir mit der D60 haben ist vom Prinzip ein Hybrid-Modell. Nicht mehr Analog aber auch noch nicht komplett Digital.

Meine ingenieuretechnischen Träume: neben dem ausgereiften Ganzspektrum-Vollformatchip eine Kamera ohne mechanische Teile in der Kamera selber (Verschluss) und im Objektiv (Blende!!!!!!!!!!). Ideen hierfür wären z.B. eine Blende, die aus einem reinen optischen Material besteht, welches durch Impulse angeregt wird sein Atomgitter blendenförmig zu verändern. Das gebe ein Sahne-Bokeh!!! ;-)

Mit den Tests halte ich es so: es gibt sie, man kann vergleichen und seine Schlüsse ziehen... Darüber Debatten zu führen bringt nicht wirklich etwas, wir können nur als Consumer handeln, Kaufen oder Nicht-Kaufen. Entwickeln tun andere.

Macht lieber Bilder mit und ohne L und laßt das Forum daran teilhaben so haben wir alle was davon.

Gruß
Tilo

M. Blum
14.11.2002, 21:21
Da lob ich mir den Hary, der mit seinem Fotoapparat wenigstens noch Bilder macht und nicht irgendwelche Farbbalken produziert.

Was ihr da schreibt, verstehe ich alles nicht. Aber, ob mir ein Bild gefällt oder nicht, das kann ich sehen.

Gruß
Matthias



HKO schrieb:

>Dank EBV kann man Schärfe und Kontrast ziemlich auf jede gewünschte Stufe einstellen (ohne negative Effekte durch Korn wie beim Film), auch Sättigung ändern. All diese EBV-abhängigen Faktoren braucht die Optik prinzipiell nicht leisten. Andererseits dürfen von der Optik aber keine primären Bildfehler wie CA (chromat. Aberation) oder SA (sphaerische Aberation) kommen, die sind kaum oder nur sehr schwer (CA evtl.) korrigierbar. Wenn zusätzlich evtl. durch Interferenzen (CMOS/Software-verstärkt - Thilos Ufo-Theorie), teilweise durch solch primäre Bildfehler oder aber durch Retrofokus-Konstruktionen mancher WW Unschärfe-Störungen entstehen, kann das Ergebnis fatal schlecht sein, wie ich z.B. im Makro-Bereich habe feststellen müssen.
>Gerade hochgeöffnete Objektive sind aber nur sehr schwer hinsichtlich der dieser Bildfehler gänzlich zu korrigieren, es bleiben Restfehler, die sich fatal auswirken können. Moderater geöffnete Objektive sind die bessere Wahl, weil die Korrektur weit besser sein kann.
>"Designed for Digital" verlangt perfekte Korrektion der primären Bildfehler, perfekte Abbildung der groben Strukturen, höchste Auflösung mag sogar schaden durch die angesprochenen Interferenzen. Dies ist bei moderater Öffnung erheblich leichter machbar als bei hoher Öffnung, deswegen die teilweise paradoxen Ergebnisse in unseren und anderen Tests. Die Schärfe bringt die EBV in der Nachbearbeitung. Deswegen kann ich mit einem Museumsteil von Ebay mit jedem L-Objektiv konkurrieren.
>Auf Film sieht die Situation eben grundsätzlich anders aus, das Ergebnis ist nur in engen Grenzen korrigierbar. Stärkeres Schärfen holt unweigerlich auch das Korn sichtbar hervor, das Bild muß schon eine hohe Primärschärfe mitbringen, die von der Optik in feinsten Details abgebildet werden muß. Auf dem D60-Chip bewirken solche hohen Detail-Auflösungen, weil sie nicht in der Lage sind zu ausreichender Sensoren-Stimulation (1/2 Sensor geht eben nicht), schlankweg Bildstörungen, die Bayer-Interpolation trägt ihren Teil dazu bei.
>Der schon mehrfach zitierte Test von Anders Uschold hat ähnliche Probleme aufgezeigt. Das einzige hochgeöffnete Objektiv, das bislang nicht durchgefallen ist, ist das 1.8/85 von Canon, welches offenkundig (nach den oben dargestellten Voraussetzungen) hervorragend korrigiert ist - es kann nicht anders sein.
>Canon L kann so in manchen Fällen sogar kontraproduktiv wirksam werden, die Konzeption ist sicher primär für Film gedacht.
>
>Unbenommen bleiben die Vorteile der IS-Konstruktionen sowie der schnelle USM. Gerade lange Brennweiten sind ohne IS nur sehr umständlich vom Stativ einsetzbar. Hier und in der mechanisch sehr robusten Konstruktion liegen die Vorteile der teuren Canon-Objektive.
>

hans wagner
14.11.2002, 22:25

GS2
14.11.2002, 22:54
Sehe ich auch so, da meine S2-Erfahrungen sehr ähnlich liegen. Interessanterweise steht das Ganze in direktem Einklang zu den Veröffentlichungen von Schneider-Kreuznach:

- Kontrast ist das Maß der Dinge
- Schärfe ist nebensächlich
- CA, SA und Co. sind Todfeinde

Umgekehrt sind überhöhte Kontrast- und Schärfewerte kontraproduktiv, da sie digitale Nebeneffekte wie Blooming und Moire geradezu herausfordern.

