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Thema: EOS 1D Mark II - erste Eindrücke nach dem Test

  1. #1

    Standard EOS 1D Mark II - erste Eindrücke nach dem Test
    Thread-Eröffner

    <i>Hallo liebe Fan-Gemeinde,

    bitte seht es mir nach, dass dieser kleine Erfahrungsbericht erst jetzt kommt, aber ich habe ihn mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt, das dauert nunmal ein bisschen :-) (schaut nur auf die Uhrzeit des Absendens...heute ist Sonntag :-))).

    Dieser Text wird in der kommenden Woche dem bisherigen Technikbericht auf der Homepage mit weiterem Bildmaterial (Ansichten) dauerhaft beigefügt. Vorab jedoch möchte ich diesen hier im Forum veröffentlichen. Und jetzt viel Spaß beim Lesen!

    Gruß. Dirk.</i>

    <b>Die neue Canon EOS 1D Mark II

    1. Vorbemerkungen</b>
    Ganz getreu dem Motto: „Im Dienste der Wahrheit unterwegs“ scheute ich mich nicht, am frühen Morgen des 29.1.2004 den beschwerlichen Weg durch Schneegestöber und Verkehrs-Chaos ins knapp 450 km entfernte Icking bei München auf mich zu nehmen, um der freundlichen Einladung von Klaus Bothe (Isar-Foto) zum großen Ereignis zu folgen. Die neue Canon EOS 1D Mark II sollte zum ersten mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Und so war es auch, zwei Modelle der Vorserie lagen zum Anfassen und Ausprobieren bereit.

    Ich möchte eingangs besonders darauf hinweisen, dass sich der folgende Bericht nur auf die Erkenntnisse bezieht, die ich unter Berücksichtigung der besonderen Umstände vor Ort wirklich nur an diesem einen Nachmittag in Icking machen konnte. Zumal waren die ca. 30 Gäste alle an den beiden Geräten interessiert, so dass mir natürlich nicht die Zeit und Ruhe zur Verfügung stand, die ich gern für einen mehrtägigen und ausgiebigen Test gehabt hätte. Es gibt also mit Sicherheit noch sehr viele Features an der Mark II, die ich nicht angewendet habe. Ich bitte dies zu berücksichtigen. Des weiteren bitte ich alle Leser um Verständnis, dass im Moment noch keine Original-Files der Mark II gezeigt werden können. Es gibt eine entsprechende Anordnung seitens Canon, welche ich selbstverständlich einhalten werde.

    <b>2. Neue Kamera im alten Body</b>
    Die 1D Mark II ist ganz klar eine neue Kamera im Mantel und Konzept der alten, ein Nachfolger –Mark II- eben. Das mag sich zunächst gar nicht so innovativ anhören, ist es aber. Wer mit einer 1D oder mit einer 1Ds täglich zu tun hat, wird das gesamte Bedienkonzept nach kurzer Eingewöhnung schnell zu schätzen gelernt haben. Und deswegen ist das bei der Mark II auch genau so geblieben. Die „Mindestens-Zweifingerbedienung“ der 1D/Ds ist auch nur dann gewöhnungsbedürftig, wenn man vorher lange mit einer 10D (oder D30/60) gearbeitet hat.

    Von außen sind die 1D und die 1D Mark II fast nicht zu unterscheiden. Macht man seinen Gegenüber nicht bewusst auf die Neue aufmerksam und verdeckt gar noch das „Mark II-Label“ am Body, merkt jener garantiert nicht, um welche Kamera es sich handelt. Mir ist das in Icking sofort aufgefallen, als meine eigene 1D scheinbar unbeobachtet herumlag und diese sofort von Interessierten ergriffen wurde, um die vermeintlich Neue zu testen. Erst mein „Hallo, darf ich meine Kamera zurück haben?“ brachte die Auflösung und verdutzte Gesichter. Dies zeigt aber schon sehr deutlich, dass Umsteiger, die von der 1D kommen, absolut keinen Umgewöhnungsstress erleiden müssen. Ich glaube, dies war eine obere Prämisse im Hause Canon bei der Entwicklung der Neuen. Somit dürfte die Hauptzielgruppe auch klar erkennbar sein.

