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Thema: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

  1. #21
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von netmaster4 Beitrag anzeigen
    Ja ja die lieben Titeln ... Meines Wissens geht es in diesem Forum immer noch um die Fotografie und dessen Bildern, nicht um umhergeschweifte von irgend welchen Titeln. Wie dem auch sei, hier geht es um den Beitrag von Dirk und meine Titelwahl hat nix damit zu tun.
    Dein, von mir zitierter Satz handelt von der (Nicht-)Reaktion von Fotografen auf Kritik, von nichts sonst.
    Du gibst nun das beste Beispiel, dass du Recht hast. (Und ganz am Rande: Bildtitel gehören zum Bild und dein Deutsch ist auch nicht besser. Nichtsdestotrotz passen deine Bildtitel doch sehr gut zu deinen Weibchenbildern, um auch Lob auszusprechen.)
    Geändert von ehemaliger Benutzer (22.06.2017 um 18:40 Uhr)

  2. #22

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Hallo Dirk,

    ich glaube hier weiß jeder, wovon du sprichst und wie du dich fühlst. Auch ich und viele meiner Kollegen hier im direkten Umfeld werden als "Fachbetroffene" immer wieder leidig mit solchen Sachen konfrontiert. Danach gibt es in Gruppen á la couleur die wildesten Diskussionen, wenn mal wieder jemand schludrig im Revier gewildert hat. Es ist nunmal so, dass es in jeder Branche Ausführende unterschiedlichster Qualitätsstufen und -ansprüche gibt. Natürlich meint da auch jeder, dass es immer die anderen sind, die es einfach nicht drauf haben. Der Satz von @f:11: "Unvermögen ist selten mit Einsicht gesegnet." tritt den Nagel voll auf den Kopf.

    Da es in unserer Branche u.a. auch um künstlerische Ansichten und Auslegungen geht, wird ein "Maßanlegen" immer schwierig bleiben. Aber du hast schon recht, gewisse Grundregeln gibt es eben doch, die ein Bild "besser machen". Und das spürt man eben nur dann, wenn man die Ergebnisse von Fotografen sieht, die einem - am eigenen Geschmack gemessen - richtig gut erscheinen. Allerdings glaube ich auch, dass - so wie es beschrieben hast - zum Abiball wirklich viel Schrott produziert worden ist. Ansich kein Problem. Zum Problem wird es erst dann, wenn solche Bilder im Portfolio auftauchen.

    An deinem beschriebenen Beispiel vermute ich mal, dass die ausführenden Fotografen vor Ort Fachfremde also Quereinsteiger sind und nur deshalb diese Dienstleistung anbieten können, weil sie die Voraussetzungen für Gewerbetreibende erfüllen und sich Fotoequipment gekauft haben. Beim Thema "Hochzeitsfotos" ist dieses Dilemma noch viel weiter verbreitet.

    Umso mehr sollten wir uns alle entsprechend anstrengen, damit die Welt weiterhin mit guten Bildern versorgt wird. Obwohl, was mich immer am meisten stört ist der Umstand, wenn der Kunde den Unterschied zwischen meinen nach meiner Meinung perfekten Bildern und denen der Amateur-Konkurrenz und meiner Meinung nach schlechten Bildern überhaupt nicht bemerkt. Da könnt' ich aus der Haut fahren...

  3. #23
    Free-Member
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    176

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Moin, solches Phänomen gibt es nicht nur auf dem Abiball, sondern auch auf dem Sportlerball und Pferdeball, sowie auf Pferdeturnierveranstaltungen. Wenn man sich da als Hobbyknipse bewegt und dann just for fun einige Tage dann die veröffentlichen Bilder im Netz anschaut, kann man denken, man war auf einer anderen Veranstaltung Aber wenn die Nachfrage groß genug ist, wird sich wohl daran nichts ändern.

  4. #24

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
    ... was mich immer am meisten stört ist der Umstand, wenn der Kunde den Unterschied zwischen meinen nach meiner Meinung perfekten Bildern und denen der Amateur-Konkurrenz und meiner Meinung nach schlechten Bildern überhaupt nicht bemerkt. Da könnt' ich aus der Haut fahren...
    Das ist in Tat eine der frustrierensten Situationen überhaupt.
    Grüße Thomas

    www.thomasmadel.de

  5. #25
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von thomas_68 Beitrag anzeigen
    Das ist in Tat eine der frustrierensten Situationen überhaupt.
    Ich weiß nicht, ob es hier jemanden tröstet, aber die gleiche Situation herrscht beim Konsum aller Massengüter (und Fotos sind eindeutig ein billig zu produzierendes Massengut), wie Musik, Film, Nahrung, Genussmitteln usw. Das Angebot beeinflusst oder besser beeinträchtigt die Aufnahme- und Urteilsfähigkeit der Konsumenten, wahrscheinlich irreversibel.

