Makro..............

[Wallo]

Dies ist mal wieder ein thread, in dem man sich wunderbar die Köpfe heißreden kann. Im letzten Jahr habe ich in einem eigenen thread gerade über diese hier beschreibene Art der Makrofotografie gelästert:

Wieso quält sich denn ein großer Teil der Makrofotografen vor Sonnenaufgang aus dem Bett? Etwa weil die keine Ahnung haben? ... Für mich (und viele andere) ist die Zeit für Makroaufnahmen oft schon zwanzig Minuten nach Sonnenaufgang vorbei.

Warum? Diese Art der Makro-Tierfotografie hat meines Erachtens zwar ihre eigene Ästhetik, führt aber auf Dauer auch zu sehr stereotypen und damit langweiligen Fotos (Beispiel Tröpfchenbilder m frühen Morgen). Was dabei vergessen wird, ist die Tatsache, dass sich Tiere verhalten, i.e., fressen, sich bewegen oder sich fortpflanzen. Und das demonstrieren sie nun einmal nicht erstarrt an einem Stängel sitzend, sondern oft erst im Tagesverlauf. Für mich zeigt sich die wahre Meisterschaft der Makrofotografie in der Kunst, beide Aspekte zu vereinen, die Ästhetik und das Arttypische darzustellen. Oft ist dann aber auch der (möglichst moderate) Einsatz eines Blitzes nötig. Also warum solche Grabenkämpfe, das Endergebnis zählt!

Gruß, Wolfgang

[Sven Bernert]

Das man ein Schnakenportrait in dieser Vergrößerung gut gezeichnet (und mit der von Dir präsentierten Schärfentiefe und Rauschfreiheit!!!) bei natürlichem Licht durch die physikalischen Grenzen, die uns Licht und unsere Optiken setzen, schlichtweg nicht erzeugen kann, entgeht vielen dieser jungen Fotografen, die zwar meist trefflich disputieren, weniger oft aber auf eigene Arbeiten in diesem Bereich verweisen können. Wenn man genau hinschaut, bewegen sich die Arbeiten der Kritiker – wenn überhaupt vorhanden - maßstabsmäßig oft in Bereichen, die selbst von 1:1 noch weit entfernt sind.

Interessanterweise wird dann immer das Argument vorgetragen, dass man ja auch kein Bier brauen können muss, um in der Lage zu sein, seinen Geschmack zu beurteilen. Das stimmt soweit auch, dabei vergessen die Disputanten aber gern (und oft fehlt an dieser Stelle auch wirklich das notwendige Wissen), dass hier Dinge eingefordert und angemahnt werden, die schlichtweg jenseits der heute bekannten irdischen Physik liegen.

Hinzu kommt noch der Fakt, dass viele den Einsatz von Blitzgeräten „verteufeln“, weil sie selber den Aufwand scheuen, sich in die Thematik und ihre - zugegebenermaßen sehr umfangreichen - Besonderheiten einzuarbeiten.

Das, mein lieber Hans Peter, solltest Du nach den vielen Jahren, die Du in diesem Bereich nun schon unterwegs bist, doch verstanden haben.

Ich erinnere mich noch gut an nicht allzu weit zurückliegende Diskussionen eines sehr jungen Mitglieds dieses Forums, der – ohne es zu besitzen – vehement zu versichern versuchte, dass man mit einem MP-E 65 bei natürlichem Licht und mittlerer Vergrößerung (3:1) gute Resultate erzielen könne im Sinne eines über einen großen Bereich scharfgezeichneten Objekts.

LOL ist alles was mir dazu einfällt. Jeder Jeck is eben anders!

Und das man von der Qualität der Beiträge (ob nun Recht- oder Groß-/Kleinschreibung, Satzzeichen, oder einfach nur Höflichkeit) direkt auf die Intelligenz des Posters schließen kann, ist auch eine Sache, die webweit gern und vehement geleugnet wird.

Feine Bilder hast Du da wieder abgeliefert mein Freund.

Viele Grüße,
Sven

[Alex K.]

