Ws-Leistung für eine Reithalle

[Mathias_hm]

Liebes Forum,
ich brauche mal eure Hilfe.
Meine Freundin möchte in einigen Monaten mehrere Pferde in einer Reithalle fotografieren. Allerdings mehr in Richtung „fashion“ oder wie auch immer man das bei Tieren beschreiben mag. Sie werden sich also nicht viel bewegen, höchstens mal steigen, aber nicht von links nach rechts laufen. Der Hintergrund wird schwarzer Stoff sein. Die Höhe der Reithalle schätze ich mal auf 5-7m und eher wenig Tageslicht.
Nun war ihr Plan dort mit Baustrahlern anzurücken, was ich aber für unmöglich halte. Weder wird die Lichtleistung ausreichen noch werden die Sicherungen dort mal eben 5000W oder mehr aushalten. Und das Hauptargument dagegen ist, dass sie schon gezielte Lichtführung haben möchte.
Ich habe jetzt folgende Vorstellung:Hauptblitz von vorne mit eine Dish (Pferde mögen manchmal zu große Softboxen nicht) und einen weiteren von hinten als Fülllicht (Normalreflektor). Wenn das Pferd ganz ruhig ist, würde ich es auch gerne mal mit einer 80x80 SB von vorne versuchen. Also noch mehr Leistung erforderlich.
Der vordere muss zur Sicherheit schon 4m Abstand haben und das Pferd möglichst gut ausleuchten. Eine Blende von 4-5,6 wäre schon akzeptabel. Schön wäre es sicher auch, wenn es für Blende 8 reichen könnte. Natürlich bei ISO 100...
Da ich mit solchen Dimensionen keine Erfahrungen habe, ist die Frage an euch, mit welcher Ws-Leistung wir da anrücken sollten.
Vom Preis her werden wohl nur Jinbei oder ähnliches drin sein. Nicht mein Traum, aber mehr geht einfach nicht und der nächste Rent ist auch 100km entfernt. Zumal es wohl über mehrere Tage gehen soll.
DANKE!




PS: Bitte keine Grundsatzdiskussion über Blitze bei Pferden. Die Idee stammt von sehr erfahrenen Haltern / Züchtern!

[Peter Grüner]

Hi,

ich kann Dir keine genauen Angaben geben, aber ich meine mal einen Artikel über den Fotografen von http://www.equine-fineart.com gelesen zu haben und das dieser mit 1200Ws und mehr arbeitet. Bei den dort angebotenen Workshops wird mit Elinchrom Ranger fotografiert.
Ich denke, daß Du unter 600Ws wenig Erfolg haben wirst.

Gruß,
Peter

[Panorama Kontor]

Hi,

ich kann Dir keine genauen Angaben geben, aber ich meine mal einen Artikel über den Fotografen von http://www.equine-fineart.com gelesen zu haben und das dieser mit 1200Ws und mehr arbeitet. Bei den dort angebotenen Workshops wird mit Elinchrom Ranger fotografiert.
Ich denke, daß Du unter 600Ws wenig Erfolg haben wirst.

Gruß,
Peter

Danke Peter für den interessanten Link!

Dass es dieses Spezialgebiet der Fotografie mit seinen Besonderheiten und Heruasforderungen gibt ist zwar logisch, war mir allerdings nicht so bekannt.

Gruß,
Andreas

[Peter Grüner]

Hi,

es gibt für alles und immer Spezialisten. Ich habe mal in irgendeiner Fotozeitschrift über das Projekt mit den Polizeipferden gelesen. Fotografiert wird ja auch noch mit Mittelformat . Die Bilder finde ich wirklich Klasse und ich denke, daß mit dem passenden Kundenkreis dort auch ordentlich Kohle zu machen ist.

Gruß,
Peter

[ehemaliger Benutzer]

Meine Freundin möchte in einigen Monaten mehrere Pferde
in einer Reithalle fotografieren.

Eine eher schlichte Aufgabe, deren einzige Herausforderung die
Grösse der Objekte und die daran anzupassende Beleuchtung ist.

