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Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbeit
Nach den tollen Bildern hier und der Weddingzone Vorträgen von FotoTV auf der Photokina möchte ich auf einen Aspekt aufmerksam machen der oft untergeht.
Wenn ein Fotograf unter Kollegen zu analogen Zeiten erzählt hat das er Hochzeiten fotografiert um über die Runden zu kommen war er weniger anerkannt. Die Hochzeitsfotografie war früher etwas, mit dem man Geld verdienen konnte, aber was die unterste Stufe in der fotografischen Qualifikation darstellte oder zumindest so angesehen wurde.
Heute genießen die Hochzeitsfotografen in Foren wie hier unter Kollegen zwar eine hohe Anerkennung, aber es ist wegen der starken Konkurrenz viel schwieriger geworden auf ein (nach Abzug aller Kosten) angemessenes Stundenhonorar zu kommen.
Denn es gibt auf der einen Seite viel zu viele Hochzeitsfotograf en, die sich unterbieten um überhaupt noch an Aufträge zu kommen, und auf der anderen Seite viele Brautpaare, die im Handyzeitalter nicht mehr bereit sind Geld für die Hochzeitsfotografie auszugeben und diese dann von den Gästen mit dem Handy oder einem befreundeten Hobbyfotografen machen lassen.
Natürlich gibt es immer noch sehr reiche Leute die einen berühmten und teuren Fotografen auch aus Prestige Gründen engagieren. Aber mehrere Tausend Euro nur für den Fotografen auszugeben ist für normale Paare, auch wenn sie einen Profi engagieren wollen, nicht mehr finanziell möglich.
Die Schere zwischen sehr gut bezahlten und sehr schlecht bezahlter Hochzeitsfotografie ist also größter geworden. Der mittlere Bereich einer fairen Bezahlung ist deutlich weniger geworden.
Ist es also heute nicht besser in anderen gesuchten Bereichen Geld zu verdienen?
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Die Schere zwischen sehr gut bezahlten und sehr schlecht bezahlter Hochzeitsfotografie ist also größter geworden. …
Ist es also heute nicht besser in anderen gesuchten Bereichen Geld zu verdienen?
Die paar, die sich ein seriöses Honorar leisten können, sind wenige geworden und bleiben "in ihrem Club". Da fotografiert niemand, ohne die Empfehlungen des eben dieses Clubs zu haben. Der Rest der Auftraggeber übernimmt sich schon bei den Basiskosten der Festivität, da bleibt für deren Dokumentation halt nichts übrig.
Wie sagte es ein lieber Bekannter so schön? "Wir lukrieren pro Auftrag nur 80% der Gestehungskosten, aber das machen wir über die Menge wieder wett".
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Die paar, die sich ein seriöses Honorar leisten können, sind wenige geworden.....
Genau deshalb war ich mal Hochzeitsfotograf - nicht, weil sie sich ein seriöses Honorar leisten konnten, sondern weil's ich um Gottes Lohn machte.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Synchro
weil's ich um Gottes Lohn machte.
Wie muss man sich denn "Gottes Lohn" vorstellen?
;-)
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Wie muss man sich denn "Gottes Lohn" vorstellen?
;-)
ohne Gegenleistung, umsonst, unentgeltlich, ....
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Wie muss man sich denn "Gottes Lohn" vorstellen?
;-)
Guthaben, dass erst auf Wolke 7 ausgezahlt wird ......
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Ich fotografiere nur für Verwandte und Bekannte, und da dann ohne Lohn. Wenn man nix erwartet kann man auch nicht enttäuscht werden. ;)
Fotos sind heute billig, die Technik wird immer besser. Die (Nebenerwerbs-)Konkurrenz wird immer größer, also die, die einen Hauptberuf haben und sich eher ihre Ausrüstung finanzieren wollen. Das drückt die Preise bzw. lässt die Erwartungen bei entsprechender Bezahlung stark steigen.
Schlechte Voraussetzungen also für einen Fulltime Job als selbstständiger Fotograf. Man muss somit alles bringen und wird trotzdem vorher im Preis gedrückt.
Aus Unternehmersicht würde ich (besonders Neu-Einsteigern) klar abraten, habe aber Respekt vor denen, die sich dafür bewußt entscheiden.
Mein Nachbar ist selbstständiger Fotograf, ich habe den Eindruck er fiebert seiner Rente entgegen. Da gibt es sicher auch "lukrative Termine" (Schulfotos, Konfirmation, etc.) aber viele Foto Jobs werden heute gar nicht mehr extern vergeben. Mein Arbeitgeber hat meinem Kollegen Peter die Ausrüstung hingestellt und bezahlt den Lohn wenn Bilder benötigt werden. Ist eine typische Win-Win Situation, Peter darf bezahlt seinem Hobby nachgehen, und der Arbeitgeber spart sich den Fotografen. Ich denke das passiert sehr oft anderswo genau so.
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
Mein Nachbar ist selbstständiger Fotograf, ich habe den Eindruck er fiebert seiner Rente entgegen.
Ganz sicher sind die älteren Semester komplett von der Digitalisierung überrollt worden. Für die hat sich innerhalb eines Jahrzehnts die Welt um 180° umgedreht. Das war ungefähr das selbe wie der Einbruch für die Grafiker durch das "Desktop Publishing" ab Ende der 1980er.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
Da gibt es sicher auch "lukrative Termine" (Schulfotos, Konfirmation, etc.)
"Lukrativ" ist anders … das war früher mal so, heute ist gerade den Etablierten dieses Geschäft zu fast 100% verloren gegangen. Ein Kollege hatte früher bis zu drei in Vollzeit angestellte Fotografen für diese Termine, heute keinen einzigen mehr.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
… und der Arbeitgeber spart sich den Fotografen.
Hier ist die Denke dahinter nur selten die richtige. Der Hobbyist im Betrieb ist kein Fachmann, er ist Amateur und wird es bleiben, weil er zu 90% andere Aufgabem hat. Je nach Art der Bilder "spart" sich der Arbeitgeber gar nichts, eher macht er sich seinen Markt kaputt, weil wir heute mit professioneller Bildkommunikation 100% des Tages konfrontiert werden. Ein Unternehmen, das hier spart, dürfte den alten Spruch "Es gibt keine zweite Chance auf einen ersten Eindruck" nicht gehört haben. In Folge der gebastelten Selbstdarstellung brechen die Umsätze weg und die nächste "Sparmaßnahme" wird gesetzt. Bis der Unternehmer der Rente entgegen fiebern muss.
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Hier ist die Denke dahinter nur selten die richtige. Der Hobbyist im Betrieb ist kein Fachmann, er ist Amateur und wird es bleiben, weil er zu 90% andere Aufgabem hat
Unterschätz mal nicht die Hobbyisten und Amateure. Letztendlich ist doch der Bildermarkt eingebrochen weil diese für lau qualitativ sehr hochwertige Fotos hergeben.
