Bezug auf die Nachricht von Micha67
Wenn Du noch keine FD´s hast, dann würde ich genau überlegen, bei welchem System feine Objektive zu kleinem Geld existieren. Dabei sind die Gebrauchtpreise der "Standardlinsen" für FD nicht gerade die günstigsten und bei etwas ausgefalleneren Optiken sogar relativ hoch. Nikkore bekommt man auch nicht geschenkt, während z.B. die Minolta MF-Objektive sehr preisgünstig sind.
Was die Feinmechanik angeht, drängte sich die Frage auf, da Du ja nicht nur den "Schritt zurück" nach analogem Filmmaterial planst, sondern explizit nach MF gefragt hast. Oft steht bei solchen Vorhaben auch der Wunsch nach Haptik, Solidität, feinwerktechnischen Schmuckstücken etc. im Hintergrund, was aber bei Dir nicht der Fall zu sein scheint.
Wenn es Canon sein soll, dann stünde die Entscheidung zwischen F-, A- oder T-Serie an. Mal eine "Kurz-Übersicht".
"F-Serie":
Die voll FD-Objektiv-kompatiblen Modelle FTb, EF, F1, new-F1 sind älteren Semesters (FTb, EF, F1), die auch notfalls ohne Bakterien auslösen können, für die Belichtungsmessung allerdings gerne die hier nur noch schwer erhältlichen Quecksilberzellen hätten. Die new-F1 ist das spätere Profimodell, welches dann Lithium oder Alkaline-Batterien schluckt.
"A-Serie":
AT-1 (seit 1976) ist das einfachste Modell mit manueller Nachführmessung. Die AE-1 (auch seit 1976) ist der millionenfach verkaufte Klassiker mit Blendenautomatik (auch Arbeitsblendenautomatik), die AV-1 das etwas jüngere (1979) Gegenstück als Zeitautomat. Eine "aufgebohrte" AE-1 Program kam ´81 hinzu und bot neben der Blendenautomatik auch eine Programmautomatik, weitergehende Blitzautomatik-Funktionen und vor allem auch eine hellere Mattscheibe, daneben kam auch der Griffwulst der A-1 hinzu. Die AL-1 (ab 1982) ist selten und bietet neben einer Zeitautomatik die lustige Fokussierungshilfe mit im Sucher angezeigten LED-Symbolen. "Spitzenmodell" der A-Serie war die A1 mit netter, direkt lesbarer LED-Anzeige von Zeit und Blende im Sucher, 5-fach Multiautomatik (Programm, Blende, Arbeitsblende, Zeit, Blitz) und semiprofi-haftem schwarzen Gehäuse (gab es sonst nur selten auch mal bei der AE-1-Program).
Bei A-Serie-Modellen sollte man beim Testen auf das Verschlusskreischen hören, was auf eine trockengelaufene Spiegelbremse hinweist. Die Verschlüsse hielten auch nur mässig lange durch. Eine Spotmessung sucht man bei A-Serie-Kameras vergebens, sie messen mittenbetont integral.
"T-Serie":
Diese Serie habe ich persönlich übersprungen, es waren (mit Ausnahme der seltenen T60) Gehäuse, die motorisierten Filmtransport einschlossen. Es wurden in der T-Serie auch absolute Billigheimer (T50) angeboten, bei denen man noch nichteinmal eine manuelle Belichtungseinstellung vornehmen konnte. T70, T80 und T90 waren Multiautomaten, wobei die T80 eine kleine Serie von Autofokus-Objektiven unterstützte, die T70 das "Allerweltsmodell" war und die T90 durch die Designmühle von Colani gezwirbelt wurde, eine schnelle Motorisierung eingebaut hatte und ein feines Multi-Spot-Mess-System bot. Interessant ist die T90 insbesondere wegen der wählbaren Messcharakteristiken (integral, selektiv, Spot) und des temeramentvollen Verschlusses (1/4000 s, 1/250 s X-synch.). Leider hat auch die T90 einen nicht allzu robusten Verschluss (bemerkbar als "EEE"-Fehler) und krankt gerne mal an einem defekten LCD-Display.