Nicht in Extreme verfallen -- aber aus Einzelfällen eine Generalkrise zu erzeugen, ist eher wenig zielführend. Oder, wie man bei uns sagt: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Ein Freund von mir war in NYC und hat beobachtet, wie ein paar Schwarze einen Schwarzen abgeknallt und ihm dann die neuen Turnschuhe entwendet haben. Und nun? NYC auch Pfui? In den USA werden pro Jahr etwa 12000 Personen (31 pro Tag!) mit Schusswaffen ermordet. Wie viele "nur" verletzt oder mit anderen Werkzeugen malträtiert werden, suche ich jetzt nicht raus …
Ein anderer Freund saß des abends im Central Park am Rasen und zog sich Musik vom iPod rein, als er sich von jeder Menge Turnschuhe und oben dran ziemlich finsteren Schwarzen umringt sah. Um sich die Schmerzen zu ersparen, reichte er den iPad vorsorglich dem Capo. Der stöpselte sich das Teil in die Ohren, setzte sich zu meinem Bekannten und dann wurde es Party mit allerhand bewusstseinserweiternden Stoffen bis die Nacht am Gehen war. So what?
Nach der deutschen "Griechenlandhilfe" fehlt es dort schon lang an allem -- auch nimmer hinfahren? Portugal und Spanien sind auch nicht viel besser dran, auch nimmer hinfahren?
Ich habe in Venezuela in Gewehrläufe geblickt und war unter anderem bei einigen sehr finsteren Gesellen auch auf der "Plünderliste". Was ist am Ende passiert? Gar nix. Mit den Räubern habe ich dann noch Rum gesoffen und Verbrüderung gefeiert. Alles eine Frage der Haltung, obwohl ich zugebe, Maschinenpistolen von vorne sind weniger lustig als von hinten.
Die haben auch Shakira
Unter'm Strich gibt es in jeder Weltgegend solche und solche, homo hominem lupus eben. Deutschland ist auf Platz 16 der Sicherheitsliste, und ich fürchte mich nur wenig, wenn ich wieder über die Grenze muss. Mit den Kindern würde ich nicht unbedingt in wirklich schwierige Gegenden fahren, aber eher wegen allfälliger Lösegeld-Überlegungen. Das einzige Stück "Ausrüstung", das mir je geklaut wurde, war das Autoradio in der Innenstadt von Mailand. Ja, und meinem Bekannten haben sie in UNgarn den Tankdeckel am Hotelparkplatz geklaut. Ich habe auf meinen Touren einige Tramper getroffen, die auch überall waren -- und keiner konnte wirklich Schlimmes berichten. Das Übelste, was mir je zu Gehör gebracht wurde, ereignete sich auf der sehr langen Tal-Brücke in Mérida, Venezuela. Mein (Teddybär-artiger) Bekannter ging da drüber und es kam ein "normal aussehender" Latino entgegen. Als sie aneinander vorbeizugehen begannen, verabreichte der Latino meinem Bekannten wortlos und aus heiterem Himmel zwei heftige Ohrfeigen und ging danach weiter, als wäre nix passiert. Tja, sh*t happens …
Umgekehrt wollte mich in Graz ein Gestörter nächtens als "Kriminalpolizist" perlustrieren und als ich den Idioten ignorierte, wollte er tätlich werden. Na ja. Blöd gelaufen Mir hat man in unseren Breiten schon abgeschlagene Bierflaschen und Messer und Pistolen unter die Nase gehalten, mich mit Stühlen niederschlagen wollen oder mich sonstwie bedroht. Am Ende ist in den meisten Fällen genau nichts passiert, die Aggressoren haben die Überflüssigkeit ihres Tuns eingesehen und sind weiter ihres Weges gegangen. Aber gefürchtet habe ich mich in keiner Sekunde und passiert ist mir bei alledem überhaupt nix.
Nicht, dass ich irgendwem garantieren würde, dass das Leben nicht lebensgefährlich wäre, aber die meisten meiner Bekannten sind mit Flugzeugen abgestürzt, im Auto verunglückt, ganz banal vom Krebs gefressen oder vom Herzinfarkt geholt worden -- in fernen Landen von bösen Menschen massiv geschädigt wurde keiner. In den allermeisten Fällen werden Gewalttaten innerhalb der Familie oder des näheren sozialen Umfelds verübt, Außenstehende / Touristen sind da eher selten betroffen. Eventuelle Eigentumsübertragungen sind nicht auszuschließen, aber auch da gibt es Grundregeln, die man sich aneignen sollte, ehe man in die Welt zieht. Aber die größte Chance, Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, besteht in den eigenen vier Wänden.