So hochwertig das sich der Endkunde fragt warum er dafür einen Fachman anstellen soll.
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Unterschätz mal nicht die Hobbyisten und Amateure. Letztendlich ist doch der Bildermarkt eingebrochen weil diese für lau qualitativ sehr hochwertige Fotos hergeben.
Ich unterschätze gar niemanden -- aber jemand, der seine Sache 40 Stunden pro Woche, zehn Jahre, macht, kann schlicht und ergreifend mehr als jemand, der sich einmal im Monat für einen Nachmittag hinter die Kamera stellt.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
So hochwertig das sich der Endkunde fragt warum er dafür einen Fachman anstellen soll.
Wenn der "Endkunde" sein Fach beherrschen würde, hätte er wahrscheinlich keine Ahnung von Bildkommunikation. Aber er beurteilt die Relevanz des Bildes? Na dann …*ich hoffe, er sagt auch seinem Arzt, wie er zu behandeln wäre …
Face it: mit Drittelregel und Spiegellos mit Aufsteckblitz wird man kein "Fotograf", da bleibt man Knipser. Laien mögen das anders sehen, aber de facto tun sie es nicht: Sie klopfen dem Affen auf die Schulter, loben ihn hoch und zahlen Peanuts. Wer sich solcherart wertgeschätzt wohlfühlt, hat meinen Segen -- ich verrechne lieber seriöse Tarife, die es ermöglichen, im Voraus definierte Leistung unter allen Umständen termingerecht abzuliefern.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Hi,
Hochzeitsfotografie ist für mich etwas richtig Schreckliches, aber auch hier gilt:
Wer richtig gut ist und sich hochpreisig aufstellt, kann gutes Geld verdienen.
Wer mit Onkel Werner und seiner Spiegelreflex konkurriert, zahlt drauf.
Oder anders: Der Privatmarkt ist tot, außer bei Hochzeiten, da aber nur im mittel- bis hochpreisigen Bereich.
Und ein Appell an alle, die sich geschmeichelt fühlen, wenn sie gefragt werden, ob sie umsonst eine Hochzeit fotografieren wollen: sagt nein, feiert mit und amüsiert Euch auf Kosten des Brautpaares. Hochzeitsfotografie ist durchaus anspruchsvoll, in jedem Fall schwere Arbeit, und dahr sollte sie angemessen honoriert werden.
D.h. konkret: Nicht unter 1200 Euro / 8 Stunden.
Gerne nach oben offen!
Lasst Euch nicht ausnutzen und nehmt den Profis nicht die Jobs weg.
Ist aber vermutlich ein absolut vergeblicher Appell....
Viele Grüße
Christian
www.beruf-fotograf.de
www.ahrens-steinbach-projekte.de
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Ich unterschätze gar niemanden -- aber jemand, der seine Sache 40 Stunden pro Woche, zehn Jahre, macht, kann schlicht und ergreifend mehr als jemand, der sich einmal im Monat für einen Nachmittag hinter die Kamera stellt.
So sehr ich deine Beiträge schätze und dir nicht widersprechen möchte oder kann.
Aber diese Aussage kann ich, in dieser Absolutheit, nicht so einfach durchgehen lassen.
Nur weil jemand etwas als Vollzeitjob macht und davon leben kann sagt das wenig über die Qualität und den Anspruch desjenigen aus.
Letztendlich ist der Markt auch deswegen gekippt weil es mehr wirklich gute Amateure wie schlechte Profis gibt.
Deinen Qualitätsanspruch und dein Hintergrundwissen hat nicht jeder der davon lebt, ruft aber gerne die selben Preise auf. Und oft rechtfertigt das Ergebnis den Preis nicht.
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Klar, wer nur einmal im Monat knipst hat weniger Ahnung wie einer der das 40 Stunden die Woche macht.
Aber Hobby bedeutet nicht sich nur einmal im Monat mit etwas zu beschäftigen. In einem Hobby steckt sehr viel Engagement, viel Geld und noch mehr Zeit. Herzblut wie man bei uns sagt.
Um zu sehen wie gut "Hobby-Knipser" sind muss ich mir nur Fotos in Foren wie diesem hier ansehen.
Du unterschätzt jeden der sein Hobby wirklich ernst nimmt.
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Wobei f:11 nicht unrecht hat, eine fundierte Grundausbildung und Erfahrung lassen sich nur schwer ersetzen. Und in der von ihm angesprochenen Gesamtheit kommt da kaum ein Amateur an einen guten Profi ran. Nur sind auch der weniger guten Profis viele.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
Schlechte Voraussetzungen also für einen Fulltime Job als selbstständiger Fotograf. Man muss somit alles bringen und wird trotzdem vorher im Preis gedrückt.
Aus Unternehmersicht würde ich (besonders Neu-Einsteigern) klar abraten, habe aber Respekt vor denen, die sich dafür bewußt entscheiden.
Mein Nachbar ist selbstständiger Fotograf, ich habe den Eindruck er fiebert seiner Rente entgegen. Da gibt es sicher auch "lukrative Termine" (Schulfotos, Konfirmation, etc.) aber viele Foto Jobs werden heute gar nicht mehr extern vergeben. Mein Arbeitgeber hat meinem Kollegen Peter die Ausrüstung hingestellt und bezahlt den Lohn wenn Bilder benötigt werden. Ist eine typische Win-Win Situation, Peter darf bezahlt seinem Hobby nachgehen, und der Arbeitgeber spart sich den Fotografen.
Wenn du schreibst daß Peter seinen normalen Stundenlohn und auch die Ausrüstung beim Fotografieren bezahlt bekommt dann ist das zwar für Peter eine Win Situation, aber nicht unbedingt für Euren Arbeitgeber.
Denn dieser muss ja einen normalen Stundensatz und sogar die Ausrüstung zahlen.
Der professionelle Fotograf mit professioneller Ausrüstung und Ausbildung, der wie oben beschrieben vorher im Preis gedrückt wurde, hätte heute wahrscheinlich einen geringeren Stundenlohn bekommen und es müsste nicht die Ausrüstung bezahlt werden. Ausserdem würde er aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrungen je nach Aufgabe sogar schneller und besser arbeiten.
Also das Argument, kaufen Sie sich einfach eine professionelle Ausrüstung und sparen Sie sich damit einen teuren Fotografen, gilt heute nicht mehr da viele Fotografen aufgrund der Konkurrenzsituation auch bereit sind für wenig Geld zu arbeiten. Die Fotografen sind also billiger als normale Arbeitskräfte geworden.
Bei dem anderen, was du geschrieben hast, stimme ich dir aber zu.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens
Hi,
Hochzeitsfotografie ist für mich etwas richtig Schreckliches, aber auch hier gilt:
Wer richtig gut ist und sich hochpreisig aufstellt, kann gutes Geld verdienen.
Wer mit Onkel Werner und seiner Spiegelreflex konkurriert, zahlt drauf.
