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Guido Krebs

Dynamik der EOS 5D Mark IV

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Hallo liebe dforum-User,

in meinem ersten Beitrag zur EOS 5D Mark IV hatte ich mich dem Thema Dual Pixel RAW gewidmet. Dabei ist diese neue Funktion nicht das einzige,
was sich im Bereich der Sensortechnologie getan hat. Auf den ersten Blick offensichtlich ist die Leistungssteigerung von 21 auf 30 Megapixel im Vergleich
zur Vorgängerin EOS 5D Mark III. Möglicherweise viel wichtiger als der Auflösungsgewinn sind vielleicht die Fortschritte im Dynamikverhalten. Denn mit
der EOS 5D Mark IV sind nun Bildbearbeitungen möglich, die mit der EOS 5D Mark II oder III nicht zu machen waren. Und das nicht nur im RAW-Format,
sondern auch bei den JPEG-Daten!

Das gezeigte Beispielmotiv mit ISO 100 (Bild 01.jpg) ist sicherlich nicht künstlerisch wertvoll. Es zeigt aber gut, was in den Bilddaten drinsteckt. Die Aufnahme
wurde auf den Himmel belichtet, so dass der Farbverlauf nicht wegbricht. Das hat zur Folge, dass der Baustellenaufzug fast vollständig absäuft.
Alle gezeigten Bildbearbeitungen haben wir mit Adobe Camera RAW in der Beta-Version erstellt, da es mehr Spielraum zulässt als die Canon DPP Software
und mehr Leute genau mit dieser Software arbeiten und ein Vergleich realistischer ist.
http://www.dforum.de/images/blog/01.jpg

Schauen wir uns das erste Bearbeitungsbeispiel (Bild 02.png) an: es ist eine JPEG-Datei (!), die eine 100%ige Schattenaufhellung erhalten hat. Hier zeigt sich
schon deutlich, welcher Spielraum sich in der JPEG-Datei auftut und wie gut die Bildsubstanz in den Schatten ist.
http://www.dforum.de/images/blog/02.png

Das nächste Bildbeispiel (Bild 03.png) zeigt wieder eine JPEG-Datei, dieses Mal aber mit +5 Belichtungsstufen Korrektur. Die Reserven sind enorm – im JPEG!
http://www.dforum.de/images/blog/03.png

Was steckt dann noch im RAW-Format drin? Die nächsten beiden Beispiele (Bild 04.png und 05.png) zeigen die gleichen Bildbearbeitungen (+100% Schatten und
+5 Belichtungsstufen) für die RAW-Daten. Erwartungsgemäß sind hier die Ergebnisse noch besser. Weniger Rauschen, bessere Schärfe, bessere Nuancierung.
Bei kritischen Motiven ist selbst hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
http://www.dforum.de/images/blog/04.png
http://www.dforum.de/images/blog/05.png

Der besseren Vergleichbarkeit wegen zeigen die nächsten drei Bildbeispiele (Bild 06.png, 07.png und 08.png) den Vergleich der RAW- und JPEG-Daten nebeneinander, links JPEG,
rechts RAW. Die ersten beiden Vergleiche zeigen die 100% Schattenaufhellung, jeweils in 100% und 200% Darstellung. Das dritte dann die +5 Belichtungsstufen-Korrektur,
ebenfalls in 200% Darstellung.
http://www.dforum.de/images/blog/06.png
http://www.dforum.de/images/blog/07.png
http://www.dforum.de/images/blog/08.png

Mein persönliches Fazit wäre bei der Betrachtung des Canon-Kosmos‘: noch nie hatte eine Canon DSLR einen derart großen Spielraum und Dynamikumfang. Noch nie waren die
JPEG-Daten im Schattenbereich derart gut abgestuft, so dass sich auch hier ein sehr großer Bearbeitungsspielraum ergibt. Fotografiert man versehentlich in der JPEG-Einstellung,
ist das kein Beinbruch. Natürlich ergibt die JPEG-Dynamik auch entsprechende Möglichkeiten für die Videofilmer!

Das letzte Bildbeispiel (Bild 09.jpg) zeigt ein mögliches Bildergebnis, wenn man auf der Klaviatur des ACR-Konverters etwas herumspielt.
http://www.dforum.de/images/blog/09.jpg

Ich hoffe, dass die Beispiele bei der Einschätzung der Kameraleistung etwas helfen.

Es grüßt aus Krefeld
Guido Krebs
Canon Deutschland

P.S.: Aufnahmen, die in Dual Pixel RAW gemacht wurden, lassen sich in ACR ohne Probleme öffnen und bearbeiten – allerdings ohne die Dual Pixel RAW Funktionalität. Das Fotografieren
in der Dual Pixel RAW Einstellung zieht aber zumindest keine Kompatibilitätsprobleme mit ACR und wohl auch anderen mit sich.

Aktualisiert: 16.09.2016 um 17:38 von Guido Krebs

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Canon Technik