  6. #26
    Free-Member
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    1.784

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch
    Thread-Eröffner

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
    An deinem beschriebenen Beispiel vermute ich mal, dass die ausführenden Fotografen vor Ort Fachfremde also Quereinsteiger sind und nur deshalb diese Dienstleistung anbieten können, weil sie die Voraussetzungen für Gewerbetreibende erfüllen und sich Fotoequipment gekauft haben.
    Auf der Webseite schreiben sie "Bereits seit über einen halben Jahrzehnt schätzen namhafte Unternehmen und Privatkunden die Arbeit unserer professionellen Fotografen".
    Nun, ein halbes Jahrzehnt ist nun nicht wirklich lange.
    Und wenn ich weiter unten leise "Wer aus dem Milazzo-Team auch hinter der Kamera steht, er bekommt stets Profiaufnahmen in Premiumqualität.", so kann ich nur müde lächeln...
    Es mag sein, dass am Stammsitz der Argentur in Hannover professionelle Fotografen zu Werke gehen - die hier in Frankfurt waren es eher nicht.

    Ciao

    dirk

  7. #27

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    ... und was meint die Millazzo-Agentur zu deinen Vorwürfen?

  8. #28
    Free-Member
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    49

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Ich denke, dies ist ein sehr vielschichtiges Thema und Vieles/Alles wurde bereits geschrieben ... schlicht: das Business ist schwierig (geworden).
    Ich bin/war auch Quereinsteiger und habe es 7 Jahre versucht, hauptberuflich zu betreiben. Ja, es funktionierte ... nicht übermäßig, aber ok. Aber es schlauchte auch ... und die zunehmenden Diskussionen über Qualität (egal ob berechtigt oder nicht) und vor allem dem Preis waren die Gründe, warum ich es aufgegeben habe. Hinzu kamen eine Vielzahl an "Gucken-Sie-mal-ich-mache-auch-super-Fotos-und-ich-weiß-auch-alles-über-Fotos" Leute, die nicht nur reden, sondern auch belehren wollten.

    Mein Lieblingsbeispiel: ich wurde für eine Hochzeit gebucht und die Brauteltern wollten dem Brautpaar den Fotografen (also die Fotos) schenken. Bereits im Vorfeld gab es eine elendige Diskussion um den Preis - am besten sollte es über mehrere Stunden gehen, bestehend aus einem 1-stündigen Shooting plus 2 - 3 Stunden Feierlichkeit begleiten; ach ja, und schöne Bildbearbeitung wie S/W und Collagen erstellen sollte inklusive sein. "Wie, das kostet so viel??? Eigentlich wollten wir nicht mehr als 200€ ausgeben!" Letzten Endes haben wir gemeinsam einen Kompromiss zwischen Aufwand/Ergebnis/Preis gefunden und ich machte auf der Hochzeit die Fotos. Das Ende war eigentlich abzusehen ... nachdem ich die Ergebnisse übergeben hatte, meldete sich ein paar Tage später der Bräutigam und sagte, dass man mit den Fotos sehr unzufrieden sei ... speziell der Brautvater sei stinkig, da man ja "Profi Geld bezahlt habe, aber jetzt nur Amateur Qualität erhalten habe"!
    Ich lud beide zu mir auf ein Gespräch ein. Darin erklärte mir der Brautvater, dass ihm die Gruppenfotos alle gut gefallen würden - "da ist wenigstens alles scharf - auch die Bäume im Hintergrund!" Die Einzelportraits "wären aber wohl ein Frechheit! Sie wohlen mir ernsthaft erzählen, dass Fotos, auf denen nur das Brautpaar scharf ist, die Bäume und Menschen im Hintergrund aber unscharf, professionell sind? Da mache ich ja bessere Bilder mit meinem Handy! Von einem Profi erwarte ich, dass ALLES im Foto scharf ist ... Motiv scharf, Hintergrund unscharf kann mein Handy auch!"
    Als er sich nicht beruhigen wollte und mich nicht zu Wort kommen lassen hat, fragte ich ihn, ob ich ihm dies - meine Sicht der Dinge - erklären dürfe. Ich erklärte ihnen dann grob das Thema Bokeh und Weitwinkel und Tele ... und zeigte einige Beispielfotos von Hochzeiten, die ich im Internet fand. Im Anschluss bat ich an, dass sie mir 5 Bilder nennen sollten, die sie gut finden und ich würde - um Frieden zu bekommen - diese nochmals nach deren Wunsch versuchen zu überarbeiten. Ich habe nie wieder etwas gehört; auch keine Bilder mehr genannt bekommen.