Oder anders: Der Privatmarkt ist tot, außer bei Hochzeiten, da aber nur im mittel- bis hochpreisigen Bereich.
Es reicht aber nicht gut zu sein oder sich hochpreisig aufzustellen. Man muss erst mal an die Kunden kommen die auch heute noch trotz der billigen und trotzdem gut ausgebildeten Konkurrenz bereit sind mindestens die von dir genannten 1200 Euro zu bezahlen.
Es gibt studierte Fotografen die eine Hochzeit für 300 Euro den ganzen Tag begleiten. Und die Bilder sind nicht schlecht.
Die Fotografen, die 1200 Euro und mehr bekommen, müssen über die entsprechenden Kontakte zu zahlungskräftigen Kunden verfügen, berühmt sein und ein aufwendiges gutes Marketing betreiben. Nur tolle Fotos allein zu machen reicht heute nicht mehr.
Übrigens ist Hochzeitsfotografie auch harte körperliche fachlich und technisch anspuchsvolle Arbeit vor Ort und zeitaufwendig in der Nachbearbeitung.
Viele Paare stellen sich das zu einfach vor und sehen die Arbeit dahinter nicht.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Narrenkoenig
Letztendlich ist der Markt auch deswegen gekippt weil es mehr wirklich gute Amateure wie schlechte Profis gibt.
Das ist eine trügerische Sicht auf die Dinge. Ich fasse die letzten Jahrzehnte meiner Beobachtung zusammen:
- Fotografen kosten seit jeher Geld "on Top" zu den ohnehin entstehenden Kosten
- Daher haben sich immer nur die wohlhabenderen einen Fotografen leisten können
- Mit dem Aufkommen billiger Kameras und Entwicklung sickerte die Fotografie in den "DIY" Bereich
- Mit dem Aufkommen der digitalen Technik wurde Fotografie "Breitensport"
- Bei jedem Breitensport gibt es 10% "Engagierte" und die konvergieren Richtung Profilager
Aus dieser Mischung setzt sich nun die "Nebenerwerbsfotografengruppe" zusammen. Deren Tätigkeit ist zwischen "Prekär-Freelancer" bis "Steuerhinterzieher" aufgestellt -- wer wirklich ordentlich verdient (und eine Hochzeit unter 4500 ist Kinderkram) kommt nicht darum herum, eine Steuernummer samt Gewerbe-Overhead zu haben. Dann wird's aber mit dem Dumping schwierig … Und blöderweise heiraten alle am selben Tag in der selben Jahreszeit, also ist das Geschäft nicht beliebig skalierbar.
Man kann in D von etwa 400 000 Eheschließungen pro Jahr ausgehen. Die Top 10% fallen aus, die nehmen einen "richtigen" Fotografen. die untersten 30% fallen aus, die haben verwandte, Handies, kein Interesse. Bleiben 60% -- 240 000 -- die sich einen Fotografen leisten. Schafft der einen Umsatz von 2500 pro Hochzeit (im Mittel), wäre das ein Markt von 600 Mio. Euro. Nun drängen aber immer mehr Fotografen in den Markt, der sich dadurch verdünnt. Bei etwa 1200 Einwohnern pro gewerblichem Fotograf (von denen nicht jeder Hochzeiten fotografiert und somit die Dunkelziffer der "Nachbarschaftshelfer" kompensiert wird) kann man die 600 Mio Umsatz durch die 80 Mio Einwohner dividieren (7,5 Euro, die jeder Deutsche statistisch jährlich für eine Hochzeit ausgibt) und mit der Zahl der Einwohner pro Fotograf multiplizieren: 7,5 x 1200 = 9000 Euro Umsatz pro Fotograf im Jahr. Das schaut als "Körberlgeld" viel aus, mit gewerblichem Hintergrund ist das nichts -- 9000 Euro Umsatz sind 4500 Nettogehalt, entsprechend 321 Euro pro Monat. Ohne Gerätschaft, Miete, Fahrzeugkosten, …
So, und nun wird erkennbar, wer den "Hochzeitsfotografenhype" wirklich speist: die Low Budget Brautpaare, die keinen Verwandten mit Kamera haben oder fragen wollen, sich aber keinen "Profi" leisten können. Dieses Publikum hat sich noch vor zehn Jahren mit der Verwandtschaft "beholfen", Massen von Bildern waren sowieso nicht gefragt, und die fünf "offiziellen Hochzeitsbilder" wurden beim Fotografen gemacht.
Das, was heute als "Hochzeitsreportage" abgehalten wird, mit tausenden Bildern aus der omnipräsenten, den Augenblick jedoch übersehenden "Überwachungskamera", gibt es eben erst seit Digital und die Bilderflut arbeitet dem Dilettanten in die Hände. Nicht der "decisive moment" ist relevant, sondern draufhalten und im Post "das Beste aus der Strecke" aussuchen. Nicht "das Beste", wohlgemerkt. Masse statt Klasse eben, hervorgerufen durch den Unsinn, dass mehr Bilder weniger Kosten pro Bild bedeuten.
Also ist der typische "Nebenerwerbsfotograf" einerseits vom autodidaktischen Glauben an seine Leistung (die durch keinerlei fachliche Bevormundung jemals an der Wirklichkeit kalibriert wurde) und andererseits von der Notwendigkeit der Querfinanzierung seiner unfehlbaren Ausrüstung getrieben. Und natürlich durch die völlig falsche Einschätzung, dass er durch die Buchung durch ein mittelloses Laienbrautpaar in die Liga der Großen der Zunft aufgestiegen sei und die Höhe dieses Niveaus sich durch seine kreativen Einfälle ausdrücken würde.
Genau genommen also eine völlig neue Spezies, die durch Fernsehformate wie Dschungelcamp und GNTM in die Breite gebracht und von der Industrie mit Liebe befeuert wird: Das zeigt ja nicht zuletzt die Photokina, wo die Hochzeitsüberhöhung zelebriert wird. Na klar, dem einzelnen kann man kein "hinreichendes" Kamerasystem aufschwatzen, wenn man ihm nicht auch gleich an die Hand gibt, wie er sich zum Profi mausern könnte. Das selbe Prinzip wendet auch Hornbach an, und jeder mir bekannte Baumarkt, nur ist Amateurfliesenleger halt nie so sexy wie Fastprofifotograf.
Durch peinlichen Zufall habe ich erst kürzlich einen Blick hinter die Kulissen nehmen dürfen -- da werden in Australien (!) tausende Bilder runtergeraspelt, nach Polen geschickt, dort für 2 Euro/Bild "retuschiert" und dann wieder nach Aussieland geschickt. Die Qualität dieser Bilder ist in der Nähe von unterirdisch, da stimmt eigentlich gar nichts, aber wie das eben so ist, mit dem "schönsten Tag des Lebens", wenn die Bilder dann da sind, ist der Tag ohnehin nur noch blasse Erinnerung und daher glaubt man den Bildern, egal, von wem und wie sie fabriziert wurden, sie sind die "materialisierte Erinnerung" und somit sakrosankt.
