Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Hallo zusammen,
ich bitte um Informationen zu folgender Problemstellung:
ich möchte die minimale Radioaktivität, die von einem 1 mm großen Kristallsplitter eines radioaktiven Minerals von 1 mm (!) Größe ausgeht,(im Dunkeln) auf eine fotografische Schicht bannen, und diese
nach einiger Zeit in einem winzigen Gefäß entwickeln und die Schwärzung anschliessend unter dem Mikroskop direkt auf der Schicht beurteilen.
Später würde ich dann gerne versuchen, diesen kleinen Splitter (dessen Aktivität so gering ist, daß man sie mit einem Geigerzähler nicht erfassen kann) so zu messen, daß ich ihn direkt in eine geeignete
Flüssigkeit gebe und nach einiger Zeit im Dunkeln dann die Schwärzung der Flüssigkeit messe. Ist so etwas vorstellbar?
Woraus müsste die Flüssigkeit bestehen? Aus einer Silbernitrat-Lösung, aus einer Suspension von frischem Silberchlorid?
Gespannt auf die Antworten der Fachleute
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Deine Frage ist sehr speziell, ich glaube nicht dass Du hier einen Hard Core Chemie Panscher findest. Ich habe zwar bis 2004 analog (bzw. hybrid) gearbeitet, habe aber nur die gängigen Film / Entwickler Kombinationen verwendet. Da waren durchaus auch Spezialisten dabei (z.B. Kodak Technical Pan in Neofin Doku) aber eben nur von der Stange.
Das Phototec Labor ist leider Geschichte, ich kann auf die Schnelle auch kein (deutschsprachiges) Analog-Foto Forum dir nennen. Tante Google bemühen, es gibt noch reichlich Infos zur analogen Fotografie:
https://analoge-fotografie.net/inhalt/
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Wenn du nur den klassischen Strahlungsnachweis haben willst, wo man das Mineral lichtdicht verpackt auf oder mit Fotopapier lagert und dann entwickelt, wird es nur ein schwarzer Fleck werden. Und die "Belichtungszeit" wirst du in Versuchen ausprobieren müssen, und die kann auch ganz schön lange werden, wenn ein gutes Messrohr nicht anschlägt. Zusätzlich wirst du mit dem Mikroskop nicht viele Details finden, weil die Strahlung diffus und nicht gerichtet auf Fotopapier gelangt.
Einen direkten Indikator-Schnelltest (Färbung) in einer handelsüblichen Flüssigkeit kann ich mir nicht vorstellen.
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Zitat:
Bezug auf die Nachricht von Reinhard2
Hallo zusammen,
ich bitte um Informationen zu folgender Problemstellung:
ich möchte die minimale Radioaktivität, die von einem 1 mm großen Kristallsplitter eines radioaktiven Minerals von 1 mm (!) Größe ausgeht,(im Dunkeln) auf eine fotografische Schicht bannen, und diese
nach einiger Zeit in einem winzigen Gefäß entwickeln und die Schwärzung anschliessend unter dem Mikroskop direkt auf der Schicht beurteilen.
Später würde ich dann gerne versuchen, diesen kleinen Splitter (dessen Aktivität so gering ist, daß man sie mit einem Geigerzähler nicht erfassen kann) so zu messen, daß ich ihn direkt in eine geeignete
Flüssigkeit gebe und nach einiger Zeit im Dunkeln dann die Schwärzung der Flüssigkeit messe. Ist so etwas vorstellbar?
Woraus müsste die Flüssigkeit bestehen? Aus einer Silbernitrat-Lösung, aus einer Suspension von frischem Silberchlorid?
Gespannt auf die Antworten der Fachleute
Soweit ich Dich verstehe, suchst Du einen Entwickler, welcher auf sehr geringe Radioaktivität reagiert?
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Hallo,
danke schon mal für die ersten Hinweise. Die oben von hs angeführte Seite ist sehr hilfreich.
Meine Idee: ich "belichte" doch bei einem Film eine bestimmte "Chemikalie", wahrscheinlich ein Silberhalogenid und das führt dann zu einer Umwandlung (Reduktion) in Silber,
das wiederum dann mithilfe der Entwicklerflüssigkeit als schwarze Körner in der Schicht sichtbar wird.
Was wäre also, wenn man den kleinen Kristall direkt in einen Tropfen Silberhalogenid bringt, im Dunkeln meinetwegen 1 Stunde wartet und dann einen Tropfen Entwickler zugibt.
Meine Wunschvorstellung: das 2 Tropfen große Gemisch färbt sich nun, abhängig (v.a.) von der Aktivität des Kristalls, mehr oder weniger schwarz.
p.s. Dass eine photographische Schicht durch Radioaktivität geschwärzt wird, hat zur Entdeckung der Radioaktivität (durch Bequerel) geführt
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Das grundlegende Problem sehe ich im chemisch-physikalischen Unterschied zwischen dem trockenen fotosensitiven Salz (Silberhalogenid) und in Flüssigkeit gelöster Form.
Der Weg vom Kristallgitter zum metallischen Silber wird in gelöster Form kaum funktionieren.
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Ich würde doch eine elektronische Messung vorschlagen:
Auch wenn deine zu Messende Probe nur einen ganz geringe Zerfallsrate aufweist, so ist jeder einzelne Zerfall immer gleich groß: Alpha-Zerfall emittiert immer zwei Protonen und zwei Neutronen, Beta-Zerfall ein Elektron oder ein Positron und Gamma-Zerfall ein hochenergetisches Photon. Diese sind immer, auch einzelnen, mit einem herkömmlichen Geiger-Müller Zählrohr detektierbar (Zusammenbruch der Hochspannung).
Das Problem hier liegt darin, daß herkömmliche Geigerzähler den Meßwert in Becquerel (entspricht einem Zerfall pro Sekunde) angeben. Du willst aber die Zerfälle pro Stunde oder Tag messen.
Wenn der Geigerzähler dies nicht kann, so geben die meisten doch einen Ton pro Zerfall ab (Knacken). Du müßtest nur die Ansteuerung des Schallwandlers abgreifen und ein simples Zählwerk (als fertiges elektr. Modul erhältlich) ansteuern.
Weitere (Selbstbau-) Geigerzähler, auch ohne Hochvolt- Zählrohre siehe:
Selbstbau Elektronik - Traditioneller Geigerzähler versus PIN-Dioden Geigerzähler
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Wenn schon mit einen guten Geigenzähler kein Ausschlag zu messen ist, dann wird die natürliche Radioaktivität wohl sogar stärker sein und damit ein Nachweis nicht passieren. Die Versuche von Bequerel kannst du da nicht vergleichen. Genauso gut könntest du versuchen mit den kleinen Kristall eine Atombombe zu bauen....
AW: Frage zur Chemie der Schwarzweiß-Fotografie
Sowas gab es mal zum Selbstbau, da ist der Impulszähler drin was "Fuchtel" meint. http://www.elektronik-labor.de/Proje...aetsmesser.pdf