Der Hintergrund wird schwarzer Stoff sein.

Keine gute Idee, denn dann brauchst Du weit mehr
Kantenlicht um Motiv und Hintergrund zu trennen.
Nimm lieber etwas mittelgraues oder dunkelgraues.

Die Höhe der Reithalle schätze ich mal auf 5-7m und
eher wenig Tageslicht.

Nimm den Hintergrundstoff 6 Meter breit und auf die
gesamte nutzbare Höhe. Wenn breiter geht, mach.
Das wird Dir immer noch knapp vorkommen.

Nun war ihr Plan dort mit Baustrahlern anzurücken,

Haha.....

Weder wird die Lichtleistung ausreichen noch werden die
Sicherungen dort mal eben 5000W oder mehr aushalten.

Ich glaube kaum dass es Reithallen gibt in denen nicht
mindestens 16A, wenn nicht sogar 32A Drehstrom liegen.
Aber klar, das muss man anschliessen und verteilen können.

Ich habe jetzt folgende Vorstellung:Hauptblitz von vorne mit
eine Dish (Pferde mögen manchmal zu große Softboxen nicht)
und einen weiteren von hinten als Fülllicht (Normalreflektor).

Possierlich. Aber völlig ungeeignet.

Eine Deep Octa, ein Broncolor Para oder ein Briese Focus mit
irgendwas ab 200cm Durchmesser als Hauptlicht, im Notfall eine
normale 200er Octa. Irgendwas ab 1500Ws aufwärts drin.

Fill kommt nicht von hinten sondern aus der Objektivachse.
Ringblitz mit 1200er Generator dran. Das sorgt für Fellglanz.

Und ein trennendes Licht vom Hintergrund macht man nicht
mit einem Normalreflektor sondern mit langen Lichtformern.
3 bis 4 Striplights quer hinter/über dem Pferd, zwei weitere
rechts und links senkrecht von hinten schräg. Alle mit Waben
drauf und gegen die Kamera mit Flags ausgedeckt. Rund
500Ws pro Kopf. Kamera auf Stativ, ggf French Flags, Kompendium
oder Matte Box drauf gegen Streulicht von hinten.

Der vordere muss zur Sicherheit schon 4m Abstand haben und
das Pferd möglichst gut ausleuchten. Eine Blende von 4-5,6 wäre
schon akzeptabel. Schön wäre es sicher auch, wenn es für Blende
8 reichen könnte. Natürlich bei ISO 100...

Ich würde eher von 6 bis 8 Metern ausgehen und eher Blende 100
(für KB-"Vollformat") anstreben.

Da ich mit solchen Dimensionen keine Erfahrungen habe, ist die
Frage an euch, mit welcher Ws-Leistung wir da anrücken sollten.

Siehe oben.

Vom Preis her werden wohl nur Jinbei oder ähnliches drin sein.

Vergiss es. Versuch das besser mit Tageslicht und einem
glatten Hintergrund.

Wie gesagt: Die Aufgabe ist simpel, aber die Grösse der Objekte
macht es zu einer Materialschlacht, wenn man das ordentlich
machen will.

Mit dem Budget würde ich über Blitz nicht weiter nachdenken - das
könnt ihr nicht sinnvoll stemmen. Allein 6x6 Meter dicker Bühnenmolton,
allseitig gesäumt und ggf geöst plus Traverse und Traversenlift zum
Aufhängen sprengt euer Budget doch spielend.

[ehemaliger Benutzer]

ich kann Dir keine genauen Angaben geben, aber ich meine mal einen Artikel über den Fotografen von http://www.equine-fineart.com gelesen zu haben und das dieser mit 1200Ws und mehr arbeitet.

Und der arbeitet auch mit meist harten Streiflichtern, da geht einiges
unter was man lichttechnisch besser machen könnte. Im Text steht
jedoch drin warum das nicht geht: Er vergleicht sich ernsthaft mit Leuten
die Pferdefotos für 50 Euro/Stück anbieten.

