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Thema: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlich?

  1. #1
    Free-Member Avatar von tursiops
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    Frage Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlich?
    Thread-Eröffner

    Hallo!

    Ich habe mal eine grundlegende physikalische Frage zur Blitzlichtfotografie. Zugegebenermaßen sehr speziell, aber wir kamen im Rahmen eines Workshops auf das Thema.
    Ich habe auch Dirks Buch daraufhin noch mal durchgesehen, habe aber auch dort keine Erklärung gefunden (hoffentlich nicht übersehen....).

    Also, wenn ich manuell blitze (nicht Studio), so gilt schon immer, dass die Helligkeit des Hintergrundes von der eingestellten Zeit beeinflusst wird. Und die Helligkeit des Vordergrundes von der Blende.

    Warum ist das so? Welche Physik steht dahinter?

    Folgereichtig wird ja auch die Leitzahl eines Blitzes mit Blende mal Entfernung berechnet.

    Aber warum? Physikalisch betrachtet. Warum beeinflusst nicht die Zeit die Helligkeit des Vordergrundes, sondern die Blende?

    Dafür sollte es eine Erklärung geben.

    Bin mal,seh gespannt, ob dies jemand hier erklären kann.

    Danke schon mal und liebe Grüße
    Schorsch

  2. #2
    Free-Member Avatar von hs
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    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Zitat Bezug auf die Nachricht von tursiops Beitrag anzeigen
    Warum beeinflusst nicht die Zeit die Helligkeit des Vordergrundes, sondern die Blende?
    Du hast die Antwort dir doch bereits gegeben:

    dass die Helligkeit des Hintergrundes von der eingestellten Zeit beeinflusst wird
    Die Zeit beeinflusst vornehmlich das Hintergrundlicht (da der Blitz soweit nicht reicht).

    Das Vordergrundlicht wird dagegen massgeblich von dem Blitz beeinflusst, d.h. der Blitz dominiert i.a. das Vordergrundlicht (so dass das Tageslicht wenig zur Geltung kommt).

    Am besten stellst Du dir Blitzen als Doppelbelichtung vor:
    - Bild 1 leuchtet Hinter- und Vordergrund ansprechend Av / Tv aus
    - Bild 2 belichtet den Vordergrund zusätzlich per Blitz

  3. #3
    Free-Member Avatar von hs
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    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Korrektur:

    Zitat Bezug auf die Nachricht von hs Beitrag anzeigen
    - Bild 1 leuchtet Hinter- und Vordergrund entsprechend Av / Tv aus

  4. #4
    Free-Member
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    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Da das Licht eine Blitzes sich bekanntlich mit dem Quadrat der Entfernung abschwächt, leuchtet es hauptsächlich den Vordergrund aus. Im Bildhintergrund kommt nur noch wenig Blitzleistung an, sodass hier das natürliche Restlicht entscheidend für die Belichtung ist.

    Ein Blitz schiesst seine volle Leistung allerdings in extrem kurzer Zeit ab. Das heisst, es ist völlig wurscht, ob Du 1/10s oder 1/100s belichtest, in beiden Fällen kommt im Vordergrund die volle Blitzleistung an. Anders ist das beim Hintergrund, bei dem bei längerer Belichtung mehr vom natürlichen Restlicht eingefangen wird.

  5. #5

    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Zitat Bezug auf die Nachricht von tursiops Beitrag anzeigen
    ...
    Also, wenn ich manuell blitze (nicht Studio), so gilt schon immer, dass die Helligkeit des Hintergrundes von der eingestellten Zeit beeinflusst wird. Und die Helligkeit des Vordergrundes von der Blende. Warum ist das so? Welche Physik steht dahinter?
    ...Warum beeinflusst nicht die Zeit die Helligkeit des Vordergrundes, sondern die Blende?
    Hallo Schorsch, ich konnte in meinem Buch darauf gar nicht eingehen, weil so, wie du das hier formulierst, einfach von der Fragestellung her schon nicht passt.
    Die Zeit beeinflusst den Hintergrund und die Blende den Vordergrund? Das habe ich so ja noch nie gehört. Was genau meinst du denn damit? Willst du evtl.
    darauf hinaus, dass eine lang eingestellte Belichtungszeit zu Bewegungsunschärfen an den Stellen im Bild führen kann, die ausreichend Umgebungslicht
    abbekommen haben und jene Stellen hingegen, die weniger Umgebungslicht abbekommen haben (weil sie z.B. abgeschattet sind) und auch nahe genug am Blitz dran sind,
    um hauptsächlich eben durch dieses Blitzlicht (das eine ultrakurze Abbrenndauer hat) beleuchtet werden, scharf abgebildet werden? Ist es das, was du meinst?
    Wenn ja, beschreiben wir hier eine äußerst ausgeklügelte Belichtungssitutation, die von der Planung und Ausführung her wohl durchdacht und wissend umgesetzt werden
    muss.

