"Professionelle" Konzertfotografie

[Bluescreen222]

Bekannte aus einer Band, die vor ein paar Tagenim Schlachthof/Wiesbaden als Vorgruppe von DAF (Deutsch Amerikanische Freundschaft, kennt die noch jemand?) spielten, hatten mich gebeten, ein paar Fotos ihres Auftrittes zu machen.

Ich durfte dann sogar hinter die Absperrung, in den "Graben" direkt vor der Bühne. Dort saßen noch vier Pressefotografen, als letzter sass ich ziemlich in der Ecke. Da ich wusste, dass die Band ihre "Greatest Hits" gegen Ende des Auftritts spielen, habe ich zunächst in Ruhe meine Einstellungen vorgenommen und ein paar Testaufnahmen gemacht. Als dann nach ca 5-6 Minuten die anderen Fotografen alle aufstanden und weggingen, dachte ich "Super, die Profis sind schon fertig, jetzt habe ich freie Standortwahl". Bis mich ein Ordner darauf aufmerksam machte, dass die Gepflogenheit, dass die Fotografen nach dem zweiten Song verschwinden müssen, für alle gilt

Naja, wieder was gelernt. "Three Songs Rule" oder so nennt sich das glaube ich

[AlexHahl]

AW: "Professionelle" Konzertfotografie

Moin,

"Three Songs - no Flash" - so heißt es komplett (und so heißt auch das entsprechende Forum für Konzertfotografen im www).

"Three Songs" wird aber oft flexibel ausgelegt: Frau Kerner beispielsweise lässt oft nur einen Song zu (aber die ist ansonsten auch reichlich merkwürdig geworden), in Wacken gilt zwar oft "Three Songs", aber da sind dann so viele Kollegen vor Ort, dass bei den Topacts in drei Schichten gefahren wird, Resultat: Knapp ein Song ist möglich im Pulk mit 40 anderen Kollegen.

Die besten "Three Songs" hatte ich vor ein paar Jahren in der Royal Albert Hall in London. Bei "Brit Floyd" dauerte allein der erste Song über 30 Minuten

Wenn Du direkt für eine Band fotografierst, dann sieht's besser aus - da hast Du in aller Regel das komplette Konzert Zeit.

Gruß Alex

[Bluescreen222]

AW: "Professionelle" Konzertfotografie

Ich hatte halt bisher nur bei Amateurbands fotografiert, deshalb war mir das ganze neu.

In Wiesbaden hatte mir der Ordner zwar gesagt, dass strenggenommen ab dem zweiten Song jegliche Aufnahme mit professionellem Equipment untersagt sei, er liess mich aber dann doch noch aus dem Publikum heraus weiterfotografieren. Es war wohl nicht so brechend voll und letztlich stört ja eine dickere DSLR, weil sie auf Kopfhöhe gehalten wird, eher weniger als die unzähligen Handys die da heutzutage in die Luft gehalten werden.

Bei Frau Kerner kann ich mir das allerdings gut vorstellen. Sie ist halt inzwischen auch in einem Alter, in dem viele Frauen denken, dass nur eine durch kein Schweisströpfchen getrübte Decklackschicht noch vorteilhafte Fotos zulässt

[h3]

AW: "Professionelle" Konzertfotografie

kennt die noch jemand?

Gabi Delgado zeigt noch immer Brusthaar

[Bluescreen222]

AW: "Professionelle" Konzertfotografie

Ja, und begiesst sich und Zuschauer gleich am Anfang mit ein wenig Wasser.

Und man muss schon ein wenig schmunzeln, wenn so ein alter Knabe von der Bühne seinem ergrauenden oder zunehmend an Haararmut leidendem Publikum zuruft. "Hallo ihr Jungs und Mädchen, habt Ihr Spaß?"

Immerhin hat es die Merchandising-Abteilung etwas leichter als in den achtzigern, da sie nur noch Fan-Shirts in L und XL vorhalten müssen

[Barry Ricoh]

AW: "Professionelle" Konzertfotografie

Aber ein bisschen mehr als das eine Bild wirst du doch haben oder?
Zumal ich das als nicht sehr gelungen bezeichnen würde.
Das Bild sieht aus als wenn es zwischen den Zuschauern durch geschossen wurde. Auch keine schöne Lichtstimmung oder ähnliches.

[Bluescreen222]

AW: "Professionelle" Konzertfotografie

Das ist tatsächlich zwischen den Zuschauern durch gemacht. Bilder von der Vorgruppe stelle ich irgendwann noch in einem anderen Thread ein.
Das hier sollte mehr zur Untermalung der Story sein.