Was erklärt, warum praktisch alles genommen wird, was jemand ablässt: weil es keinen Plan B gibt. Der aber wird auch noch kommen: Man wird zwei hinstellen (oder drei …) und nur dem die Bilder abkaufen, die gefallen und alle anderen arbeiten für einen Pauschalsatz von 30 Euro pro Mannstunde. Dann haben wir die Hochzeit um 240 Euro pro Kameraträger plus eine warme Mahlzeit, Bildflut mal zwei und die Bilder kommen "on top". Seltsamerweise war genau das das Vertriebsmodell der analogen Hochzeitsreportagefotografen: die haben halt auf Exklusivität beharrt, dann wurde für ein geringes Stundenhonorar Reportage fotografiert und mit jedem Abzug Geld verdient.
Das ist alles schon lange absehbar, der Konsument ist sich seiner "Macht" bewusst und nutzt sie weidlich aus. Dass er fachlich gesehen nur Mist bekommt, wenn er nur Stroh bezahlt, ist im Gesamtauftrieb solcher moderner "Billighochzeiten" verständlich. Und weil Daten meist schlecht gesichert sind, geht der aufgenommene Krempel ohnehin bis zur Scheidung rückstandslos verloren, also alles egal. Ein schöner Schein für einen Tag im Leben, kostet nicht viel, war ein große Gaudi und der "Fotograf" fühlt sich wie der Bewahrer des Augenblicks. Eine Win.Win.Win.Win Situation (wie wollen ja die Industrie nicht vergessen) und somit begrüßenswert.
Ich möchte diesen Unfug nicht mitmachen müssen und danke jedem Kollegen, der mir diese Last abnimmt :)
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Du unterschätzt jeden der sein Hobby wirklich ernst nimmt.
Nocheinmal: Absolut nicht.
Aber ich sehe einen großen Unterschied zwischen jemandem, der stundenlang im Gatsch liegt um eine Waldschnepfe beim schn*ln zu erwischen und jemandem, der exakt am 12. 8. um 9:30 ein Hochzeit mit 220 Geladenen in der Stiftskirche St. Nimmerlein für die Ewigkeit ablichten soll und zu diesem Behufe bereits um 6:30 vor dem Haus der Braut einläuft, um die Ankleide zu "dokumentieren" und parallel dazu ein Team zum Bräutigam schickt, wo das selbe passieren soll.
Das ist weit entfernt von "Hobby", das ist knallharte Massenabfertigung mit Dauerfeuer. Wieso jammern gerade die Hochzeitsfotografen über Canon und deren fehlender Dynamik? Weil sie nicht belichten können -- da muss die Automatik alles erledigen und wenn die mal daneben liegt, hilft nur noch rauschfreies Hochziehen, um das Bild zu retten. Ist halt so, wenn man in knapp 8 Stunden etwas über 6000 Bilder runterklappert - das ist ein Foto alle 5 Sekunden … Da bleibt nicht viel Zeit zum Denken, und so schaut dann das Ergebnis auch aus. Dann kommen nochmal 16 Stunden Sichtung und Nachbearbeitung dazu, also gute 24 Stunden Arbeit für einen knappen Tausender. Das sind 42 pro Stunde, entsprechend 21 Euro Nettolohn, Gerätschaft und sonstiger Aufwand nicht kalkuliert, am Wochenende, wo man noch 100% Zuschlag kalkuliert. Also eher sowas wie 12 Euro/Stunde, wenn man nach gewerblichen Regeln den Stift ansetzt.
Nichts gegen "Hobby" -- wie ich nicht müde werde zu betonen, hat der Amateur die Freiheit, so zu gestalten, wie ihm ist. Wer aber Erwartungshaltungen erfüllen muss, ist kein Amateur mehr, sondern (ohne Gewerbeschein) ein Schwarzarbeiter, der die Allgemeinheit (wegen Abgabenhinterziehung und Schädigug der von diesem Beruf Abhängigen) parasitär für seinen Vorteil nutzt. Und wenn jemand einen Gewerbeschein löst und nicht besser als Netto 12 Euro/Stunde aussteigt (-> verfügbares Monatseinkommen: 2016,-, 12 x pro Jahr) muss er sich nicht für die Spitze der Zunft halten -- das ist das Präkariat mit allen seinen Gefahren.
Wenn Geld auch Wert bedeutet, dann rangiert die "Kunst des Hobbyisten" in der Wertschätzung nicht sehr hoch, wenn man sich die aufgerufenen Tarife ansieht …
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Die Fotografen sind also billiger als normale Arbeitskräfte geworden.
Dann macht der Fotograf aber etwas falsch :) Es gibt ein verbreitetes Kalkulationsschema:
Was brauche ich pro Monat "wirklich"?
Der Monat hat 168 Arbeitsstunden, 10 x im Jahr (Urlaub, Krankheit, Feiertage …), also 1680 kalkulatorische Arbeitsstunden/Jahr.
Nehmen wir an, ich habe Auto, Wohnung, Lebensunterhalt für vier, soziale Interaktion, den Jahresurlaub …, dann werde ich unter 3000 nicht weit kommen. Macht 36000 Euro im Jahr.
Plus Steuer, Versicherung, das bedeutet nach österreichischer Berechnung Kosten von insgesamt 70 600,- für den Mann. Dann och die Ausrüstung dazu -- sagen wir: 20 000,- auf fünf Jahre, also 4000,- on top. Plus Kosten fürs Marketing, Transport, Schadensfälle, …, also gehen wir mal von gut 100 000 Euro aus, die man pro Jahr umsetzen(!) sollte, um davon leben zu können. Das macht pro Stunde 59 Euro plus MwSt., also rund 71 Euro, aus. Wer unter diesem Tarif zu Werke schreitet, bastelt sich ein Problem. Das ist nicht gleich sichtbar, wird es aber mit Sicherheit: fehlende Sozialversicherungszeiten, nicht rechtzeitig erneuerte Ausstattung, Einsparungen bei vitalen Kosten (Marketing, z.B.) …
Ganz krass unterschätzt wird der Faktor, dass die 1680 Stunden nicht voll zur Verfügung stehen. Es sind unverrechenbare Stunden zu berücksichtigen (Buchhaltung, Administration, Wege, Besprechungen, Angebote, Zahlungsausfall, abgesagte Termine, …) und da rechnet man besser mit 66%. Also muss pro Leistungsstunde für das obige Zieleinkommen 71/66 x 100 = 107,60 verrrechnet werden.
