Aufnahmestrategie: Blende oder ISO ändern?

Mir ist da gerade etwas durch den Kopf gegangen.

Wie würdet Ihr handeln bezüglich Bildqualität (10D/D60):
Abblenden des Objektivs für mehr Schärfe und im Notfall den ISO Wert nach oben korrigieren (bis ISO 400) oder lieber mit größerer Blende fotografieren und bei ISO 100 bleiben.

Also:
z.B. Blende 5,6 und ISO 400
besser/nicht besser als
z.B. Blende 2,8 und ISO 100

Ich spreche von Lichtsituationen wo ISO 100 bei z.B. Blende 5,6 nicht mehr geht.

Hat da schon jemand Erfahrungswerte. Könnte man auch als Wettbewerb zwischen Rauschen und Schärfe sehen.

Gruß
Ingo

Eine generelle Regel kann es dafür nicht geben. Manchmal will man ja gerade mit Offenblende fotografieren um eine selektive Schärfe zu erreichen.

Einen (wenn auch sehr kurzen) Artikel gibt es auf <a href='http://luminous-landscape.com/essays/third-variable.shtml'>http://luminous-landscape.com/essays/third-variable.shtml</a>
(in englisch)

Michael Reichmann argumentiert, dass der ISO-Wert als 3.Variable in die Belichtungsmessung einbezogen werden müsste. Das sehe ich genauso. Die logische Konsequenz daraus wäre allerdings für Canon, dass man es dem Benutzer der Kamera leichter machen sollte, den ISO-Wert zu ändern (naja, das geht gerade noch), aber noch wichtiger: DIESEN AUCH IM SUCHER ANZUZEIGEN!
Das ist das nervigste an der D60, dass man mit versehentlich zu hoch eingestellter Empfindlichkeit eine sinnlos Rauschen in den Bildern hat und das evtl. verdammt spät bemerkt (ist mir nicht nur einmal passiert).

Es hängt von der gewünschen Bildgestaltung ab, generell kann man das nicht sagen.

Von der Wahl der Blende hängt doch maßgeblich davon ab, wie Dein Bild nachher aussieht, deshalb kann man IMHO diesen Vergleich nicht anstellen.

Mir geht es hauptsächlich um Aufnahmen von Vögeln oder anderen Tieren im Telebereich, wo die Tiefenschärfe ja sowieso sehr gering ist.

Allerdings bringt das Abblenden da ja wirklich bessere Ergebnisse, da die Bilder schärfer werden, und die Tiefen'unschärfe' ist auch noch genügend vorhanden.

Daher wollte ich mal wissen, wie Ihr in solchen Situationen handeln würdet. ISO auf 400 und Blende >2,8, oder ISO auf 100 lassen und mit offener Blende fotografieren.
Schärfentiefe spielt da für mich eine untergeordnetere Rolle.

Ist wahrscheinlich allgemein gar nicht so festlegbar und evtl. sogar egal...

Für eine größere Schärfentiefe ist es ja sicherlich auch sinnvoll ISO zu erhöhen, hier geht es aber ausschließlich um die Abbildungsqualitätseinbußen bei offener Blende (sind sie höher als bei der ISO Erhöhung).

Gruß
Ingo

Oder für was benötigst Du höhere Qualitätsreserven? Für's Ego oder Ausstellungsposter?

Siehe Antwort oben. Es geht mir um den Telebereich.

Gruß
Ingo

Nein ist nur interessehalber.
Ich finde solche Details halt interessant, auch wenn man auf dem Foto es letztendlich dann doch nicht sehen würde.

ISO 400 ist sehr gut (Ich hatte ja selbst mal ein Bild einer Giraffe gepostet und mich gefreut :-), da kam meine alte F717 selbst bei ISO 100 nicht annähernd mit.

Gruß
Ingo

OK, auch im Telebereich beeinflusst die Wahl der Blende das Bild. Aber nehmen wir einmal an, dass es nicht so wäre, dann kommt es darauf an

- wie gut Dein Objektiv bei offener Blende ist und
- wie gut die Kamera das Rauschen unterdrückt bzw. wie gut die Software ist, die das Rauschen beseitigen soll

Ich denke daher, dass man diese Frage nicht pauschal beantworten kann. Es gibt Objektive, die finde ich bei offener Blende ausreichend scharf z.B. mein 70-200 2.8 L, da würde ich erstmal aufblenden und wenn das nicht reicht die Empfindlichkeit kameraseitig erhöhen. Das 50mm 1.4 dagegen ist aufgeblendet alles andere als knackscharf, da würde ich an der D30 bis ISO 800 gehen und das ganze danach mit NeatImage überarbeiten.