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Thema: FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"

  1. #1
    Free-Member
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    Standard FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"
    Thread-Eröffner

    ... wer kennt das nicht - und zwar nicht nur bei Megastars ...

    http://www.faz.net/aktuell/rhein-mai...-14366276.html

  2. #2
    Free-Member Avatar von hs
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    Standard AW: FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"

    Vorab, ich bin Hobbymusiker und schreibe auch eigene Mucke.

    Ich bin mit dem Inhalt des Artikels durchaus einer Meinung und finde die Gängelung der Fotografen ebenfalls nicht OK.

    In die Welt der Politik übertragen, wäre das nordkoreamäßig.
    Ziemlich guter Vergleich.

    Ich habe Verständnis dafür dass nach 3-5 Liedern Schluß ist. Auch sollten die Bilder *nur* im Zusammenhang mit der Nennung des Konzertes verwendet werden. Kann mich an ein Festival mit Golden Earring erinnern (1983, also wo die noch Headliner waren) wo der Veranstalter einfach nicht ausreichend Werbung gemacht hat. Resultat war dass fast mehr Ordner als Zuschauer vorort waren.

    OK, ist etwas übertrieben aber die Anzahl der Zuschauer war vielleicht bei 1000-1500. Das Festival war aber auf einer Pferderennbahn, da hätten locker 30000 Besucher und mehr drauf gepasst.

    Wenn solche Fotos dann verbreitet werden kann dies durchaus auch Negativwerbung haben.

    Aber welcher Fotograf hat Interesse dran Negativwerbung zu machen?

    Und wenn Bilder als Negativwerbung verbreitet werden (die zwar bekanntlich nie lügen, aber doch ihre Wirkung haben) kann dies schon ein Problem werden.

    Ich fände die Regelung fair dass die Musiker einzelne Fotos für sich selbst kostenfrei nutzen dürfen, genauso wie sie sich gegen einzelne, zweifelsfrei unvorteilhafte Bilder wehren können. Und ich denke in 99.9% aller Fälle werden Fotografen auch nur vorteilhafte Bilder veröffentlichen. Also eine Win-Win-Situation.

    Das Perverse an der Sache ist: unzählige gute, aber unbekannte Bands müssen einen irren Aufwand betreiben um überhaupt bescheidenen Erfolg zu haben. Eigene Musik an den Mann zu bringen ist deutlich schwieriger als zu covern. Wer im Bierzelt sowohl Atemlos als auch Highway to Hell auf Zuruf spielen kann ist im Vorteil und verdient damit ordentlich bis richtig gut Asche. Aber kreative Musiker mit eigener Mucke verschenken teilweise diese sogar um überhaupt einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erreichen. Dabei werden die Aufnahmen häufig aus eigener Tasche bezahlt. Professionelle Aufnahmen für eine EP (7 Songs) kosten schonmal 2000€, dann ist es noch nicht gemixed. Dies kann man u.U. selber machen. Und selbst wenn der Rohling fertig ist, Cover erstellen und CD pressen kostet wieder Geld (die Mindestabnahme). Diese CDs können zwar auf Konzerten verkauft werden, wenn man aber bspw. im "Einzugsbereich Karlsruhe" Konzerte gibt, ist der Markt recht schnell gesättigt.

    Wenn die Scheibe promotet werden soll kostet es nochmals deutlich mehr Asche. Von einer mir entfernt bekannten Band (die hatten ihren Proberaum im selben Komplex) weiss ich dass die insgesamt 25000€ bezahlt haben um ihr CD aufzunehmen und zu promoten. Ob die CD erfolgreich war und das Geld je rein kam inzieht sich meiner Kenntnis, aber ich bin mir ziemlich sicher dass sich die Jungs über ein paar gut gemachte Fotos eines versierten Fotografen zur Eigenwerbung gefreut hätten.

