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Thema: Reportage grausamer Kindermord

  1. #21

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Lappensatan Beitrag anzeigen
    Was du hier zeigst, ist eigentlich keine richtige Reportage. Dadurch dass bei den Bildern der Aspekt der Trauer fast völlig fehlt [...] Die Bilder erfüllen ihren Zweck und dokumentieren nüchtern das Geschehen, wie es Nachrichtenbilder in diesem Fall auch tun sollen. Nicht mehr und nicht weniger. Aus dem gleichen Grund finde ich allerdings auch, dass man solche Bilder nicht in einem Fotoforum diskutieren sollte.
    Diese Bilder sind nun aber mal jetzt hier und werden daher als solche diskutiert. Was sollen wir sonst damit anfangen? Bewerten ob die Schärfe gut sitzt und es wenig rauscht?
    Ich bin doch nicht in einem Fotoforum um "eine grund solide Dokumentation" = "unmotiviertes Abfotografieren einer gegebenen Situation" zu betrachten.


    Entweder die Bilder stehen hier in der Tradition aller anderen Bilder - insbesondere der von Julian selbst und man diskutiert diese eben entsprechend, oder die haben hier nichts zu suchen.




    Also ernsthaft... wenn hier wirklich keine Kritik zum Thema Bildumsetzung gefragt ist, dann bleibt nur noch zu sagen:
    "Toll Julian, die Bilder sind scharf und nicht verwackelt."

  2. #22

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord

    Zitat Bezug auf die Nachricht von marcus2388 Beitrag anzeigen
    "Toll Julian, die Bilder sind scharf und nicht verwackelt."
    Und sie sind gerade (wird ja hier auch oft bemängelt) .

    LG Martin

  3. #23

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord
    Thread-Eröffner

    Zitat Bezug auf die Nachricht von marcus2388 Beitrag anzeigen
    Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich die Reportage hier so auseinander nehme - noch dazu wo es fraglich ist, ob ich das überhaupt ähnlich gut könnte, aber ich geh einfach mal davon aus, dass du eine gute Adresse für Kritik bist, da du einiges an Potential hast.
    Genau das hatte ich mir von diesen Thread erhofft: Eine angeregte Diskussion mit vielen Meinungen. Und Kritik hat ja auch was gutes: Dass man es beim nächsten Mal anders bzw. besser machen kann.


    Zitat Bezug auf die Nachricht von Sirko Glaetzer Beitrag anzeigen
    Das Foto mit dem Sonnenuntergang find´ ich persönlich etwas geschmacklos. Das passt ja nun gar nicht zur "Reportage" ! Was willst du damit zum Ausdruck bringen?
    Ich will damit einfach zeigen, in welcher Idylle dieser Mord geschehen ist. Und Idylle vs. Mord einem Kind ist ein starker Kontrast. Jörg hat das gut formuliert bzw. das Foto so aufgenommen, wie ich es mir selbst gedacht habe:

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Offenblender Beitrag anzeigen
    [...] ich habe den starken Kontrast zwischen dem sonst ruhigen und romantischen Ort eines Sees und dem abscheulichen Verbrechen gespürt. Liebe und Hass, Leben und Tod, Himmel und Hölle. Dieser Ort wird nun nicht mehr so sein, wie er mal war. Für mich erzeugt dieses Foto eine ganz traurige Stimmung.