    Ich zeigte einen Teil der Fotos 2 anderen Fotografen, die diese zwar nicht top, aber für gut befanden und die Vorwürfe - um die ging es ja - als absolut lächerlich und ungerechtfertigt hielten.
    Und ich möchte nicht wissen, wie viel anderen Leuten sie diese Meinung weiter getragen haben!?
    Solche Geschichten nehmen mir jegliche Freude am Fotografieren!

  9. #29
    Free-Member
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    10

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Lieber Dirk,
    ich kann dich dabei total verstehen, leider ist es uns ähnlich gegangen bei der Hochzeit meines Bruders.
    Bei einem so einzigartigen und besonderen Tag wünscht man sich natürlich, dass alles glatt läuft und besonders, dass man schöne Bilder als Erinnerung bekommt. Einfach nur schade und ärgerlich.
    Aber Kopf hoch, einige akzeptable sind bestimmt dabei
    Gruß, Lara

  10. #30
    Free-Member
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    231

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
    Obwohl, was mich immer am meisten stört ist der Umstand, wenn der Kunde den Unterschied zwischen meinen nach meiner Meinung perfekten Bildern und denen der Amateur-Konkurrenz und meiner Meinung nach schlechten Bildern überhaupt nicht bemerkt. Da könnt' ich aus der Haut fahren...
    Ich glaube es ist ein sehr weit verbreitetes Phenomen, dass Fotografen (von Hobby bis Profi) glauben ihre Bilder würden vom Kunden mit den selben Qualitätsmaßtäben "gesehen". Ich habe es im privaten Bereich schon öfter erlebt, dass Urlaube mit jeglicher Kamerabegleitung vom ausschließlich Handy, über jegliche Kompaktkameras, spiegellosen, bis hin zu anspruchsvolleren DSLR's fotografisch begleitet werden. Nicht selten bekomme ich die damit entstandenen Bilder dann zwangsläufig zu Gesicht wenn ich diese drucke oder die eine und andere Nachbearbeitung gewünscht ist. Hierbei stelle ich immer wieder fest, die Leute sind mit dem Bild zu frieden was sie von der Situation mit dem was sie haben machen konnten. Sie "erleben" ihre Bilder ganz anders, sie waren primär im Urlaub und haben sekundär davon Bilder gemacht. Sprich bei denen stand der Urlaub, das Erleben einer Sache im Vordergrund, dass es dann davon auch noch das eine und andere Bild gibt - auch schön.

    Bei Fotografen sieht es aber genau anders aus, die sind ausschließlich zum fotografieren vor Ort - also aus einem ganz anderen Grund (Arbeit vs. Urlaub) und halten nun die Augen nach dem ihrer Meinung nach "richtigen Moment" (..ja von was denn??) mehr oder weniger zwanghaft offen. Hierbei werden dann oft vollkommen banale Motive und Momente mit teuerer Ausrüstung fotografiert - was auch wieder viele Fotografen denken lässt dass ihre Bilder nun besser als jene aus "Tante Friedel's" Kompaktkamera wären. Während Tante Friedel ihre Bilder "lediglich" als Beiwerk zum selbst Erlebten sieht ist das aber beim Profi eben genau nicht der Fall. Die denken nicht selten ihre Bilder seien auf Grund technischer Überlegenheit, Erfahrung, etc. besser - technisch sind sie das vielleicht ja auch, aber es fehlt sehr oft das innere wirkliche Dabei sein. Womit eben den Bildern dann genau diese Emotion fehlt und vom dem einen oder anderen Betrachter auch nicht besser als die selbst gemachten technisch schlechteren ABER aus tiefstem eigenen Erleben entstandenen gefallen.

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