    Eine andere mir bekannte Band setzt hingegen auf das Internet, dort heisst es dann: "nennt uns den Preis wieviel euch der Download wert ist".

    http://www.wearebender.com/shop/

    Aber wehe, der Fotograf spielt ein Lied von Simply Red, ohne Gema-Gebühr zu zahlen!
    GEMA ist nochmals ein anderes Thema. Ihr dürft gerne raten wer bei der GEMA vornehmlich bedient wird.

    Ich habe ca. 2000 CDs und kaufe die Mucke die ich höre. Die GEMA behindert mich regelmässig dabei, da z.B. Links bei YT gesperrt sind.

    Hatte zur Folge dass ich die letzen Jahre vornehmlich Musik von unbekannten Bands gekauft habe. Ist auch eine regulierende Wirkung.


    Ob Beyoncé eine gute Sängerin ist, bleibt Geschmackssache.
    Wo er Recht hat.

    Beyoncé, Taylor Swift und Co. sind in meiner Sammlung nicht vertreten.

  3. #3
    Full-Member Avatar von werner.bennek
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    Standard AW: FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"

    Niemand nötigt die Zeitung über das Konzert zu berichten. Weder im Vorfeld noch hinterher.
    Gruss

    Werner

  4. #4

    Standard AW: FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"

    Früher wurde man gefragt:
    Komm doch mal auf den Sportplatz oder in die Konzerthalle damit wir auch mal in die Zeitung kommen.
    Heute ist Größenwahn, Marketing und Management angesagt. Und ohne die dumme Werbung geht eh fast nichts mehr.

  5. #5
    Free-Member
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    Standard AW: FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Richard Fritz Braun Beitrag anzeigen
    Früher wurde man gefragt
    Ist ja zum Glück auch heute noch so. Wenn die FAZ-Beispiele Beyoncé und Sting die Regel wären, wären sie keinen Artikel wert.

    Allerdings sind sie eh keinen Artikel wert. Denn die Klage über besonders dreiste Knebelversuche bei Konzerten ist hinlänglich bekannt, und der Artikel fügt ihr nichts Neues hinzu. Letzteres ist schade. Der Platz hätte genutzt werden können, um auszuloten, ob Verträge mit Veranstaltern sich mit dem Pressekodex vereinbaren lassen. Schließlich stellen sie die Informationsfreiheit, die Unabhängigkeit der Berichterstattung und die Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung in Frage. Der Platz hätte genutzt werden können, um zu erörtern, ob das öffentliche Interesse an Konzerten und deren Bedeutsamkeit überhaupt derart prominente Berichterstattung rechtfertigen. Der Platz hätte genutzt werden können, um rechtliche Aspekte solcher Verträge zu klären. Womöglich sind sie eh nichtig, da unvereinbar mit höheren gesellschaftlichen Gütern?

    Aber es ist "Sommerloch" und der FAZ-Autor - einer der Herausgeber - tippt rasch was runter, das Blatt muss voll werden, auch wenn arg viele Kollegen im Urlaub sind. Dass der Autor nicht wirklich Ahnung von dem hat, worüber er schreibt, wird an der Stelle klar, wo er Honorare und Gema gegenüberstellt. Das Pendant zur Gema wäre die VG Bild, und von der profitiert ein Fotograf auch dann, wenn er die Bilder per Knebelvertrag abgibt.

    Ich habe Schirrmacher nie leiden können, aber ich stelle mir gerade vor, wie er sich gegen einen solchen Text und für ein FAZ-Niveau, das es zu verteidigen gebe, ausgesprochen hätte.

  6. #6
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: FAZ Artikel: "Popsänger schaffen sich ihre eigene Bilderwelt"

    Mich interessieren eher die guten Artikel von Verfassern mit Musik- und Branchenkenntnissen, die leider immer weniger werden.
    Wenn die Zeitungen bei den Bildern sparsamer sein würden und sich mehr auf Musik und Show konzentrieren, würde ich es begrüßen.

    Die Bilder sind für mich weniger wichtig, das mag in einem Fotoforum möglicherweise anders gesehen werden.
    Das meiste Material gibt es sowieso auf Video.

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