    Zitat Bezug auf die Nachricht von Henner Huflage Beitrag anzeigen
    ich bin sonst ein großer Fan deiner Bilder,
    hier hast du aber imho zu viel Abstand.
    Ich könnte jetzt mit "...not close enough" kommen,
    bin aber ehrlich und sage: Für meinen Geschmack zu wenig "Sensationsgeilheit" auch wenn es eine gewagte Meinung ist.
    [...]
    Du warst in der glücklichen Lage dir aussuchen zu können was du sehen möchtest und wann du deine Augen verschließt, die Beamten sowie die Rechtsmediziner können dies nicht. Deren Gesichter bringen sowas imho besser, da hättest du nah dran sein müssen!
    Mir fehlen ausdrucksvolle Gesichter.
    Bei so einem Verbrechen sind die Tatorte weiträumig abgesperrt - das heißt von dem eigentlichen Fundort der Leiche waren alle Journalisten sehr weit entfernt. Und dann steht man einem Absperrband...
    Allerdings sind die beiden Fotos Nr. 2 und Nr. 5 extrem nah dran - 17mm Fisheye an Vollformat. So nah an die Polizisten bei der Spurensuche ranzukommen, ist schon recht ungewöhnlich.
    Und zu den Gesichtern vor Ort: Die Beamten haben geschaut wie immer. Dramatische Szenen, wo jemand besonders schockiert aussah bzw. traurig gab es nicht. Wenn es das gab, dann innerhalb des absperrten Bereichs - und da konnte man selbst mit einem 500er nichts machen.


    Zitat Bezug auf die Nachricht von RoZis Beitrag anzeigen
    Wachrütteln, sensibilisieren und ein wenig schockieren. Das wären für mich die Emotionen, die ich mit einer derartigen Dokumentation in den Köpfen erzeugen wollen würde. Hier fehlt es mir an allem davon.
    Bewegt mich nicht...wird der Tragödie nicht gerecht.
    Zitat Bezug auf die Nachricht von kaiserm Beitrag anzeigen
    Also nichts für ungut, du kannst fotografieren, keine Frage ... aber diese Reportage ist nicht das was ich sonst erwarte wenn ich auf einen von Dir gestarteten Thread klicke.
    Zitat Bezug auf die Nachricht von petrotell Beitrag anzeigen
    [...] das was du hier [...] zeigst und dann im zusammenhang mit diesem titel finde ich absolut drittklassig. von einem profi der für die dpa fotografiert hätte ich hier wirklich mehr erwartet.
    Was genau stellt ihr euch denn für Motive vor? Sagt einfach mal, was euch spontan einfällt! Vorraussetzung ist allerdings, dass alle Motive am Möhnesee gemacht werden müssen. Und bedenkt, dass ihr nur bis zur Absperrung kommt.


    Zitat Bezug auf die Nachricht von Lappensatan Beitrag anzeigen
    Was du hier zeigst, ist eigentlich keine richtige Reportage. Dadurch dass bei den Bildern der Aspekt der Trauer fast völlig fehlt und ebenso ein Foto der ermordeten Kardelen, wird die Geschichte nicht richtig rund.
    Zitat Bezug auf die Nachricht von Det Beitrag anzeigen
    Die Fotos sind nicht in dem Sinne informativ, dass sie die Kleidung in Nahaufnahme zeigen, verzweifelte Eltern oder Schlimmeres. Du dokumentierst die ernste und professionelle Poilzeiarbeit. Deine emotionalen Symbolbilder (Sonnenuntergang, Grablichter) finde ich etwas beliebig, aber auch geeignet, einen Text zu illustrieren.
    Die ernste und professionelle Polizeitarbeit zu dokumentieren, war meine Aufgabe. dpa war teilweise mit mehreren Fotografen im Einsatz. Einer war so früh vor Ort, dass er ein Foto von der Kleidung gemacht hat (danach war alles wieder weiträumig abgesperrt). Und es gibt auch dramtische Bilder, wie die Eltern über den Sarg des Kindes liegen und weinen. Aber das ist nicht am Möhnesee passiert, sondern in Paderborn. Mein Aufgabengebiet war der See. Andere Fotografen waren in Paderborn.
    Sicherlich fehlen solche Bilder für eine runde Reportage.