Desweiteren spielt die nicht abschaltbare interne Randschärfung der D60 eine ebenso gewichtige Rolle, wie die enorme IR-Empfindlichkeit der S2-SuperCCD.

Unterm Strich wird plus/minus Blende 8 zum große Gleichmacher für alle brauchbaren Optiken. Wer anderer Meinung ist, kann glatt bei "Wetten dass" antreten. Wettvorschlag: Wer kann anhand identischer Bildauschnitte die verwendeten Optiken benennen?


Gruß Gerhard

hans wagner
14.11.2002, 23:10
wenn ihr zur abwechslung mal billig - digikams testet, vielleicht sind die auch viel besser als unsere....... und dann noch ein eigenes forum
aufmachen..... mann, dann wär hier endlich ruhe!

HKO
14.11.2002, 23:20
Dieses Zitat der Fa. Schneider, die ja gerade mit Designed for Digital werben und als einziger Hersteller für Profi-Kameras bisher spezielle Optiken für die Digital-Rückteile der MF und Studio-Platten-Kameras anbieten, sollte man sich einrahmen.

- Kontrast ist das Maß der Dinge
- Schärfe ist nebensächlich
- CA, SA und Co. sind Todfeinde

Vielleicht geht ja Schneider nochmal auf den KB-Markt als Konkurrenz zu Sigma & Co. Jedenfalls sind meine Schneider-Optiken für die Rollei 6008 das Edelste, was ich an Optik überhaupt besitze, eindeutig besser als die vergleichbaren älteren Rechnungen von Zeiss, die es alternativ (und billiger) auch für Rollei und Hassi gibt.

GS2
14.11.2002, 23:27

macrofoto
15.11.2002, 08:23
Dirk Wächter schrieb:

>macrofoto schrieb:
>
>>...Als Erkenntnis können wir aus diesem Test ableiten, dass die D60 eine Auflösung von ca. 60lpm hat und das es Objektive gibt mit denen diese Marke erreicht wird und das es welche gibt bei denen es nicht gelingt...
>
>Hallo macrofoto,
>
>rein rechnerisch bringt es der Chip der D60 auf 135 Pixel pro Millimeter, dies bedeutet, dass zur Darstellung einer Linie mit je 2 Pixeln 67 Pixel-Paare pro Millimeter zur Verfügung stehen. Ist es also richtig, dass dies bedeutet: der Chip der D60 hat eine Aufösung von 67 Linien pro Millimeter?
>
Richtig nur das würde für einen Chip ohne Farbfilter stimmen. Aufgrund der Farbinterpolation habe ich einfach mal abgerundet.
>Wenn ja, zeigt es nach unserem Testmuster deutlich, dass selbst L-Scherben diesem Chip nicht gewachsen sind. In den Tests ist die 60er-Marke noch nirgends angekratzt worden. Stimmt das so?
>
Nein ein Objektiv mit z.B 120 lpm und ein Aufnahme Medium mit 60 lpm bringen nicht 60 lpm sondern einen geringeren Wert, das kann man sicher ausrechnen nur ich habe keine Lust in den Keller zu laufen und meine Bücher zur Optikvorlesung rauszukramen.
>Eine weitere Frage: Was genau machen denn eigentlich L-Objektive anders? Korrigieren sie nur besser die Fehler oder lassen sie tatsächlich mehr Informationen durch die Glasmasse zur Bildebene, mit anderen Worten: lösen sie das Motiv wirklich besser auf?

>
1. Ls sind fast immer APOs also praktisch keine CA
2. Ls haben fast keine SA
3. Andere Fehler sind auch sehr gut korrigiert ( Verzeichnung usw.)
4. relativ Farbneutral
>Wenn ja, wieso gelingen mir dann mit dem 28-105 USM vergleichbare Aufnahmen, so wie sie Klaus Buhr mit dem 2.8/70-200 L erreicht (laut Testchart)?
>
Tja die Testcharts ....
Es gibt mehrere Punkte.
1. Die Testcharts betrachten eine Sonderfall die Abbildung bei extremen Kontrast. Ich zumindest fotografiere bei besserem Wetter sehr selten schwarz weiße Balken.
2. Ich Depp (Klaus Buhr) habe zudem einen Fehler bei der Kontrastauswertung gemacht, es wäre nett wenn einmal ein zweiter den Kontrast dieser Charts bewerten Würde.
3. Ich verstehe die Welt seit dem Test meines 2,8 100 ohne USM auch nicht mehr.

>Irgendwie stecke ich wohl gerade in einer Denkblockade, helft mir mal bitte da heraus. Und immer daran denken, ich bin weder Physiker noch Fotograf, muss mir also alles recht mühsam selber zusammensammeln.
>
Ich bin auch ins grübeln gekommen da scheinbar bei der D60 einige althergebrachte Regeln nicht mehr gelten, z.B. Abblenden um 2 Stufen steigert dir Qualität.

Aber trotz allem begeistert mich die Bildqualität der Ls.
Spiel mal etwas mit deinem neuem 2,8 28-70L rum. Die beste Leistung hat es bei 50 mm schon ab Blende 2.8!
>Gruß. Dirk.
Gruß
Klaus

Übrigens habe ich eine schwere Form der Lmania, wird von Objektivem ab 0,8 kg übertragen.

-mathias-
15.11.2002, 12:27
mal etwas anderes als die ewigen Fragen: welches Obj ist wohl besser oder wo kaufe ich am günstigsten das und das?
-mathias-