Also lautet die Rechnung für den Auftraggeber: Seriöser Fotograf kostet im Minimum 107.60 brutto, das sind 90,40 netto. Der Karli vom Expedit kriegt im Monat sowieso 2500 und steht dafür 168 Stunden zur Verfügung. Das ist etwa 1/3 des gerufenen Fotografen und dem Karli kann ich sagen, wo's lang geht. Ausrüstung soll 10 000 kosten, die Mehrwertsteuer setzte ich sofort ab, den Rest binnen 5 Jahren, also kostet die Ausrüstung pro Monat gerade mal 140 Euro und für diesen Tarif steht der Karli praktisch jederzeit zur Verfügung und selbst wenn ich Überstunden zahlen müsste, ist das weniger als die 90, die der Profi aufruft.
So wird gerechnet, der Rest, wie Fachkenntnisse und laufende Weiterbildung, eher weniger beachtet. Der durchschnittliche Konsument meint, Fotografen seien Maschinenbediener, quasi Taxi Chauffeure, die man durch das eigene Gerät leicht ersetzen könnte … Und so dreht sich die Spirale abwärts und die Zahl derer, die zu wenig zum Leben verdienen, steigt unaufhaltsam. Die Industrie und dort die Shareholder profitieren, der Rest wird sich noch sehr wundern, wenn die körperliche Leistungsfähigkeit abnimmt und die Selbstausbeutung zu einem natürlichen Ende kommt.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Also muss pro Leistungsstunde für das obige Zieleinkommen 71/66 x 100 = 107,60 verrrechnet werden.
Also lautet die Rechnung für den Auftraggeber: Seriöser Fotograf kostet im Minimum 107.60 brutto, das sind 90,40 netto. .
Schau mal auf
https://www.berufsfotografen.com/ber...norar_Fotograf
Da fängt das Tageshonorar bei 250 an. Und selbst das wird oft nicht bezahlt.
Viele Fotografen können eindeutig nicht allein davon leben.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Der wesentliche Unterschied, den ich zwischen ambitionierten Amateuren und Profis sehe, liegt in der Planung und der effizienten Durchführung der Tätigkeit.
Beim fotografischen Handwerk selbst macht es oft kaum Unterschiede, bei der Effizienz und Treffsicherheit der Abläufe sehr wohl.
Fehlende Effizienz vor Ort kann man bei Events später zu Hause oft nicht nachholen, man verpasst ganz einfach oft etwas vom Ablauf, man steht an der falschen Stelle und hat nicht das passende Equipment bereit. Dabei sind wir auch schon bei der mangelhaften Planung, da werden Unterschiede besonders deutlich, wenn es um Werbung oder ähnliches geht, f:11 nannte es Kommunikation.
Was will man aussagen, wie setzt man es um etc., arbeitet man für eine Werbeagentur (die gibt klare Vorgaben) oder direkt mit dem Endkunden (oft unklare Vorgaben).
Die Zielsetzung besteht meistens nicht ausschließlich aus technisch guten Bildern, sondern viel mehr.
Als Amateur weiß ich selbstkritisch, dass diesbezüglich oft einiges fehlt, die Technik ist es aber meistens nicht.
Man darf sich aber auch als Amateur weiter entwickeln, und das geht wiederum nur in der Praxis.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Schau mal auf
"Berufsfotografen ist ein Produkt der Miss Audrey Ug"
Aha - und die "Miss Audrey Ug" ist nun eine Autorität in Sachen Honorare?
Wenn man als Selbstständiger nicht selbstständig herausfindet, wie viel man zum (Über-) Leben braucht, sollte man sich nicht selbstständig betätigen …
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Ganz sicher sind die älteren Semester komplett von der Digitalisierung überrollt worden.
Walter arbeitet seit Jahr(zehnt)en auch digital. Er hat ein sehr großes, eigenes Studio (180qm mit bis zu 8 Meter Aufnahmehöhe) welches voll ausgestattet ist.
Seine Bereiche sind Industrie, Architektur, Still, Food ... er sieht sich im Bereich Werbung/Marketing.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
"Lukrativ" ist anders … das war früher mal so, heute ist gerade den Etablierten dieses Geschäft zu fast 100% verloren gegangen.
Zur Konfirmation meiner Tochter war Walter offizieller Fotograf. Etwas was er auf seiner HP gar nicht erst als "Leistung" listet. Er tut dies wohl, da der Markt weniger hergibt.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens
Oder anders: Der Privatmarkt ist tot, außer bei Hochzeiten, da aber nur im mittel- bis hochpreisigen Bereich. .... Nicht unter 1200 Euro / 8 Stunden.
Du hast Recht, aber die wenigsten können (oder wollen) sich dies leisten. Im allgemeinen stehen bei einer jungen Familie noch ganz andere Kosten an, wenn (Schwieger-)Papi nicht zahlt wird dies schwer realisierbar sein und dein Appell ...
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens
nehmt den Profis nicht die Jobs weg.
... wird ungehört verhallen. Ich habe keine Probleme damit bei Freunden mit Bildern auszuhelfen, qualitativ nicht ganz schlecht aber weit weg von professionell. Und ich reiß mir da auch nicht den Arsch auf, esse ganz in Ruhe mit und unterhalte mich auch mit Gästen. Während andere Bekannte irgendwelche Spielchen veranstalten dokumentiere ich einfach. Und wie gesagt, ich würde nie auf die Idee kommen bei fremden Menschen den Fotograf zu mimen.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Wenn du schreibst daß Peter seinen normalen Stundenlohn und auch die Ausrüstung beim Fotografieren bezahlt bekommt dann ist das zwar für Peter eine Win Situation, aber nicht unbedingt für Euren Arbeitgeber.
Oft schon. Zum einen ist die Ausrüstung zwar recht professionell aber nur einfacher Standard und längst abgeschrieben. Zum anderen werden die Fotos für PR und Events verwendet. Die Fotos sind eher journalistisch als künstlerisch. Ein Serverschrank ist nun mal nix aufregendes, das Foto sollte gut ausgeleuchtet sein und der Firmenname gut lesbar, auch sollte es keine Spiegelungen geben. Viel mehr bedarf es nicht denn der Text ist wichtiger. Das gleiche gilt für Events.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Der professionelle Fotograf mit professioneller Ausrüstung und Ausbildung, der wie oben beschrieben vorher im Preis gedrückt wurde, hätte heute wahrscheinlich einen geringeren Stundenlohn bekommen und es müsste nicht die Ausrüstung bezahlt werden.
Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern wo der Testraum für Fotos gesperrt wurde um die Hardware zu fotografieren. Müsste ca. 2003 gewesen sein. Danach hat Peter dies mitgemacht.
Und mal ganz ehrlich, einen professionellen Fotografen im Preis zu drücken wenn es hoch professionelle Fotos gar nicht braucht ist doch alles andere als fair, oder?