In anderen (d.h. kein Makro) Threads ging es ja schon häufiger um die Blitzglaubensfrage, die sich nach meiner Meinung so nicht ganz stellen muss. Für mich ist eher die Frage, wie dezent man blitzen sollte, d.h. wie viel Umgebungslicht soll/muss mit einfließen oder wie schafft man es, dass man als Betrachter den Blitzeinsatz nicht so bemerkt. Sicherlich bemerken den Blitzeinsatz viele Leute nicht, die sich nicht wie wir hier so viel Zeit für die Fotografiererei nehmen. Mich stören bei Blitzbildern häufig überbelichtete und damit unnatürlich aussehende Stellen im Bild. Überbelichtzet und unnatürlich wirken auf mich schon Stellen, die nicht zwangsläufig schon ausgefressen sein müssen.
Zweiter mich häufig störender Punkt ist einfach die Farbtemperatur des Blitzes, die immer auch von dem Umgebungslicht abweichen muss und mit einem Weißabgleich nicht in den Griff zu bekommen ist.
Vielleicht wäre eine geeignete Lee Folie sinnvoll ??

[Benutzer]

Du vermischt meine mit Nicklas Antwort. Dass ich vom Blitzen nichts verstehe, gebe ich allerdings gerne zu. Will ich nicht, gefällt mir ja auch nicht. Wobei die "höhere Kunst" dann in meinen Augen ist, so zu fotografieren, dass man den Blitz nicht direkt sieht.
Ich wundere mich nur, warum du den Vorwurf (nicht nah an realer Situation dran) dann überhaupt formulierst. Dass es in Brandenburg deutlich windiger als in anderen Gebieten ist, kann ich mir nicht vorstellen. Will mich hier jetzt aer auch nicht "festtreten".
"Aufhellen" ist in meinen Augen etwas ganz anderes, als der Blitzeinsatz bei den hier präsentierten Bildern - soviel verstehe ich vom Blitzen dann doch.
Die Schärfentiefe bei den Fotos ist jedoch relativ hoch und scharf sind sie auch, das stimmt schon.

Noch etwas anderes: Das mit der Atemtechnik interessiert mich. Hast du zufällig einen Link mit einer Online-Anleitung parat? Wie lange braucht man in etwa, um die einzustudieren?

Gruß,
Robin

sei mir bitte nicht böse Robin,aber diese Zeilen lassen mich sehr breit grinsen...........dies rettet mir den Tag heute

also mit online Anleitung ist dies nicht getan,ich hatte dies immer wieder in den ganzen Jahrzehnten wo ich dieses Sportart ausübte in Kursen auf der Sportschule des deutschen Schützenbundes gelernt und dann in der Praxis vertieft.Was ich damit sagen will,es kann durchaus sehr lang gehen um diese Art der Atemtechnik zu vervollkommnen.

[gnmpf]

Hupala, also:

Wallo, für einen "Grabenkampf" halte ich das bei weitem nicht. Ich habe aufgezeigt, dass es zu seinem Standpunkt noch einen völlig anderen gibt, er hat das auch so aufgenommen und spricht doch selbst von einer "konstruktiven Art", in der sich die Diskussion entwickelt hat. Die hier gezeigten Fotos dokumentieren arttypisches Verhalten genau so gut und schlecht, wie ein stillsitzendes Insekt morgens auf einem Grashalm. Warum die Zeit für Aufnahmen nach Sonnenaufgang für mich schnell vorbei ist, ist klar: Mir gefällt sichtbares "Blitzlicht" nicht, weil es sehr unnatürlich wirkt und zu umfangreicheren Blitzen (also auch einen auf den Hintergrund etc.) habe ich nicht die Ausrüstung.


@Sven: Bin neu in diesem Forum, habe aber in den letzten Wochen schon mehrere Fotos gezeigt, die im Abbildungsmaßstab 1:1 fotografiert wurden (sogar von mir). Die beiden Sätze würde ich gerne mal so untereinander stehen lassen:

LOL ist alles was mir dazu einfällt. Jeder Jeck is eben anders!