    Zitat Bezug auf die Nachricht von Destroyer Beitrag anzeigen
    also ich finde die Bilder gut. Halt wie man Bilder die in einer seriösen Zeitung ala FAZ oder Welt etc.. abgebildet sind zu dem Thema. Natürlich wären die Bilder für eine BILD zu harmlos.
    Die BILD hat zu dem Thema seriöse Bilder gedruckt (übrigens auch dpa Fotos). Es gab keine unseriösen Bildern.


    Zitat Bezug auf die Nachricht von Lappensatan Beitrag anzeigen
    Die Fotos, die du vom Fundort zeigst sind solide Arbeit und dokumentieren das Geschehen am Möhnesee vollkommen richtig. Den Leuten, die hier zu wenig Dramatik sehen, sei gesagt, dass dies keinesfalls der Ansatz eines dpa-Fotografen oder eines anderen Fotojournalisten bei solchen Ereignissen ist. Wenn man zu einem Tatort geschickt wird, hat meist nur sehr grobe Informationen darüber was vorgefallen ist. Das Einzige was man dann tun kann, ist das zu fotografieren was man sieht. Und das sind nun mal Polizisten die Papierkörbe durchsuchen, eine Absperrung sichern und andere Routineaufgaben erledigen.
    Du sagst es genau richtig: Die Fotos dokumentieren, dass was am Möhnesee passiert ist. Sie übertreiben nicht, zeigen keine falschen Tatsachen. Es ist eine objektive Beobachtung des Geschehenen.
    Natürlich kann man als Fotograf durch gezielten Einsatz von z.b. Blitzlicht alles viel dramatischer erscheinen lassen. Darauf habe ich aber auch im gewissen Maße drauf verzichtet, weil es der Situation bzw. den Geschehnissen von Ort nicht angemessen gewesen wäre.

    Ich habe ja auch versucht, ein etwas anderes Bild zu machen: Nr.4 aus der Serie. Das Foto ist von anderen Seeseite aus aufgenommen - und ist eines der wenigen Fotos die den Tatort und den See in einem Foto zeigen. Es war schon sehr dunkel, daher musste das Bild 60 Sekunden belichtet werden. Trotzdem wirkt es nicht dramatisch. Aber muss es das denn?

  4. #24

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Julian Stratenschulte Beitrag anzeigen

    Die ernste und professionelle Polizeitarbeit zu dokumentieren, war meine Aufgabe. dpa war teilweise mit mehreren Fotografen im Einsatz. Einer war so früh vor Ort, dass er ein Foto von der Kleidung gemacht hat (danach war alles wieder weiträumig abgesperrt). Und es gibt auch dramtische Bilder, wie die Eltern über den Sarg des Kindes liegen und weinen. Aber das ist nicht am Möhnesee passiert, sondern in Paderborn. Mein Aufgabengebiet war der See. Andere Fotografen waren in Paderborn.
    Sicherlich fehlen solche Bilder für eine runde Reportage.
    die erwähnung am anfang hätte vieles im vorfeld geklärt. es sind genau die bilder die ich "vermisst" habe, wenn man das überhaupt so sagen möchte.

  5. #25
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Julian Stratenschulte Beitrag anzeigen
    Was genau stellt ihr euch denn für Motive vor? Sagt einfach mal, was euch spontan einfällt! Vorraussetzung ist allerdings, dass alle Motive am Möhnesee gemacht werden müssen. Und bedenkt, dass ihr nur bis zur Absperrung kommt.
    Meine persönliche Vermutung ist, dass die Bilder in den Augen der User (auch meinen, davon ab) zwar in Ordnung sind, eine adäquate Reportage zeigen, und auch nicht sensationsheischend sind. Sie haben aber zwei "Probleme", finde ich:

    1) sie sind es an sich nicht unbedingt wert, das Thema in einem entsprechenden Thread zu würdigen. Auch wenn man nicht näher ran kommt, das Maximum aus der Situation gemacht wurde: Ohne den Titel sind sie typische Fotos, die an sich jeder machen kann, der so ran kommt. Gute Tagesarbeit eines Fotojournalisten, der sich die Bildwirkung überlegt, aber auch nicht hexen kann. Meine Meinung, die durchaus positiv zu sehen ist.