Für "dokumentarische Fotos" oder "einfache Darstellungen" zahlt heute keiner extra Geld, das macht man mit. Und genau dieser Bereich ist den Fotografen weggefallen.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Dann macht der Fotograf aber etwas falsch :) Es gibt ein verbreitetes Kalkulationsschema:
Deine Rechnung ist sehr nachvollziehbar, aber ich denke für die wenigsten Fotografen umsetzbar. 3000€ netto sind zwar beruhigend, ob man dies als Fotograf "im Durchschnitt" verdient wage ich aber zu bezweifeln. Es wird einige wenige geben die deutlich mehr verdienen, aber es wird auch viele geben die eben mit weniger auskommen müssen. Und als Selbstständiger hast Du gerne auch mal Durstphasen. Garantierte 3000€ netto pro Monat betrachte ich für sehr viele selbstständige Fotografen als illusorisch. Tendenz seit Jahren fallend.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von sting_
Der wesentliche Unterschied, den ich zwischen ambitionierten Amateuren und Profis sehe, liegt in der Planung und der effizienten Durchführung der Tätigkeit.
100% Zustimmung :)
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
Walter arbeitet seit Jahr(zehnt)en auch digital.
Ich kenne Walter nicht, das ist aber auch nicht wichtig, weil Einzelfälle immer aus der Masse "herausleuchten". Tatsächlich nehmen wir die Welt nur als Sammlung "beispielhafter" Einzelfälle wahr -- man kann halt nicht von einem auf den Durchschnitt schließen.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
Seine Bereiche sind Industrie, Architektur, Still, Food ... er sieht sich im Bereich Werbung/Marketing.
Zufälle gibt's :)
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Bezug auf die Nachricht von hs
3000€ netto sind zwar beruhigend, ob man dies als Fotograf "im Durchschnitt" verdient wage ich aber zu bezweifeln.
Man kann sich auch eine Frau anschaffen, die die andere Hälfte beiträgt. Wie man's macht, ist doch unerheblich, aber wenn jemand kein 3k im Monat für einen 4 Personen-Haushalt zusammenbringt, hat er ein Problem. Es mag für den Angestellten noch ein Sparpotenzial zu sein, öffentlich zum Arbeitsplatz zu pendeln, aber wenn ich mit meinem Gerödel unterwegs bin, ist das ein SUV voll. Da bräuchte ich nicht einen Assistenten, sondern drei Sherpas …
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von hs
Garantierte 3000€ netto pro Monat betrachte ich für sehr viele selbstständige Fotografen als illusorisch.
Tja, das ist das mit der Garantie -- deswegen muss man sich die Kohle dann auf die Kante legen, wenn man sie machen kann, um etwas zu haben, womit man die Durststrecke überbrücken kann. Und weil das nicht zu schaffen ist, reden wir ja vom neuen Präkariat der Selbstständigen. 50% aller etwa 308 000 Ein Personen Unternehmen in Österreich haben einen Umsatz von unter 30 000 Euro im Jahr. Klar sind nicht alle Vollzeitjobs, manche explizite Hobby- und Selbstverwirklichungsjobs, manche erzwungen (Pflegeberufe, Esoteriker, …), aber es sind auch die meisten der jungen Fotografen in diesem Segment zu finden. Das sind dann 3000 Umsatz pro Leistungsmonat und genau da beginnt das Dilemma: wenn Umsatz mit Einkommen verwechselt wird. Und der Jammer dabei ist, dass sich viel der Illusion (die dein "illusorisch" hervorgerufen hat) hingeben und meinen, ein Umsatz von 10000/Leistungsmonat (um an die 3000 netto zu kommen) wäre ganz einfach machbar …
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von f:11
Aber ich sehe einen großen Unterschied zwischen jemandem, der stundenlang im Gatsch liegt um eine Waldschnepfe beim schn*ln zu erwischen und jemandem, der exakt am 12. 8. um 9:30 ein Hochzeit mit 220 Geladenen in der Stiftskirche St. Nimmerlein für die Ewigkeit ablichten soll und zu diesem Behufe bereits um 6:30 vor dem Haus der Braut einläuft, um die Ankleide zu "dokumentieren" und parallel dazu ein Team zum Bräutigam schickt, wo das selbe passieren soll.
Vorhin sprichst Du vom "Hobbyist im Betrieb ist kein Fachmann " auf den ich mich bezog und jetzt sind wir beim Team bei einer Hochzeit.
Du kannst das natürlich gerne immer weiter aufbauschen. z.B. Fotografieren der Bundesgartenschau nächstes Jahr in Heilbronn.
Das heißt aber nicht das innerhalb des Teams keine guten Amatuere oder Hobbyisten ihre Arbeit verrichten können.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Wieso jammern gerade die Hochzeitsfotografen über Canon und deren fehlender Dynamik? Weil sie nicht belichten können -- da muss die Automatik alles erledigen und wenn die mal daneben liegt, hilft nur noch rauschfreies Hochziehen, um das Bild zu retten.
Dann sollen sie aufhören zu jammern und eben mit Nikon oder was anderem fotografieren. Soviel zum Thema Fachmann. Kommt mit falschem Werkzeug auf die Hochzeit.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Wer aber Erwartungshaltungen erfüllen muss, ist kein Amateur mehr, sondern (ohne Gewerbeschein) ein Schwarzarbeiter, der die Allgemeinheit (wegen Abgabenhinterziehung und Schädigug der von diesem Beruf Abhängigen)
Beispiel: Fotografieren einer Klasse. Bisher hat den Job ein bezahlter Fotograf mit Gewerbeschein gemacht.
Heute macht das ein Elternteil oder Bekannter. Der fotografiert nicht nur die Klasse sondern auch noch drum herum. Eltern, Lehrer, Schulgebäude, .... . Er hat ja Zeit.
Danach lädt er das Ganze in die Drop-Box und jeder kann sich die Fotos direkt auf's Smartphone holen und die Fotos weiter verteilen. Und das macht er für umsonst. Einfach so weil es Spaß macht.
Und weiß Du was das wirklich unglaubliche an der Geschichte ist. Alle sind zufrieden und freuen sich über die Fotos.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von f:11
Tatsächlich nehmen wir die Welt nur als Sammlung "beispielhafter" Einzelfälle wahr -- man kann halt nicht von einem auf den Durchschnitt schließen.
Jo, kann man nicht. Ich kenne nur wenige Fotografen, Walter hat dabei aber die besten Voraussetzungen (das Studio, Equipment). Ich kenne ihn nicht wirklich gut, kann nur die Gespräche vor der Tür heranziehen. Ich habe nur meinen Eindruck beschrieben.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Man kann sich auch eine Frau anschaffen, die die andere Hälfte beiträgt.
In der Tat, das entspannt die Lage sofort. Dies wirkt sich auch positiv bzgl. Schwankungen aus, denn eine Grundversorgung ist vorhanden.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
aber wenn jemand kein 3k im Monat für einen 4 Personen-Haushalt zusammenbringt, hat er ein Problem.