    Ja, sowas kann man machen und das funktioniert auch, diese so genannte "Trennung von Hintergrund und Vordergrundlicht". Das ist im Buch genau beschrieben. Aber daraus ein physikalisches Gesetz mit den Worten "Die Zeit beeinflusst den Hintergrund und die Blende den Vordergrund?" ableiten zu wollen ist nicht nur falsch, sondern auch unverantwortlich
    und wird daher mit 3x mit offenen Augen in den Blitz hineinschauen bestraft! :-)

  6. #6

    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Bluescreen222 Beitrag anzeigen
    Da das Licht eine Blitzes sich bekanntlich mit dem Quadrat der Entfernung abschwächt, leuchtet es hauptsächlich den Vordergrund aus. Im Bildhintergrund kommt nur noch wenig Blitzleistung an, sodass hier das natürliche Restlicht entscheidend für die Belichtung ist.

    Ein Blitz schiesst seine volle Leistung allerdings in extrem kurzer Zeit ab. Das heisst, es ist völlig wurscht, ob Du 1/10s oder 1/100s belichtest, in beiden Fällen kommt im Vordergrund die volle Blitzleistung an. Anders ist das beim Hintergrund, bei dem bei längerer Belichtung mehr vom natürlichen Restlicht eingefangen wird.
    Vollkommen richtig. Dem will ich aber noch was hinzusetzen. Zum einen sollte man, wenn man diese
    Art der feinen Mischung von Blitz- und Umgebungslicht wohltuend umsetzen will, dafür sorgen, dass
    das Blitzlicht "ausreichend Platz" bekommt. Damit meine ich, dass das Motiv vom Umgebungslicht etwas
    abgeschattet werden sollte. Denn nur wo "Platz" ist, kann das Blitzlicht auch sinnvoll aufhellen.

    Des Weiteren sehe ich im manuellen Einstellen des Blitzes eine große Gefahr der Fehlbelichtung. Denn jetzt
    muss man ganz genau wissen, WAS man da tut. ISO, Blende, Zeit, Motivabstand, vorhandenes Licht .. alles
    Faktoren, die nun zur abgefeuerten Lichtmenge passen müssen (immer vorausgesetzt, man will ein "korrekt
    belichtetes" Foto haben). Wer sich bei einer unbeabsichtigten Fehlbelichtung hinterher rausredet mit "Das habe
    ich genau so gewollt!", der überspielt nur sein fotografisches Unvermögen.

  7. #7

    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Zitat Bezug auf die Nachricht von tursiops Beitrag anzeigen
    Also, wenn ich manuell blitze (nicht Studio), so gilt schon immer, dass die Helligkeit des Hintergrundes von der eingestellten Zeit beeinflusst wird. Und die Helligkeit des Vordergrundes von der Blende.
    Die Zeit beeinflusst prinzipiell die "Helligkeit" des gesamten Bildes. Wenn das Umgebungslicht schwach, das Blitzlicht im Verhältnis dazu stark ist, hat die Belichtungszeit auf den Vordergrund/das Motiv keine Relevanz, weil dort das Blitzlicht so dominant ist, dass das Umgebungslicht nicht bildwirksam wird.

  8. #8
    Free-Member Avatar von tursiops
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    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic
    Thread-Eröffner

    Hai!

    Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ist schon ein spezielles Thema. Und es ist schon, dass es hier auch solche Experten gibt, die einem darauf antworten können.
    Klasse!

