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Thema: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

  1. #1

    Standard Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?
    Thread-Eröffner

    Hallo zusammen,

    da mir meine Vollformatausrüstung für Städtetouren, Wanderungen etc zu schwer geworden ist (man wird nicht jünger), habe ich mir all diejenigen Einsatzzwecke, bei denen es nicht auf das letzte Quentchen Gewicht ankommt, eine EOS 100D mit Tamron 18-200 VC und dem Canon EF-S 10-20 IS STM zugelegt. Nun habe ich ein wirklich leichte Ausrüstung, die ich gerne z.B. auch bei mehrtägigen Schulungen in auswärtige Städte mitnehme.

    Dementsprechend soll ein leichteres Stativ folgen, denn mein Manfrotto 055 Pro B wiegt fast 4 kg. Ich habe mir aufgrund der sehr positiv klingenden Besprechung das sehr schwingungsarme Benro TSL 08 (http://bit.ly/2wFeJcm) sowie bei amazon aufgrund der sehr guten Besprechungen diese vier

    - BC Master Carbon (http://amzn.to/2vw3Jcf)
    - Mactram AT64C (http://amzn.to/2vnKVNk)
    - Bonfoto B674C Carbon (http://amzn.to/2xzwyWC)
    - Sirui T-004KX/C (http://amzn.to/2ivQLtU)

    herausgesucht. Mit Ausnahme des Sirui (Aluminium) kosten alle Stative in Carbon ca. 140 EUR, die Aluminium-Versionen sind teils etwas, teils deutlich günstiger. Von der Tragfähigkeit her könnten sie alle die EOS 5D III mit EF 70-200/2,8 L USM tragen, bei meiner leichten Ausrüstung der 100D sollten sich erst recht keine Probleme ergeben.

    Erste Frage: kennt einer von euch eines dieser Stative und kann es aus eigener Erfahrung beurteilen?

    Zweite Frage: bis auf das Sirui gibt es alle genannten Stative in der teureren Carbon- oder einer preiswerteren Aluminium-Version. Wo genau (außer etwas geringerem Gewicht von Carbon) sind die Unterschiede, oder präziser gefragt, die Vor- und Nachteile von Carbon gegenüber Aluminium beim Stativbau? Was muss ich da beachten bzw. gibt es Einschränkungen in der Verwendung? Zu welcher Variante - Alu oder Carbon - würdet ihr greifen, und warum?

    Vielen Dank für eure Hilfe!!

    Grüße
    Sven

  2. #2
    Free-Member
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    610

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

    Von den genannten Stativen kenne ich nur das Sirui. Die anderen duerften Chinaware mit Fantasielabel sein, kann nichts dazu sagen.
    Das Sirui T ist SICHER NICHT in der Lage, eine 5D3 samt 70-200 2.8 sicher und stabil zu halten! Die Siruis sind generell in Ordnung (Habe selbst u.a. Ein N1004), die T Reihe ist aber zu sehr auf Gewicht respektive Packmass getrimmt. Mit der 100D und einem 200 mm Objektiv waere ich jetzt auch schon skeptisch, ob das, wenn man Langzeitbelichtung und/oder Windunempfindlichkeit will.
    Klar, runterfallen wird auch die grosse Kombi eher nicht.
    In dem Preisbereich wird es schwer werden, etwas wirklich Gutes zu finden. Das Thema Kopf ist ja auch noch zu berücksichtigen.
    Ansehen koennte man sich das Velbon Ultra REX-i oder Nachfolger, das ist fuer den Preis wohl das Beste am Markt.

  3. #3

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?
    Thread-Eröffner

    Hallo Manfred,

    danke für deine Einschätzung, dann werfe ich das Sirui aus meiner In-Frage-Kommen-Liste heraus. Interessant finde ich das Erstgenannte von Traumflieger, was Stefan ausführlich in einem Video vorstellt und auch die Schwingungsarmut misst - das soll (ich drücke es mal so aus) für ein so leichtes Stativ bombenstabil sein.

    Die anderen sind mit Sicherheit aus China, davon gehe ich fest aus. Bis auf ein Produkt von Neewer, mit dem ich nicht zufrieden bin und den Hersteller künftig meiden werde, bin ich ansonsten mit China-Ware der letzten Jahre sehr zufrieden (Smartphones, Yongnuo-Produkte, etc.). Daher könnten sie für mich grundsätzlich noch in Frage kommen.