    2) sie kommen von der Wirkung her nicht an Deine top Sportfotos etc. ran. Sie sind wie die (klasse) Currywurst im Tagesgeschäft des Kochs der Pommesbude gegenüber dem Feinschmeckermenü, dass er am Wochenende kredenzt. Man wird immer am besten bzw. schlechtesten Foto gemessen. Ich persönlich würde an Deiner Stelle nur Deine Topfotos aus Sport und Prominenz posten. Ehrliche Meinung, nicht falsch verstehen. Ich glaube nicht, dass Dir solche Reportagefotos wie diese etwas bringen.


    => beim Threadersteller J. Stratenschulte denkt man sofort an die Sportfotos, die Schattenrisse eines Feuerwehrmannes, perfekte Weitwinkelfotos aus ungewöhnlichen Perspektiven, wo ein Hobbyknipser nicht ran kommt. Diese Fotos hier sind Redaktionsalltag ...

  6. #26
    Free-Member Avatar von 'Ingo
    Registriert seit
    15.10.2004
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    1.418

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Julian Stratenschulte Beitrag anzeigen
    Was genau stellt ihr euch denn für Motive vor? Sagt einfach mal, was euch spontan einfällt! Vorraussetzung ist allerdings, dass alle Motive am Möhnesee gemacht werden müssen. Und bedenkt, dass ihr nur bis zur Absperrung kommt.
    Du gibst dir die Antwort ja selbst Julian, du warst zu spät Vorort und du bist auf den emotionsfreien Tatort begrenzt.
    Die Frage könnte sein, ob eine Reportage ohne Tatortdetails, Fotos der trauernden Eltern, der schockierten Paderborner überhaupt eine Reportage her gibt oder ob eine Doppelaufnahmen aus "Polizei-Absperrband" u. "Lichter", den Zweck ebenso erfüllt hätte.

  7. #27
    Full-Member Avatar von Det
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    332

    Standard AW: Reportage grausamer Kindermord

    Zitat Bezug auf die Nachricht von shadow Beitrag anzeigen
    Meine persönliche Vermutung ist, dass die Bilder in den Augen der User (auch meinen, davon ab) zwar in Ordnung sind, eine adäquate Reportage zeigen, und auch nicht sensationsheischend sind.

    => beim Threadersteller J. Stratenschulte denkt man sofort an die Sportfotos, die Schattenrisse eines Feuerwehrmannes, perfekte Weitwinkelfotos aus ungewöhnlichen Perspektiven, wo ein Hobbyknipser nicht ran kommt. Diese Fotos hier sind Redaktionsalltag ...
    Sympathischerweise ist Julian noch nicht so abgebrüht, dass er einen derartigen Auftrag als "Redaktionsalltag" empfinden würde. Sport oder Schützenfeste darzustellen ist vielleicht technisch anspruchsvoller aber intellektuell ziemlich schlicht, zumindest in der üblichen positiven Darstellungsweise (womit ich keinen Sportfotografen als "intellektuell schlicht" bezeichnet haben möchte )

    Da hier die eigentlichen Fakten nicht gezeigt werden können/sollen (Kinderleiche), muss der Fotograf mit seinen Bildern eine emotionale Aussage treffen. Und das bedeutet eine Gratwanderung zwischen Sensationshascherei (was einige hier vermissen) und platter Symbolik.

    So habe ich Julians Diskussionsbeitrag verstanden. Und ich begrüße es, dass in diesem Forum gelegentlich auch mal die Bildsprache thematisiert wird.

    Julian ist gerade 23. Und schon wollen einige ihn auf Sportfotos und Weitwinkelaufnahmen festlegen. Sein Fotografenleben fängt doch erst an

    Gruß
    Det
    Geändert von Det (22.01.2009 um 22:24 Uhr)

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