Ich glaube, ich habe eine Déjà-vu
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Vielen Dank chico11mbit, das Video war sehr hilfreich als Orientierung für das Licht-Setup. Das Lichtsetup des am Boden liegenden Gemäldes aus dem Beispielfilm wurde als Ausgangspunkt genommen und in die Senkrecht gedreht. Aus logistischen Gründen war ein Fotografieren am Lagerungsort der Gemälde Bedingung und es wurde der größte zur Verfügung stehende Raum als Raum für die Repro-Fotografie genutzt. Das Licht-Setup wurde dann wie folgt realisiert: Anhang 181352
In dem Foto sieht man die Situation mit vorhandenem Licht. Ich hatte beim Fotografieren des Bildes das Fenster im Rücken und man sieht das bläulich-weiße Tageslicht auch auf dem Gemälde etwas reflektieren. Die Neon-Röhren-Leuchten unter der Decke beleuchten die seitlichen Wände -grün-gelblich - das vorhandene Licht war also keine Option.
Eine Verwendung von Softboxen wurde aufgrund von Versuchen im Vorhinein mit einer 4x6-Fuß-großen Softbox verworfen - eine flächige Lichtquelle bildet sich irgendwie doch immer im Gemälde mit ab). Auch räumlichen Verhältnisse die größere Abstände zu den Gemälden nicht zuließen spielen hier eine Rolle.
Auch der von f:11 vorgeschlagene Westcott-Schirm mit Diffusor war vorhanden - aber wurde ebenfalls als Anwendungsmöglichkeit verworfen: Für die sehr großformatigen Bilder ist der Westcott bei weitem nicht groß genug um ein wirklich flächiges diffuses Licht zu erzeugen (oder ich bin zu dumm dazu, will ich gar nicht ausschließen...). Der Schirm ist ausserdem auch an der Seite "wo das Licht rauskommt" NICHT 7 Fuß im Durchmesser. Die 7 Fuß ergeben sich, wenn man ein Maßband anlegt und die runde Beule des Schirms, also "hintenrum" mißt. Dann kann man metrisch das Maßband über die Rundung gelegt sogar 2,20m am Maband ablesen - der vordere Duchmesser an der Lichtaustritts-Seite war ca. 1,68m bei meinem Schirm. Der übergestülpte Diffuser mit seinem Gummizug zieht den Schirm dann noch etwas zusammen, sodass der Durchmessen auf 1,58m mit Diffuser schrumpft. Damit wären wir von den Maßen her bei einer 5 Fuß Oktabox - eine tolle Lichtquelle, aber für den Zweck nicht gut brauchbar. Vor allem nicht bei den gegebenen räumlichen Verhältnissen. Trotzdem ist jeder wie auch der Hinweis auf den Westcott hilfreich - die Suche nach der optimalen Lösung die zu Beginn nicht feststeht setzt immer voraus, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, von denen dann ein paar verworfen werden müssen. Danke an dieser Stelle an alle, die hier Tipps zur praktischen Umsetzung gegeben haben!
Letztendlich interessiert hier wohl die meisten, wie dann ein Beispiel-Bild geblitzt aussah. Also - zeige ich ein Bild:
Anhang 181349
Das Bild spricht im Vergleich zum Vorhergehenden hoffentlich weitgehend für sich. Interessant war, dass am Schluß besonders Tom sagte: Laß uns die Blitze noch näher nach vorne Richtung Bild bringen, damit wir die kleinen Spiegelungen in der Struktur der Leinwand in den Ecken des Bildes minimieren. Das ist tatsächlich gelungen. Ich hatte Sorge, dass dadurch die Gleichmäßigkeit der Helligkeit leiden würde. Der Tausch weniger Spiegelungen/Spitzlichter gegen bessere gleichmäßige Helligkeit erhöhte die Qualität. Und der Maßstab für Qualität war hier Toms Urteil...
Eine Feinheit ist, dass ich auf dem Boden noch weißes Papier ausgerollt habe, damit nicht auf dem gelblichen Laminat reflektiertes Licht gelb eingefärbt wird und sich gelb in den unteren Bereich des Bildes hineinwäscht.
Tom hat mir folgende zwei Bilder zum Zeigen übersendet:
1. das unbearbeitete Foto
Anhang 181350
2. Foto nur mit dem ColorChecker Passport korrigiert (musste die Bilddatei zum erfolgreichen Hochladen verkleinern und leider auch die jpg-Qualität auf 80% runtersetzen) - da liegen schon Welten zwischen ohne und mit ColorChecker-Profilierung:
Anhang 181351
Ein Wermutstropfen ist der Schattenwurf der Auflageleiste der Staffelei, welchen man am unteren Rand in der Bildmitte sehen kann - Tom wird bei den Bildern heute unten eine zusätzliche Leiste unten in die Staffelei einsetzen, um den Schattenwurf zu vermeiden. Hat Spaßt gemacht mit Tom! Danke nochmal an alle, die hier mitdiskutiert haben und möge die Inspiration für gute Bilder mit Euch sein!
Gruß,
Hanno
^^ Danke!
Danke für das making of.
Hallo zusammen,
ein arbeitsreiches Wochenende ist zu ende.
168 Bilder wurden fotografiert.
Ich habe ganz viel dazugelernt.
Das war das erste Mal mit Blitzanlage - aber echt genial!
Meiner Einschätzung nach kann man ca. 85 - 90 % der Bilder so in Druck geben.
Die restlichen 10 - 15 % reichen aber auch dicke für DIN A5.
Die Qualitätsabweichungen lagen an verschiedenen Faktoren.
Mit der Staffelei waren die Bilder manchmal nicht so gut zu fixieren.
Das heißt, ein Bild ist dadurch, dass es z. B. windschief aufgespannt war, mit einer Ecke in die `Spitzlichtebene´ geraten.
Ein paar Gemälde hätten wegen ihrer andersartigen Leinwandstruktur eine andere Ausleuchtung gebraucht.
Einen Kandidaten habe ich gar nicht in den Griff bekommen :(
Bei einigen Gemälden ist die Firnis nicht ordentlich genug aufgetragen gewesen,
so dass stellenweise tiefe Farbtöne nicht gleichmäßig tief erschienen.
Alles in allem eine super Aktion, super Ergebnisse und einen sehr netten Menschen kennengelernt!
Danke Hanno!!!
Hallo,
ich dachte, ich zeige mal das Bild, welches mir nicht gelingen wollte,
damit Ihr wisst, von welcher Qualli ich spreche.
Leider konnte ich da Hanno nicht mehr um Hilfe bitten,
da ich am zweiten Tag alleine fotografierte.
Anhang 181410
In dem kleinen Format, wie es hier über das Forum angezeigt wird, kann man die weiß aufscheinenden Spitzlichter an der rechten und linken Seite des Bildes nicht besonders deutlich sehen - aber ich habe es ja beim Einrichten des Lichts gesehen und weiß, was Du bei dem Bild gerne weghaben willst.
Da wären mir als Variation nur Grids/Gitter vor den Reflektoren eingefallen. Gibt es hier spontan noch andere Ideen?
Gleichzeitig hätten wir dann eventuell mehr Lichtquellen wegen der durch die Grids verschmälerten Lichtkegel benötigt. Und dann hätten wir evtl. die großen Blitze verworfen und ein Setup mit einem Dutzend Speedlites aufgesetzt... also letztendlich vielleicht gut, dass ich am zweiten Tag nicht da war: Du wärst sonst noch nicht fertig! :-)