    Danke für den Tipp zum Velbon, werde ich mir auch mal anschauen.

    Gibt es denn gravierende Unterschiede zwischen Carbon und Aluminium? Ich habe einmal irgendwo gehört, dass Carbon bei Minusgraden im Winter leicht brechen könne, aber bis auf das eine Mal ist mir diese Aussage nie wieder begegnet.

    VG
    Sven

  4. #4

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

    Je mehr Auszüge ein Stativ hat umso instabiler wird es. Wackeldackel mit 4-5 Auszügen taugen höchstens für eine 1kg Kamerakombi, auch wenn die Hersteller 10kg versprechen. Ich habe schon seit Jahren das Feisol CT-3301. Is weder das leichteste, noch das kürzeste, dafür isses stabil, und trägt, wenns sein muss, auch ein 4/500.

    http://www.feisol.de/feisol-classic-...apid-p-25.html

  5. #5

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?
    Thread-Eröffner

    Danke!

    Vom Grundsatz her ist es ja bei allen Stativen - auch dem in meinen Augen wirklich bombenfesten Manfrotto ProB 055 - so, dass es instabiler wird, je mehr man es auszieht. Daher verzichte ich praktisch immer auch auf den Auszug der Mittelsäule. Das Problem dürfte, wie ihr schreibt, bei Reisestativen sein, dass die Hersteller zwar bis 10 kg versprechen, und es damit auch nicht zusammenbrechen wird, aber halt auch nicht wirklich stabil sein muss.

    Daher habe ich auch ein Auge auf das von Stefan Gross bei Traumflieger vorgestellten Benro TSL08 geworfen: im Video stellt er es ausführlich vor und misst die Schwingungsarmut selbst nach. Mit einer Sony A7 II mit Zeiss 24-70/4 hat das von ihm vorgestellte Stativ unter 2 Sekunden Ausschwingzeit (alternativ testet er mit EOS 80D mit 70-200/4 L). Damit ist es - nach seiner Aussage - selbst für Reisestative enorm stabil. Die Maximalbelastbarkeit stellt er sogar mit der 5D IV und dem 300/2,8er L IS USM vor, und das ist ja weit über meinem eigenen Setup.

    Mir ist bewusst, dass ich in der Preisklasse von ~140 EUR kein perfektes Carbon- (oder darunter Alu-) Stativ bekommen werde, aber ich hoffe und denke, dass es da zumindest schon eines gibt, was ordentliche Dienste leisten wird. Das Feisol und das Velbon Ultra REX-i (den Nachfolger habe ich bislang nicht ausfindig gemacht) habe ich mir angeschaut, liegen aber beide mehr als das doppelte als der von mir anvisierte Bereich. Ich weiß, wer billig kauft, kauft zweimal, aber ich erwarte für ein von mir anvisiertes Reisestativ für meine leichte Ausrüstung ja auch nichts unmögliches

    Würde mich freuen, wenn ich hier noch eine Einschätzung zu Alu vs. Carbon bekommen würde.

    VG
    Sven

  6. #6

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

    Muss es denn unbedingt ein Dreibeinstativ sein ? Die aktuellen Objektivstabis sind so gut das man freihändig 3-4 Blendenstufen schafft. Reicht da nicht auch ein Einbein ? Oder sollen es 30s lange Aufnahmen zur blauen Stunde sein ?

  7. #7

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?
    Thread-Eröffner

    Mein Ziel ist, wenn ich ein Stativ mitschleppe, die Nachtfotografie. Da komme ich auch bei Verschlusszeiten von 2 oder 4 Sekunden nicht mehr ohne Stativ aus, von Langzeitbelichtungen ganz abgesehen.

  8. #8
    Free-Member Avatar von hs
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    7.942

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Manfred Winter Beitrag anzeigen
    Das Sirui T ist SICHER NICHT in der Lage, eine 5D3 samt 70-200 2.8 sicher und stabil zu halten! Die Siruis sind generell in Ordnung (Habe selbst u.a. Ein N1004), die T Reihe ist aber zu sehr auf Gewicht respektive Packmass getrimmt.
    Ich kenne das Sirui nicht, aber was Manfred schreibt klingt sehr plausibel.