Da reicht es dann nicht für ein Rig, da müssen Lampenstative auf
dem Boden langen. Das wiederum reicht nur für harte Kanten,
weiche Kanten erfordern Lichtformer wie für Autos.

Das gibt der Markt aber vermutlich nicht her, ist wie mit den
Hundezüchtern. Tolle Fotos wollen alle haben, aber dafür bezahlen
wollen sie nicht.

[Peter Grüner]

Hi,

ich denke nicht, daß sie sich mit den 50€/Bild Fotografen vergleichen, sondern, daß deren Anspruch höher ist:

"Viele “Pferdefotografen” rühmen sich ja immer mal wieder, dass sie Pferde “unter Studiolichtbedingungen” für unter 50 Euro fotografieren können. Exclusivität und Perfektion hat aber seinen Preis. Man bekommt ja auch kein Paar Louboutin Pumps für 50 Euro. Qualität hat ihren Preis."

Ich denke sie fahren auch schon Einiges an Material auf, ob es allerdings gleich den Umfang hat, den Du beschrieben hast wage ich zu bezweifeln. Vielleicht täusche ich mich aber da auch.

Gruß,

Peter

[FotoKnobi]

also das ruft ja förmlich nach einem Rent - ansonsten wüsste ich keinen Weg, wie es in so einer Qualität umsetzbar wäre

wenn strom daliegt brauchst du ja auch keine akkugeneratoren, sondern kannst mit kabeln arbeiten

durch hochgehen auf iso200 kannst du die lichtleistung deutlich reduzieren die benötigt wird

lg

[Mathias_hm]

Hi,

... mit dem passenden Kundenkreis dort auch ordentlich Kohle zu machen ist.
...

Komplett falsch gedacht. Die meisten Besitzer haben ihr Pferd auf äußerster Kante finanziert und haben nichtmal 200€ für ein Shooting über. Das ist wirklich hart. Sicherlich gibt es auch etliche mit sehr viel Geld, nur sind die eben auch bekannt und werden meist für Lau von irgendwelchen Fotografen mit Bildern versorgt.
Google mal nach Tim Flach (imho aus London), der hat den Bildband Equus gemacht. Auch sehr schicke Fotos

@Fotoknobi: Es wird wohl über ein paar Tage gehen und dann ist der Rent auch schon wieder so teuer, dass ich einfach billige Chinakracher kaufen kann, die danach auch schrott sein können.

[Mathias_hm]

@MQ: Mir ist schon klar, dass es eigentlich eine schlichte Aufgabe ist. Genau genommen ist das doch fast alles...
Der Stoff ist leider schon vorhanden. Die Mädels wollen unbedingt schwarz haben. Soweit ich das verstanden habe, geht der Stoff über die gesamte Höhe und soll wohl 6m breit sein.
Als sie mir das mit Baustrahlern erzählte habe ich ihr den Artikel dazu von deiner Website vorgelesen.
Ich glaube nur, dass an der Sicherung schon die Deckenbeleuchtung hängen wird und die kannst du nicht ausschalten, sonst kriegt das Pferd PANIK und geht erst gar nicht in die Halle rein.
Und an den von dir erwähnten Drehstrom würde ich mich nie selbst ran trauen. Gibt Dinge, die sollte man besser lassen ohne entsprechende Ausbildung / Erfahrung.
Briese Focus... red weiter, ich fang schon mal das sabbern an

Wir müssen mit dem ganzen Kram transportabel bleiben und bezahlbar. Wie eben schon erwähnt, kannst du in dem Bereich nicht die großen Summen aufrufen. Und je mehr Licht du aufbaust, desto eher wird das Pferd Angst kriegen. Das ist also keine gute Idee, die machen ganz schnell auch den Hensel kaputt, auf den du dich gestellt hast.
Blende 100 für KB-Vollformat – Bitte WAS?
Auf jeden Fall danke für deine ausführliche Antwort, auch wenn sie eher in Richtung „bleib mit deinem Arsch besser zu Hause“ ging