Die Zukunft der professionellen Fotografie, wie sieht sie aus? Nach der Photokina habe ich einige Interessante Dinge gehört. Hier einmal mein persönlicher Situationsbericht:
Der klassischen Porttraitfotografie wird ja schon lange das Wasser abgegraben. Mit der immer einfacher und besser werdenden Technik ist das ja kein Problem - what you see, is what you get! „Ach, kuck ma Erna, datt Foto is doch schön.” Sprachs und sparte sich das Portraitsudio. Die größte Flaute ist hier wohl überwunden. In Zukunft wird sich hier nur noch etwas verschieben. Der eine probiert das Selbstportrait neu aus, bei den anderen reift die Erkenntnis, dass andere (Profis) doch anders (besser?) sehen können. Auf alle Fälle werden die Ansprüche steigen.
Momentan ist da ein ganz kleiner, aber High-End Bereich, der sich wohl ganz schnell wandeln wird. Die Rede ist von der Automobilfotografie. Mercedes wir im nächsten Jahr kein Auto mehr real fotografieren. Es werden nur Hintergrundmotive und Gitternetzdaten der Fahrzeuge zum Rendern der Autos benötigt. Wie so etwas aussieht hier einmal ein Beispiel:
http://www.landrover.de/de/de/_popup...GraphicPromo_2
Einfach die Ladezeiten abwarten und danach auf 'Rundreise starten' klicken.
Schon irre was da möglich ist, das Auto gibt es überhaupt nicht, kommt alles aus dem Rechner. Natürlich ist das nicht billig, aber billiger als das Teil zig-Mal real zu fotografieren.
Und irgendwann wird die Software billiger und dann ist das problemlos auch für die normale Studiofotografie möglich, solange es von dem noch so kleinen Teil Gitternetzdaten gibt. Dann wird es nur noch eine Hand voll Hintergrundfotografen geben, die sich auf das Fotografeiren der Nebensächlichkeiten spezialisiert haben. Der Rest rechnet am Rechner, was dann aber jeder gute Layouter auch kann.
OK, dann werde ich eben der Fotograf, der journalistisch tätig ist. „Ja aber heute brauchst du nicht mit, wir haben ein Filmteam dort. Hinterher ziehen wir noch 'nen Standbild daraus, die Auswahl der Bilder ist 'eh größer und die Qualität der neuen Videokamera nur unwesentlich schlechter, als deine Knipse.” Waren die Worte des Redakteurs.
Und jetzt? Male ich ein zu düsters Bild? Sicher wird es immer viele, viele Fotografen geben, die ihr Brot finden werden. Die Luft wired aber dünner und der eigentliche Beruf des Fotografen ziemlich verwässert.
Was meint ihr?
Gruß Karsten