    Die Rückseiten der Bodys unterscheiden sich allerdings leicht voneinander. Hier gibt es einen neuen, zusätzlichen Button und neue Beschriftungen für Doppelbelegungen von Buttons.

    <b>3. Akku NP-E3</b>
    Ich glaube mein erster Griff mit der Mark II war der zum Akku. Es kommt nach wie vor der NP-E3 (1D/1Ds) zum Einsatz. Dies hat Vor- wie Nachteile. Zum einen ist die Aufladung und damit die Wiederverwendung des Akkus zwingend an die Nähe der elektrischen Zivilisation gebunden. Was also machen, wenn eine 7-tägige Foto-Expedition in die Antarktis ansteht? Genau: mindestens 20 warm verpackte Akkus mitnehmen. Das ist der Nachteil, welcher wiederum einen Vorteil in sich birgt, denn diese Akkus können nun problemlos an der Mark II weiterverwendet werden. :-) Sämtliche Nachbauversuche mit Haltekörben für R6-Akkus oder Batterien, die im DFORUM veröffentlicht wurden, scheiterten bislang. Ob sich am eigentlichen Energiekonzept der Mark II etwas geändert hat und die Kamera dadurch etwas sorgsamer mit den Energie-Reserven umgeht, kann ich im Moment noch nicht sagen. Die 1D ist ja als Stromfresser bekannt.

    <b>4. Auflösung, Bildqualität und Weißabgleich</b>
    Den größten Zugewinn der Neuen sehe ich ganz klar in der höheren Auflösung des Sensors. Mit 8,3 Mio. sauber aufgezeichneten Pixeln eignet sich die Mark II sogar zur Studiokamera. Und das beste: sie büßt dadurch keineswegs an Geschwindigkeit ein, im Gegenteil, sie ist sogar noch einen Tick schneller geworden (mir stellt sich hier die Frage, wie das wohl die 1Ds-User aufnehmen, denn die Mark II rückt verdächtig gefährlich an die 1Ds heran). Immer wieder hört man ja den Satz: „8 Mio Pixel...das braucht doch kein Mensch...“. Das ist einfach so nicht hinzunehmen! Je höher ein Bild tatsächlich aufgelöst ist, um so mehr Details sind ja logischerweise vorhanden und bieten damit auch viel mehr Reserven für großformatige Druckausgaben oder für die Herausarbeitung von Bildausschnitten. Ein großes Bild herunterzurechnen ist allemal besser, als ein zu kleines Bild qualvoll hochzuinterpolieren.

    Die Bildqualität der Mark II ist bestechend. Wir hatten Gelegenheit, ein kleines Stillleben im Tabeltop mit Lichttunnel zu fotografieren. Speedlites 550EX und ST-E2 kamen zum Einsatz. Wir haben RAW’s und JPEG’s gemacht, diese in Photoshop 7.0 bis zum Platzen vergrößert betrachtet und schließlich auf einem Canon Großformatprinter ausgegeben. Für Studiofotografie dürfte die Möglichkeit interessant sein, bis auf ISO 50 herunter zu gehen. Das Rauschverhalten bei ISO 1600 ist so gering, dass es locker mit dem von so mancher Konkurrenz-Kamera bei ISO 100 mithalten kann. ISO 800 ist ebenfalls ein Traum. Eine wahre Freude für Sportfotografen, die in dunkle Hallen verbannt werden. Ich hatte keine Gelegenheit an den Individualeinstellungen Änderungen vorzunehmen. Gern hätte ich den Schärfeeingriff für JPEG’s einmal getestet (der mir an der 1D – richtig eingesetzt – besonders gefällt).

    Der Kelvin-Wert für einen korrekten Weißabgleich lässt sich bei der Mark II nun direkt per Knopfdruck und Daumenrad einstellen und muss nicht mehr umständlich über den Gang ins Menü erfolgen. Die Prozedur des manuellen Weißabgleichs ist die gleiche geblieben. Der AWB scheint besser zu funktionieren. Aufgefallen ist, dass die Mark II an der Bodyvorderseite keinen WB-Sensor mehr hat. Begeistert vom AWB bin ich immer von meiner 10D. Hoffen wir, dass dieses Bauteil jetzt auch in der Mark II zum Einsatz kommt.