Dies ist in Zeiten der Hoch-Mieten tatsächlich ein Problem. Dort wo noch bezahlt wird ist der Lebensraum teuer. Dort wo man billig wohnen kann sind Bilder nicht so gefragt.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Zufälle gibt's :)
Ich denke ihr beide habt euren Bereich nicht zufällig ausgesucht. ;)
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von f:11
Und der Jammer dabei ist, dass sich viel der Illusion (die dein "illusorisch" hervorgerufen hat) hingeben und meinen, ein Umsatz von 10000/Leistungsmonat (um an die 3000 netto zu kommen) wäre ganz einfach machbar …
Ebend. 10.000€ pro Monat muss man erst mal verdienen. Dazu braucht es Connections, Connections, Connections ...
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Und weiß Du was das wirklich unglaubliche an der Geschichte ist. Alle sind zufrieden und freuen sich über die Fotos.
Eben das ist der Tod des "einfachen Profifotografens". ;)
Wer heute bestehen will muss andere Register ziehen.
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Bezug auf die Nachricht von f:11
Man kann sich auch eine Frau anschaffen, die die andere Hälfte beiträgt.
:-)
Das ist zumindest eine mögliche Lösung und Doppelverdiener sind ja heute durchaus üblich.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Vorhin sprichst Du vom "Hobbyist im Betrieb ist kein Fachmann " auf den ich mich bezog und jetzt sind wir beim Team bei einer Hochzeit.
Irgendwie wurde das Thema unter dem "Hochzeitsthema" eröffnet. Der "Hobbyist im Betrieb" bleibt Hobbyist -- sonst könnte man ihn ja als "Betriebsfotografen" auf die Gehaltsliste setzen.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Du kannst das natürlich gerne immer weiter aufbauschen
Dein Stil lässt zu wünschen übrig.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Das heißt aber nicht das innerhalb des Teams keine guten Amatuere oder Hobbyisten ihre Arbeit verrichten können.
Das können wir gerne ad nauseam wiederkäuen: Keine Frage, gute Augen gibt es viele. Aber nur wenige, die einen echt professionellen Stil bei der Auftragsabarbeitung auf selbstständiger Basis hinlegen können. Es liegt nicht an den Bildern, es liegt an der gesamten Infrastruktur. Die paar, die sich im Betrieb als Viertelfotografen betätigen, kriegen eh vom (das dann auch verantwortenden) Chef gesagt, was Sache ist.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Dann sollen sie aufhören zu jammern und eben mit Nikon oder was anderem fotografieren. Soviel zum Thema Fachmann. Kommt mit falschem Werkzeug auf die Hochzeit.
Oh je. Du hast leider nicht verstanden, worum es ging. Dass es eben keine Fachmänner sind, die da als laufende Überwachungskameras im fünf Sekundentakt Bilder produzieren, sondern Maschinenträger.
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Beispiel: Fotografieren einer Klasse.
Ja, soll es geben. Und weiter? Schulfotografie war für mich schon im zarten Alter von 8 ein überflüssiger Programmpunkt des Jahres. Und ja, da braucht es keine bildgestaltende Kompetenz, Hauptsache die Bilderln sind scharf und das eigene Kind schön bunt drauf. Das sind doch keine Kriterien für Qualität, die hier aufgerufen werden. Ich bin der Letzte, der das Abdrücken eines Auslösers den professionellen vorbehalten würde -- wer will, der soll. Aber halt mit ein bisserl mehr Info als "wenn man einen Kamera halten kann, ist man Fotograf, der für 250/Tag Hochzeiten fotografieren muss, um jemanden zu beeindrucken".
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
ohne Gegenleistung, umsonst, unentgeltlich, ....
Genau so! Der Lohn kommt dann eben irgendwann von oben.
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Du kannst das natürlich gerne immer weiter aufbauschen. z.B. Fotografieren der Bundesgartenschau nächstes Jahr in Heilbronn.
Bis dahin ist dann aber genügend Zeit, sich vorzubereiten. Ich denke da an so manche Anfragen:
"Ich mache nächstes Jahr Urlaub in ..... (irgendeine Stadt). Welche Objektive soll ich da am besten mitnehmen? Ist es ratsam, auch mein ...... mitzunehmen?"
Die Fähigkkeiten, Möglichkeiten verlagern sich oder weiten sich aus. Heimhandwerker machen heute das, was früher Facharbeiter erledigten. Es gibt dazu Anleitungen, Werkzeuge, alles nicht zu teuer zu haben. Das Knowhow findet man im Internet. Kostenlos.
Aber zwischen Hobbyfotografen und solche, die damit Geld verdienen (müssen), liegt doch noch ein weiter Unterschied. Der fotografierende Vater bzw. die Mutter oder wer auch immer hat natürlich Zeit, Spaß etc. Er MUSS nicht liefern und was er liefert, damit müssen die anderen zufrieden sein. Kein Druck, keine Kostenrechnungen usw.
Ein Hochzeitsfotograf, der aus Freundschaft/Entgegenkommen heraus macht, unterliegt auch nicht dem Druck desjenigen, der es als Beruf ausführt.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von Synchro
Heimhandwerker machen heute das, was früher Facharbeiter erledigten. Es gibt dazu Anleitungen, Werkzeuge, alles nicht zu teuer zu haben. Das Knowhow findet man im Internet. Kostenlos.
Um das ein wenig zu reflektieren: DIY ist zulässig, wenn man es kann. Wenn man einen anderen zu sich einlädt, heißt das schon Schwarzarbeit und Abgabenhinterziehung und ist nach einigen Paragraphen strafbar. Das wollen wir also gar nicht diskutieren.
Wenn jemand etwas kann und gerne macht, ist es natürlich Kosten senkend, wenn er sich selbst der Sache annimmt. Aber es wird (hoffentlich) niemand auf die Idee kommen, nach dem Erwerb einer Rohrzange als Gas-Wasser-Heizungs-Profi mit dem Informationen spendenden iPad ("Haben Sie WLAN?") unter'm Arm Aufträge abzuarbeiten. Das aber ist die Situation in der Fotografie -- nirgends wird der Ausdruck "professionell" so oft in den Mund (und Marketingtext) genommen, wie bei der Fotografie. "Professioneller Fliesenleger", "professioneller Bäcker", "professioneller Zahnarzt" hört/liest man in der Praxis eher selten …
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Bezug auf die Nachricht von Synchro
Genau so! Der Lohn kommt dann eben irgendwann von oben.
Nein, derjenige Verdient sein Geld nicht mit Fotografie. Davon spreche ich doch die ganze Zeit.
F:11 ich steige an der Stelle aus.
Ist einfach zuviel zum Lesen was Du hier von Dir gibst und dazu ist mir meine Zeit für das Thema dann doch zu Schade da es mich eh in keinster weiße betrifft.
Wollte nur sagen das Amateuere und Hobbyisten in der Lage sind dem Profi sein Geschäft zu nehmen. Und daran wird sich zukünftig nichts ändern.
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AW: Aus Unternehmersicht: Akquíse, Konkurrenten, wenig Geld & Anerkennung, viel Arbe
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Wollte nur sagen das Amateuere und Hobbyisten in der Lage sind dem Profi sein Geschäft zu nehmen. Und daran wird sich zukünftig nichts ändern.