Und das man von der Qualität der Beiträge (ob nun Recht- oder Groß-/Kleinschreibung, Satzzeichen, oder einfach nur Höflichkeit) direkt auf die Intelligenz des Posters schließen kann, ist auch eine Sache, die webweit gern und vehement geleugnet wird.

@H.P.: Kein Problem Ich habe auch nicht erwartet, eine entsprechende Technik nach dem Lesen auf Wikipedia zu beherrschen. Mich interessiert einfach, etwas über die Vorgehensweise zu erfahren. Deine Reaktion zeigt ja ganz gut, für wie intelligent du mich einschätzt *g*

[M_L]

Zu dem Blitzen kann ich noch sagen dass ich mit einem einfachen Speedlite auf der Kamera drauf sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Mit einem Omni Bounce drauf wir das Licht so weit gestreut dass es auch auf kurze Distanzen eine gute Ausleuchtung gibt und das Problem mit der Farbabweichung ist nicht so groß.
Man muss nur wissen wann der Einsatz Sinn macht. Manchmal werden Fotos dadurch wunderschön anderesmal grauenhaft. Bei Flugaufnahmen sind Reflexionen sogar von großem Vorteil da dadurch die Flügel besser sichtbar werden.

Wie immer gibt es keine Universalantwort.

[***CROW***]

http://www.fotodesign-kapfer.de/deta...?image_id=4801

http://www.fotodesign-kapfer.de/deta...?image_id=4805

http://www.fotodesign-kapfer.de/deta...?image_id=4804

Viel Spaß beim Anschauen.........

Toll!

Gruß
Patric

[RedSuzi]

Wow.... echt beeindruckend!

Ich bin absoluter DSLR-Neuling und bin so dreist hier meinen Kommentar abzugeben . Mir gefallen die Bilder ausgesprochen gut. Toll, was alles möglich ist.

LG
RedSuzi

[Benutzer]

Zu dem Blitzen kann ich noch sagen dass ich mit einem einfachen Speedlite auf der Kamera drauf sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Mit einem Omni Bounce drauf wir das Licht so weit gestreut dass es auch auf kurze Distanzen eine gute Ausleuchtung gibt und das Problem mit der Farbabweichung ist nicht so groß.
Man muss nur wissen wann der Einsatz Sinn macht. Manchmal werden Fotos dadurch wunderschön anderesmal grauenhaft. Bei Flugaufnahmen sind Reflexionen sogar von großem Vorteil da dadurch die Flügel besser sichtbar werden.

Wie immer gibt es keine Universalantwort.

Für den Anfang ist ein Speedlite auf der Kamera wenn du nicht gerade ein 180 mm Makroobjektiv (wegen Abschattungen der Länge des Objektives inkl.Sonnenblende) hast bestimmt eine Lösung. Auf die Dauer würde ich an deiner Stelle lieber einen Winkelgriff mit einem kleinen Kugelkopf für den Blitz anschaffen wie z.B. den von Novoflex (ich finde den Link momentan leider nicht auf der Novoflex Seite) Voraussetzung ist noch ein Blitzkabel ? Die Möglichkeiten damit sind um einiges vielfältiger und nicht nur im Makrobereich zu gebrauchen.

[HKO]

Das entscheidende gestaltungsmittel jeder Fotografie ist nun einmal Licht, das selten wirklich diffus kommt - deshalb wirken für meine Begriffe Bilder aus den ganzen frühen Morgenstunden ohne Blitz fast immer surreal.
Normalerweise wirft die Sionne Schatten, das Licht modelliert die Konturen. Oft sind diese Schatten aber sehr hart, müssen, damit man weiter Strukturen erkennen kann, aufgehellt werden: da ist ein Blitz die einfachste und flexibelste Lösung.
Weniger schön ist es, wenn der Blitz die Notlösung darstellt, d.h. den Hauptteil der Lichtmenge liefert: da eine natürliche Wirkung zu erzielen, geht praktisch nur mit mehreren Lichtquellen - das Prinzip der Studio-Fotografie.
In der Summe gibts für mich praktisch keine Situationen in der Makro-Fotografie, wo ich keinen Blitz einsetzen würde.