    <b>5. LCD-Monitor und Menüführung</b>
    Der neue LCD-Monitor ist zwar genau so groß, wie der der 1D, hat aber ein höhere Auflösung. Sofort machte ich ein vergleichbares Foto mit meiner 1D und der Mark II, um beide Bilder am Monitor zu vergleichen. Ich und andere konnten beim besten Willen keinen deutlich spürbaren Unterschied bei der Darstellung erkennen. Zwar lässt sich der Monitor der Mark II viel heller einstellen als bei der 1D (Vorteil bei hellem Tageslicht, Nachteil sicher höherer Stromverbrauch), ich vermute aber, das die höhere Auflösung für die brillante Darstellung bei Benutzung der Lupenfunktion von Wichtigkeit ist. Die 10-fach Lupe funktioniert wie bei der 10D, allerdings auch nur verwendbar mit der „Zweifingertechnik“, also der Daumen der linken Hand auf „Lupenfunktion“ und der Daumen der rechten Hand auf Lupe+ oder Lupe–. Durchs Bild scrollen kann man mit dem Daumenrad (horizontal) und mit dem Nebenrad (vertikal).

    Die 1D zeigt bei Einblendung des Histogramms dieses geteilt in R-G-B an. Ein zusätzliches und wichtiges Kontrollwerkzeug für die Beurteilung von Farbstichen bei falsch eingestelltem Weißabgleich.

    Die Menüführung selbst habe ich nicht bis aufs letzte Detail verglichen. In Art und Weise der Aufmachung und Bedienung und vom Inhalt war sie mir als 1D-User aber recht vertraut. Sicher ist der eine oder andere Menüpunkt hinzugekommen. Spätere ausführlichere Tests werden da mehr Licht ins Dunkel bringen. Der Punkt „Noise-Reduction“ ist allerdings im Deutschen wieder mit „Geräuscheunterdrückung“ übersetzt worden. „Rauschunterdrückung“ wäre hier wohl angebrachter gewesen.

    <b>6. Geschwindigkeit</b>
    Natürlich habe ich nicht mit der Stoppuhr unter Laborbedingungen gemessen, ob da nun wirklich 8,5 Bilder pro Sekunde zu erzeugen wären. Das Maschinengewehrgeratter bei Einstellung Highspeed war mir allerdings sehr vertraut. Und eine kleine 40 im rechten Teil des Suchers ist auch recht hübsch anzusehen. Unglaublich, was da für Datenmengen verarbeitet werden! Größere CF-Cards und DVD-Brenner sind nun wohl für alle Pflicht! Auch als sehr wichtige Neuerung sehe ich den zweiten Kartenslot für SD-Cards. Diese lässt man als Reserve einfach immer in der Kamera. Wie oft hört man von anderen (oder erlebt es an sich selbst), dass man zum Shooting kommt, die CF-Card aber noch im Büro im Reader steckt.

    <b>7. Schnittstellen</b>
    Die Mark II verfügt über zwei Schnittstellen, eine USB und eine Firewire. Daten haben wir dort zum Test leider nur mittels Reader zum Rechner übertragen. Meine Frage nach Nutzung der USB-Schnittstelle als Datenübertragung wurde mit JA beantwortet. Es handelt sich hier um eine USB 1.1 Schnittstelle. Ausprobiert habe ich es allerdings nicht.

    <b>8. Die beiden neuen Objektive</b>
    Leider kann ich hierzu am wenigsten berichten. Zum einen war das 28-300 L IS USM gar nicht vorhanden und entzog sich dadurch sogar unserer Blicke. Zum anderen waren die Bedingungen vor Ort nicht optimal, ein 70-300er zu testen. Zu diesem Objektiv kann ich nur so viel sagen, dass es Anfangsöffnung 4.5 hat und beim Zoomen mit dem Tubus aus dem Gehäuse fährt und dadurch beinahe doppelt so lang wird. Vorteil: Es ist für ein 70-300er relativ kompakt, wenn der Zoom-Bereich auf 70mm steht, also hervorragend in Sachen „Platzsparen in der Fototasche“ geeignet. Ansonsten bin ich als 2.8-User natürlich sehr verwöhnt.