Hier liegt doch genau die Crux, die Du vielleicht unbewusst so niedergeschrieben hast. "Dem Profi sein Geschäft" bedeutet u.a. Steuern abzuführen (abführen zu müssen).
Natürlich kann ich als Nachbarschaftsdienst fotografieren und bekomme dafür vielleicht die Wartung der Heizung gemacht. Ich selbst habe damit auch kein so großes Problem da ich weiß dass wenn es sowas nicht gäbe eben einfach wegfallen würden. Ich gönne dem Installateur seine schönen Hochzeitsfotos und der Heizung bekommt es auch besser wenn man mal nach ihr schaut.
Solche Überlegungen haben aber alle *nix* mit Unternehmertum zu tun. F:11 ist Unternehmer und sein Geschäft wird durch solche "Deals" beeinträchtigt.
Das ist auch der Grund warum er hier so engagiert schreibt. ;)
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Nein, derjenige Verdient sein Geld nicht mit Fotografie. Davon spreche ich doch die ganze Zeit.
Auch f:11 verdient sein Geld nur zu einem geringen Teil mit Fotografie. Ich habs mal vor Jahren mit einer Nebenerwerbsselbstständigkeit im Bereich Maschinenbau/Metallbearbeitung versucht. Klein Anfangen und dann mal schaun. Die Arbeit in der Werksatt ist so knapp die Hälfte bis 2/3. Der Rest ist alles was f:11 angesprochen hat. Aber an dem Rest entscheidet sich der Erfolg.
Ich habs dann wieder gelassen, als Kleinkrauterer den Kollegen die Arbeit wegnehmen war dann doch keine erstrebenswerte Aussicht. Werkzeug und Teil der Maschinen hab ich zum Hobby behalten.
Bei Fotografieren halte ich es genauso, mir soll es Spaß machen. Und wenn ich mal Bilder einer Veranstaltung von uns verarbeite, dann sind das Bilder die es sonst nicht gäbe.
Ich habs selten erlebt daß ein Profi mit am gleichen Ort war, gegenseitig weg genommen haben wir uns nichts.
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Bezug auf die Nachricht von hs
F:11 ist Unternehmer und sein Geschäft wird durch solche "Deals" beeinträchtigt.
Das ist auch der Grund warum er hier so engagiert schreibt. ;)
Beide Male nein, in keiner Weise. Es zwingen mich Niedrigbieter darüber nachzudenken, ob es nicht auch bei uns Potenziale gibt, die entweder die Leistung besser oder günstiger machen -- aber ich verliere dabei sicher nicht die Rentabilität aus den Augen, weil ich mir keine Arbeit kaufe. Wenn ein Angebot versickert, biete ich halt woanders an. In ein Eckerl setzen und den Niedrigbietern böse sein ist keine Option: Der Entscheider hatte seine Gründe und die habe ich zu respektieren und mir zu überlegen, wie ich beim nächsten Mal überzeugender bin.
Wenn sich nur einer über seine Absicht, sich (teil-)selbstständig zu machen, klarer wird, habe ich nicht umsonst geschrieben. Es ist halt nicht wirklich einfach, ohne Maßstab herauszufinden, wo man wirklich steht -- sogar das muss man selbst und ständig machen. Der Weg über das Dumping führt selten zum Erfolg, denn ist der Preis erst im Keller, kann man Kunden schwer wieder auf höhere Preise einstimmen. Wer also kein Geschäft macht, ohne die Hose bis zu den Socken runter zu lassen, sollte sich selbst einen Gefallen tun und es lassen.
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Bezug auf die Nachricht von Holger Leyrer
Wollte nur sagen das Amateuere und Hobbyisten in der Lage sind dem Profi sein Geschäft zu nehmen.
Da kann ich dir aber auch mitteilen, dass es Genres gibt, wo Amateure und Hobbyisten nicht einmal in die Nähe gelassen werden … Das ist ja lächerliche Argumentation, die nur auf Polarisierung aus ist. Einen Job, den ein Amateur für lau ausführt, will ich gar nicht haben -- da sag mir schon die Gesinnungslage beim Auftraggeber, dass der sich des Wertes gar nicht bewusst ist. Er lässt halt jemanden gewähren, weil es ihn nichts kostet, und wenn dabei etwas 'rum kommt', schadet es nicht. Das Schlimmste auf der Welt sind Ehrenamtliche: die sind bar jeder Verantwortung, die kann man nicht rausschmeißen, aber man muss sie sogar loben, wenn sie Shice gebaut haben, weil sie taten es ja "für Gottes Lohn". Erinnert mich sehr an eine Bekannte, bei der im zigtausend Euro teuren Badezimmer die Klomuschel auf halber Wadenhöhe angebracht ist. "Das hat mein Cousin gemacht und gemeint, das ginge schon so und er möchte die Fliesen nicht runterschlagen, die waren ja so teuer."
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Bezug auf die Nachricht von Synchro
Ein Hochzeitsfotograf, der aus Freundschaft/Entgegenkommen heraus macht, unterliegt auch nicht dem Druck desjenigen, der es als Beruf ausführt.
Also, es gibt auch Berufsfotografen die von Freunden / Verwandten gebeten werden kostenlos zu arbeiten. Das muss man dann konsequent ablehnen. Denn eine Putzfrau wird ja auch nicht gebeten kostenlos zu putzen und ein Koch wird auch nicht kostenlos das Hochzeitsmenü machen.
Denn bei allen diesen Tätigkeiten handelt es sich um harte Arbeit die es verhindert dass man als Gast die Hochzeit von Freunden erleben kann.
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Bezug auf die Nachricht von f:11
Beide Male nein, in keiner Weise.
Umso besser, das macht gedanklich frei. :)
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Bezug auf die Nachricht von f:11
... Wer also kein Geschäft macht, ohne die Hose bis zu den Socken runter zu lassen, sollte sich selbst einen Gefallen tun und es lassen.
Auch hier bin voll bei dir, es macht absolut keinen Sinn sich auf Teufel komm raus anzubiedern.
Ich kann allerdings auch gut daher reden, habe zwar keine Ahnung als "selbstständiger Fotograf" bin quasi nur ein fast unkündbarer Ingenieur. Als Unternehmersohn habe ich aber dennoch die andere Seite mitgekriegt (und mich eben gegen eine Selbstständigkeit entschieden).
Die garantierte Monatszahlung ist jedenfalls nicht mein Problem. ;)
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Bezug auf die Nachricht von Motivklingel
Denn bei allen diesen Tätigkeiten handelt es sich um harte Arbeit die es verhindert dass man als Gast die Hochzeit von Freunden erleben kann.
Ja, so erging es sogar mir, allerdings hatte ich ja noch nie eine Hochzeit fotografiert. Aber selbst als Freundschaftsdienst empfand ich es so und war hinter her geschafft. Mein Lohn war dann die ehrliche Zufriedenheit mit den Fotos.