APSC vs Vollformat Verwacklungsunschärfe
Hallo,
wenn ich mit einem 135 mm Objektiv fotografiere an VF mit einem 135stel, ist die Aufnahme scharf. Doch wie ist das mit dem gleichen Objektiv an APSC, dort hat man ja fast die doppelte Brennweite. Bräuchte man da nicht auch die eine doppelt so lange Belichtungszeit? Man müsste ja für das gleiche Motiv auch einen größeren Abstand zum Motiv wählen, um es genau so aufzunehmen wie mit VF. ?
LG
AW: APSC vs Vollformat Verwacklungsunschärfe
Die Brennweite eines Objektivs ändert sich an APS nicht, nur der Bildwinkel entspricht dann dem der 1,6fachen Brennweite.
Die Verkürzung der Verschlußzeit wird notwendig, weil die APS-C Kameras in der Regel eine deutlich höhere Pixeldichte haben. Das ist derselbe Effekt, wie wenn du beispielsweise mit einer 1DX (19 MP) und einer 5DS R (50 MP) dasselbe Bild machst. Die leichten Bewegungen (Wackler) fallen bei den 19 MP nicht auf, weil sie ich innerhalb oder nur ganz weniger Pixel bewegen und man die Details im Bild gar nicht sieht. Bei 50 MP fallen sie auf, weil die Auflösung das hergibt und der Verwackler sich über deutlich mehr Pixel erstreckt.
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Beim Blick durch eine APS-C DSLR rückt das Motiv eigentlich nicht näher im Vergleich zu einer VF Kamera, sondern es zeigt lediglich einen kleineren Ausschnitt davon. Das Resultat wäre dasselbe, wenn du ein Foto einer VF entsprechend an allen Seiten beschneiden würdest. Daher auch der Name "Crop". Es wird nichts vergrößerst, sondern nicht alles Abgebildet. Das Resultat ist dann gefühlt eine längere Linse. Beim Croppen eines Bildes aus einer 5D IV bekommst du äquivalent zur 7D sogar am Ende mehr Megapixel heraus. Generell gilt aber, dass du bei längerer Brennweite auch (ohne weitere Hilfe) gezwungen bist, länger zu belichten.
Was hast du eigentlich für eine Kamera, die eine Verschlusszeit von 1/135 beherrscht? :).
LG, Robert
Oh. Da war Thomas schneller :).
AW: APSC vs Vollformat Verwacklungsunschärfe
Danke euch, mit 135 meinte ich die Richtregel Brennweite und Verschlusszeit identisch, dann wirds meisten scharf aus der Hand:) Wie müsste man das an einer 24MP APSC hochrechnen im Vergleich zu Vollfomat? Alos mit 135mm, was bräuchte ich aus der Hand wegen der Mehrpixel auf kleinerer Fläche für eine Belichtungszeit?
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Die Regel besagt ja Belichtungszeit ~ 1/ Brennweite.
Beim Canon Crop Faktor von 1,6 lautet die Formel dann:
t ~ 1/Brennweite * 1,6
t ~ 1/135 * 1,6
t ~ 1/216s
Einzustellen wäre dann ein 1/200s bei sehr ruhiger Hand oder 1/250s mit etwas Sicherheit.
Wenn das Objektiv über einen Bildstabilisator verfügt, kannst Du für jede angegebene Belichtungsstufe, die der Stabi bringt, die Zeit jeweils halbieren.
Sagen wir der Stabi bringt 4 Belichtungsstufen. Wir teilen also die Zeit 4mal durch 2:
250/2 = 125
125/2 = 60
60/2 =30
30/2 =15
Du könntest also mit 1/15s noch ein scharfes Bild aus der Hand machen.
Frank
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Zitat:
Bezug auf die Nachricht von FrankD
Die Regel besagt ja Belichtungszeit ~ 1/ Brennweite.
Stimmt, und das galt für analogen Film und dessen durchschnittliche Auflösung, im besten Fall also bei Digitalsensoren ca. 10 MPx (auf Kleinbildformat gerechnet) und die entsprechend Pixeldichte. Für die ersten Modelle der Digitalfotografie also durchaus noch passend.
Wie weit man ins Bild zoomt oder dieses beschneidet, ist nicht relevant (also kein APS-C-Verlängerungsfaktor), sondern nur die Pixeldichte.
Bei der Pixelschärfe geht darum, ob ein abgebildeter Punkt durch Bewegung/Verwacklung noch großteils im selben Pixel abgebildet wird.
Bei ca. 50 MPx (gerechnet auf Kleinbild, ca. 24 MPx APS-C) würde ich einen rohen Verlängerungsfaktor ohne zusätzlicher Stabilisation von SQR(50 / 10) = 2.2 bezogen auf die alte Regel heranziehen.
Die Quadratwurzel rechnet von flächen- auf Längenverhältnis (Pixelgröße) um.