    <b>9. Fazit</b>
    Hoffentlich tut die Mark II der Konkurrenz nicht all zu sehr weh, denn mit einem „Schlag ins Gesicht“ dürfte es diesmal wohl nicht getan sein. Ich vermute mehr. Leider. Für mich kann ich aus jetziger Sicht ganz klar sagen, dass die EOS 1D Mark II genau die Kamera zu sein scheint, die ich mir seit langem wünschte. Eine 1er der EOS-Serie ist ja bekanntlich das non plus ultra an Zuverlässigkeit und Präzision des heutigen Technikstandes. Aber dies noch gepaart mit hoher Sensor-Auflösung und sagenhafter Aufnahme- und Verarbeitungsgeschwindigkeit stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten...was will man eigentlich mehr?

    Bislang verwendete ich für meine Belange eine 10D (für Studio, Motive für Großformatdruck) und eine 1D (für Tagespresse, Sport und privat). Diese „Zweikamera-Schlepperei“ dürfte mit der 1D Mark II wohl damit zu Ende sein. Alles in einem – eine für alles! So muss das sein. Warten wir auf die offizielle Freigabe erster Originalfiles und auf die reguläre Markteinführung für Endkunden. Ich freue mich jedenfalls schon riesig darauf!

    Dirk Wächter, 29.1.2004

  2. #2

    Standard Danke für deine unermüdlichen Einsatz....Alex ! (n/t)


  3. #3

    Standard super bericht! macht appetit auf die neue (n/t)


  4. #4

    Standard wie gesagt...immer im Dienste der Wahrheit unterwegs :-)
    Thread-Eröffner

    Hab ich doch gern gemacht! Ich fummle nun mal gern an schönen Bodys rum. Und wenn es dann noch für einen guten Zweck ist...;-)))))

  5. #5

    Standard Weiter so.... Allerdings weckst Du doch ein wenig..

    Begerlichkeiten. Aber das ist ja immer so beim was Neuen, dass es in den Fingern juckt ! :-))))))

    Alex !

  6. #6

    Standard Danke für die ersten Eindrücke :-). (n/t)


  7. #7

    Standard Mark II und keine Konkurrenz!?

    Ich, der aus dem Nikonlager komme, habe es geahnt die D2H wird nur zur 1D aufschließen.
    Und Canon bringt eine 1D mit 8 Mega Pixel.

    Das ist kein Schlag ins Gesicht, sondern ein Tritt zwischen die Beine für Nikon.

    Nikon hat einfach den Anschluss verloren und was viel schlimmer ist Nikon hat es geschafft lang Jährige treue User zu verprellen.

    Ich für meinen teil bin froh gewechselt zu haben.
    Gruß Ulrich

  8. #8

    Standard Punkt 7: Lt. Chuck Westfall ist USB nur für Directprint und

    es soll nicht möglich sein, damit Daten herunterzuladen. Den Punkt solltest Du noch einmal recherchieren - das könnte ein paar enttäuschte Anfragen im Forum sparen, sobald die ersten Aufsteiger eine in Händen halten.

    Ciao,

    Detlev

  9. #9

    Standard Re: EOS 1D Mark II - erste Eindrücke nach dem Test

    Schoener Bericht - entlockt mir sogar ein 'WillHaben' Gefuehl ;-)

    Wenn dieses Teil bloss nicht so klobig waere ... na wenn Canon mit der MKII so einen Sprung hinlegt wird der Nachfolger der 10D (ich schaetze wohl zur Photokina) eventuell ja auch mehr beinhalten als das kleine Kosmetikupdate zwischen D60 und 10D.


    Andreas

  10. #10

    Standard Shuttergeräusch ....


    Hallo Dirk

    Danke für die ersten Eindrücke, sehr Praxisnah geschrieben !! Kannst du was zum Shuttergeschäusch sagen ..... ist es bei der MK2 sowohl im Einzelbildmodus und MG Modus, leiser oder lauter zur alten 1D ?? Das würd mich noch interssieren ?

    Danke

    Gr. Tschocko

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