Verschlusszeit ???

[$pike]

Ich habe mal, gelesen, wenn man den Film-, bzw. Kinolook erreichen möchte, dann sollte man immer das doppelte der Anzahl der Bilder pro Sekunde als Verschlusszeit einstellen.
Also
1/60s bei 30fps
1/50s bei 24fps (1/48s lässt sich nicht einstellen, kommt dem aber am nächsten)
1/100s bei 50fps
1/120s bei 60fps

Das ganze lässt sich auch recht einfach erklären. Analoge Filmkameras besitzen einen rotierenden Verschluss, bestehen aus einer halben Scheibe. Zum verdeutlichen sollte man sich folgendes Video ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=GDdmwsYL-Cc
Dabei wird schnell klar, dass Filmkameras immer 50% der Zeit pro Bild belichten und die anderen 50% werden genutzt um den Film zu transportieren. Das ergibt Belichtungszeit = fps * 2

Soweit die Theorie. Ich habe auch gehört, dass einige Videografen immer 1/50s bzw. 1/60s eingestellt haben, egal welche Bildrate. Ich denke das kommt auch auf den persönlichen Geschmack an.

Ach ja. Die kleine HD-Auflösung nennt sich nicht 1280p sondern 720p. Es wird immer die Anzahl der Zeilen angegeben, also 1920x1080, 1280x720, 720x480, usw. Das p dahinter sagt aus, dass das Video mit Vollbildern vorliegt und nicht aus Halbbildern besteht. Mehr darüber steht dort:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeilensprungverfahren

Gruß
Christian

[Freistellungsbeauftragter]

Hallo,

das bei Filmkameras technisch bedingt nur 50/sec bei 25fps geht ist klar.
Bei Videokameras (PAL) sind 50/sec bei 50i üblich, eben wegen der Bewegungsunschärfe. Der Kinolook entsteht sicher nicht durch eine Verdoppelung der Framerate bei der Belichtungszeit.

Ausser man versteht unter Kinolook den Stroboskopeffekt, und dazu braucht man keine DSLR, das geht mit jeder Videokamera.

Zum glück kann ja jeder einstellen was er mag und selbst ausprobieren wie es am besten gefällt .

Gruß

Jörg

[deep_dark_blue]

das bei Filmkameras technisch bedingt nur 50/sec bei 25fps geht ist klar.

da muss ich mal wieder "besserwissen":

klar gehen kuerzere belichtungszeiten bei filmkameras
stichwort shutter-angle, das ist die oeffnung der umlaufblende, die kann man in der regel bei jeder modernen filmkamera einstellen und damit die belichtungszeit verkuerzen

LG
torsten

[Freistellungsbeauftragter]

Hallo Torsten,

mit "nur" war gemeint das es schwierig wird wenn es um längere Belichtungszeiten geht. War vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt. Das ich hier für 25/sec bei 25p plädiere dürfte Dir ja sicher nicht entgangen sein. Es geht bei Filmkameras auch inzwischen länger als 50/sec ist aber eher selten.

Wolltest Du nicht noch Beispiele zeigen wo was flackert wegen Kunstlicht?


Gruß

Jörg

[deep_dark_blue]

Wolltest Du nicht noch Beispiele zeigen wo was flackert wegen Kunstlicht?

hi joerg!

ich arbeite dran - habe aber bei mir zu hause alle neonroehren seit jahrzehnten verbannt - ich komme aber diese oder naechste woche wahrscheinlich ins studio und versuche dann die situation von neulich noch mal nachzustellen

LG
torsten

[deep_dark_blue]

hi joerg

ich hatte noch keine gelegenheit, selber zu probieren, hier aber mal einen super flicker test gefunden:
part I :
http://www.vimeo.com/4972364
part II:
http://www.vimeo.com/4991966

das war noch vor dem letzten update - ich gehe aber davon aus, dass sich das nicht geaendert hat
-> wenn du mir immer noch nicht glaubst mache ich dir aber gerne bei naechster gelegenheit noch einen persoenlichen flickertest

LG
torsten

[deep_dark_blue]

@joerg:
noch was gefunden:
guck dir mal bei 10x vergroesserung das bild eines von gluehlicht beleuchteten gegenstandes auf dem display an - und veraendere dann die verschlusszeit - bei 1/40 1/60 etc siehst du deutliches flickern - bei 1/50 1/100 ist es nicht mehr da...

der neon-test kommt noch, versrochen
torsten

[bugattipenner]

Ich habe eine Frage auch zu der Verschlusszeit. Ich stelle sie hier, weil ich nicht noch einen Threat aufmachen will.

Also, hat die 550d auch ein einstellbare Verschlusszeit? Was sind die Unterschiede zwischen den Videofunktionen von 5d 7d und 550d?

[fotofilmer]

Verschlusszeit lässt sich bei allen einstellen.

Und was den Rest dieses Freds angeht: Der eine oder andere hat es ja schon richtig beantwortet, aber es macht mir echt Angst, was hier an gefährlichem Halbwissen unterwegs ist.
Kein Wunder, dass wir Film-Pro´s um jeden Job kämpfen und Qualität anpreisen müssen, wenn alle die, die solche Dinge wie hier erwähnt für richtig halten und dann mit irgendeiner Cam, die irgend ein Video ausspuckt, nur Schrott auf den Markt schmeißen.

Und weil das Beispiel noch keiner hier genannt hat:

Normandie-Landungs-Szene in "Soldat James Ryan" war mit kürzeren Verschlusszeiten gemacht. Kino-Film ist 48 Standard (wie bereits erklärt wurde), ich glaub man hat damals 192 benutzt oder sowas....
Und ich sehe den Strobo-Effekt bei 1/100 wenn ich was drehe!

der torsten erklärte das schon richtig.

[ehemaliger Benutzer]

Kein Wunder, dass wir Film-Pro´s um jeden Job kämpfen und Qualität anpreisen müssen, wenn alle die, die solche Dinge wie hier erwähnt für richtig halten und dann mit irgendeiner Cam, die irgend ein Video ausspuckt, nur Schrott auf den Markt schmeißen.

Yepp - das Problem kenne ich aus der beruflichen Fotografie.
Ist auch hier im Forum immer wieder deutlich zu beobachten: Man kauft sich die neue XYZ-3000 Proficam und kann dann dem Presse-Fotografen vor Ort mit 20 Jahren Berufserfahrung Konkurrenz machen - der knipst ja noch mit dem Vorgänger, der "alten" XYZ-1000, hat also keine Ahnung.

Es gibt ohne Frage positive und negative Ausnahmen auf beiden Seiten:
Berufsfotografen, die in gestalterischer und in technischer Hinsicht wirklich grottige Bilder produzieren, als auch Amateure, die wirklich beeindruckende und qualitativ höchstwertige fotografische Ergebnisse zeigen.

Aber beides entspricht nicht der Regel, es sind eben Ausnahmen.

Sorry für OT.