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Bluescreen222 Beitrag anzeigen
    Da das Licht eine Blitzes sich bekanntlich mit dem Quadrat der Entfernung abschwächt, leuchtet es hauptsächlich den Vordergrund aus. Im Bildhintergrund kommt nur noch wenig Blitzleistung an, sodass hier das natürliche Restlicht entscheidend für die Belichtung ist.

    Ein Blitz schiesst seine volle Leistung allerdings in extrem kurzer Zeit ab. Das heisst, es ist völlig wurscht, ob Du 1/10s oder 1/100s belichtest, in beiden Fällen kommt im Vordergrund die volle Blitzleistung an. Anders ist das beim Hintergrund, bei dem bei längerer Belichtung mehr vom natürlichen Restlicht eingefangen wird.
    Ja, das ist es. Genau das fehlt mir bei meinen Gedanken. Klasse und Danke!

    Liebe Grüße
    Schorsch

  9. #9
    Free-Member
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    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic

    Hallo Dirk,
    bitte nicht böse sein ... aber ich hab mir das - auch nach aufmerksamen lesen Deines Buches - so eingeprägt, daß es bei Blitz-unterstützter Fotografie zwei Belichtungs-Situationen gibt.
    Nämlich, daß der Hintergrund - der eben keinen Blitz abkriegt - vom Umgebungslicht dominiert wird ... und dieser somit in der Helligkeit - ganz normal - von der Belichtungszeit sowie von der Blende abhängt.
    Und daß diese Kombination für den Vordergrund - also der Bereich wo der Blitz die Hand drauf hat - dann vom Blitz bzw. einer entsprechenden Blitzlicht-Korrektur, indirekt u.s.w. zu einer gelungenen Belichtung gesteuert wird.

    Ist das denn jetzt wieder komplett falsch ? ... oder warum bestrafst Du diese Anschauung mit 3x tot blitzen ?

  10. #10
    Free-Member Avatar von tursiops
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    Standard AW: Physikalische Grundlage: Warum ist Blende für Vordergrundhelligkeit verantwortlic
    Thread-Eröffner

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
    Hallo Schorsch, ich konnte in meinem Buch darauf gar nicht eingehen, weil so, wie du das hier formulierst, einfach von der Fragestellung her schon nicht passt.
    Die Zeit beeinflusst den Hintergrund und die Blende den Vordergrund? Das habe ich so ja noch nie gehört. Was genau meinst du denn damit? Willst du evtl.
    darauf hinaus, dass eine lang eingestellte Belichtungszeit zu Bewegungsunschärfen an den Stellen im Bild führen kann, die ausreichend Umgebungslicht
    abbekommen haben und jene Stellen hingegen, die weniger Umgebungslicht abbekommen haben (weil sie z.B. abgeschattet sind) und auch nahe genug am Blitz dran sind,
    um hauptsächlich eben durch dieses Blitzlicht (das eine ultrakurze Abbrenndauer hat) beleuchtet werden, scharf abgebildet werden? Ist es das, was du meinst?
    Wenn ja, beschreiben wir hier eine äußerst ausgeklügelte Belichtungssitutation, die von der Planung und Ausführung her wohl durchdacht und wissend umgesetzt werden
    muss.

    Ja, sowas kann man machen und das funktioniert auch, diese so genannte "Trennung von Hintergrund und Vordergrundlicht". Das ist im Buch genau beschrieben. Aber daraus ein physikalisches Gesetz mit den Worten "Die Zeit beeinflusst den Hintergrund und die Blende den Vordergrund?" ableiten zu wollen ist nicht nur falsch, sondern auch unverantwortlich
    und wird daher mit 3x mit offenen Augen in den Blitz hineinschauen bestraft! :-)
    Hallo Dirk!

    3x mit offenen Augen, das ist mal eine Ansage.

    Ich wollte, um das mal vorweg zu sagen, in keiner Form Dein Buch oder Deine Arbeit kritisieren. Das, was Du hier leistest ist phänomenal. Und auch das Buch ist sehr gut.

    Zum Rest schicke ich Dir mal eine PN.

    Danke und liebe Grüße
    Schorsch

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