    Ich selbst habe ein recht leichtes und handliches Velbon Sherpa 640 als Reisestativ. Das ist OK, aber ...
    - der Original Velbon-Kopf war suboptimal und konnte eine 5D (mit BG) + 100-400 schon ab 150mm und an der Kamera befestigt *nicht* sauber halten (leichtes nachsacken)
    - noch blöder war dass die Velbonplatte sich nicht an der 100-400 Stativschelle befestigen liess (die kam dann mit dem BG in die Quere)
    - proprietäre (Velbon-)Platten sind eh Mist, damit tust Du dir keine Freude
    => sehr wichtig ist somit ein gescheites Kupplungssystem, z.B. ARCA (Kamera- + Objektivplatten), da das Gewicht austariert sein muss (also Schwerpunkt genau über der Mitte)
    - auch sehr wichtig, ein gescheiter Kopf (ein Kugelkopf ist sehr flexibel aber per se *empfindlich*, der darf ruhig etwas überdimensioniert sein)
    - für Panorama sollte man auch an eine "Drehplatte oben" denken (z.B. RSS PCL)
    - ich habe als Reisekopf den RSS BH-40 + PCL, der ist echt OK, allerdings recht hochpreisig, und auch der sackt nach wenn der Schwerpunkt zu arg draussen liegt.
    => ich betrachte das Kupplungssystem sehr wichtig, viel wichtiger als das letzte Prozent Stabilität beim Stativ bzw. Kopf

    Bzgl. Alu/Carbon:
    Mein Velbon (4 Sektionen) ist bei stärkerem Wind schon anfällig, weiteres beschweren (Steinesack, Gewicht am Haken) ist dann absolut notwendig. Und die Maximallast (die vom Hersteller i.a. deutlich übertrieben wird), kannst Du auch knicken. Selbst ein 5er Gitzo wird nicht wie fest zementiert stehen, ein bißchen mechanischer Sachverstand ist da durchaus hilfreich.
    Alu macht da sicher auch keinen Riesenunterschied, soviel schwerer ist Alu auch nicht und die "Steifigkeit von Carbon" ist IMO Werbegeschwätz.
    => Wenn dich das Mehrgewicht nicht stört nimm Alu, ist billiger und nicht schlechter. Nur wenn es auf die >200 Gramm Mehrgewicht ankommt ist Carbon unausweichlich. Letztendlich steht ein Stativ so gut wie es mechanisch steht. Hohe Ausladung, wenig Gesamtgewicht, hoher Schwerpunkt, starker Wind etc., das alles ist Gift, selbst für die stabilsten Kandidaten (egal ob Alu oder Carbon). Selbst die teuersten Vertreter können nicht alles (vom Fotgrafen verbockte) ausgleichen.

    Last but not least, Spiegelvorauslösung kann manchmal auch eine Lösung sein. Genauso wie Motivbewegungen (z.B. Blätter im Wind) ein Bild versauen können. Oder sie macht es erst aus, die Bewegung der Blätter, bei der Bildaussage, keine Ahnung ob man dies mit Alu oder Carbon besser hin bekommt.

  9. #9
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

    Auf Reisen nutz ich gern das Velbon Ultra REX-i weil es mit dem kompakten Packmaß in jeden Koffer passt und nicht viel wiegt.
    Wenn man darauf verzichtet, die Mittelsäule auszufahren, und evtl. nicht alle 4 Senmente nutzt, gehen bei einer leichten Ausrüstung auch Langzeitbelichtungen recht gut, wenn man nicht gerade an exponierter Stelle in einer "steifen Briese" steht.
    Als Kopf nutz ich dann einen Sirui G20.

  10. #10
    Free-Member Avatar von IR. Gendwer
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    Standard AW: Leichtes Reisestativ - Carbon oder Aluminium?

    Zitat Bezug auf die Nachricht von hs Beitrag anzeigen
    Mein Velbon (4 Sektionen) ist bei stärkerem Wind schon anfällig, weiteres beschweren (Steinesack, Gewicht am Haken) ist dann absolut notwendig.
    ...und der Sack schaukelt dann schön im "stärkeren Wind", das bringt echt Stabilität.

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